Corona

  • Du reagierst mit "Es ist eine Meinung" und damit nicht kritisierbar.

    "Musst du ja nicht gut finden" = "Du darfst es kritisieren." Fängst du jetzt auch an, allen das Wort im Mund zu verdrehen?

    Vielleicht solltest du dir noch einmal anhören, worauf sich das "trotzdem" bezog.

  • Im HVV reichen seit gestern keine OP-Masken mehr, es müssen jetzt FFP2-Masken sein.

    [...]

    Gilt das jetzt deutschlandweit, oder ist das wieder so eine Hamburger Spezialität wonach hier die Regeln immer noch strenger sein müssen?

    Scheint tatsächlich Bestandteil der Bundesnotbremse zu sein, die OP-Masken sind nur unterhalb einer Inzidenz von 100 alternativ zugelassen.

    Beim KVV wird es etwas genauer erläutert:

    https://www.kvv.de/unternehmen/kv…t-im-oepnv.html

  • "Mit einer Inzidenz von 574 ist der Saale-Orla-Kreis derzeit Hotspot Nummer eins. Ein Teil der Bürger lässt die Regeln schleifen, sagt das Landratsamt. Auch, weil eine Protestbewegung großen Einfluss hat."

    Mehr dazu auf t-online vom 3.5.2021

    https://www.t-online.de/nachrichten/de…n-befeuern.html

    Gerade im Hinblick auf die sogenannte "Künstler-Initiative" gegen Corona-Maßnahmen, ist es interessant, solche Meldungen im Hinterkopf zu haben und bei Gelegenheit auch auf den Tisch zu packen.

  • Edit: Inhalt gelöscht, war falsch.

    Das RKI berechnet die 7-Tage-Inzidenz weiterhin nach dem Meldetag beim lokalen Gesundheitsamt.

    Wenn das Gesundheitsamt den Wert zu spät weitermeldet, erhöht sich die Inzidenz rückwirkend.

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (4. Mai 2021 um 08:32)

  • Es ist nun bald sechs Wochen her, dass meine Frau ihre 1. Impfung gegen das Corona-Virus bekam. Das war gleichzeitig der Zeitpunkt, zu dem meine Unzufriedenheit mit der Pandemiebekämpfung in eine ganz neue Dimension eintrat.

    Denn zu den vielen widersprüchlichen Nachrichten über den Verlauf der Pandemie, die Bekämpfung mittels diverser so genannter Notbremsen und Vor- und Rückschlägen höre ich mir quasi jeden Tag neue Informationen über die Impfkampagne an; das ging los mit dem Desaster mit AstraZeneca, das dann irgendwie doch keins war.

    Jedenfalls war mir am Tag, an dem ich meine Frau zur Impfung begleitet hatte, um eventuelle Nebenwirkungen auffangen zu können, plötzlich klar, dass ich selbst lange Zeit weder in den Genuss einer Impfung noch einen Begriff der Normalität gelangen sollte. Mir war damals freilich noch nicht klar, wie lange dieser Zustand noch andauern sollte oder noch andauern wird.

    Denn obwohl mitterweile jeden Tag neue Rekordzahlen vermeldet werden und offenbar über eine Million Menschen pro Tag geimpft werden, sind wir bundesweit bei noch nicht einmal acht Prozent der Bevölkerung angekommen, die bereits ihre zweite Dosis erhalten haben. Während in Schleswig-Holstein seit gestern Gruppe 3 geimpft werden soll, warten meine über 70 Jahre alten Eltern immer noch auf einen Termin im Impfzentrum. Ein Bekannter in der gleichen Altersgruppe hatte dann einen Termin beim Hausarzt bekommen, der dann aber am Tag vor der eigentlichen Impfung wieder abgesagt wurde: Die Hausarztpraxis hatte statt 20 Impfdosen für eine Woche nur fünf bekommen. Schade.

