Woche 6 vom 08.02. bis 14.02. 2021

  • Die nächste Frage wäre natürlich, warum diejenigen, die bei der Umfrage angegeben haben, sich beim Autofahren einzuschränken, "wenn es dazu beiträgt, Umwelt oder Klima besser zu schützen", das nicht tun. Oder muss man denen noch erklären, dass Zufußgehen, Radfahren, Bus- und Bahnfahren dazu beiträgt, Umwelt und Klima besser zu schützen als Autofahren?

    Lippenbekenntnisse vs Handeln:

    Niemand isst bei McDonald's.

    Niemand sieht/kauft Pornos.

    Alle sind ihrem Partner treu.

    Alle wollen Biofleisch.

    Alle wollen unbedingt mehr mit dem Rad.

    So ein Hunger, schnell zu Meckes.

    P*r*h*b, läuft.

    Das war ja nur einmal, und außerdem ... .

    10 Euro für 300 g?

    Nieselt's? Könnte's nieseln? Brummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Auch wenn ich Ihre Forderung nach Tempo 60 immer noch nicht akzeptiere - eine einfachere Lösung wären Sitzplätze - bitte akzeptieren Sie, dass die neue Generation von Mercedes' V-Klasse bei Tempo 140 km/h abgeregelt ist, der Smart seit Einführung bei Tempo 135 km/h und, der Citroen Jumpy bei 130 km/h, der Ducato bei 100 km/h, der Vivaro bei 130 km/h, der Kangoo Rapid bei 130 km/h, der Master bei 100 km/h.

    Die Automobilindustrie ist absolut bereit für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Die Politik (und offenbar Sie) sind es nicht.

    Sie sind ja gerade damit beschäftigt, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen.

    Vielleicht haben Sie sich in diesem Zusammenhang schon mal überlegt, warum Mercedes seine Transporter "Sprinter" genannt hat?

    Eigentlich sollte man doch annehmen, dass es bei einem Transporter darum geht, eine große Ladefläche, bzw. ein großes Ladevolumen zu haben und auch ein großes Zuladegewicht bewältigen zu können.

    Der alte, umgangssprachliche Begriff "Bulli" für den VW-Transporter brachte das ganz gut auf den Punkt.

    Die ganze Problematik, die dahinter steckt ist recht umfangreich und gäbe bestimmt Stoff für mehrere Seiten hier im Forum, aber auch die Antwort, warum sich Autoproduzenten relativ leicht tun damit, ihre Transporter-Fahrzeuge wie Jumpy, V-Klasse oder Ducato geschwindigkeitstechnisch abzuriegeln.

    Eine einfache Antwort: Mit Tempo 80 max. auf Autobahnen und Tempo 60 max. auf Landstraßen, gäbe es diese Probleme nicht.

    Die technische Lösung "Sitzplätze" für Omnibusse im ÖPNV ist auch mir bekannt, aber auch die Grenzen dieser Option:

    Sitzplätze für alle in der Rush Hour ist im ÖPNV nicht machbar. Nicht aus technischen Gründen, sondern aus ökonomisch-ökologischen Gründen. Es ist nicht machbar, wenn eine nachhaltige Form von Mobilität angestrebt wird.

    Da könnten Sie einwenden, das doch derzeit eine sehr hohe Anzahl Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren. Das ist jedoch nur deshalb möglich, weil dieses Verkehrsmodell hochgradig subventioniert wird. Zum Schaden für Mensch und Umwelt.

    Ich mache hier noch einen Spoiler auf. Es geht dabei um einen Mercedes Sprinter:

    "Der Fahrer, der für seinen Arbeitgeber unterwegs war, war mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h gestoppt worden. Auf den Vorwurf, er habe eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80km/h außerhalb geschlossener Ortschaften um 74 km/h (160 km/h abzüglich einer Toleranz von 6 km/h) begangen, berief er sich ..."

    https://www.ikz.de/ikz-archiv/2004/03/0403040.php

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (12. Februar 2021 um 08:27) aus folgendem Grund: Doppelung gestrichen (Begriff)

  • Die technische Lösung "Sitzplätze" für Omnibusse im ÖPNV ist auch mir bekannt, aber auch die Grenzen dieser Option:

    Sitzplätze für alle in der Rush Hour ist im ÖPNV nicht machbar. Nicht aus technischen Gründen, sondern aus ökonomisch-ökologischen Gründen. Es ist nicht machbar, wenn eine nachhaltige Form von Mobilität angestrebt wird.

    Ich ignoriere einfach mal Ihre einzelne Quelle für eine hohe Geschwindigkeitsüberschreitung - ich bin mir nicht sicher welches Argument Sie damit verfolgen.

    Der Sprinter heißt Sprinter, weil er eine hohe Kapazität bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit als der 7,5t LKW bietet. Das ist für viele Transporte sinnvoll - mir fallen spontan verderbliche Waren, Bluttransporte, Medikamente, Rettungsassistenten, Rettungskräfte, Suchhunde und Schnittblumen ein. Geschwindigkeit alleine ist nicht verwerflich, auch wenn Sie das anders sehen.

