Woche 33 vom 12. bis zum 18. August 2024

  • Ich halte diese „Autos in die Stadt“-Vorschläge der FDP, die in den letzten Tagen durch die Nachrichten ventiliert wurden, für reine Wahlkampftaktik, die auch noch hervorragend funktioniert. Die Grünen sind gleich auf 180, dass nun wieder mehr Autos in die Innenstadt gepresst werden sollen, der so genannte Städter findet’s auch doof, weil dann weniger Platz für sein Lastenrad bleibt, den Leuten weiter außerhalb ist es wohl einigermaßen egal, die stehen eh jeden Tag im Stau, aber draußen auf dem Land, da vermute ich, wo ohnehin große Zweifel an der so genannten Verkehrswende bestehen und die nächste größere Stadt mindestens eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt ist, da wirken diese Ankündigungen womöglich.

    Und da sich nun jeder dazu äußern muss, werden diese lustigen Pläne auch weiterhin in der Öffentlichkeit hochgehalten. Dass davon überhaupt mal irgendwas umgesetzt wird, glaube ich freilich nicht.

    Park-Flatrate: Städte und Gemeinden kritisieren Autopläne der FDP
    Weniger Fußgängerzonen und Fahrradstraßen – die Pläne der FDP stoßen auf Widerstand in den Kommunen. Die Vorschläge seien von vorgestern, hieß es vom Deutschen…
    www.zeit.de
  • Malte 13. August 2024 um 11:54

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • weshalb sich ja auch direkt der Jenaer OBM gemeldet hat, der die fiktive Wahlkampfsch*** der bundes-FDP in Realpolitik umsetzen müsste und jetzt schon als Petrolhead gilt, in den letzten Jahren nur von Linken und Grünen etwas eingehegt wurde.

    Aber wenn die 5%-Partei ihre 5%-Zielgruppe ansprechen möchte, kommt dann sowas bei raus. ist dann eben so.

  • Unfälle an Kreuzungen: Die Kreuzung, die Radfahrer retten soll
    Kreuzungen sind die gefährlichsten Stellen im Stadtverkehr, besonders für Radfahrer. Eine Idee aus den Niederlanden könnte helfen – oder einen neuen Konflikt…
    www.zeit.de


    Zitat

    Die Radfahridylle [Protected BikeLanes] findet ihr jähes Ende aber immer spätestens dort, wo sich zwei Straßen kreuzen. "Ein Modell, das für alle Verkehrsteilnehmer gleich sicher ist, gibt es noch nicht", sagt Wolfermann.

    aha.

    Dann noch ein bisschen passende Wortwahl "in die Mitte [der Kreuzung] verfrachtet" und noch den Bogen zum Gefühl geschlagen: "subjektiv würden sich viele Menschen mitten zwischen den Autos aber unsicherer fühlen."

    fertig ist die Einleitung zur *dingdingding* Schutzkreuzung :S

    Zitat

    Durch Barrieren auf der Fahrbahn müssen die Autos relativ gerade auf den Radweg zufahren. Dadurch sollen sich Rad- und Autofahrer gegenseitig besser wahrnehmen.

    Ich will nicht die Goldwaage bemühen, aber die eine Richtung der Wahrnehmung ist eigentlich egal bzw. war meist nicht das Problem: Radfahrer geradeaus müssen Autos nicht wahrnehmen.

    Aber gutgutgut, Umbau kostet Geld und dauert (ach, achwas? wirklich? etwa so wie bei ... äh Radwegen!? :rolleyes:)

    Wat machen wa denn nu? Heeeey, 2024, was liegt näher als *dingdingding*: KI?! :)

    Zitat

    Unser System soll Unfälle erkennen, bevor sie passieren", sagt Marc-Pascal Lehrich, Business Development Manager bei Vitronic.

    Hui, toll.

    Zitat

    Diese Daten nutzt das System, um die Ampelschaltungen in Echtzeit an die aktuelle Verkehrslage anzupassen. Die KI erkenne, sagt Lehrich, wenn Personen länger bräuchten, um über die Straße zu gehen. "Normalerweise würde es die Person nicht schaffen, innerhalb der Phase über die Straße zu kommen", sagt er. Durch die Daten der KI kann das System die Ampelphase automatisch verlängern. Ein potenzieller Unfall weniger.

    *seufz* ja klar, "nicht schnell genug die Furt geräumt". Klassischer Unfall Fußgänger<>KFZ. :rolleyes:

    Zitat

    Außerdem verschickt das System Warnungen an automatisierte und autonome Fahrzeuge.

    ah. klar. etwa die autonomen Fahrzeuge, die ohnehin Kollisionsschutz haben sollten und nicht auf Fußgänger draufhalten, die vorm Auto über die Furt trotten? Etwa die autonomen Fahrzeuge, die beim Abbiegen den eigenen rund-um-Blick machen und bei nicht-Blick dann eben langsam... wegen Unfallgefahr und so? DIE bekommen dann von extern Warnung?

    Alter Falter, dass sich Leute für ihren Salesman-Job nicht schämen.