    Trotzdem soll, je nachdem, wer gerade auf der Bundespressekonferenz spricht, allen erwachsenen Bürgern bis Ende Juni ein Impfangebot unterbreitet werden sollen, vielleicht auch bis Ende Juli, vielleicht auch bis zum Herbst oder wenigstens noch in diesem Jahr, die Angaben variieren nach meiner Beobachtung sehr; aber man ist sich offenbar einig, dass im Laufe des Juni die Impfpriorisierung aufgehoben werden soll.

    Und weil es ja offenkundig so gut läuft, sollen wenigstens in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, offenbar auch in Hamburg und anderen Bundesländern die relativ teuren Impfzentren wieder geschlossen werden, weil die Impfkampagne über die Hausärzte besser organisiert werden könne. Denn Hausärzte, so las ich zu meinem großen Erstaunen in diversen Lokalzeitungen, kennen ihre Patienten ja supergut und könnten selbst eine Reihenfolge zur Impfung erarbeiten, so dass alle Erwachsenen, die ein Interesse an einer Impfung hätten, so schnell wie möglich versorgt werden könnten.

    Nun stehe ich vor dem Problem, dass wir vor knapp zwei Monaten nach Lüneburg umgezogen sind und ich noch gar keinen Hausarzt habe. Meinen letzten „richtigen“ Hausarzt hatte ich 2009 in Büdelsdorf. Seitdem bin ich mehrmals umgezogen, erst nach Wedel, dann nach Hamburg, dann nach Kiel, nun nach Lüneburg, und in dieser Zeit hatte ich zwei Ärzte, bei denen ich jeweils drei oder vier Mal war, wenn ich wegen Fieber dann doch nicht zur Arbeit fahren konnte und den berühmten gelben Schein brauchte. Das waren aber keine Hausärzte im eigentlichen Sinne.

    Nun brauche ich hier in Lüneburg einen neuen Hausarzt. Leider gesagt als getan, denn diesem Gedankengang sind in der jüngeren Zeit eine ganze Menge Menschen in meinem Alter gefolgt, so dass die meisten Ärzte entweder lange Wartelisten führen oder überhaupt gar keine Patienten mehr aufnehmen oder schon gar nicht mehr ans Telefon gehen, sondern nur per Bandansage deutlich machen, dass man bitte von Nachfragen zur Corona-Impfung Abstand nehmen möge. Aus meinem Umfeld höre ich, dass viele Menschen in meiner Situation und in meiner Altersgruppe vor ähnlichen Problemen stehen: Woher soll denn eine Generation, von der hinsichtlich des Arbeitsplatzes eine maximale Flexibilität gefordert wird, die vermutlich öfter umzieht als die meisten früheren Generationen, einen Hausarzt zaubern? Andere wiederum berichten genervt, dass ihr Hausarzt zwar an der Impfkampagne teilnimmt, aber Menschen ohne Vorerkrankungen um die 30 Jahre wohl erst im neuen Jahr an der Reihe wären.

    Wie auch immer: Ich sehe beim besten Willen nicht, dass ich in diesem Sommer geimpft werde.

    Und das ist einerseits vollkommen okay: Ich bin einigermaßen gesund, ich habe keine nennenswerten Vorerkrankungen, nur der Rücken kracht halt manchmal etwas doll, aber was soll’s. Ich hätte wohl statistisch gesehen gute Chancen, eine Covid-19-Erkrankungen ohne Intensivstation zu überleben, und was anschließend mit dem so genannten LongCovid wäre, naja, dann seh ich’s sportlich, dann brauche ich immerhin kein Geld für ein neues Rennrad ausgeben. Aber: Ich kann als Software-Entwickler ohne Kundenkontakt theoretisch den Rest meines Lebens von zu Hause arbeiten, ich habe keine Kinder, ich muss niemanden pflegen, ich pflege nicht einmal besonders viele soziale Kontakte, insofern bin ich tatsächlich einer der letzten Menschen auf diesem Planeten, die auf eine Impfung angewiesen wären.

