Woche 48 vom 27. November bis zum 3. Dezember 2023

  • Ich glaube, dass viele Menschen beim Parken relativ gedankenlos/ignorant und unwissend sind. Solange das eigene Auto "irgendwie hinpasst" wird dann einfach geparkt. Das betrifft auch Kreuzungsbereiche, wo 5 oder teilweise sogar 8 Meter zu den Schnittpunkten freigehalten werden müss(t)en. Viele kennen diese Regeln gar nicht. Und wenn es dann ganz selten mal ein Knöllchen gibt, hat man "Pech" gehabt, fühlt sich unfair behandelt und regt sich dann über die Politessen/den Staat auf. Die Regeln gibt es aber natürlich aus einem guten Grund - meistens hat es mit Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmer zu tun.

    Meiner Meinung nach müsste es irgendeine Form der Verkehrsaufklärung geben, wo zum einen über die Regeln aufgeklärt wird und dann zudem - noch wichtiger - warum es diese Regeln gibt. Bußgelder fürs Falschparken können das leider nicht leisten. Der Führerscheinerwerb liegt bei vielen auch eher etwas länger in der Vergangheit.

    Also: Öffentliche Aufklärungs-Kampagnen zu den aktuellen Verkehrsregeln mit Schwerpunkt auf rücksichtsvolleren Umgang miteinander!

    Dann würden hoffentlich weniger Fußwege zugeparkt, Kreuzungsbereiche mit den wichtigen Sichtbeziehungen freigehalten und wenn jemand dann ein Ticket fürs Falschparken bekommt, dann kann das von den meisten auch besser nachvollzogen werden. Im Idealfall würden die Gemüter bei einigen (Stichwort "autofahrerfeindlich, kleinkariert und pedantisch") gar nicht erst so hochkochen.

    Utopisch? Naja man müsste sowas halt mal im größeren Stil machen. Der Hessische Rundfunk könnte ja den Anfang machen.

  • Ich glaube, dass viele Menschen beim Parken relativ gedankenlos/ignorant und unwissend sind. Solange das eigene Auto "irgendwie hinpasst" wird dann einfach geparkt. Das betrifft auch Kreuzungsbereiche, wo 5 oder teilweise sogar 8 Meter zu den Schnittpunkten freigehalten werden müss(t)en.

    "Muss ich beim Parken einen bestimmten Abstand zur Kreuzung einhalten?
    Ja, die StVO schreibt einen Abstand beim Parken an einer Kreuzung von mindestens 5 Metern vor. Dieser muss sowohl vor als auch hinter der Kreuzung eingehalten werden und wird ab den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten gemessen. Verläuft rechts neben der Fahrbahn ein Fahrradweg, gilt sogar ein Mindestabstand von 8 Metern vor und hinter der Kreuzung."

    Quelle: https://www.bussgeldkatalog.de/parken-im-kreuzungsbereich/

    Manche verstehen wohl unter Schnittpunkte der Fahrbahn jeweils die Mittellinie der Fahrbahnen. Es gelten allerdings die Fahrbahnkanten!

    Die 8 m gelten, wenn es Radwege gibt!

    Meiner Meinung nach müsste es irgendeine Form der Verkehrsaufklärung geben, wo zum einen über die Regeln aufgeklärt wird und dann zudem - noch wichtiger - warum es diese Regeln gibt. Bußgelder fürs Falschparken können das leider nicht leisten. Der Führerscheinerwerb liegt bei vielen auch eher etwas länger in der Vergangheit.

    Also: Öffentliche Aufklärungs-Kampagnen zu den aktuellen Verkehrsregeln mit Schwerpunkt auf rücksichtsvolleren Umgang miteinander!

    Fände ich auch gut! Die Junge Union Hamburg hat sich einmal dafür starkgemacht, dass die "deutsche Traditionssendung" schlechthin zu diesem Thema wieder aufgelegt wird: "In der Debatte um mehr Verkehrssicherheit in Deutschland fordert die Junge Union eine Neuauflage der TV-Sendung „Der 7. Sinn“. Einen entsprechenden Antrag, den die CDU-Jugendorganisation beim Bundesparteitag Anfang Dezember in Hamburg zur Abstimmung stellen will, begründete JU-Chef Paul Ziemiak damit, dass nach einer bestandenen Fahrprüfung erlerntes Wissen immer mehr in Vergessenheit gerate."

