Also ich habe jetzt mal selber gerechnet, so gut es geht. Zwei verschiedene Wege liefern grob das gleiche Ergebnis: Ein Komfort-Kamin entspricht ca. 10 Diesel-PKWs, die mit 50 km/h um das Haus kurven.
Das erscheint mir extrem viel. Es kann jeder gerne einen Fehler finden.
Zuerst der Feinstaub von PKWs:
Der WLTP hat eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knap 50 km/h, der Partikelgrenzwert beträgt 4,5 mg/km. In einer Stunde stößt der PKW also bis zu 50*4,5 = 225 mg Feinstaub aus.
Bei Kaminöfen gilt ein Grenzwert von 150 mg Feinstaub pro Kubikmeter Abgas (*). Es war nicht einfach, einen sinnvollen Wert für die Menge Abgas zu finden, die ein Kaminofen erzeugt. Ich habe dann diese Quelle genommen: 4m³ Abgas pro erzeugter kWh. Die Faustregel sagt, dass man pro 5-10 m² Wohnfläche 1 kW Heizofen installieren soll. Ich habe mal 4kW angesetzt, also irgendwas zwischen 20 und 40 m². Der Rest ist einfach zu rechnen: In einer Stunde erzeugt der Ofen 16 m³ Abgas, was 2.400 mg Feinstaub entspricht.
Alternativ habe ich noch mit dem britischen Grenzwert nachgerechnet: 375 g/GJ (Gigajoule), bzw. 375 mg/MJ. 1 kWh = 3,6 Mj. Pro kWh dürfen also 1.350 mg Feinstaub ausgestoßen werden. Bei 4 kW also 5.400 mg pro Stunde.
Die Zahlen sind beide in der gleichen Größenordnung. Für so eine Überschlagsrechnung ist das zu erwarten.
Je nach Betrachtung wirft also ein einzelner Komfort-Kamin so wie Schadstoffe aus wie 10-20 Diesel-PKW im WLTP.
Und das nur, wenn er fachmännisch im Labor befeuert wird. In der Realität kommt da gerne ein Vielfaches des Grenzwerts zum Schornstein raus. Und wenn ich mit stehenden PKW rechne, dann braucht man ungefähr das dreifache: 30 stehende PKWs mit laufendem Motor auf dem Grundstück. So lange wie der Kamin läuft.
* fragt mich nicht, warum die Deutschen das nicht nach der Leistung definiert haben. Würde mir klarer erscheinen. Und mit weniger Schlupflöchern.