Frage zu "protected Intersections" / "geschützten Kreuzungen"

  • Trägheit

    "Lerne einige von diesen Bibelstellen über Trägheit auswendig, sodass du das nächste Mal, wenn du dazu versucht wirst, auf dem Sofa liegen zu bleiben, auf dem Gehweg zu radeln, weißt, dass es Dinge gibt, für die du deine Zeit besser einsetzen kannst. Wenn du dich entscheiden musst, entweder „dein Fleisch zu trösten“ oder „aus deiner Komfortzone herauszukommen“, dann kannst du diese Verse als Waffe gegen die Faulheit einsetzen."

    https://aktiveschristentum.de/24-bibelverse-…t-zu-bekaempfen

    Und was empfehlen die evangelikalen Spezialisten für's Sündenaustreiben für Bibelsprüche?

    Zum Beispiel den hier:

    1.Korinther 9,24

    "Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, radeln, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft Radelt auf der Kampfbahn Fahrbahn so, dass ihr ihn erlangt."

    In der Kampfbahn laufen (bzw. radeln)? Damit kann eigentlich nur das Fahrbahnradeln gemeint sein. Und da soll ich mitlaufen, bzw. mitradeln. Och nöh Danke, da hab' ich so gar keine Lust zu. Da bleib ich lieber katholisch, und geh zur Beichte wo mir solche Notsünden vergeben werden. :saint:

  • Was mir an dieser Stelle fehlt (ich mein so allgemein) ist eine Möglichkeit Radverkehrsanlagenbauende zu zwingen, diese Information zu lesen. Irgendein elektronisch System, wo solche Meldungen mit Lesebestätigung quittiert werden müssen und alle weiteren Baupläne, Planungsunterlagen und Anweisungen automatisch nicht aktiviert werden, bevor die Lesebestätigung vorliegt.

    Gut, wenn so ein System existierte, dann könnte man auch gleich diese Novelle aus dem letzten Jahrtausend zur verpflichtenden Lektüre machen - 23 Jahre sind ja noch kein Zeitraum. Vielleicht wäre eine Lesebestätigung innerhalb einer Dekade notwendig bevor der Betreffende automatisch entlassen wird. Oder so.

  • Da braucht es wirklich eine Studie, um das offensichtliche festzustellen?

    Ja, weil es nicht gewollt ist.

    Beim Radverkehr ist Vieles (fast möchte ich sagen Alles) anders, als man gemeinhin annimmt. Das liegt daran, dass der wirkliche Grund, warum man auf Radwegen fahren möchte, dem Kraftverkehr den Vorrang einzuräumen, nicht gesellschaftsfähig ist. Deswegen müssen Ersatzgründe herhalten. Diese sind nicht notwendigerweise rational, weswegen eine rationale Überprüfung in der Regel nicht stattfindet. Um wieder eins meiner Lieblingszitate ins Spiel zu bringen:

    Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr.

  • Also im Selbstversuch wurde der Radfahrer auch nicht gesehen:

    Zitat

    Das Abbiegemanöver haben wir einmal mit sehr eng am Bordstein geführtem Radius und einmal mit weiterer Ausholbewegung gefahren. In beiden Fällen hat der Lkw-Fahrer den Radfahrer an dem Punkt, an dem sich beide Fahrzeuge treffen würden, nicht gesehen.

  • Zitat

    Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr.

    Erinnret mich sehr an die Doobie Brothers 1979 - What a fool believes

    But what a fool believes he sees

    No wise man has the power to reason away

    What seems to be

    Is always better than nothing

  • Also im Selbstversuch wurde der Radfahrer auch nicht gesehen:

    Heisst ja im Klartext, dass die Software auf diesen Fall schlicht nicht programmiert ist. Also wird man da nachbessern müssen, wenn man das Zeug auch in .NL verkaufen will - oder in .DE Kreuzungen nach diesem Muster bauen will. Die ganzen Assistenzsysteme werden einer weltweiten Vereinheitlichung von Schildern und Markierungen Vorschub leisten.

  • Heisst ja im Klartext, dass die Software auf diesen Fall schlicht nicht programmiert ist.

    Wenn man dem Selbstversuch glauben darf, hat auch die direkte Sichtbeziehung nicht funktioniert. In dem konkreten Fall ist mir nicht klar, warum der LKW-Fahrer den "Treffpunkt" mit dem Radfahrer nicht sehen konnte.

    Das Design an sich macht es aber für den LKW-Fahrer recht schwierig, alle Radfahrer zu sehen, die er sehen muss.

  • angeblich war der Radfahrer im Selbstversuch nur ganz ganz ganz kurz nicht zu sehen. Nur an einem "punkt". An dem der Radfahrer eben stand.

    Das beteiligte Büro hat dazu eine Klarstellung veröffentlicht. und fordert gleich noch, die Furt eben noch noch weiter abzusetzen.

    Was dann wieder total geil wird, weil niemand die Frage beantwortet, welche Gebäude abgerissen werden sollen, um die dafür benötigten Kreuzungsabmessungen realisieren zu können.

    Mag sein, dass das bei Gewerbe- oder Wohngebieten "auf der grünen Wiese" machbar ist. Das war auch mein Eindruck in Schweden: die haben Platz ohne Ende und ziehen die Separation teilweise bis zum Geht-nicht-mehr durch. Oben Kreisverkehr - unten Radverkehr in Unterführung. Während man mit dem Auto zur Garage am Rande des Wohngebietes fährt, kommt man mit dem Rad "von hinten" ins Wohngebiet und kann bis zur Türe fahren.

    Ja, klar, kann man machen. Bei sinnvoller Dimensionierung der Anlagen: okeee.

    Aber wo haben wir das bitte im Bestand? Ziehen wir mit allen Städten so simpsons-like einfach 10 Meilen weiter und fangen da bei 0 an? Wohl kaum.

    Einmal editiert, zuletzt von DMHH (10. Oktober 2020 um 22:43)

  • Danke für den Link!

    Mir ist immer noch nicht klar, wie ein LKW-Fahrer einen Radfahrer, der noch ein paar Meter entfernt ist, sehen können soll.

    Wie lange blockiert ein LKW beim Abbiegen die Radwegfurt?

    Hält er Schrittgeschwindigkeit, sind es bei 16 m Länge 8 Sekunden. Der Fahrer muss also den Radweg über 50 m weit einsehen können, um keinen Vorfahrtsverstoß zu begehen.

    Insbesondere muss er auf dem Foto im Link ganz unten auch einen Radfahrer auf Höhe seines Hecks sehen. Selbst dann, wenn sein Führerhaus schon weiter gedreht ist.

  • https://www.spiegel.de/auto/unfallfor…00-000173444547

    Man hat jetzt festgestellt, dass die verschwenkten Kreuzungen eine Falle sind. Ach nee ...

    Mit dieser Studie beschäftigt sich auch diese NDR-info Sendung:

    https://www.ardaudiothek.de/synapsen-ein-w…eheuer/80703088

    Fazit: Die LKW-Abbiegeassistenten sind nicht in der Lage an solchen Kreuzungen im "holländischen Design" Fahrradfahrer zu erkennen. Für den LKW-Lenker ohne Abbiege-Assistenten dagegen sind die "holländischen Kreuzungen" besser.