    Handelsblatt vom 26.11.18: https://www.handelsblatt.com/politik/deutsc…r/23679928.html

    In den alten Folgen von "Der 7. Sinn" fand ich allerdings lediglich zwei Beiträge, bei denen das Parken thematisiert wird:

    Im 7. Sinn von 1984 geht es um's Parken im Parkhaus. Das Parken im Parkhaus wird darin als absolute Horrorshow aufgeführt. In Hannover wird gerade darüber diskutiert, das Parken in der Innenstadt nur noch im Parkhaus zuzulassen. Lediglich Lieferverkehr und Behindertenparkplätze soll es noch im öffentlichen Straßenraum geben. Für die SPD war das sogar ein Grund, die Koalition mit den Grünen zu beenden, weil sie die Autofahrer*innen mit dem Parkhaus-Parken überfordert sah. Seit ich vorhin diese Sendung gesehen habe, bin ich mir sicher, dass die SPD-Genossen und erst recht die Parteimitglieder von CDU, FDP und den Rechten allesamt komplett "gehirngewaschen" sind von dieser 7. Sinn Sendung. Vermutlich schauen die sich diese Folge bei jedem Parteitreffen an. Und kommen jedes Mal zu dem Schluss: Nein, diese "Geisterbahn" dürfen wir der autofahrenden Bevölkerung keinesfalls zwangsverordnen.

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    Sollte es für die Sendung der 7. Sinn ein Ranking geben, in welcher Sendung die meisten Autos zu Klump gefahren wurden, dann hat die Folge "Parkhaus" von 1984 beste Aussichten für einen Spitzenplatz.

    In einer weiteren Folge von 1973 wird ab Minute 1:40 für ein paar Sekunden das Thema Falschparken im Halteverbot thematisiert:

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    Sollte ich eine 7. Sinn Sendung zum Thema Falschparken übersehen habe, dann freue ich mich über Hinweise.

  • Ja, so wie der 7. Sinn würde ich mir das vorstellen. Praxisnahe Beispiele, klar und verständlich erklärt und dazu noch unterhaltsam. Natürlich mit dem Stand von heute.

    So ein paar gestellte Crashs Auto vs. Fahrrad wären doch sicher schön eindrucksvoll :evil:

  • So ein paar gestellte Crashs Auto vs. Fahrrad wären doch sicher schön eindrucksvoll :evil:

    Da bin ich mir nicht so sicher. Th(oma)s, der auch hier im Forum schreibt, sieht da sehr stark die Gefahr und weist darauf häufig hin, dass dann das Fahrradfahren als eine sehr gefährliche Sache in ein völlig falsches Licht gerückt würde. Und ich fürchte, da hat er recht.

  • Da bin ich mir nicht so sicher. Th(oma)s, der auch hier im Forum schreibt, sieht da sehr stark die Gefahr und weist darauf häufig hin, dass dann das Fahrradfahren als eine sehr gefährliche Sache in ein völlig falsches Licht gerückt würde. Und ich fürchte, da hat er recht.

    Das ist ein gutes Argument. Meiner Meinung nach sollte so ein Film nicht abschreckend sein, aber trotzdem verdeutlichen, welchen Schaden man mit einem Auto bei Schwächeren anrichten kann.

    Ich fand die Crashes haben die Punkte unterhaltsam verdeutlicht. Vielleicht geht es ja auch anders.

  • Ich befürchte, dass man mit solchen Aktionen den falschen Personenkreis erreicht. Schon derzeit spiegelt sich die Sicherheit unserer Straßen weniger in der Unfallstatistik wider als in hysterisch passivem Verhalten vieler Fußgänger und vor allem Radfahrer. Aus dem Grund befürchte ich, dass man mit einer solchen Kampagne nicht rücksichtsvollere Autofahrer bekommt, denn die sind ja nicht selbst in Gefahr. Sondern noch mehr Eltern-Taxis im SUV, radelnde Weihnachtsbäume auf dem Gehweg und Fußgänger, die über den Zebrastreifen rennen - und vor allem eben Leute, die generell Angst haben, mit dem Fahrrad zu fahren.

