Woche 52 vom 27. Dezember 2021 bis zum 2. Januar 2022

  • Kürzlich beklagte sich eine Bekannte bei mir heftig über die breiten Lastenräder, die über die blaue Brücke fahren, so dass Fußgängerinnen und Fußgänger dort kaum noch lang gehen mögen und angesichts der großen Räder stets in der Angst lebten gerammt zu werden. Nach ihrer Beobachtung seien es vor allem die langen zweirädrigen Lastenräder, die Fußgänger noch mehr in Bedrängnis brächten als die üblichen Fahrräder. Die "blaue Brücke" ist ein Fußgängerbrücke im Zuge einer sehr beliebten Radwegeverbindung durch die Leinemasch. Die brücke wird aber auch von vielen Fußgängerinnen und Fußgängern benutzt.

    Die Brücke ist als Fußweg ausgewiesen:

  • Ich bin selbst schon mehrfach mit einem "Long John" gefahren.

    https://cargobikefestival.com/wp-content/uploads/2019/03/85e24da9f11a0de1d487e4553b32f5e0.jpg

    Es ist nicht alleine die lichte Breite, die manche Fußgänger aufschrecken lässt, wenn ihnen ein Long John entgegenkommt oder von hinten sich eines nähert. Es ist tatsächlich auch so, dass das Rad weiter ausschwenkt beim Geradeausfahren, besonders beim Langsamfahren.

    Im Grunde genommen schwenkt ja jedes Fahrzeug beim Geradeausfahren etwas aus. Das sieht man, wenn man mit einem Rad durch eine Pfütze gefahren ist und anschließend über eine trockenen Fläche auf der die Reifenspuren der nassen Reifen zu sehen sind. Ich vermute bei einem Fahrrad mit einem sehr langen Achsstand sind die Ausschwenkbewegungen etwas stärker.

  • Autonomes Fahren im Alltagstest: Grüner wird’s nicht

    Wenn bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h ein Durchschnitt von 58 km/h gemessen wird, heißt das ,das sich weit über die Hälfte der Autofahrer sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.

    Und auch der Verkehr wird durch vollautonomes Fahren zunehmen. Weil Fahrten , die bisher gebündelt werden mussten, nun individuell gefahren werden können. Z.B. ein Kind an der der Schule absetzen. Oder das mehrere Personen zusammen zu einem Fest fahren, weil sie sich dann, bis auf den Fahrer,besaufen können.

  • In dem Artikel wird nichts darüber berichtet, wie sich das Verkehrsgeschehen darstellt, wenn das Tempolimit innerorts 30 statt 50 km/h beträgt.

    Vermutlich würde sich das deutlich positiv auswirken, nicht nur dann wenn ein Teil oder fast alle Autos autonom unterwegs sind.

    Ebenfalls fehlt der Hinweis, dass Maßnahmen wie ein intelligenter

    Geschwindigkeitsassistent (ISA), bei allen Autos eingebaut, vermutlich ebenfalls sich positiv auswirken würde. Das wären dann zwar keine selbstfahrenden Fahrzeuge, die mit den tatsächlich selbstfahrenden Fahrzeugen gemeinsam unterwegswären. Aber ein entsprechend konfigurierter ISA-Assistent könnte zuverlässig ein zu schnelles Fahren verhindern. Mit ISA wären alle Autos, auch die mit Fahrer, ein bisschen mehr so unterwegs wie ein autonom fahrendes Auto.

  • Das klingt so wie: "Es passt doppelt so viel Autoverkehr auf die Straßen":

    Zitat

    Die gute Nachricht: Im Szenario mit 100 Prozent autonomen Autos fließt der Verkehr im Kölner Univiertel doppelt so flüssig wie heute. Statt im Schnitt 12 schafften 24 Autos eine Grünphase, die Zahl der unerwünschten Stopps halbierte sich.