    Ich sehe drum auch noch nicht einmal irgendwelche Chancen, über einen Betriebsarzt geimpft zu werden — oder ich formuliere es mal andersherum: Bevor der Betriebsarzt mich impft, sind erst noch mal eine ganze Menge anderer Betriebe an der Reihe, etwa Arbeiter in Fabriken oder Angestellte im Einzelhandel oder vor allem Eltern, die über ihre Kinder Zugang zu einer mannigfaltigen Fülle an Viren erhalten.

    Und das ist vollkommen okay: Viele Menschen wären wohl sogar neidisch auf meine Möglichkeit, der Pandemie einfach aus dem Weg zu gehen, ohne dass ich mich besonders einschränken oder über Gebühr fürchten könnte. An meiner theoretisch maximalstmöglichen Gelassenheit merke ich erst, wie privilegiert ich in dieser Pandemie eigentlich bin, dass ich mir um nichts Sorgen machen muss, weder um meine Gesundheit noch um meinen Arbeitsplatz.

    Ich habe nur ein großes Problem damit, in welchem Tempo jetzt Lockerungen und Freiheiten für geimpfte Menschen etabliert werden sollen. Einerseits weil ich tief in mir drin auch gerne zu dieser Gruppe gehören möchte, andererseits, weil ich noch immer nicht einschätzen kann, was das für mich bedeuten.

    Denn natürlich kann ich verstehen, dass jegliche Einschränkungen für geimpfte Personen aufgehoben werden müssen. Wenn jemand nicht mehr ansteckend ist, warum sollte er nicht ins Restaurant, ins Kino oder in ein Hotel gehen, warum sollte er noch eine Maske tragen, Abstand halten? Aber was ich nicht so richtig einschätzen kann: Sind geimpfte Menschen denn tatsächlich für andere gänzlich ungefährlich? Darüber höre ich auch ungefähr alle zwei Tage andere Erkenntnisse. Bislang ist zwar noch nicht die Rede davon, dass auch die Maskenpflicht nicht mehr gelten soll, aber angesichts der Flexibilität, mit der die Politik in der Vergangenheit den Begehrlichkeiten aus der Wirtschaft stattgegeben hat, mag ich ja nicht glauben, dass die Maskenpflicht diesen Monat noch überlebt.

    Nun habe ich eigentlich gar kein großes Interesse an Urlaubsreisen, aber hin und wieder mal ins Restaurant oder ins Kino gehen wäre schön schon. Nun gut, das muss Lisa-Marie dann eben alleine machen. Ich wäre schon zufrieden, wenn ich auch in diesem Sommer hin und wieder mal eine Radtour unternehmen kann, durch die rauschenden Wälder Niedersachsens und an der Elbe entlang kurbeln kann. Einfach mal hin und wieder raus, den Sommer genießen, und allen anderen Menschen aus dem Weg gehen.

    Denn wenn wir mit fortschreitender Impfung und aufgehobenen Kontaktbeschränkungen dafür sorgen, dass die Pandemie dann nur noch unter den 75 oder 50 oder 25 Prozent der ungeimpften Bevölkerung köchelt und kursiert, dann sehe ich ja doch gewisse Nachteile für mich: Dann weiß ich nämlich nicht, ob ich unbedingt bei einer Radtour beim Warten an einer roten Ampel anderen Menschen ohne Maske nahe kommen möchte. Dann weiß ich auch nicht, ob ich unbedingt einkaufen gehen will, wo ich dann dutzenden Menschen ohne Maske und ohne Abstand begegnen muss.

    Und irgendwie sehe ich schlussendlich das Problem, dass wir hier ganz schön viel Hoffnung in einen normalen Sommer unter normalen Bedingungen schüren, ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung diesen Sommer aber vom Balkon oder durch geschlossene Fenster genießen muss, weil das mit den Impfungen halt doch nicht so geil läuft.

