Rechtsabbiegen von der Altenbrückertorstraße in die Schießgabenstraße

  • Dann schaltet der Signalgeber auf grünes Licht um, er kapiert’s aber immer noch nicht, überholt uns beim Rechtsabbiegen und zeigt uns den Scheibenwischer.

    Mal ganz doof gefragt: Wie kann der Dich beim einspurigen Abbiegen überholen, wenn er beim Losfahren hinter Dir ist? Ich nehme doch an, Du warst nicht in einer Ente unterwegs ...

  • Mal ganz doof gefragt: Wie kann der Dich beim einspurigen Abbiegen überholen, wenn er beim Losfahren hinter Dir ist? Ich nehme doch an, Du warst nicht in einer Ente unterwegs ...

    In der Schießgabenstraße gibt es zwei Fahrstreifen für unsere Fahrtrichtung und er fuhr schon während des Abbiegens ein bisschen links versetzt in der Sorge, zehn Sekunden Lebenszeit einbüßen zu müssen.

  • Heute morgen beobachtete ich schon aus der Ferne, dass sich fünf oder sechs Kraftfahrzeuge bei rotem Licht ihren Weg in die Schießgabenstraße bahnten. Gleich einen Umlauf später bestätigte sich dann, was ich ja auch schon immer so ein bisschen vermute: Wer es schafft, ein Hinweisschild und zwei rote Signalgeber zu „übersehen“, ist wohl ohnehin nicht so ganz mega aufmerksam am Lenkrad unterwegs. Will sagen: Wenn beim Rechtsabbiegen kein rotes Licht leuchten kann, weil letztes Mal dort auch kein rotes Licht geleuchtet hat, dann muss man ja auch nicht nach bevorrechtigten Radlingen Ausschau halten, denn letztes Mal kam ja auch keiner.

    Aber für solche Momente habe ich ja meinen siebten Sinn an Bord, der rechtzeitig bimmelt. Find’s dann aber auch geil, dass ich an meiner grünen Fahrradampel anhalte, damit in Ruhe drei Kraftfahrer bei rotem Licht rechts abbiegen können, ohne sich hier mal über irgendwas Gedanken zu machen.

  • Der Grund für diesen Missstand liegt doch auf der Hand: Steht auf dem Zusatzzeichen nicht "RADFAHRER Signal beachten"???

    Eben! Da steht nichts von AUTOFAHRERN.

  • Habe ich zu Beginn noch ganz ganz ganz bisschen Verständnis für versehentliche Rotfahrten gezeigt: Nach dem Umbau mit der zusätzlichen Ampel auch oben ist da definitiv ein 1-monatiger Führerscheinentzug gerechtfertigt. Autofahren ist kein Grundrecht.

    Leserbrief für die lokale Tageszeitung?

  • Nun ja. Was ist in den letzten Wochen so passiert? Die Leute gewöhnen sich so langsam an die Bedeutung einer roten Ampel, wenngleich meine Trefferquote immer noch einigermaßen beachtlich ist: Ungefähr jedes zweite Mal, wenn ich dort vorbeikomme, fährt ein Kraftfahrer einfach bei rotem Licht rechts rum. Und sobald der erste fährt, folgen in der Regel gleich noch alle anderen.

    Naja. Ihr wisst ja ungefähr, wie das aussieht, da muss ich jetzt nicht noch mehr Beweisfotos hochladen. Ich find’s aber interessant, wie schwer es am Lenkrad zu sein scheint, sich mal an neue Situationen im Straßenverkehr zu gewöhnen.

  • Anfang April gab es nun eine Neuerung: Die Arbeitsstelle in der Dahlenburger Landstraße wurde beendet, so dass hier jetzt nicht nur Kraftfahrer vorbeikamen, die vom Bahnhof oder von einer der umliegenden Straßen hier entlangfuhren. Die Dahlenburger Landstraße war nun wieder eine der Hauptein- und Ausfallachsen der Hansestadt Lüneburg und so kamen dann jetzt wieder aberhunderte Kraftfahrer hier vorbei, die diese Kreuzung aus dieser Richtung in den letzten vier Monaten nicht befahren haben.

    Da kann sich also jeder noch mal erneut überrascht zeigen, dass es eine neue Ampel gibt.

    Hier bogen gleich drei Kraftfahrer hintereinander ab. Wenn der erste fährt, dann gibt’s mitunter kein Halten mehr, denn dann muss das ja auch seine Richtigkeit haben.

