Neuigkeiten von SARS-CoV-2 und Covid19

  • Sorry, aber das geschah doch bereits mit Amtsantritt von dem. Ob es einem paßt oder eher auch nicht, die Führung der freien Welt hat derzeit Merkel übernommen.

    Naja, klar, aber man merkt den Zerfall der bisherigen Weltordnung, so man sie denn so nennen möchte, momentan in einem rasenden Tempo voranschreiten. Ich find’s immer wieder gruselig.

    Und Merkel? Ich weiß gar nicht, wann ich sie vor ihrer Ansprache letzte Woche überhaupt noch wahrgenommen habe. Nach meinem Gefühl ist sie vollkommen von der Bildfläche verschwunden, was natürlich auch daran liegen mag, dass ich keinen direkten Blick aufs politische Parkett habe, sondern alles nur durch die Filter der Nachrichten wahrnehme.

  • Sie ist ja auch in häuslicher Quarantäne. ;)

    Als linksgrünversiffter Mensch hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, dass ich einmal finden würde, dass Merkel 2008, 2015 und 2020 mit ihrer ruhigen rationalen Hand korrekt agiert hat - im Gegensatz zum aufgekratzen Gockel Schröder, der diese Hand davor schon für sich beansprucht hatte ...

    Das bedeutet nicht, dass nicht vieles ihrer Politik zu kritisieren wäre. Aber ihre nüchtern-pragmatische und so gut wie nie eitle oder polemische Art setzt sich doch wohltuend von den ganzen narzissistischen oder gar postfaktischen Kaspern ab, die sonst öfter in der (Welt-)Politik anzutreffen sind.

  • Es ist ja wirklich irre, in welchem Tempo unsere bisherige Welt in tausend Teile zerfällt: Streit über "Wuhan-Virus"

    Seit ich mit einer Biologin über das Virus gesprochen habe, finde ich den Namen Wuhan-Virus gar nicht so schlecht.

    Warum?

    Es geht um den Umgang mit Wildtieren. Es ist unter Biologen wohl unstrittig, dass es bei Wildtieren ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an Viren gibt, die auf den Menschen überspringen können, wenn der Kontakt zu eng und häufig ist.

    Und gerade in China gehört das an vielen Stellen noch zur Kultur. Ist ja nicht die erste Pandemie, die auf einem chinesischen Wildtiermarkt begann.

    Nach der letzten Pandemie haben die chinesischen Behörden wohl versucht, den Umgang mit Wildtieren zu ändern, es nach ein paar Jahren aber wieder bleiben lassen.

    Es ist also wichtig, dass sie es diesmal durchziehen.

    Aktuell arbeitet die chinesische Regierung aber eher an Verschwörungstheorien, nach denen das Virus aus dem Ausland eingeschleppt wurde.

    Sollte das alles wahr sein, wäre die aktuelle Pandemie ein Versäumnis der chinesischen Regierung. Und anstatt die Ursachen zu bekämpfen, wird vertuscht.

    Die anderen Staaten sollten also China unter Druck setzen, die richtigen Maßnahmen tatsächlich umzusetzen.

    Der Name des Virus könnte ein Baustein dazu sein. Der Name wäre quasi eine Motivationsmaßnahme, diesmal die richtigen Maßnahmen einzuleiten.

    Das alles steht unter dem Vorbehalt, dass die genannten Fakten stimmen. Wenn nicht, ziehe ich den Wunsch sofort zurück.

  • Was ist nun eigentlich der Name? In dem Spiegel-Artikel heißt es, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendete die Bezeichnung "Covid-19".

    Und bei Wikipedia wird erläutert: Covid 19 steht "für englisch coronavirus disease 2019". In der Berichterstattung wird häufig einfach nur der oder das "Corona-Virus" oder das neue / der neue Corona-Virus benutzt.

    Nimmt man den Ursprungsort in China als Namen, um damit die vor Ort verbreitete Praxis Wildtiere zu essen, anzuprangern, dann entlastet man gleichzeitig alle anderen Orte (und Länder) der Welt, in denen ebenfalls Wildtiere gegessen werden. So gesehen also keine gute Idee.

  • Was ist nun eigentlich der Name?

    Die Krankheit heißt COVID-19, das Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Corna-Viren. Ist wie HIV und Aids: Das eine ist das Virus, das andere die ausgelöste Krankheit.

