Radfahren in Lüneburg

  • Ich würde meine Meinung dazu liebend gerne korrigieren lassen durch positive Beispiele, aber ein Verkehrsplaner ändert nur etwas, wenn dieses von dem Verantwortlichen, in dem Fall also hauptsächlich Bürgermeister, Behördenleiter und vielleicht noch Stadtrat, gewünscht wird.

    Solange da keine Veränderung durch Neuwahlen eingetreten ist, oder durch irgendwelche Erweckungserlebnisse, wird da nicht viel passieren.

  • In Niedersachsen finden am 12.09. zwei Wochen vor der Bundestagswahl die Kommunalwahlen statt, sowie in den meisten Kommunen auch die Wahl des Bürgermeisters. Da sollte man die Kandidaten dazu bringen, sich zu positionieren und sie anschließend auf ihre Versprechen festnageln.

    Den vor zwei Jahren neu gewählten Stader Bürgermeister erinnere ich immer wieder gerne an seine Antworten auf unsere Fragen, die wir den Kandidaten im Wahlkampf gestellt haben.

    Zitat

    3. Wo gibt es aus Ihrer Sicht Verbesserungsbedarf?

    Es gibt großen Verbesserungsbedarf in Stade, insbesondere an den Straßen, an denen über Jahre dem Autoverkehr die wichtigste Bedeutung beigemessen wurde. Wir brauchen Radwege, die hinsichtlich der Breite die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Schilder und Hindernisse an bzw. auf Radwegen, die nicht diesen Vorgaben entsprechen, müssen endlich abgebaut werden.

    Einige Schilder und Hindernisse, die immer noch nicht den Vorgaben entsprechen, könnte ich ihm noch nennen :)

    Bürgermeisterworte - ADFC KV Stade (adfcstade.de)

  • Ich würde meine Meinung dazu liebend gerne korrigieren lassen durch positive Beispiele, aber ein Verkehrsplaner ändert nur etwas, wenn dieses von dem Verantwortlichen, in dem Fall also hauptsächlich Bürgermeister, Behördenleiter und vielleicht noch Stadtrat, gewünscht wird.

    ...

    Korrektur: Er ändern nur dann etwas, wenn es vom Stadtrat gewünscht wird.

    ...Da sollte man die Kandidaten dazu bringen, sich zu positionieren und sie anschließend auf ihre Versprechen festnageln.

    Ja, "Festnageln", das bringt bestimmt etwas. :D

  • Hier hat es tatsächlich etwas bewirkt. Könnte alles viel schneller gehen, keine Frage, aber es geht voran.

    Allein mit zynischem Geunke bewirkt man allerdings noch weniger.

  • Wir wohnen nun noch nicht mal ein halbes Jahr in dieser Stadt und was Radfahren angeht, bin ich hier schon fertig. Meinetwegen können wir jetzt weiter zur nächsten Stadt.

    Zusätzlich zu den ganzen Kalamitäten, die aus einer autogerechten Straßenführung mit einseitigen Zweirichtungsradwegen erwachsen, tritt in Lüneburg das Problem auf, die Leute, weil sie ja gelernt haben, auf gar keinen Fall auf der Fahrbahn zu fahren und weil es so viel Kopfsteinpflaster gibt, häufig auf dem Gehweg unterwegs sind, aber dann doch plötzlich unvermittelt den Kantstein herunterhüpfen, weil es auf der Fahrbahn dann doch ganz schön ist.

    Nun ist es mir eben zum vierten Mal passiert, dass ich in einen solchen Gehweg-dann-doch-lieber-Fahrbahnradler beinahe reingekracht wäre.

    Das erste Mal fuhr jemand mit seinem Rad auf dem engen Gehweg der Holzbrücke hier gegenüber, klingelte erfolglos einen Fußgänger an und wechselte dann unvermittelt auf die Fahrbahn. Das sah ich zwar kommen, war aber aufgrund des Autos, das uns just in diesem Moment überholte, etwas unangenehm. Ich weiß auch nicht, ob er denn wenigstens das Auto wahrgenommen hat und trotzdem runterhüpfte — keine Ahnung.