    Und ich mache mir ordentliche Sorgen, ob unsere Gesellschaft es aushalten wird, wenn die einen wieder unbeschwert am gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, die anderen sich aber ein weiteres Jahr in Solidarität üben dürfen, die von den bereits geimpften Menschen nur sehr bedingt erwidert wird.

  • Hausarzt

    Ich hatte mal einen. Dann war ich zwei Jahre nicht da, er dann auch nicht mehr. Die anderen Ärzte in der Praxis mag ich nicht. Seitdem war ich zweimal in ner anderen Allgemeinpraxis. Für Standardleistungen reicht's.

    Ich sollte in Priogruppe 3 sein. Mal schauen, ob ich damit meine Impfung bekomme, bevor die Priorisierung aufgehoben wird. Andererseits geht's mir wie dir: Ich habe die Impfung eigentlich nicht besonders nötig, weil ich mich abschotten kann und das auch tue.

    Denn natürlich kann ich verstehen, dass jegliche Einschränkungen für geimpfte Personen aufgehoben werden müssen. Wenn jemand nicht mehr ansteckend ist, warum sollte er nicht ins Restaurant, ins Kino oder in ein Hotel gehen, warum sollte er noch eine Maske tragen, Abstand halten? Aber was ich nicht so richtig einschätzen kann: Sind geimpfte Menschen denn tatsächlich für andere gänzlich ungefährlich?

    Geimpfte sind kaum gefährlich. Sie können zwar sich selbst und andere noch in seltenen Fällen anstecken, aber das rechtfertigt nicht mehr die strengen Maßnahmen. Einschränkungen von Grundrechten müssen verhältnismäßig sein.

    Ich bin selbst nicht geimpft, aber ich bin dafür, dass die Beschränkungen für Geimpfte gelockert werden.

    Maskenpflicht, als kaum einschränkende Maßnahme, sollte aber beibehalten werden!


    über eine Million Menschen pro Tag geimpft

    Wir haben 83mio Menschen in Deutschland. Mal angenommen 80% (Zahl gerade ausgedacht) sind an einer Impfung interessiert. Und wir wollen erstmal nur 2 Impfdosen pro Person haben, Booster-Shots gegen Mutanten werden erstmal ignoriert. Dann brauchen wir 133mio Dosen. 30mio Dosen sind schon genutzt, 103mio fehlen also noch für 2-fache Impfung. Wenn von "Impfangebot bis Ende Juni" die Rede ist, dann sicher nur für die 1. Dosis. Vereinfacht gerechnet brauchen wir dafür die Hälfte, also 52mio Impfungen. Kinder und Jugendliche könnte man auch noch abziehen, bleiben vielleicht noch 40mio nötigen Dosen für Erwachsene. Bis Ende Juni haben wir rund 60 Tage. Bei 1mio Impfungen pro Tag ist das kein Thema.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich sehe drum auch noch nicht einmal irgendwelche Chancen, über einen Betriebsarzt geimpft zu werden — oder ich formuliere es mal andersherum: Bevor der Betriebsarzt mich impft, sind erst noch mal eine ganze Menge anderer Betriebe an der Reihe, etwa Arbeiter in Fabriken oder Angestellte im Einzelhandel oder vor allem Eltern, die über ihre Kinder Zugang zu einer mannigfaltigen Fülle an Viren erhalten.

    Habe gelesen, dass in Berlin auch Wahlhelferinnen und Wahlhelfer ab Montag, 3. Mai, geimpft werden sollen.

    BZ vom 30.4.2021 https://www.bz-berlin.de/berlin/ab-mont…a-impfen-lassen

    Ich weiß nicht wie das in Schleswig-Holstein aussieht mit den Wahlhelfern, aber ist ja vielleicht eine Option?