    Nimmt man den Ursprungsort in China als Namen, um damit die vor Ort verbreitete Praxis Wildtiere zu essen, anzuprangern, dann entlastet man gleichzeitig alle anderen Orte (und Länder) der Welt

    Ganz im Gegenteil:
    Es könnte durchaus eine (kleine) abschreckende Wirkung entfalten, wenn jeder Lokalpolitiker befürchten muss, dass die nächste weltweite Pandemie nach seinem Ort benannt wird.

    Voraussetzung ist natürlich, dass die Ursachen und Missstände klar benannt werden, so dass das Problem den Verantwortlichen zumindest bewusst ist.

    Der aktuelle rein wissenschaftlich begründete Name bewirkt nichts dergleichen. Es ist halt ein abstrakter Name ohne jede Wirkung. Die Erzielung einer politischen Wirkung ist ja auch eigentlich nicht seine Aufgabe.

  • Und Merkel? Ich weiß gar nicht, wann ich sie vor ihrer Ansprache letzte Woche überhaupt noch wahrgenommen habe. Nach meinem Gefühl ist sie vollkommen von der Bildfläche verschwunden, was natürlich auch daran liegen mag, dass ich keinen direkten Blick aufs politische Parkett habe, sondern alles nur durch die Filter der Nachrichten wahrnehme.

    Ich finde Merkels Art eigentlich sehr angenehm. Sie spielt sich nicht in den Vordergrund und macht einen auf martialisch um einen politischen Nutzen aus der Krise zu ziehen, wie so viele andere. Sie bespricht z.b. mit dem Gesundheitminister welche Massnahmen umgesetzt werden müssen und der erledigt seine Aufgabe und stellt sich vor die Presse.

    Merkel muss medial nicht präsent sein, es reicht wenn sie ihren Job macht und ich finde es eigentlich ganz Vernünftig wie sie das grad macht.

  • Dinge geografisch zu benennen, passte der US-Regierung früher aber nicht. Da wurden aus "French Fries" plötzlich "Freedom Fries" gemacht, weil Frankreich nicht bei der völkerrechtswidrigen "Koalition der Willigen" mitgemacht hat. Also sollen sie das mit dem "Wuhan-Virus" lassen. Oder aber dafür eintreten, die "Spanische Grippe" in "Kansas-Virus" umzutaufen, denn dort war der Ursprung, und die Schlamperei der dortigen Behörden hat die weltweite Verbreitung der damaligen Seuche überhaupt erst ermöglicht.

  • Das mit dem Kansas-Virus für spanische Grippe ist mir jetzt nicht geläufig, trotzdem man ja jetzt schon seit vielen Tagen mit allen möglichen Pandemie-Informationen schier erschlagen wird.

    Was ich mir noch gemerkt hatte: Der Begriff spanische Grippe kam unter anderem deshalb zustande, weil Spanien nicht am ersten Weltkrieg teilnahm und dort keine Zensurgesetze galten, wie in den kriegsbeteiligten Staaten. Deshalb gab es besonders viele Berichte über die Ausbreitunbg der Krankheit aus Spanien, so dass schließlich viele dachte, Spanien sei auch der Ursprunsort. Dass der nordamerikanische Staat der Ursprunsort war, dass wusst ich noch nicht. Gibt es darüber einen guten Artikel?

  • Vielen Dank für die Links!

    Der ersten Artikel, der von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, ist schon recht heftig! Besonders erschreckend fand ich, den Hinweis, dass man in den 50er-Jahren versuchte, den für die spanische Grippe verantwortlichen Virus zu rekonstruieren bzw. wiederzubeleben mit Hilfe von Gewebe-Resten von im Permafrost-Boden beerdigten Opfern des Virus.

    Und ebenfalls erschreckend, dass das dann in den 90er Jahren auch gelang. Jedoch anscheinend anders als in den 50ern mit ausreichend Sicherheitsvorkehrungen.

    Den zweiten hebe ich mir noch etwas auf.