    Das zweite Mal fuhr eine Dame bei roter Fußgängerampel plötzlich von Gehweg auf die andere Straßenseite und „übersah“ mich dabei auf der Fahrbahn. Damit hatte ich nicht gerechnet und das kostete bestimmt ein Zehntel des Bremsbelages. Als dank schallte mir nur ein „Was hast’n du für’n Problem?“ hinterher.

    Dann kam die ADFC-Fahrradstraßen-Kreisfahrt, die hier immer am letzten Freitag im Monat als eine Art Critical Mass drei Mal den geplanten Fahrradstraßenring entlangkreist. Eine Gehwegradlerin purzelte unvermittelt vom Gehweg runter auf die Fahrbahn direkt ins Teilnehmerfeld, ich legte eine Vollbremsung hin, rutschte aber in den Rinnstein und riss mir am Pedal meine Fahrradhose auf. Anschließend wurde mir der Sachverhalt von der Gehwegradlerin ganz anders dargelegt, denn erstens hätte ich nach § 1 StVO aufpassen müssen und zweitens wäre ich ja selbst schuld, denn ich hätte nicht geklingelt. Da haben die übrigen ADFC-Fahrradstraßenkreisfahrer auch nicht schlecht gestaunt.

    Und dann war da gerade eben noch der Typ, der mit seinem Baumarkt-Klapper-Mountainbike ohne Licht quasi aus dem Nichts vom linken Gehweg zwischen zwei parkenden Kraftfahrzeugen hindurch auf den rechten Gehweg fahren wollte. Der wäre quasi beinahe im rechten Winkel in mich reingefahren, hätte ich nicht gebremst. Als Dank für meine Vollbremsung sah ich mir direkt den Mittelfinger an.

    Ich habe ja die Vermutung, dass diese autozentrierte Infrastruktur in dieser Stadt den gleichen Effekt hat wie in jeder anderen Stadt auch: Man kann mit dem Rad entweder an jeder zweiten Kreuzung artig an der Bettelampel auf grünes Licht warten, obwohl man nur der Vorfahrtstraße folgend geradeaus möchte, oder man springt eben nicht über jedes Stöckchen, dass die SPD-geführte Verwaltung über den Radweg hält, und fährt einfach wie man es selbst für richtig hält. Denn auch in dieser Stadt gilt offenbar: Die Hauptsache ist, dass der „echte Verkehr“ nicht behindert wird.

  • Ich glaube, du musst mal eine Woche Urlaub in Stade machen und dich hier mal außerhalb der CM mit dem Fahrrad durch die Stadt bewegen. Danach wird dir Lüneburg wieder besser gefallen. Neben den von dir beschriebenen Situationen bekommst du hier noch einen Geisterradler-Anteil von 50% dazu. Deine Erklärung teile ich: Wo Radfahrer über Jahrzehnte vor allem dazu erzogen wurden, den richtigen Verkehr nicht zu stören, aber ansonsten tun und lassen konnten, was sie wollen, muss man sich über das Ergebnis nicht wundern: Geisterradelnde Gehweg-Lemminge mit Stockholm-Syndrom und Autofahrer mit der festen Überzeugung, die Straße (sic.) gehöre ihnen alleine.

  • Ich habe nebenher die Kommentare gelesen. Und da der Autor die Kommentarfunktion beschränkt hat, ist mir die Lust vergangen:

    - Ein Kommentar verlangt, dass Radfahrer an jedem Zebrastreifen absteigen müssen (falsch).

    - Der zweite beklagt fehlende Disziplin an Ampeln und der Autor stimmt zu. Da war ich gerade bei Minute 2, als der Autor zu Unrecht nahelegt, dass diese Ampel für Radfahrer gelten würde.

    Die vermeintliche Freigabe des linksseitigen Radwegs für Radfahrer ist ja auch nicht vorhanden. Da steht lediglich ein Schild, dass Radfahrer die Huppelwarnung bitte nicht beachten sollen.