    Zurück zu dem Argument oben: Sie führen aus: es wären mehr Busse zu Hauptverkehrszeiten nötig als wenn Stehplätze existierten (so lese ich zumindest den Post). Das ist nicht sinnvoll, weil dann ein Überangebot zu anderen Zeiten besteht? Weil mehr Fahrzeuge weniger ökologisch sind als weniger Fahrzeuge?

    Die erste meiner Fragen interessiert Sie nie, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Gebieten geht. Sie fordern regelmäßig einen ständig verfügbaren Bus, der alle Bewohner eines Ortes zur nächsten Bahnstation bringen kann. Nachfragen zum Bedarf Sonntag morgens um 4,30h und Freitag nachts um 22.45h ignorieren Sie, obwohl es auch auf dem Land Schichtarbeiter gibt.

    Daher: Warum sind Stehplätze ökologisch wichtig, ein permanenter öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen mit minimalem Bedarf aber ökologisch unbedenklich?

  • Ich ignoriere einfach mal Ihre einzelne Quelle für eine hohe Geschwindigkeitsüberschreitung - ich bin mir nicht sicher welches Argument Sie damit verfolgen.

    Der Sprinter heißt Sprinter, weil er eine hohe Kapazität bei gleichzeitig höherer Geschwindigkeit als der 7,5t LKW bietet. Das ist für viele Transporte sinnvoll - mir fallen spontan verderbliche Waren, Bluttransporte, Medikamente, Rettungsassistenten, Rettungskräfte, Suchhunde und Schnittblumen ein. Geschwindigkeit alleine ist nicht verwerflich, auch wenn Sie das anders sehen.https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Sprinter )

    Geschwindigkeit alleine ist nicht verwerflich, aber es kommt auf das Verkehrsmittel an. Nehmen Sie die Diskussion um das generelle Tempolimit auf Autobahnen. In schönster Regelmäßigkeit kontert die Fraktion der Geschwindigkeits-Fetischisten damit, dass die Autobahn nicht der unfallträchtige Verkehrsweg sei, sondern die Unfälle vielmehr auf Landstraßen passierten.

    Die Intention dieses Gegenargumentes ist der autobahnmäßige Ausbau möglichst vieler Landstraßen. Das ist verbunden mit dem Einsatz erheblicher finanzieller Mittel und einer ständig zunehmenden Flächenversiegelung.

    Dabei liegt es auf der Hand, dass ein Tempolimit auf der Autobahn Unfallzahlen und Umweltbelastung reduziert und es darüber hinaus naheliegt, eine deutlich niedrigeres generelles Tempolimit auf Landstraßen auszusprechen.

    Den Sprinter und den Link zu dem Artikel hatte ich erwähnt, weil hier deutlich der Versuch unternommen wird, die geltenden generellen Tempolimits für Klein-LKW zu unterlaufen. Der Sprinter wird mit 2,8 - 6,0 t zul. Gesamtgewicht ( https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_Sprinter ) angeboten.

    Und Mercedes versucht, die geltenden Tempolimits für Klein-LKW (ab 3,5-7,5t) zu knacken.

    Zum ÖPNV im ländlichen Raum später!

  • Zitat

    Die Intention dieses Gegenargumentes ist der autobahnmäßige Ausbau möglichst vieler Landstraßen. Das ist verbunden mit dem Einsatz erheblicher finanzieller Mittel und einer ständig zunehmenden Flächenversiegelung.

    Quelle?

    Das ist doch erst mal wiede rnur Ihrem Geiste entsprungen. Ziel diese Gegenarguments ist es zunächst, darauf hinzuweisen dass die meisten Unfälle im Stadtverkehr und die meisten tödlichen Unfälle auf Landstraßen passieren.

    Wie sie von dort auf "ich will mehr Autobahnen" kommen ist mir nicht klar.

  • Die Argumentation der Autoraserfraktion ist falsch . Autobahnen sind von der baulichen Anlage ( keine Kreuzungen , damit keine Konflilkte mit Querverkehr die etwa 2/3 aller Unfälle ausmachen, Überholen ohne Konfikte mit Gegenverkehr möglich) sicherer als andere Straßen. Erst dadurch ist es möglich höhere Geschwindigkeiten auf Autobahnen zuzulassen ohne das das Unfallrisko zu hoch wird.

  • Genau diese Art der Verkehrsführung, keine Kreuzungen dafür aber gewaltige Überwerfungsbauwerke für Straßen auf denen möglichst hohe Geschwindigkeiten erzielt werden sollen, ist es, die eine immer umfangreichere Flächenversiegelung verursacht.

  • Die erste meiner Fragen interessiert Sie nie, wenn es um den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Gebieten geht. Sie fordern regelmäßig einen ständig verfügbaren Bus, der alle Bewohner eines Ortes zur nächsten Bahnstation bringen kann. Nachfragen zum Bedarf Sonntag morgens um 4,30h und Freitag nachts um 22.45h ignorieren Sie, obwohl es auch auf dem Land Schichtarbeiter gibt.