    Man müsste stattdessen einen Weg finden, wie sich Autofahrer in andere hineinversetzen und so verstehen, warum bestimmte Situationen als gefährlich empfunden werden - unabhängig davon, ob sie es objektiv sind. Ich denke etwa an unnötig enges Überholen oder schnell an einen Überweg oder ein [Zeichen 205] heranfahren und erst im letzten Moment stark bremsen. Hier muß man entsprechend vor allen die Leute erreichen, die selbst nie mit dem Fahrrad unterwegs sind.

  • Bußgelder fürs Falschparken können das leider nicht leisten.

    Der Staat könnten einen Link zur Erklärung auf das Knöllchen drücken. Gerne auch mit QR-Code.

    Andererseits war es noch nie so einfach, die Verkehrsregeln nachzuschlagen wie heute. Selbst unterwegs dauert es nur wenige Minuten.

  • 'Der Staat' hat im Autofahrerland-Deutschland doch aber überhaupt kein Interesse an solchen Aktionen. Autofahren soll nach gängiger Meinung bequem und entspannend sein, im Idealfall Spaß machen. Alles, was dem zuwider läuft, wird bekämpft und keinesfalls gefördert.

  • Außerdem gehts gar nicht um Fakten. Sondern um Gefühle.

    Wenn z. B., wie in Bremen, den Leuten gut erklärt wird, dass es illegal ist auf dem Gehweg zu parken, dann nehmen die das schon zur Kenntnis, aber weil es bequem ist und die Leute das schon immer so gemacht haben, ist es egal und die Regel müssen sich den Stummelbeinen beugen.

    Oder wenn sich jemand ein 6 x 2m Auto kauft und dann sind alle Parkplätze zu klein, liegts natürlich nicht an der Penis/Vagina-Verlängerung, sonder selbstverständlich an den Parkplätzen.

  • Oder wenn sich jemand ein 6 x 2m Auto kauft und dann sind alle Parkplätze zu klein, liegts natürlich nicht an der Penis/Vagina-Verlängerung, sondern selbstverständlich an den Parkplätzen.

    Seitdem mir aufgefallen ist, wie viele Wohnmobile und Wohnwagen in vielen städtischen Straßen am Fahrbahnrand stehen, ...

    ... habe ich noch weniger Verständnis für das Falschparker-Dauerrechtfertigen-Argument: Es herrsche ja "Parkdruck" oder "Parkplatz-Notstand" oder "Stellflächenmangel".

    Aber interessant: Manche Leute (vorwiegend keine Autofahrer*innen), mit denen ich darüber gesprochen habe, finden das auch absurd, dass sich der Stadtteil mehr und mehr zu einem Dauerstellplatz für Wohnmobile und sogar Wohnwagen entwickelt.

    Andere (Überwiegend Autofahrer*innen) äußern dagegen größtes Verständnis für die Wohnmobil-Dauerparker.

    Mein Eindruck: Es zeigt sich da ein unheimliches Zusammengehörigkeitsgefühl der Autofahrenden nach dem Schema, "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".

    Dabei sind Dauer-Einstellplätze für Wohnmobile gar nicht so teuer: Auf dieser Internetseite beispielsweise werden überdachte oder Hallenplätze für unter 100 Euro Monatsmiete angeboten.

    Aber komisch: Wenn du das manchen Leuten sagst, auch solchen, die selbst gar kein Campingmobil besitzen, dann kommt: "Boah, ist das teuer, da musst du doch verstehen, dass jemand sein Wohnmobil am Fahrbahnrand abstellt. Und es ist ja auch nicht verboten.":rolleyes:

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (4. Dezember 2023 um 13:20) aus folgendem Grund: Bilder korrigiert

  • Das wäre bei uns so. Insgesamt habe ich das Gefühl, versucht man die FGÜ loszuwerden.

    Vor der neuen GS in der Ceveteristraße hat Stadt und die StVB einen FGÜ abgelehnt, weil nur "scheinbare Sicherheit".

    Nun Querung mit Schulweghelfer:innen. Letztere sind aber nicht ganz so einfach zu motivieren. Als ich gesagt habe, ich würde mit den nicht vorhanden Rechten auch nicht in den Verkehr schmeißen, wurde nur irritiert geschaut.