    Zitat

    Bis die Technologie ihre volle Wirkkraft entfaltet, dürfte es aber noch ein paar Jahre dauern. Die Mehrheit der Fahrzeuge in Deutschland ist noch nicht mit dem System kompatibel. Bis dahin müssen also andere Lösungen her. Wie die holländische Kreuzung?

    Uuuuuh, der gute alte "Wettlauf gegen die Zeit". Was kommt früher? Autonomes Fahren, alle Kreuzungen umbauen oder Fusionskraftwerke? :S

    Zitat

    Weil der Radverkehr bei der geschützten Kreuzung im Innenraum verläuft, müssen Fußgänger zwei Fahrbahnen kreuzen: erst den Radweg und dann die Straße. An der Radwegquerung gibt es für gewöhnlich keine Ampeln. [...] "Blinde müssen sich darauf verlassen, dass der Radverkehr anhält", sagt Wolfermann. "Überprüfen können sie es nicht."

    Achwas? und worauf verlassen sich Radfahrer bei der geschützten Kreuzung? ^^
    Vielleicht entwickelt jemand noch die geschützt-geschützte Schutzkreuzung? So eine Art "Pedestri-ception"? Mit noch mehr Inseln. Oder ganz gewagt: getrennt signalisierte Phasen!!!! :huh:

    Zitat

    Wegen dieses Zielkonflikts ist das Projekt momentan pausiert. Der Behindertenbeauftragte der Stadt Darmstadt hat sein Veto eingelegt.

    Von wegen, in der Verwaltung sitzen nur Idioten. Guter Mann. 8)


    zum nachlesen:

  • freilaufender Rechtsabbieger mit FGÜ + Radverkehrsfurt und [Zeichen 205][Zusazzeichen 1000-32]

    Verkehrsunfall in Bergedorf: Radfahrerin verletzt in die Klinik
    Die 46-jährige Frau wurde auf ihrem Fahrrad von einer Autofahrerin erfasst, als sie am Montag den Curslacker Neuen Deich entlang fuhr. Die Pkw-Nutzerin wollte…
    www.abendblatt.de
    Zitat

    und stieß dabei aus bisher noch ungeklärten Gründen mit einer [...] Radfahrerin zusammen, die [...] in die gleiche Fahrtrichtung unterwegs war.

    Naja, also in die gleiche Richtung war die Radfahrerin nun eigentlich nicht unterwegs. Die Radfahrerin wollte nach Süden, die Autofahrerin über den freilaufenden Rechtsabbieger auf die BAB25 in Richtung Hamburg rein. :rolleyes:

    StreetView

  • Da fahre ich tatsächlich öfter auch rüber. IMMER mit mehrfachem Schulterblick, zu oft wird der Abbiegestreifen dort schon als Beschleunigungsstreifen genutzt... Hatte da auch schon mehrfach brenzlige Situationen.

  • Achwas? und worauf verlassen sich Radfahrer bei der geschützten Kreuzung? ^^
    Vielleicht entwickelt jemand noch die geschützt-geschützte Schutzkreuzung? So eine Art "Pedestri-ception"? Mit noch mehr Inseln. Oder ganz gewagt: getrennt signalisierte Phasen!!!! :huh:

    Von wegen, in der Verwaltung sitzen nur Idioten. Guter Mann. 8)


    zum nachlesen:

    https://archive.ph/UrGy0#selection-2033.0-2033.134

    Den Schluss des Artikels muss ich hingegen loben:

    Zitat

    Bis dahin empfiehlt Wolfermann zwei Maßnahmen, "die quasi gar nix kosten und uns weit voranbringen" würden: niedrigere Geschwindigkeiten, beispielsweise 30 statt 50 Kilometer pro Stunde, und – für bessere Sicht – weniger parkende Autos im Kreuzungsbereich. Nur politisch sei das gerade wohl kaum umsetzbar.

    Der Forscher bedauert das. "Da gewinnen eigentlich alle dabei", sagt Wolfermann. "Dieses Gegeneinander, Auto gegen Fahrrad und Fußgänger, das finde ich schade." Er plädiert dafür, die Chancen stärker in den Blick zu nehmen. "Mit einer konsequenten Verkehrswende", sagt Wolfermann, "gäbe es weniger Lärm, bessere Luft, attraktivere Innenstädte – und mehr Sicherheit."

    Er hat erstens erkannt, was schnell und gut helfen würde - und hat zweitens erkannt, warum es nicht gemacht wird.

  • Den Schluss des Artikels muss ich hingegen loben:

    Er hat erstens erkannt, was schnell und gut helfen würde - und hat zweitens erkannt, warum es nicht gemacht wird.

    Da der ganze Schutzkreuzungsfirlefanz ausschließlich der Abwehr des LKW-Radwege-Rechtsabbiegerproblems dient, wüsste ich nicht, was da ersatzweise "Tempo 30" bringen könnte. Ein LKW, der mit 30 abbiegt, kippt um. Darüber hinaus ist eh schon Schrittgeschwindigkeit für LKW-Rechtsabbieger vorgeschrieben. Ich wüsste auch nicht, dass an einer der über 300 Rechtsabbiege-Todesfälle, wo ich mir die Örtlichkeit in Presse- und Luftbildern angeschaut habe, parkende Autos eine entscheidende Sichtbehinderung dargestellt hätten.

