Woche 43 vom 19. bis 25. Oktober 2020

  • Kann er wohl auch nicht. Denn es gibt keine niederländischen Studien.

    Zitat von ADFC

    Es ist daher vor allem zu kritisieren und nicht nachvollziehbar, warum die UDV einen eigenen Fahrversuch und Simulationen nutzt, anstatt an existierenden Kreuzungen in unserem Nachbarland zu forschen und Ergebnisse niederländischer Unfallforschung zu nutzen.

    Das werden die doch wohl hoffentlich nicht nur erfunden haben.

  • Zitat

    Selbstverständlich können in den Außenspiegeln, die den Nahbereich rechts neben dem Lkw erfassen sollen, keine Radfahrenden in weiterer Entfernung zu erkennen sein. Dies ist kein Mangel des geschützten Kreuzungsdesigns sondern ein Vorteil, denn an einer geschützten Kreuzung ist der Radweg so weit abgesetzt, dass sie aus dem Seitenfenster zu sehen sind. Zudem entspricht die Dimensionierung der in der Computersimulation der UDV dargestellten geschützten Kreuzung nicht dem Standard niederländischer Schutzkreuzungen, die eine Führung des Kfz-Verkehrs in einem deutlich engeren Winkel beim Abbiegen vorsehen.

    Komisch. Im "normalen" rechten Außenspiegel kann doch der Lkw-Fahrer auf Hunderte von Metern parallel zu seinem Fuhrwerk nach hinten schauen, egal ob er damit sehen will, ob er nach einem Überholvorgang wieder einscheren kann, oder ob da ein Radfahrer neben ihm ist.

    Der Rest ist gaga.

  • Diese PR-Show des ADFC geht mir gehörig auf die Nerven. Klar will man nun (nach den aufmerksamkeitswirksamen Erfolgen der Radentscheide) auch etwas Gehör und möchte natürlich schicke Visualisierungen (z.B. aus "Darmstadt") von umgebauten Kreuzungen (egal, ob da eine solide Studienlage existiert oder nicht) veröffentlichen. Macht sich halt viel besser als aktiv den längst ausgeuferten MIV zurückzudrängen. Da kann man nichts zeigen und es gibt nur miese Presse.

    Wenn man dann tödliche Fahrradunfälle an genau solchen Konstrukten in den Niederlanden verlinkt...wird nicht reagiert.

    Entweder schaut der LKW-Fahrer aktiv nach Radfahrern und Fußgängern - dann sieht er sie an jedem Kreuzungsdesign, oder er schaut eben nicht. Dann ist die Gestaltung der Kreuzung eh egal.

  • Aber es steht doch auch da, dass Radfahrer und Fußgänger den LKW früher sehen und mehr Zeit zum Bremsen haben. Das ist aus meiner Sicht der einzige Punkt, der für so eine Kreuzung spricht.

    Zitat

    Bei geschützten Kreuzungen vollzieht sich die Richtungsänderung des Lkw in sicherer Entfernung und im Blickfeld der Radfahrenden. Dadurch verlängert sich die Reaktionszeit bis zu einem möglichen Zusammentreffen. Zudem bieten geschützte Kreuzungen nach niederländischem Vorbild Radfahrenden jeden Alters und jeder Fähigkeit ein hohes Maß an Komfort und verringern durch ihre räumliche Trennung die Möglichkeiten von Konflikten und Kollisionen zwischen Kfz- und Radverkehr.

    Wo der Komfort liegt, keine Ahnung. Aber wie oben schon geschrieben, der Radfahrer sieht den LKW früher, bliebt dann rechtzeitig stehen, damit ist eine ausreichend große räumliche Trennung gegeben und der LKW kann ungefährdet flüssig weiterfahren.

  • Die Berliner Polizeipräsidentin macht einen revolutionären Vorschlag zur Verbesserung der Situation Radfahrender:


    Spoiler anzeigen

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Das werden die doch wohl hoffentlich nicht nur erfunden haben.

    Brockmann schreibt dazu auf https://udv.de/de/node/56566

    Zitat

    In Deutschland geschehen rund 66% der Radunfälle mit Personenschaden an Kreuzungen und Einmündungen, in den Niederlanden rund 60%. Auch in den Niederlanden sind Kreuzungen ein Problem hinsichtlich Sicherheit. Die Kollegen von SWOV und CROW standen jedoch nicht zu einem direkten Austausch zur Verfügung, da sie den Fokus derzeit nicht auf Kreuzungen legen. Vorher-Nachher-Untersuchungen aus den Niederlanden gibt es bislang nicht, derzeit läuft eine Studie dazu an einer großen Kreuzung.

    Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der UDV gibt es hier: https://udv.de/de/node/56599

  • Das ist hier gleich um die Ecke bei mir.

    Dass ein Auffahrunfall auf einer schnurgeraden Strecke geschieht, ist nichts besonderes. Das ist quasi Standard, so wie auch außerorts, Dunkelheit/Gegenlicht und keine Zeugen/Verkehrsstille.

    Schreib bitte mal, gerne auch als PN, wenn du mehr Details erfährst. Für meine Statistik fehlt mir zB noch Alter von Opfer und Täter, da war die Polizei in der Pressearbeit sehr wortkarg.

  • https://www.heise.de/hintergrund/Ra…to-4937306.html

    Radfahrerin ohne Helm wird mit Auto umgefahren und am Kopf verletzt. Versicherung will nicht zahlen, wird aber dazu verurteilt.

    Das Urteil folgt dem Urteil von vor paar Jahren aus Kiel (?): Würden deutlich mehr Radfahrer Helm tragen, sähe die Haftung anders aus, was dann einer allgemeinen Helmpflicht nahe käme.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Diese Haltung "der Schaden wäre wesentlich geringer ausgefallen, wenn" würde bei Sachschäden Chaos auslösen. Kürzung des Schadensersatzes bei Autos, die teuren Metalliclack statt der billigsten Version haben; bei Autos ohne Stoßstange/Gummilippen an den kritischen Stellen; bei Autos ohne ESP, ABS und so weiter ...