Wenn ich aber genau hinschaue, evtl. sogar noch meine Brille putze, bewusst feststelle, dass die Katze nicht dort ist und mich dann trotzdem draufsetze, würde ich mir Sorgen machen.
Natürlich kann man das so machen. Dann hast Du das Problem aber nicht verstanden.
Du konzentrierst Dich so sehr auf eine eventuell vorhandene Katze, wie sich die Autofahrerin auf den Kfz.-Verkehr konzentriert hat.
Du hast nun zwar vermieden, dass Du Dich auf die Katze setzt, jedoch den Tiger nicht wahrgenommen, der direkt neben dem Sofa saß. Und die Autofahrerin hat erfolgreich vermieden, mit dem Kfz.-Verkehr zusammenstoßen, dabei den Radfahrer aber nicht wahrgenommen.
Tatsächlich sind es natürlich sehr viel mehr Sinnesreize, die im Straßenverkehr auf einen einwirken. Alles muss geistig verarbeitet werden (Was bedeutet das gesehene für mich?). Was die Kapazitäten überschreitet, fällt hinten runter. Man nimmt es nicht wahr, obwohl man möglicherweise hingeschaut hat.
Und natürlich bleibt sie dafür verantwortlich. Das ist aber nur deshalb so, weil der Gesetzgeber es nun einmal so festgelegt hat. Es muss schließlich mindestens jemanden geben, der völlig unabhängig von einem moralischem Fehlverhalten haftet.
Nur wird mit diesem Ansatz leider kein einziger Unfall verhindert.
Den Kampfpiloten bei der Bundeswehr mutet man nicht zu, mehr als drei Dinge zeitgleich geistig zu verarbeiten, weil man weiß dass das nicht mit hinreichender Sicherheit möglich ist. Bestenfalls ist es Glück.
Du meinst vmtl. beispielsweise dies hier, oder? Nur schreibst du auch etwas erlernen. Und dies ist eine bewusste Entscheidung bestimmte Dinge wider besseren Wissens als irrelevant abzuhaken.
Wenn das so gewesen wäre, wäre es Mord bzw. Mordversuch. Möchtest Du das unterstellen?