  • Hat er das? Wer genau ist denn gegen "weniger Lärm, bessere Luft, attraktivere Innenstädte, mehr Sicherheit" - und auch noch in einer Position, dass er es gegen den Willen aller anderen tatsächlich verhindern kann?

    "Nur politisch sei das gerade wohl kaum umsetzbar."

    Die ideologisch verblendete Verkehrtpolitik von FDP und mindestens zwei anderen Parteien, kombiniert mit dem Axel-Springer-Verlag, freundlich unterstützt von den Koch Brothers und anderen ausländischen Lobbyisten, um es mal höflich zu formulieren.

  • "Nur politisch sei das gerade wohl kaum umsetzbar."

    Die ideologisch verblendete Verkehrtpolitik von FDP und mindestens zwei anderen Parteien, kombiniert mit dem Axel-Springer-Verlag, freundlich unterstützt von den Koch Brothers und anderen ausländischen Lobbyisten, um es mal höflich zu formulieren.

    "Politisch kaum umsetzbar" ist eine Floskel. Ungefähr so, als ob ich meinem Arbeitgeber sage: "Ich kann heute leider nicht zur Arbeit kommen, meine Katze versperrt mir den Weg."

    ALLE betonen seit Jahren die Wichtigkeit der Verkehrswende, Verkehrsforscher, Städtetag, Kommunen. Aber sie ist politisch grade kaum umsetzbar? Na ja, wenn man sich damit zufrieden gibt...

  • Da der ganze Schutzkreuzungsfirlefanz ausschließlich der Abwehr des LKW-Radwege-Rechtsabbiegerproblems dient, wüsste ich nicht, was da ersatzweise "Tempo 30" bringen könnte.

    Ich sehe die 30 eher für eine andere Baustelle: Vorfahrtsstraßen im Belastungsniveau 1, auf denen bisher gilt "ich darf 50, aber der scheiß Radfahrer lässt mich nicht !!!11". Als Ergebnis überholen die Autofahrer aggressiv und die Radfahrer flüchten sich (ob legal oder nicht) auf den Gehweg. Machst du da 30 (durchaus im Stil einer Fahrradstraße), verlieren die Autofahrer keine Zeit mehr und du bekommst die Radfahrer vom Gehweg runter. Es gibt übrigens Studien, nach denen Autofahrer bei erlaubten 30 objektiv größere Verzögerungen hinnehmen als bei 50…

    Als Nebeneffekt fungiert das noch aus Radverkehrsförderung: Man muss sich nicht mehr zwischen "von den Autofahrern gejagt" und "vom Gehweg gebremst" entscheiden und der Zeitvorteil des Autos gegenüber dem Fahrrad schrumpft.

    Ich wüsste auch nicht, dass an einer der über 300 Rechtsabbiege-Todesfälle, wo ich mir die Örtlichkeit in Presse- und Luftbildern angeschaut habe, parkende Autos eine entscheidende Sichtbehinderung dargestellt hätten.

    22-333 ist wegen ähnlichem (Bauzaun) bei mir aus der weiteren Betrachtung geflogen. Und der Außerorts-RA in Hürth (21-325) hatte eine Hecke. Das war's aber auch.

  • Das heißt, dass man sich vor einer lautstarken Minderheit fürchtet.

    Das tut man seit Ende der 1980er Jahre, als man als Reaktion auf Mordanschläge von Faschisten auf Ausländer (oder wen die dafür hielten) und Antifaschisten nicht etwa die Terroristen so verfolgte wie man es bei der RAF machte, sondern indem man das Asylrecht faktisch abschaffte und deutschen Naziopfern zum Wegzug riet.

    Und dann wundert man sich, dass die AfD bei 30 % + steht.

  • Zitat

    Die KI erkenne, sagt Lehrich, wenn Personen länger bräuchten, um über die Straße zu gehen. "Normalerweise würde es die Person nicht schaffen, innerhalb der Phase über die Straße zu kommen", sagt er. Durch die Daten der KI kann das System die Ampelphase automatisch verlängern

    Ich sehe da einen neuen TikTok-Trend. Wer hält die Ampel am längsten rot.

  • Zitat

    Im Begegnungsverkehr stieß die Radfahrerin mit ihrem linken Ellenbogen gegen den linken Außenspiegel des Corsa.

    Falls die Radfahrerin zu weit links (also auf der falschen Straßenseite) fuhr, müsste ihr die Opelfahrerin auf dem Gehweg entgegengekommen sein. Ansonsten müsste ich mutmaßen, dass die Opelfahrerin zu weit links gefahren ist. Aber bitte keine Vorverurteilungen, denn schließlich haben sich alle (!!!!111elf) Verkehrsteilnehmer rücksichtsvoll zu verhalten, so dass keine Außenspiegel gefährdet oder geschädigt werden (§1).