  • Ja, die unebene Fahrbahn und das Zusatzzeichen 1022-10. Da hatte ich vor ein Jahren mal eine kleine Diskussion mit unserem damaligen Mobilitätsbeauftragten. Gemeint ist, Radfahrer dürfen dort fahren, sollen aber auf die Schwelle achten. Ich habe das Schild auch bei unserem Gespräch einfach mal wörtlich interpretiert. Hintergrund ist, dass 2015 sich dort mal ein Unfall ereignet hat. Daher die Schwelle. Allerdings fahren ganz viele einfach links oder rechts an der Schwelle vorbei oder nehmen die als Sprungschanze. Ich verstehe allerdings nicht, warum einige Rad Fahrende nicht einfach auf der Fahrbahn fahren. Sowohl im Munstermannskamp als auch in der Uelzener Straße gibt es in dem Bereich keinen benutzungspflichtigen Radweg. Für alle, denen die Situation in Lüneburg nicht so vertraut ist: Für die Uelzener Straße gibt es Umbaupläne der Stadt, die diverse Male überplant wurden, weil man sich nicht mit den Anwohner anlegen wollte (Wegfall von Parkplätzen, wobei alle Anwohner Parkplätze und Garagen auf ihrem Grundstück haben). Aktuell wird im mittleren und unteren Bereich der Uelzener Straße illegal in zwei Reihen geparkt. Dieses Verhalten wird leider seit Jahren vom Ordnungsamt geduldet. Wer archäologisch interessiert ist, dort gibt es auch einen ehemaligen benutzungspflichtigen Radweg. Wundert mich, dass da noch niemand einen Antrag bei der Denkmalschutzbehörde gestellt hat. Der ist seit Jahrzehnten so schlecht, dass selbst bei uns in Lüneburg niemand auf die Idee kommt da zu fahren. Für die im Video beschriebene Kreuzung soll es auch noch Pläne vom Vor-Vorgänger unseres aktuellen Mobilitätsbeauftragten geben, dort einen kleinen Kreisverkehr einzurichten. Platz wäre reichlich da. Was mich allgemein, nicht nur in Lüneburg auch noch stört, ist, dass es wohl Leute gibt, die 100.000 € und mehr für Wohnmobile ausgeben und dann keine 80 € im Monat haben, um ihr Gefährt beim Bauern abzustellen. Stattdessen stehen die Dinger im öffentlichen Raum. Wenn ich mal Langeweile habe, erstelle ich vielleicht mal ein Wohnmobilkataster für Lüneburg. Ähnliches gilt für Pferde- und Transportanhänger.

  • Dem Filmedreher möchte man zurufen "si tacuisses" ...

    Mei, da echauffiert er sich über kleine Unebenheiten auf der "Straße", aber kein Ton über Hoppelpisten auf dem Hochbord.

    Er schürt Angst vor Überholern im Längsverkehr und stellt Radwege als sicher dar (obwohl er im gleichen Satz die Ausfahrten und die hohen Hecken anspricht).

    Kein Ton zu den Kampfradlern auf dem Gehweg, die praktisch die Farbe von den Hauswänden kratzen.

    Und dann betont er mehrfach "ja heute am Sonntag ist wenig los, unter der Woche sieht das anders aus". Ja dann zeig doch "unter der Woche", dann ergibt das Sinn ...

  • "si tacuisses" .

    Man hätte seine Unwissenheit vielleicht nicht allzu sehr bemerkt, aber ein Philosoph wäre er deswegen trotzdem wohl noch lange nicht. ;)

    Oder frei nach Nietzsche: Nicht jeder, der schweigt, ist tiefsinnig (Original: "Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft.").

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • 0:30 Der Briefkasten ist gleich links. Den weiteren Weg hätte man sich also sparen können.

    0:56 "Die Gneisenaustraße ist etwas ruhiger..." (Noch ruhiger als die Scharnhausstraße? Geht das überhaupt noch???) "...und daher für Radfahrer recht bequem." Wie bitte? Das Kopfsteinpflaster und die Schlaglöcher scheint er nicht bemerkt zu haben. Und auch auf stark frequentierten Magistralen kann ich als Radfahrer auf Fahrbahnen oft noch sehr bequemer unterwegs sein!

    1:26 "Auf für Radverkehr freigegebenen Gehwegen muss man gegebenenfalls absteigen." Quatsch. Man hat Schrittgeschwindigkeit zu fahren, besondere Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen, notfalls hat man zu warten.