    Der Link zum dritten Artikel führte leider ins Nichts, bzw. es kam dieser Hinweis: "Es tut uns leid – hier ist etwas schiefgelaufen. Leider gibt es die von Ihnen gesuchte Seite nicht oder nicht mehr. Wir haben Sie daher auf unsere Startseite umgeleitet." Vielleicht weißt du noch den ganzen Titel? Oder einen anderen Link, der zu dem Spiegel-Artikel hin führt?

  • Komisch. Bei mir waren vier Links sichtbar, als ich auf "Antworten klickte".

    Erstmal Spiegel:

    https://www.spiegel.de/geschichte/gri…9-a-948269.html

    Und dann der verschluckte Link:

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/g…lt/1220190.html


    Edit:

    So, jetzt hab' ich den Fehler gefunden und korrigiert.

    Ich scheine wohl direkt vor dem Absenden eine Absatzmarke gelöscht zu haben, so dass zwei Links zusammengezogen wurden.

  • Vielen Dank für die korrigierten Links, Fahrbahnradler,

    in dem verlinkten Spiegelartikel, "Nehmen Sie alle Tischler und lassen Sie Särge herstellen" von Hans Michael Kloth vom 27.4.2009 ist eine Sammlung von acht interessanten Bildern. Besonders Bild Nummer 6. Es zeigt die überfüllte Holy Cross Church in Fresno, Kalifornien, vor der die Gläubigen auf der Treppe knien, um für Schutz vor der Seuche zu beten.

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/76d8aa1…73_fpy49.87.jpg

    Von Abstand halten ist da nichts zu bemerken. Und im Bildtext steht, dass die Kirche selbt, also der Innenraum überfüllt sei.

    Im krassen Gegensatz dazu steht Bild 1. Es zeigt eine große Gruppe von Polizisten, die alle Mundschutz tragen.

    https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/1fa96fd….54_fpy54.9.jpg

  • Nachdem der Glaube an ein Gottwesen an und für sich nix rationales ist, warum sollen sich dann Menschen bei der Ausübung des selbigen rational verhalten?

    Der Nichtglaube an einen Gott ist an und für sich ebenfalls nix rationales, oder besser gesagt, an einen Gott zu glauben ist etwas durch und durch rationales. Da hat der Atheist oder der Agnostiker in Sachen Rationalität dem Gläubigen per se erst mal nicht voraus. Umgekehrt übrigens auch nicht.

    Andere glauben in diesen Zeiten, in denen die einen ihren Glauben verlieren und andere ihn finden, an den Mundschutz.;)

    Oder sind es rationale Gründe, die es nahelegen einen Mundschutz zu tragen??(

    Es hatte mich gewundert, dass in dem von Fahrbahnradler verlinkten Spiegel-Artikel über die spanische Grippe viele Bilder dabei waren, auf denen Menschen einen Mundschutz tragen.

    Übrigens auch auf dem Bild, das dich zu deiner Bemerkung veranlasste, Autogenix. Schau dir noch mal das Bild an: https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/76d8aa1…73_fpy49.87.jpg

    Die meisten Menschen auf dem Bild sind nur von hinten zu sehen, ob sie einen Mundschutz tragen oder nicht, das ist nicht zu erkennen. Aber da ist eine Frau ziemlich dicht am Fotografen, direkt an der Ecke des Oldtimer-Daches. Sie trägt einen dunklen Hut, aus dem ein Zopf herausragt. Sie trägt ein helles Kleid und ihr Körper ist genau in der Höhe des ovalen Rück-Fensters des Oldtimers, der im Vordergrund steht, abgelichtet worden.

    Vielleicht sind die Gläubigen auf dem Foto ja doch nicht so irrational veranlagt? Wieviele der Gläubigen auf dem Foto außer der Frau mit dem Zopf einen Mundschutz tragen, das kann man leider nicht sehen auf dem Bild.

    Mir ist aufgefallen, dass in den letzten Tagen zunehmend mehr Menschen einen Mundschutz tragen.

    Allerdings ist mir noch nicht klar, wie ich das bewerten soll.

    Die Experten sagen dazu, dass der einfache Mundschutz nicht dem Eigenschutz dient.

    Aber der Mundschutz vermindert die Gefahr, dass ein Mensch, der bereits ansteckend ist, aber noch keine Krankheitssymptome hat, andere ansteckt.

    Aber das ist ja auch durch die Abstandsregel gewährleistet.