  • Wenn es eine 100-prozentige Quote an vollständig autonom fahrenden Fahrzeugen geben würde, könnte man sich ja von einigen Verkehrsregeln verabschieden, wie z. B. die Pflicht auf gegenseitige Rücksichtnahme oder auch das aktuell gültige Tempolimit gemäß StVO. Die Höchstgeschwindigkeit der einzelnen autonom fahrenden Fahrzeuge bemisst sich dann aufgrund der aktuellen Verkehrssituation und der Schnelligkeit der Rechner an Bord und in der Cloud. Es gibt keinen Grund mehr, an den bisherigen starren Vorgaben festzuhalten. Dies wäre vergleichbar mit der Linienzugbeeinflussung bei Schienenfahrzeugen, die Signale auf der Strecke überflüssig machen wie z. B. bei vielen ICE-Schnellfahrstrecken oder auch bei der Münchener S-Bahn-Stammstrecke. Hierzu ist es jedoch erforderlich, dass SÄMTLICHE Verkehrsteilnehmer an diesem System teilnehmen, also auch Fußgänger und Radfahrer. Oder man sorgt dafür, das solche "Störfaktoren" ausgesperrt werden. Das klappt ja bereits heute vielerorts prima.

    Auf die allermeisten Verkehrsschilder kann dann ebenfalls sogar verzichtet werden, da der Passagier hierauf ohnehin nicht mehr mit seinem bewussten Agieren antworten und in das Verkehrsgeschehen eingreifen kann. Dies wäre sogar kontraproduktiv, da dies für das System unvorhergesehene und willkürliche Eigriffe darstellt, auf die das System dann wiederum unverzüglich reagieren müsste.

    Auch ist es nicht mehr erforderlich, dass Passagiere die Verkehrsregeln lernen, kennen, befolgen, eine Prüfung ablegen und einen Führerschein erlangen müssen. Das müssen Bus- Bahn- oder Fluggäste ja schließlich auch nicht. Die Verkehrsregeln kennt dann nur noch der Programmierer, die dann vom globalen System in Echtzeit umgesetzt werden. Auch wären dynamische Verkehrslenkungen denkbar oder sogar Standard. So könnte man zeitliche Prioritäten bezüglich bestimmter Wegebeziehungen oder Großraumziele setzen. Ballungsräume wären besser erreichbar oder auch verlassbar, wenn der verfügbare Platz optimal gemäß der Auslastung aufgeteilt würde.

    Und eine "gegenseitige Rücksichtnahme" kennen Computer meines Wissens ebenfalls nicht. Diese wird vielmehr kompensiert durch die Berechnung einer Vorausschau der in Frage kommenden Möglichkeiten der einzelnen Verkehrssituationen, was meiner Meinung jedoch Voraussetzung ist, um vollautonomes Fahren überhaupt erst zu ermöglichen. Somit kennt das System bereits jetzt, wie das Verkehrsgeschehen in wenigen Sekunden aussehen wird, da sich die Teilnehmer untereinander automatisch anpassen und jedes Fahrzeug seinen "Korridor" erhält. Ähnlich also wie im Flugverkehr. In diesem Sinne ist das dann doch schon eine Art "Rücksichtnahme", aber nicht in dem Sinne, was wir Menschen darunter verstehen, sondern eine Vorausschau auf die bereits angemeldeten und eventuell wartenden Verkehrsbewegungen.

    Vergleicht man das mit dem Betrieb einer führerlosen U-Bahn oder mit einem stinknormalen Aufzug, so ist die Höchstgeschwindigkeit durch den Programmierer vorab vorgegeben. Sicherheitsreserven (z. B. Verschleiß) oder konstruktionelle Aspekte dürften hier eine Rolle spielen. Dennoch ist die vorprogrammierte Höchstgeschwindigkeit rein willkürlich, wenn auch technisch erforderlich. Theoretisch könnte das System durchaus höhere Geschwindigkeiten berechnen und auch betreiben, wenn die übrigen Parameter und Komponenten angepasst würden.

    Der allerbeste Weg zur Lösung des globalen Mobilitätsproblems der Menschheit ist jedoch, Mobilität überhaupt erst gar nicht erforderlich zu machen.

  • Also keine Radfahrer mehr ?