    In Übrigen teile ich deine Bedenken. Es wird (mal wieder?) viel zu früh gelockert und geöffnet. Per Gerichtsbeschluss sogar Heidepark Soltau.

    Erfolg vor Gericht: Heide Park Soltau darf aufmachen NDR vom 21.4.2021

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…idepark184.html

    Ich war entsetzt. Und sofort stehen Tausende in den Startlöchern, als ob es in einer Pandemie nichts Wichtigeres gäbe als einen Vergnügungspark aufzusuchen. Laut NDR vom 2.5.2021 hat der Park inzwischen geöffnet.

    https://www.ndr.de/fernsehen/send…londs65560.html

    Wenn ich mir die ersten Filmsekunden des NDR-Beitrages anschaue, dann frage ich mich: "Wasss sssoll dasss???" <X

    Wird es einen Aufstand der Nicht-Geimpften geben? Die Strategie der "radikalen Öffner" sieht ja vor die, die Nicht-Geimpften mit Testen zu beglücken. Ich habe da allerdings meine Zweifel, dass das zuverlässig funktioniert.

  • Ja, wenn man selten krank ist und erst vor wenigen Jahren hergezogen ist, dann hat man auch keinen Hausarzt. Geht mir ähnlich. Zumal der Arzt, wo ich vor 3, 4 Jahren mal war um mich wegen einer Nasennebenhöhlenentzündung krank schreiben zu lassen ja gar nicht weiß ob ich inzwischen woanders hin gehe oder gar nicht mehr krank war.

    Die Zahl der Neuinfektionen geht ja jetzt zurück, das sollte ja hoffentlich nicht daran liegen, dass man zu spät eingegangene Faxe nicht mehr bearbeitet...

    Bemerkenswert finde ich, dass z.B. im Landkreis Plön nicht einmal 1% der Bevölkerung jemals mit COVID-19 positiv gemeldet wurde, in den Kreisen in Sachsen aber bis zu 8%. (RKI-Dashboard Fälle gesamt je 100.000 EW) Oder auf Bundeslandebene Schleswig-Holstein bei 2%, Sachsen 6,5%, die Anderen Bundesländer 3-4%.

    Wegen der Impfung: Ca. 14 Tage nach der 1. Impfung wirkt die Impfung ja schon gut. Die 2. Impfung ist ja "nur" noch für den Langzeiteffekt. Das heißt, dass Ende Mai schon ca. 40% der Bevölkerung (30% Impfung + 10% von der Infektion) weitgehend immun sein sollten was widerum einen großen Einfluss auf den R-Wert hat. Und wenn dieser erstmal unter 1 ist und trotz langsamer Lockerungen bleibt, dann ist da schon ein helles Licht am Ende des Tunnels.

    Uns das sehe nicht nur ich so, sondern selbst Karl Lauterbach ist da optimistisch. Zusammenfassender Artikel im Tagesspiegel

  • Gerade im Hinblick auf die sogenannte "Künstler-Initiative" gegen Corona-Maßnahmen, ist es interessant, solche Meldungen im Hinterkopf zu haben und bei Gelegenheit auch auf den Tisch zu packen.

    Und was genau hat jetzt Ihrer Meinung nach die "Künstler-Initiative" mit den nahezu schon militant-vorsätzlichen Regelbrechern aus dem Dunstkreis der Protestbewegung zu tun?

  • Und ich mache mir ordentliche Sorgen, ob unsere Gesellschaft es aushalten wird, wenn die einen wieder unbeschwert am gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, die anderen sich aber ein weiteres Jahr in Solidarität üben dürfen, die von den bereits geimpften Menschen nur sehr bedingt erwidert wird.

    Wenn es (so, wie es derzeit angedacht ist) die gleichen Rechte, wie für geimpfte auch für negativ getestete gibt hätte ich da kein Problem mit. Vor den Schnellteststationen sind ja jetzt auch in der Regel nicht die riesigen Schlangen und das ganze geht recht zügig. Dann geh ich halt kurz testen, bevor ich ins Restaurant gehe.