    Kann aber auch sein, dass aus ganz und gar irrationalen Gründen einige Menschen jetzt damit beginnen einen Mundschutz zu tragen, weil sie sich dadurch möglicherweise vor einer Ansteckung geschützt sehen?

  • Ob mit oder ohne Mundschutz ist es nicht notwendig, unnötigerweise Gottesdienste abzuhalten. Und es ist gut, dass das die Bischöfe unmissverständlich angeordnet haben, bzw. je nach Kirchenstruktur verbindlich anempfohlen haben.

    Wie gefährlich das ist, trotz einer gefährlichen Grippeepidemie Gottesdienste abhalten zu lassen, musste der Bischof von Zamora feststellen, über den in dieser NDR-Sendung berichtet wird

    Coronavirus: Lehren aus der Spanischen Grippe | Visite | NDR

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    Minute 2:00

    Der Bischof von Zamora hatte 1918/1919, während auf der ganzen Welt die sogenannte spanische Grippe tobte, gut besuchte Gottesdienste abhalten lassen, entgegen den Vorschriften der Behörden, was eine hohe Zahl von Grippentoten in Zamora zur Folge hatte.

    Zum Glück sind die Kirchen in Deutschland in dieser Frage heute deutlich rationaler aufgestellt.

    Ein vorübergehender Verzicht auf Gottesdienste mag hinnehmbar sein, was jedoch notwendig ist, wird bereits jetzt sehr intensiv diskutiert und je nach weiterem Verlauf der Ausbreitung des Corona-Virus auch weiter diskutiert werden. Ist es zum Beispiel notwendig, sich beim Fahrradfahren mit einer Gesichtsmaske zu schützen, oder besser andere zu schützen, denn eine gewöhnliche Gesichtsmaske ist nicht ausreichend zum Eigenschutz geeignet. Auch wenn die meisten Menschen das offensichtlich nicht für notwendig halten und auch Experten sich nicht dafür aussprechen, habe ich in den letzten Tagen häufiger Radfahrer*innen mit Gesichtsmaske beobachtet.

  • Hieß es nicht eben noch, die Schutzmasken sind knapp? Nicht nur diejenigen, die Viren-sicher sind, sondern auch einfache Schutzmasken?

    Das vermeldet der Standard aus Österreich, heute, 30. März 2020, 13:47 Uhr:

    "Die Regierung zog in einer Pressekonferenz eine erste Bilanz der bisherigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Sebastian Kurz: "Es ist die Ruhe vor dem Sturm." Drei Maßnahmen werden laut dem Bundeskanzler zusätzlich ergriffen: Gefährdete Personen sollen besser geschützt werden, die Regierung will die bisherigen Maßnahmen konsequent kontrollieren und auf Masken in der Öffentlichkeit setzen. Supermarktketten werden das Verteilen der Masken voraussichtlich ab Mittwoch organisieren, jedenfalls sobald Masken in ausreichender Zahl im Land sind."

    https://www.derstandard.at/jetzt/liveberi…esponsive=false

    Bedeutet das auch eine Schutzmaskenpflicht in Bussen und Bahnen und beim Fahrradfahren?

    In dem bereits oben zitierten Film über die Spanische Grippe heißt es: "In San Francisco durfte damals niemand ohne Maske Straßenbahn fahren."

    Link zu der zitierten Stelle:

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    Das Tragen einer Gesichtsmaske beinhaltet allerdings neue Gefahren:

    "Auf keinen Fall sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (MNS) oder einer anderen Form der Barriere dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten oder die Händehygiene nicht mehr umgesetzt wird.", so das Robert-Koch-Institut: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ…sen_Schutz.html

    Eine andere Gefahr ist das Durchfeuchten des Mundschutzes. Ob der Virenschutz dann zum Virenfänger wird, wird jedoch leider nicht ausführlich behandelt in dem Artikel.