  • Am 11. April brach sich dann das Chaos endgültig Bahn. Nach der Arbeitsstelle in der Dahlenburger Landstraße wird nun in der parallel verlaufenden Bleckender Landstraße gebaut. Ein Großteil des Kraftverkehrs aus dem Osten der Stadt wird nun durch diese Kreuzung kanalisiert. Und so sieht das dann auch aus — „mein“ Schild für die neue Ampelschaltung ist mittlerweile einer Umleitungsbeschilderung gewichen:

    Ah, und so sieht das natürlich auch aus. Ich spare hier auch mal etwas Speicherplatz und Bandbreite, es fuhr ungefähr bei jedem zweiten Umlauf mindestens ein Kraftfahrer bei rotem Licht nach rechts:

    Lustig fand ich die Fahrschule: Ich nehme mal an, der Fahrschüler hat bereits eine Fahrerlaubnis der Klasse B und war dementsprechend daran gewöhnt, auf dem Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen einfach loszufahren, wenn sich der übrige Kraftverkehr in Bewegung setzt. Der hat sich aber vom Fahrlehrer so einiges angehört:

  • Nun ja. Die Verwaltung hatte mir ja noch zugesagt, es sollten noch neue Schilder aufgestellt werden, die aber erst einmal bestellt werden müssten. So sieht das dann seit heute aus:

    Das Ding ist ja kaum zu übersehen, weiter vorne an der Kreuzung gibt’s noch ein zweites Schild, da hinten… Hoppla!

    Naja, jedenfalls ist da rechts das zweite Schild. Vielleicht nicht die allerbeste Position, denn wer schon den roten Signalgeber nicht sieht, der guckt vielleicht auch gar nicht so weit nach rechts bis zu dem neongelben Schild:

    So, nun aber. Er hier hält an, liest erstmal das Schild, den Hals beinahe bis ans Beifahrerfenster verrenkt. Der Pizzadienst hinter ihm hupt empört…

    … und naja:

    Ich schlage als nächste Eskalationsstufe eine Schrankenanlage vor:

  • Ich schlage als nächste Eskalationsstufe eine Schrankenanlage vor:

    Ich finde es erstaunlich, dass es die Pozilei Lüneburg nicht als nächste Eskalationsstufe in Betracht zieht, dort mal zu kontrollieren. Oder gilt die neue Ampelschaltung lediglich als Verkehrsexperiment in Kombination mit einer Volksabstimmung? Wenn sich die Mehrheit nicht daran hält, gilt es nicht?

  • ... es fuhr ungefähr bei jedem zweiten Umlauf mindestens ein Kraftfahrer bei rotem Licht nach rechts:

    Das wäre nach meinen Erfahrungen bei größeren Kreuzungen in der Stadt eine ziemlich normale Quote.

    Schilder, auf denen steht "Rotlicht beachten" sind ziemlicher Quatsch. Sie führen nur zu der Frage, ob das an anderen Ampeln, wo ein solches Schild nicht steht, nicht so ist.

    Wäre es nicht eine Option die untere Ampel für geradeaus zu demontieren?

    Ich glaube, da haben die RiLSA etwas dagegen. Ich habe die allerdings gerade nicht zur Hand zum nachgucken.

    So ist es! Das Problem mit dem "Mitzieheffekt" hat man immer, weil die Signalgeber unmittelbar nebeneinander stehen. Dafür hat noch niemand eine Lösung gefunden.

    Dass man an solchen Stellen ein gewisses Maß an Missachtungen hat, ist ziemlich normal, allerdings nicht 50%.

  • Es ist nun gewiss nicht zielführend, dass ich hier Fotos von jedem einzelnen Kraftfahrzeug hochlade, das dort die rote Ampel „übersieht“, aber den hier heute morgen fand ich doch echt zu hart: Ein Berufskraftfahrer, der nicht nur seine rote Ampel „übersieht“, sondern auch eiskalt durch den Strom der querenden Radfahrer und Fußgänger abbiegt. Bei so etwas können Menschen sterben, wenn nicht unter der Zugmaschine, dann innerhalb der Schleppkurve des Anhängers, da hilft auch der alberne „Radfahrer auf Vorfahrt verzichten!“-Aufkleber nichts mehr.

    Aber ansonsten ist alles wie immer. Heute waren aber ohnehin alle Verkehrsteilnehmer im Stress, da wurde überdurchschnittlich viel gehupt, um den Vordermann über die rote Ampel zu treiben:

  • Warum hängt man das neongelbe Schild nicht einfach direkt neben die Rechtsabbiegerampel oder dorthin, wo jetzt der Hinweis für den Radverkehr hängt?

    An einen beliebigen Laternenmast irgendwo rechts würde ich auch nicht schauen, wenn ich an eine Kreuzung fahre und wenn man wirklich hinschaut, ist der Blick noch weiter von der roten Ampel weggezogen und man selbst über die Ampel gerauscht, noch ehe man die Botschaft des Schildes verarbeitet hat.

  • Es ist sogar noch mehr erforderlich:

    Die bisherigen Schilder wenden sich ja nur an die Rechtsabbieger. Aber die Geradeausfahrer sollte man doch auch darauf hinweisen, dass sie bei Rotlicht halten sollen. Bisher könnte man ja meinen, es müssten ausschließlich die Rechtsabbieger bei Rotlicht halten.