    Daher: Warum sind Stehplätze ökologisch wichtig, ein permanenter öffentlicher Nahverkehr in ländlichen Regionen mit minimalem Bedarf aber ökologisch unbedenklich?

    Das stimmt nicht, dass mich diese Frage nicht interessiert, im Gegenteil, diese Frage interessiert mich brennend.

    Das "Verzwackte" an der Frage ist, wie sie beantwortet werden kann, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht erinnern Sie sich an die heftigen kontroversen Diskussionen hier im Forum, in denen es um Stadtleben versus Landleben ging?

    Ich versuche mal eine Antwort zu geben, die nicht dazu führt dass Betroffene gleich an die Decke gehen, die aber trotzdem die Aspekte Kostengerechtigkeit, Verkehrswende und Nachhaltigkeit mit einbezieht.

    Ich denke, was die Notwendigkeit von Stehplätzen im ÖPNV angeht, um ein kostengünstiges Mobilitätsangebot für alle Menschen zu ermöglichen, ohne dass das im hohen Umfang subventioniert wird, sind wir uns einig: Sie schreiben ja selbst:

    Weil mehr Fahrzeuge weniger ökologisch sind als weniger Fahrzeuge?

    Und natürlich, das was Sie da als Frage formulieren ist der Grund. Wenn Sie in den Verkehrsspitzen mit Stehplätzen kalkulieren, dann können Sie die Fahrzeuge doppelt bis dreifach so gut auslasten, als wenn Sie ohne Stehplätze kalkulierten. Und dabei geht es nicht nur um die Anschaffungskosten für die Fahrzeuge, sondern auch um Unterhaltungskosten, Energiekosten, Kosten für das Säubern der Fahrzeuge und sehr teuer ist auch die Fahrerin oder der Fahrer!

    Unter den gegenwärtig gegebenen Siedlungsstrukturen ist es schwer, einen ÖPNV im ländlichen Raum aufzubauen, der einen möglichst hohen Abdeckungsgrad, sowohl zeitlich als auch räumlich erzielt.

    Ich sehe im wesentlichen zwei Faktoren, die für Abhilfe sorgen können:

    Eine Verstärken der Siedlungsdichte und eine Reduktion der generellen Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen, so dass der ÖPNV bessere Chancen bekommt sich gegenüber dem MIV zu behaupten.

    Beide Ansätze sind geeignet, durch billige Polemik zerredet zu werden:

    Das notwendige Verstärken der Siedlungsdichte wird mit der Polemik widersprochen:
    "Wollen Sie den Menschen verbieten, in Einfamilienhäusern zu wohnen?"

    Und die Forderung nach einer stärkeren generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Landstraßen führt zu der Polemik: "Wollen Sie die Geschwindigkeit drosseln, dann ist das als würden Sie die Übertragungsrate von Datenleitungen künstlich reduzieren, um leistungsschwache alte Computermodelle künstlich am Leben zu erhalten."

    Klar ist: Der ÖPNV ist ökonomisch betrachtet eine Mischkalkulation. Und es wird im ländlichen Raum auch dann, wenn in der Fläche im großen Stil ein Umstieg auf den ÖPNV stattfindet, Linien geben, die zu wenig ausgelastet sind, als dass damit unmittelbar Gewinne erzielt werden könnten. Diese Defizite werden auf anderen Linien mit einer hohen Auslastung ausgeglichen.

    Und was die Einfamilienhäuser als ungeeignete Wohnform im Sinne von Nachhaltigkeit und einer echten Verkehrswende und was die Geschwindigkeiten auf Landstraßen angeht: Flächenzersiedelung und die damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt sind ein Fakt, der vielleicht in bestimmten Situationen wegpolemisiert werden kann, der dadurch aber nicht verschwindet.

  • ...[ÖPNV] sich gegenüber dem MIV zu behaupten.

    Idee: Wenn man für den täglichen Arbeitsweg NICHT den ÖPNV benutzt, sondern den IV (Auto, Fahrrad, zu Fuß), muss man sich zur Strafe ein fiktives Fahrer-Gehalt anrechnen lassen, das man versteuern muss. Das sollten die Grünen gleich mal ins Wahlprogramm aufnehmen, zusätzlich zum Eigentumswohnungsverbot. Einfamilienhausverbot:)

    Aber im Ernst: Der ÖPNV ist eigenlich ein IPNV, weil die Kosten individuell berechnet werden. Der MIV ist dagegen eigentlich ein MÖV, weil die Kosten auf alle verteilt werden.

    Zumindest seh ich das so.

  • Den Solarradweg gabs doch schon in Erftstadt. Und der ist glorreich gescheitert. Das ging doch sogar soweit, dass er gesperrt werden musste.

    Warum bauen wir nicht die Autobahnen mit Solarzellen. Davon gibts viel mehr und die Flächen sind auch viel größer. Außerdem gibts doch für die Wartung die BAG und die Autobahnmeistereien.