    Was es mit Atemschutzmasken auf sich hat, wie sie schützen, wen sie schützen und was bei der Benutzung zu beachten ist, erfährt man unter anderem in diesem Interview auf presseportal.de vom 26.3.2020 mit einem führenden Hersteller von Schutzmasken: COVID-19: Die wichtigsten Fragen zum Thema Atemschutzmasken - beantwortet von 3M Chef Dirk Lange https://www.presseportal.de/pm/13650/4557610

    3 Mal editiert, zuletzt von Ullie (31. März 2020 um 19:36) aus folgendem Grund: Link eingefügt ein weiterer Link eingefügt zu einem Interview von presseportal.de: COVID-19: Die wichtigsten Fragen zum Thema Atemschutzmasken - beantwortet von 3M Chef Dirk Lange Bild eingefügt

  • Die tageszeitung berichtet über eine Studie über Heinsberg und die dazu notwendige Interpretation: Der Disput der Virologen

    In dem taz-Artikel wird unter anderem Drosten (Chefvirologe der Berliner Charité und daneben Berater der Bundesregierung) zitiert: "Wer immun sei, könne beispielsweise „ohne Vermummung“ an der Rezeption einer Klinik arbeiten." Wohl mehr satirisch gemeint, versprach er in diesem Zusammenhang diesem Personenkreis den "grünen Armreif". Im Zusammenhang mit der Diskussion um ein Ende des sogenannten "Lockdowns" und in Anbetracht dessen, was in den letzten Wochen stattgefunden hat, dass wir noch wenige Wochen zuvor für unmöglich hielten, ist das eine "delikate" Bemerkung.

    Provoziert diese Bemerkung Drostens nicht geradezu Menschen, die sich für jung und gesund halten, dazu, sich mit Corona zu infizieren, auf einen milden Krankheitsverlauf zu hoffen, um dann mit einem Auszeichnungs-Merkmal (nämlich Drostens "grüner Armreif") dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Wird das Auszeichnungsmerkmal "grüner Armreif" so zum Job-Garant?

    In dem WDR Kommentar von Mai Thi Ngueyen-Kim vom 7.4.2020 wird eine andere aktuell diskutierte "Exit-Strategie" aus dem "Lockdown" problemtisiert: Die sogenannte "Herdenimmunität".

    Mai Thi Ngueyen-Kim warnt meines Erachtens zu Recht davor auf ein schnelles "Durchseuchen" der Bevölkerung zu setzen, um möglichst schnell wieder "normale" Lebensverhältnisse herzustellen. Der Kommentar hat mir gut gefallen!

    WDR-Video: Mai Thi Nguyen-Kim, WDR, kommentiert die Diskussion um Herdenimmunität

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    Was mir ganz und gar missfällt: Immer wieder wird derzeit der Begriff "Lockdown" benutzt, obwohl die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsident*innen sich ganz bewusst auf den Begriff Kontaktbeschränkungen geeinigt hatten.

    "Mehr als zwei Menschen dürfen sich nicht zusammen draußen aufhalten - es sei denn es sind Angehörige aus dem gemeinsamen Haushalt. Also mit einem Freund, einer Freundin spazieren gehen ja - zu dritt nicht." https://www.zdf.de/nachrichten/po…rblick-100.html

    Die niedersächsische Konkretisierung der Vereinbarungen der Ministerpräsidenten ist betitelt mit;

    Vollzug des IfSG (=Infektionsschutzgesetz); Soziale Kontakte beschränken anlässlich der Corona-Pandemie

    AV d. MS v. 23. 3. 2020 — 401-41609-11-3 —

    https://www.niedersachsen.de/download/15337…_22.03.2020.pdf

    Eine Kontaktbeschränkung ist etwas komplett anderes als ein "Lockdown". Das englische Wort "Lockdown" wird von pons übersetzt mit "Ausgangssperre" und damit assoziiere ich einen durch und durch militärischen Vorgang in diesem Sinne: Wer nach Inkrafttreten der Ausganssperre (zum Beispiel eine nächtliche Ausgangssperre) auf der Straße von den Sicherheitskräften angetroffen wird, der wird erschossen.

    Das ist, "Gott sei Dank", derzeit nicht der Fall. Und es ist falsch, den gegenwärtigen Zustand der "Kontaktbeschränkung" unnötig aufzuladen und zu dramatisieren, indem der dafür falsche Begriff "Lockdown" benutzt wird.



    3 Mal editiert, zuletzt von Ullie (10. April 2020 um 14:50) aus folgendem Grund: Anführungszeichen bei "Lockdown" vergessen. Den zweiten Link korrigiert, sodass er jetzt funktioniert. Ministerpräsident*innen anstatt Ministerpräsidenten