    Ich nehme an, die Kleinen sollen gleich lernen, wer hier der Herr im Straßenverkehr ist.

  • Sicherere Lösung deswegen, weil die Verantwortung für die unfallfreie Überquerung der Fahrbahn nun den Fußgängern auferlegt wird?

    Würde dir gerne sinnvoll widersprechen, aber ich würde es so unterschreiben. Gnade des richtigen Verkehrs ab sofort vor ehemals Recht des Fußverkehr 🤪

  • Ist zwar schon ein paar Wochen her, aber ich mein noch gar nix darüber gelesen zu haben:


    Förderung für Radverkehr-Modellprojekt in Kiel: Ampelschaltung per Wärmebildkamera


    und falls jemand das lesen darf, müsste dazu noch was in den KN stehen, die ich aber nicht lesen darf:


    Dank Wärmebildkameras: Grüne Welle für Radfahrer in Kiel
    Die Wartezeiten an roten Ampeln sollen sich für Radfahrer in Kiel verkürzen – oder sogar ganz wegfallen. An der Olshausenstraße und der Beselerallee soll noch…
    www.kn-online.de
  • Das wäre bei uns so. Insgesamt habe ich das Gefühl, versucht man die FGÜ loszuwerden.

    Vor der neuen GS in der Ceveteristraße hat Stadt und die StVB einen FGÜ abgelehnt, weil nur "scheinbare Sicherheit".

    Es gibt in Bayern vom zuständigen Ministerium einen Erlass, wo drinsteht, welche Voraussetzungen zur Einrichtung von Fußgängerüberwegen vorhanden sein müssen. Die sind so gemacht, dass die nur selten zu erfüllen sind.

    Und freilich - FGÜe sind ja für Autofahrer lästig, weil da muss man "aufpassen". Also weg damit, dann sind beim Queren in Zukunft wenigstens die Fußgänger schuld, wenn es scheppert. Die vielen VZ 205 an Radwegen vor Kreuzungen dienen ja genau demselben Zweck (siehe meine Klage gegen die Stadt Schongau).

  • Und freilich - FGÜe sind ja für Autofahrer lästig, weil da muss man "aufpassen". Also weg damit, dann sind beim Queren in Zukunft wenigstens die Fußgänger schuld, wenn es scheppert. Die vielen VZ 205 an Radwegen vor Kreuzungen dienen ja genau demselben Zweck (siehe meine Klage gegen die Stadt Schongau).

    wow… Hier sind FGÜ vor Grundschulen sogar in 30-Zonen üblich – gerne auch mal mit der Brechstange:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.de

    Außerorts wird die Sache anscheinend noch gruseliger: Nach ERA soll der Radverkehr dort aus Sicherheitsgründen im Regelfall "nicht bevorrechtigt über untergeordnete Straßen geführt werden" und wenn überhaupt, dann nur wenn der Radweg quasi direkt an der Fahrbahn klebt… Im Norden (SH, NDS, NRW) wird auf diese Regel jedoch weitgehend geschissen: Radwege haben im Regelfall die gleiche Vorfahrt wie die Fahrbahn zu der sie gehören – auch wenn die Furt teilweise mehr als 10 Meter (!) von ihr entfernt ist. Tödliche Vorfahrtsfehler außerorts bei denen der Autofahrer schuld ist gibt es dann natürlich auch nur in diesem Bundesländern (und sind mit 2 pro Jahr alles andere als häufig…). Keiner davon jedoch bei einer weit entfernten Furt; im Gegenteil: Im Schnitt sind die Radwege der Unfallorte weniger weit von der Fahrbahn entfernt, als sie überhaupt breit sind.

  • Da grade inhaltlich passend.

    Lkw überrollt Fußgänger - Augenzeugin übernimmt Erstversorgung des 84-Jährigen
    Bei einem schweren Unfall in Geretsried ist ein Fußgänger (84) lebensgefährlich verletzt worden. Glück im Unglück: Eine Anästhesieschwester wurde Augenzeugin…
    www.msn.com


    So unübersichtlich erscheint die Stelle nicht und der beliebte tote Winkel kann es ja auch nicht sein. Möglicherweise v.a. auf Verkehr nach links konzentriert und beim Losfahren nicht mehr nach rechts geschaut.

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