  • Wenn es (so, wie es derzeit angedacht ist) die gleichen Rechte, wie für geimpfte auch für negativ getestete gibt hätte ich da kein Problem mit. Vor den Schnellteststationen sind ja jetzt auch in der Regel nicht die riesigen Schlangen und das ganze geht recht zügig. Dann geh ich halt kurz testen, bevor ich ins Restaurant gehe.

    Von so etwas wie der Ausgangssperre oder den Kontaktbeschränkungen (und ich wette mal: künftig auch von der Maskenpflicht) kann man sich aber nur mit einer Impfung „freikaufen“. Einzelne Bundesländer sehen auch schon einige exklusive Vorteile vor, so dürfen etwa vollständig Geimpfte in Mecklenburg-Vorpommern ihre Zweitwohnung besuchen oder Tagesausflüge unternehmen.

    Und alles wäre für mich auch ganz okay, wenn ich denn zeitnah irgendeine Möglichkeit auf eine Impfung hätte. Stattdessen werden aber die Impfzentren erstmal geschlossen und ich soll mich beim Hausarzt hinten anstellen.

  • Und was genau hat jetzt Ihrer Meinung nach die "Künstler-Initiative" mit den nahezu schon militant-vorsätzlichen Regelbrechern aus dem Dunstkreis der Protestbewegung zu tun?

    "Schauspieler Volker Bruch will offenbar in die Corona-Protest-Partei „Die Basis“ eintreten. Das berichtet "netzpolitik.org". Der Star aus „Babylon-Berlin“ gilt als einer der Initiatoren der Video-Aktion „#allesdichtmachen“, Diese hatte in den vergangenen Wochen für viel Kritik gesorgt, weil sich darin rund 50 Schauspieler:innen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gestellt hatten."

    aus: Der Tagesspiegel vom 4.5.2021

    https://www.tagesspiegel.de/politik/allesd…t/27156094.html

    "Initiiert hat das Projekt, „#allesdichtmachen“, der Filmproduzent Bernd K. Wunder aus München, der insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie mit vielen verharmlosenden Aussagen auffiel. Sein Begriff „Coronazi“ wird in der „Querdenker“-Szene gern genutzt. Mittlerweile hat sich Wunder davon distanziert.

    Frankfurter Neue Presse vom 4.5.2021

    https://www.fnp.de/kino-tv/maybri…v-90483254.html

    Was ich so richtig schlimm an der "Künstlerinitiative" finde, ist diese Vortäuschen von Naivität. Das sind alles sehr professionelle Leute, die sich damit auskennen, wer in der Medienbranche wie tickt. Und die haben Berater, die sie warnen können. Warum lassen die sich von diesem Bernd K. Wunder anheuern? Wussten die nichts von dessen Eskapaden mit Begriffen wie "Coronazi". Das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn sie's aber wussten, dann kann es ja nur so sein, dass sie das Aufwerten der rechten politischen Kräfte bewusst in Kauf genommen haben, oder noch schlimmer: sogar mit dieser Absicht ihre Aktion gestartet haben.

  • Von so etwas wie der Ausgangssperre oder den Kontaktbeschränkungen (und ich wette mal: künftig auch von der Maskenpflicht) kann man sich aber nur mit einer Impfung „freikaufen“. Einzelne Bundesländer sehen auch schon einige exklusive Vorteile vor, so dürfen etwa vollständig Geimpfte in Mecklenburg-Vorpommern ihre Zweitwohnung besuchen oder Tagesausflüge unternehmen.

    Und alles wäre für mich auch ganz okay, wenn ich denn zeitnah irgendeine Möglichkeit auf eine Impfung hätte. Stattdessen werden aber die Impfzentren erstmal geschlossen und ich soll mich beim Hausarzt hinten anstellen.