    2:27 Keine für den linksseitigen Radverkehr gültige Signalgeber. Fraglich, ob Radverkehr hier überhaupt linksseitig queren darf. Die gesamte Radfahr-Querfurt ist eigentlich quatsch, wenn ich mir jede mögliche Fahrbeziehung vorstelle.

    2:31 Zusatzzeichen "Radfahrer frei" bezieht sich in diesem Fall wohl auf das Master-VZ und nicht auf eine geduldete freiwillige linksseitige Nutzung.

    2:37 Radfahrer müssen an Fußgängerüberwegen nicht absteigen. Ihnen wird durch den Fußgängerüberweg einfach nur kein Vorrang eingeräumt. Es ist so, als wenn gar kein Fußgängerüberweg vorhanden wäre.

    2:44 Nicht "Straße", Fahrbahn!

    2:45 Nicht "markierter Fahrradweg", Radschutzstreifen!

    2:51 Dieser Abstand innerorts muss nicht nur hier von Kfz eingehalten werden, sondern überall innerorts, außer bei Hochbord.

    2:58 Warum soll das Befahren dieser Straße nicht ganz ohne sein? Ich sehe nichts. Welches Problem hat der Radfahrer denn dort? Etwa Längsrillen?

    3:12 Angst im Straßenverkehr ist ein schlechter "Rad"geber. Dann sollte man sich einmal ernsthaft überlegen, ob man für sich das richtige Verkehrsmittel gewählt hat.

    3:15 Warum muss ich mich permanent nach hinten umdrehen? Was erreiche ich damit? Ein Rückspiegel und ausreichend Abstand zum rechten Fahrbahnrand helfen vielleicht?

    3:21 Lautstärke und große Fahrzeuge jagen dem Radfahrer zusätzlich große Angst ein. Liegt da ein unbehandeltes Trauma vor?

    3:47 Nicht "Straße", Fahrbahn!

    4:00 Ausbesserungen und Versorgungsdeckel sind vor allem auch auf Separierungen vorhanden, Fahrbahnen sind da oft viel besser zum Radfahren geeignet.

    4:32 Auswärtige kennen die 1,5 Meter Abstandregel nicht? Also gilt diese dann doch nur für Lüneburg und nur für diese eine Straße?

    4:40 Farbe auf dem Asphalt verhindert keine engen Überholabstände, gerade bei Gegenverkehr nicht.

    5:18 Wenn man vor einer sich öffnenden Autotür ausweichen muss, ist man eindeutig zu weit rechts gefahren.

    5:42 Die Gehwegradler werden als gegeben hingenommen oder gar nicht erst bemerkt?

    7:28 Da bin ich jetzt davon ausgegangen, dass er in die falsche Richtung fährt. Er steigt ab. Respekt. Aber er wollte den Weg zur Post doch als Radfahrer zeigen und nicht als Fußgänger. Denn dann wäre es nochmal spannend geworden.

    8:05 Wie soll denn ein "richtiger" Fahrradweg sein?

  • Ein paar Tage wird die Verwaltung noch von einem SPD-Oberbürgermeister geführt und man hat den Eindruck, es wird jetzt noch mal so richtig krachen gelassen auf dass jeder merkt, dass Radfahrer und Eisenbahnen in diesem Ort in den letzten drei Jahrzehnten nicht wohl gelitten waren:

    Tja: Fußgänger können auf der anderen Straßenseite gehen, Radfahrer sollen sich bitte in Luft auflösen. Klar, man kann und sollte jetzt einfach auf der Fahrbahn fahren, aber innerhalb dieser Kreuzungssituation auf die Fahrbahn zu wechseln ist halt auch so eine Sache: Wenn man jetzt an der kombinierten Fahrrad- und Fußgängerampel auf grünes Licht wartet, um nach rechts auf die Fahrbahn einzubiegen, hat man direkt den Linienverkehr im Nacken, der um diese Zeit im Sekundentakt vom Bahnhof abfährt und in jenem Moment ebenfalls grünes Licht sieht. Darauf hätte ich auch auf gar keinen Fall Lust.

    Lüneburg wäre ja so gerne eine Großstadt, weil’s dann mehr Geld gibt und so schöne Sachen wie ein Landesfunkhaus und eine Berufsfeuerwehr, aber vielleicht müssen wir das Baustellenmanagement ja nicht einer Großstadt nachempfinden.

