Der Mobil in Deutschland e.V. beklagt: „Führerschein-Vernichtungsmaschine“: Die überzogene StVO-Novelle zu Bußgeldern und Fahrverboten (Drunterkommentare bei Facebook)
Ich glaube, ich bin so gut wie nie einer Meinung mit Mobil in Deutschland e.V., die Sache mit dem Fahrverbot bei Geschwindigkeitsüberschreitungen größer 20 Kilometer pro Stunde innerorts, beziehungsweise größer 25 Kilometer pro Stunde außerorts ist schon ein bisschen happig.
Wir reden hier im Forum und in den einschlägigen Fahrrad-Blasen häufig genug davon, dass Verkehrsinfrastruktur fehlertolerant sein soll, also nicht jede kleine Unaufmerksamkeit zum Unfall oder gar zum Tod führen darf. Nun ist ein Fahrverbot ganz sicher kein Unfall, aber für einige Menschen sicherlich eine ganz erhebliche Einschränkung, beispielsweise für Lieferanten, die sich in den vergangenen Wochen als „systemrelevant“ herausgestellt haben, oder für Menschen, die aufgrund ihres Berufs eben doch nicht so einfach in der Lage sind, aufs Auto zu verzichten.
Während man bislang für ein berufsgefährdendes Fahrverbot eine größere Menge an Überschreitungen sammeln musste, reicht künftig eine Unaufmerksamkeit oder ein Missverständnis. Eine Kombination aus beidem hat mir vor anderthalb Jahren ein Bußgeld beschert, damals waren es aber „nur“ zwölf Kilometer pro Stunde. Aber ich kann mir vorstellen, dass die notwendigen 21 Kilometer pro Stunde schnell erreicht sind.
Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich das für eine sinnvolle Sache halten soll. Bislang drohte ein Fahrverbot innerorts in der Regel erst nach der zweiten Überschreitung von mindestens 26 Kilometern pro Stunde im Jahr.