    Das wird in der Umsetzung zugegebenermaßen wirklich kompliziert. Da Radfahrer auf das Fahrzeug keinen Einfluss nehmen dürfen, wird das Fahrrad zu einem E-Bike (kein Pedelec!). Dann handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, wie z. B. auch ein Motorrad. Die Umsetzung der Autonomie obliegt da der technischen Entwicklung. Oder aber Radfahren wird komplett verboten, was sicherlich sehr vielen Verkehrsteilnehmern schon jetzt ordentlich in die Karten spielen würde.

  • ... und jetzt noch das Konzept für den autonomen Fußgänger incl. der Autonomen Fußgänger ...

    Zur Not hilft auch hier ein strenges Verbot. Dies hätte sogar den Vorteil, dass Nebenflächen den Fahrbahnen zugeschlagen werden können. Dadurch steigt wiederum der Durchsatz.

    Natürlich meine ich dies nicht ernsthaft so. Aber ich frage mich, wo denn dann die Grenze sein soll zwischen bisherigem selbstständigen Führen von Fahrzeugen und der angestrebten autonomen Abwicklung der Mobilität. Und wann ist der zeitliche Punkt erreicht, an dem es sich offenbart, dass das Weiterentwickeln von Automatisierung nichts mehr bringt und sich damit auch kein Geld mehr verdienen lässt. Wenn beide Systeme nebeneinander bzw. parallel geführt werden müssen, ist dies ja nicht unbedingt ein Gewinn für die zu befördernde Person, weil sich die Zeiten, in denen man unterwegs ist, sich wohlmöglich sogar verlängern. Eben deswegen, weil entweder das benutzte Verkehrsmittel seiner Programmierung folgt und aufgrund des Mischsystems mehr Zeit benötigt oder aber man aufgrund der ganzen selbstständig fahrenden Fahrzeuge ebenfalls manuell nicht weiterkommt. Da nützt dann auch kein Hupen, Schreien, Keifen oder Weinen. Und nötigen lassen sich solche automatischen Systeme auch nicht. Im Zweifelsfrei bleiben die Dinger dann halt einfach stehen.

  • Zur Not hilft auch hier ein strenges Verbot.

    Interessant wird die Frage, ob es irgendwann ein Verbot von Fahrzeugen gibt, die zu sehr von Fahrzeugen aus der "Musterdatenbank" abweichen (im Spezialradbereich tummelt sich da ja einiges), weil diese nicht als Verkehrsteilnehmer erkannt werden, sich aber trotzdem bewegen und daher eine "Gefahr" für den autonomen Betrieb darstellen ...

  • Interessant wird die Frage, ob es irgendwann ein Verbot von Fahrzeugen gibt, die zu sehr von Fahrzeugen aus der "Musterdatenbank" abweichen (im Spezialradbereich tummelt sich da ja einiges), weil diese nicht als Verkehrsteilnehmer erkannt werden, sich aber trotzdem bewegen und daher eine "Gefahr" für den autonomen Betrieb darstellen ...

    Das Problem an Radfahrern und Fußgängern ist die stets drohende Möglichkeit der spontanen Fahrbahnquerung außerhalb von dafür vorgesehenen Stellen. Hätten autonome Fahrzeuge dagegen Probleme mit Zweirädern im Längsverkehr, wären sie gar nicht erst verkehrsfähig, da nicht Motorrad-kompatibel (über Probleme mit Motorrädern war noch nie was zu lesen, und Motorradverbote zugunsten autonomer Autos werden auch nirgendwo in Betracht gezogen).

  • könnte man sich ja von einigen Verkehrsregeln verabschieden, wie z. B. die Pflicht auf gegenseitige Rücksichtnahme oder auch das aktuell gültige Tempolimit gemäß StVO.

    Viele Tempolimits existieren hauptsächlich zum Lärmschutz. Ein Auto mit 70 km/h innerorts macht halt wesentlich mehr Lärm als 50 km/h.

    Diese Limits werden wohl auch bei autonom fahrenden Autos bestehen bleiben.