    WHO: Bis zu 70 Prozent Corona-Impfrate für Herdenimmunität nötig

    Veröffentlicht in Ärztezeitung vom: 29.11.2020

    "Genf. Eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung ist nach Ansicht von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig. Es gebe einige Studien, die zeigten, dass diese Anzahl notwendig sei, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagte die oberste Impf-Expertin der WHO, Katherine O’Brien. „So wären viele Menschen immun und würden andere schützen“, so O’Brien am Freitagabend in Genf. Erst bei einer solchen Durchimpfungsrate könne sich das Virus nicht mehr gut verbreiten."

    https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/WH…tig-415123.html

    Das hörte sich damals noch einigermaßen beruhigend an.

    Es tut also gar nicht not, dass jeder geimpft wird.

    Aber aktuell geht es gefühlt deutlich hektischer zu. Zu Recht?

    Wenn jedoch die 70 % Impfquote noch aktuell ist, dann stellt sich die Frage: Ab wann kann dann auf die Vorlage eines Impfausweises verzichtet werden, um alles das machen zu können, was man vor Corona auch gemacht hat? Wenn die 70%-Impfquote erreicht ist? Aber im Spätherbst 2020 war die englische Mutante noch kein Thema, bzw. fing gerade erst an, Thema zu werden.

  • Und alles wäre für mich auch ganz okay, wenn ich denn zeitnah irgendeine Möglichkeit auf eine Impfung hätte. Stattdessen werden aber die Impfzentren erstmal geschlossen und ich soll mich beim Hausarzt hinten anstellen.

    Ich habe gestern eine Einladung zur Unterstützung der Wahlen im Herbst als Wahlhelfer bekommen mit dem Hinweis "WahlhelferInnen sind seitens der Bundesregierung in die Prioritätsgruppe 3 für Impfungen gegen das Corona-Virus eingeordnet (§4 Abs. 1 Ziff. 4 lit. d CoronaImpfV)."

    Zumindest in Thüringen ist die Prioritätsgruppe 3 bereits impfberechtigt. Ich weiß nicht, wie die Regelung bei dir ist, aber vielleicht ist das noch eine Möglichkeit, sich die vorgezogene Impfung und "Freiheit" mit einem halbtags verplanten Sonntag im Herbst zu "erkaufen" ;)

  • Gut, dass du das "erkaufen" in Anführungsstriche gesetzt hast. Denn natürlich ist das Wahlhelferamt ein Ehrenamt.

    Deshalb gibt es da auch nichts zu verdienen, sondern es wird lediglich eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

    Die höhere Impfpriorität ist richtig. Es soll ja niemand von den Wahlhelfer*innen einen Schaden davon tragen, dass sie das Ehrenamt ausgeübt haben.

    Aber ich bin schon neugierig, ob die Impfpriorität für Wahlhelfer*innen dazu führen wird, dass sich bei der bevorstehenden Bundestagswahl deutlich mehr Menschen für dieses Ehrenamt frühzeitig melden werden, als das sonst bei Wahlen der Fall ist.

  • Anfangs hatte ich auch die Befürchtung, dass ich meine erste Impfung Anfang 2022 bekomme, aber inzwischen nimmt das Ganze ja etwas Fahrt auf. Auch wenn ich weder zu einer Risikogruppe gehöre, noch zu denjenigen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, hoffe ich auf eine erste Impfung noch im Sommer.

    Die Impfungen der +80-Jährigen zeigt Wirkung und die Zahl der Todesfälle liegt trotz annähernd gleich hoher Infektionszahlen deutlich unter dem Niveau von der zweiten Welle. Die höchsten Inzidenzwerte haben wir aktuell allerdings bei den 10-19 Jährigen. Zum Glück mit weniger schweren Verläufen, die auf der Intensivstation enden. Für die Eindämmung der Pandemie wäre vermutlich eine möglichst baldige Impfung dieser Altersgruppe zielführend (sofern die Impfstoffe für diese Altersgruppe eine Zulassung haben), auch wenn das für mich bedeutet, noch länger warten zu müssen.