  • Wie sollte die Stadt die Baustelle denn besser ausschildern?

    Ich glaube, man kann hier gar nicht nur auf die Verwaltung abstellen, die hier nicht meinem Wunschkonzert entsprechend gehandelt hat.

    Es gibt am Lüneburger Bahnhof zwei Unterführungen, nämlich die abgebildete auf der Südseite und eine ähnliche auf der Nordseite. Die Unterführung auf der Nordseite wurde in den letzten Monaten mehrmals für den Kraftverkehr gesperrt, für den Rad- und Fußverkehr aber eigentlich nicht, aber so richtig geil war das für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer nicht.

    Da es sich bei der abgebildeten Maßnahme nach meiner Kenntnis ebenfalls um eine länger dauernde Sperrung handelt, fallen mir da eine Reihe von Problemen ein. Das geht zum Beispiel los bei Kraftfahrern, die das [Zeichen 254] derart interpretieren, dass auch auf der Fahrbahn kein Radverkehr stattfinden darf (was ja auch durchaus im Rahmen des Interpretationsspielraums liegt). Wenn man dann einen Radfahrer in dieser Unterführung dicht überholt und dabei anhupt, dann kann man sich relativ sicher sein, dass der kein zweites Mal dort entlangfahren wird.

    Ich hätte mir durchaus gewünscht, dass bei längerdauernden Baumaßnahmen mit Piktogrammen auf der Fahrbahn signalisiert, dass Radfahrverkehr hier stattfinden darf — und ja, ich bin mir der Problematik bewusst, dass dadurch der Eindruck entstehen könnte, woanders wäre Fahrbahnradeln in Ermangelung der Piktogramme nicht in Ordnung und daher mit der Hupe zu ahnden.

    In der Gegenrichtung beispielsweise ist der rechte Fahrstreifen ein Bussonderfahrstreifen, der nicht für den Radverkehr freigegeben ist — klar, es gibt ja auch eigentlich einen Radweg in der Gegenrichtung, dann braucht man ja keine Freigabe. Der Radweg ist auch dort gesperrt, also kann ich auf der Fahrbahn fahren und zwar auf dem mittleren Fahrstreifen links neben den Linienbussen, während ich gleichzeitig von ungeduldigen Kraftfahrern überholt werde. Radfahrer, die hier im Forum angemeldet sind, bekommen das sicherlich hin, aber für die meisten Radfahrer ist das wohl kein denkbares Szenario.

    Vielleicht hätte man sich ja mit etwas Mühe dazu durchringen können, während der Baumaßnahmen den Verkehrsraum neu aufzuteilen: Den Bussonderfahrstreifen streichen, die beiden Fahrsstreifen mit gelber Markierung weiter in die Mitte schieben, rechts und links Platz für einen Radfahrstreifen. Geht aber natürlich auch nicht, denn dadurch verzögert sich der Busverkehr und die Anschlüsse am Bahnhof oben drüber werden nicht erreicht und die Lichtzeichen an den Kreuzungen müssen umprogrammiert werden. Viel Aufwand, wird man nicht machen wollen.

    Und man kann es natürlich auch so lassen wie es ist, es mag ja den Vorschriften entsprechen — aber dann fahren die lieben Radfahrer eben auf der falschen Straßenseite herum. Und ganz ehrlich, nach meinen Erfahrungen mit den Lüneburger Busfahrern hält sich meine Begeisterung auf eine weitere Begegnung in dieser Unterführung wirklich in Grenzen.

  • Das zumindest einige Lüneburger Busfahrer aggressiv und gefährlich fahren, um korrekt fahrende Radfahrer von der Fahrbahn zu verdrängen habe ich leider schon mehrfach selbst erleben müssen.

    Dabei werden sie leider von der Verwaltung der Stadt Lüneburg "unterstützt", indem die durch die Beschilderung der Eindruck erweckt wird, Radfahrer düften die Fahrbahn nicht benutzen.

    Die Stadt Lüneburg könnte auch ein Schild wie in der Bleckeder Landstraße aufstellen "Radfahrer bitte Fahrbahn benutzen", wenn sie keine Pictogramme aufbringen möchte.