    Meine 76-jährige Mutter hat immerhin gestern ihre erste Impfung bekommen und meine Schwiegereltern (74 und 70) vor zwei Wochen.

    Wir müssen diese fu****g 3. Welle in den Griff bekommen, um im Sommer wieder mehr Normalität mit Perspektive zu ermöglichen.

  • Ich habe 2 relevante Vorerkrankungen, 2 Kinder (Kita und Grundschule) , meine Frau als Intensivpflegerin in der Klinik (2 Mal geimpft) und verbringe jeden Tag mehrere Stunden mit 11-18-Jährigen, die viel reden, teilweise schreien, um mich herumschwirren und gegenwärtig die höchsten Inzidenzraten aufweisen. Das Ganze in geschlossenen Räumen, die nicht einmal alle ein Stoßlüften zulassen. Die FF2-Maske, die nicht unbedingt zum Reden vor einem Plenum und für Asthmatiker gemacht wurde, bezahle ich nach wie vor selbst. Dienstherr stellt nur OP-Masken.

    Morgen kloppe ich mich mit Gruppe 1-3 um die paar Termine.

    Hausarzt impfe laut tel. Auskunft wieder ab August (warum auch immer), Pulmologe hat kaum Impfdosen und Gruppe-2-PatientInnen noch nicht durchimpfen können.

    Kollege (IT-Mensch) gehört zur Prio-Gruppe 2 und hat sich ein Skript geschrieben, um vor ein paar Wochen einen Termin zu erhalten (hat geklappt). 79-jähriger Onkel (fit) und schwerkranke Tante (75) waren vor 2 Wochen noch beide ungeimpft (kenne Status quo nicht).

    Ich beginne fatalistsich zu werden ...

  • in Thüringen wird mittlerweile Prio3 geimpft.

    Dazu gehören:

    Zitat

    Personen, die in besonders relevanter Position in weiteren Einrichtungen und Unternehmen der Kritischen Infrastruktur tätig

    sind, insbesondere [...] im Transport- und Verkehrswesen sowie in der Informationstechnik und im Telekommunikationswesen,

    und weiter hinten wird aufgelistet zu Transport und Verkehr:

    - Öffentlicher Personennahverkehr inkl. Taxen, die den ÖPNV ergänzen

    - Schienenpersonenverkehr

    - Luftverkehr

    - Eisenbahnverkehrsunternehmen, jeweils einschließlich zugehöriger Infrastrukturunternehmen

    - Speditionen und Logistikunternehmen

    - Verkehrssicherung

    dacht ich mir eigentlich schon: joa, trifft zu.

    kritische Infrastruktur, EVU.

    Aber bin ich "in besonders relevanter Position" dort tätig?

    Für einen Termin soll man einen Nachweis erbringen. Wie sieht der aus? Dienstausweis? Stellenbeschreibung? :/

    und wäre z.B. der Vorstand eines Unternehmens "in besonders relevanter Position" tätig? oder ist damit eher derjenige gemeint, der vorn am Einlass sitzt und Post, Pakete, Besucher abfertigt? :/

  • Kollege (IT-Mensch) gehört zur Prio-Gruppe 2 und hat sich ein Skript geschrieben, um vor ein paar Wochen einen Termin zu erhalten (hat geklappt).

    Ja, hat für meine Frau auf ähnliche Wiese auch geklappt. Und seit mich mein AG heute in P3 einsortiert hat, läuft die Überwachung jetzt für mich.

    Ist aber gerade in Berlin übelst überlaufen. Ich habe nicht gleich die ganze Buchung automatisiert, sondern nur die Überwachung, ob Termine frei sind. Vor ein paar Minuten hat das Skript 12 freie Termine gefunden. Weniger als 1 Minute später war ich zum Buchen auf der Seite. Die Termine waren schon weg.