• Dazu noch ein interessanter Artikel, was wir von China (hätten) lernen können, ...

    Hallo Obelix, habe den von dir verlinkten Artikel gelesen und finde diesen Satz daraus sehr wichtig: "Eine kurze Busfahrt oder etwas in der Art ist grundsätzlich nicht das Problem." In Hannover und sicher auch in anderen Städten fragen sich nämlich inzwischen viele Menschen, ob es überhaupt noch statthaft sei, den ÖPNV zu benutzen. Besonders in den Bussen werden Vorbeugemaßnahmen besonders augenfällig. Die erste Sitzreihe, die direkt hinter dem Fahrer, ist nämlich abgesperrt und die erste Omnibustür, die beim Fahrer, wird nicht mehr geöffnet. Außerdem ist es nicht mehr möglich, beim Fahrer eine Fahrkarte zu kaufen. Ich vermute, das hat vor allem den Grund, dass der Busfahrer im normalen Betrieb den ganzen Tag sowohl einer großen Ansteckungsgefahr ausgesetzt wäre als auch selber zur Ansteckungsgefahr wird, wenn er sich infiziert. Denn die Symptome der Erkrankung treten ja erst Tage später auf.

  • Wie ist das bei euch in Süddeutschland, Obelix? Dort gibt es doch auch vielerorts ein reges kirchliches Leben. Sind dort ebenfalls alle Gottesdienste und sonstige kirchliche Veranstaltungen abgesagt?

    Das kam sehr auf den Tag an. Im Laufe der Woche war es ein fließender Übergang zwischen "Einzelne Gemeinden sagen bestimmte geplante Veranstaltungen ab" bis zu "Die Bischöfe verbieten den Besuch des Sonntagsgottesdiensts". Das mit den Weihwasserbecken und Hostien war glaube ich sogar schon vor dem Wochenende und kam auch im Radio, zu diesem Zeitpunkt fand ich das sinnvoll (da hatten wir noch keine 100 Fälle in ganz Deutschland). Leider scheint das auch regional begrenzt gewesen zu sein, weil ich selbiges z. B. für München erst Mitte der Woche gelesen hatte. Ich habe es jetzt aber auch nicht aktiv verfolgt, mehr so im Vorbeigehen im Newsticker gelesen.

    Hallo Obelix, habe den von dir verlinkten Artikel gelesen und finde diesen Satz daraus sehr wichtig: "Eine kurze Busfahrt oder etwas in der Art ist grundsätzlich nicht das Problem." In Hannover und sicher auch in anderen Städten fragen sich nämlich inzwischen viele Menschen, ob es überhaupt noch statthaft sei, den ÖPNV zu benutzen. Besonders in den Bussen werden Vorbeugemaßnahmen besonders augenfällig. Die erste Sitzreihe, die direkt hinter dem Fahrer, ist nämlich abgesperrt und die erste Omnibustür, die beim Fahrer, wird nicht mehr geöffnet. Außerdem ist es nicht mehr möglich, beim Fahrer eine Fahrkarte zu kaufen. Ich vermute, das hat vor allem den Grund, dass der Busfahrer im normalen Betrieb den ganzen Tag sowohl einer großen Ansteckungsgefahr ausgesetzt wäre als auch selber zur Ansteckungsgefahr wird, wenn er sich infiziert. Denn die Symptome der Erkrankung treten ja erst Tage später auf.

    Das Virus ist ja noch recht neu und nicht wirklich gut erforscht, von daher geht man eben davon aus, was bekannt ist und tendiert eher in Richtung Übervorsicht als Nachlässigkeit. Die Busfahrer sind ja so gesehen für eine Grundversorgung des öffentlichen Lebens zuständig und sollten nicht krank werden, da finde ich es verständlich, alles was geht zu tun.

    Ich würde aktuell aber auch nicht mit Bussen fahren, da zu viele nicht namentlich bekannte Menschen auf engem Raum, wenig Lüftung (im Winter sind die Fenster nicht auf bzw. die neueren Busse haben teils gar keine mehr die man öffnen könnte), niemand trägt Gesichtsmasken (anders als in Südostasien; das funktioniert aber nur wenn es 90%+ machen und wir haben ja keine Masken mehr), Leute husten unkontrolliert und Haltegriffe werden nicht regelmäßig desinfiziert. Wenn es unbedingt ÖPNV sein muss, dann lieber Bahn, da treten einige der Probleme so nicht auf, oder Rad oder Auto. Die jetzt wärmeren Temperaturen nächste Woche machen das ja attraktiver.

    Allgemein kannst du dich im Prinzip an vielen Orten infizieren - alle Maßnahmen dienen dazu, die Möglichkeiten dazu möglichst weit zu reduzieren, und falls das nicht möglich ist, dann wenigstens die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu reduzieren. Daher auch die Reihenfolge der 11 Punkte - das was am leichtesten geht, ist am wenigsten hilfreich, aber kann von den meisten Menschen in den Alltag eingebaut werden. Ziel sollte einfach sein, so weit wie möglich zu Punkt 11 vorzukommen, damit hilft man dann auch indirekt den Leuten, die das nicht können oder dürfen (z. B. durch leere Busse und Bahnen, mit denen sie dann gefahrloser zur Schicht ins Krankenhaus fahren können).

  • Also bei uns werden im Moment alle Busse und Bahnen einmal täglich komplett desinfiziert.

    Eben. Um effektiv die Ausbreitung zu verhindern, müsste man alles direkt nach jeder Berührung desinfizieren, weil man nie weiß, ob derjenige, der den Haltegriff gerade angefasst hat, Viren auf der Hand hat; bzw. ob der Haltegriff noch aktive Viren auf sich hat. Natürlich ist einmal besser als keinmal, aber es ermöglicht keine hundertprozentige Sicherheit und auch keine Kontrolle, weil die Fahrgäste sich nicht namentlich an- bzw. abmelden müssen bzw. zuverlässig über Verkehrsmittel hinweg getracked werden können/dürfen.

    Südkorea hat den anderen Ansatz, da verfolgt man die Infektionsketten und weiß somit genau, in welchen Bussen oder Gebäuden sich ein potentieller Träger zuvor aufgehalten hat, und kann dann genau dort ansetzen. Deswegen muss dort auch nicht das gesamte öffentliche Leben pausieren und die Leute fahren weiterhin Bus und Bahn, ohne die Viren groß weiterzuverbreiten. Die hohen Zahlen dort kommen hauptsächlich von der geheimen Übertragung in dieser einen Sekte zu Beginn - aber das wurde ja mittlerweile unter Kontrolle gebracht und die Zahlen steigen kaum noch.

    Diesen Ansatz haben wir aber einerseits versäumt (ein potentiell infizierter bindet mehrere Leute) und andererseits uns auch nie wirklich darauf vorbereitet - also bleibt jetzt nur, dass möglichst viele Leute möglichst viel Kontakt vermeiden.

  • Noch zwei Links:

    Fallzahlen des RKI

    Prognose zu Fallzahlen und gute Erläuterung zum Verlauf

    Eigentlich wollte ich schreiben dass je mehr Maßnahmen ergriffen werden, desto länger werden wir uns mit dem Thema beschäftigen, da ja 70% sich sowieso irgendwann damit anstecken sollen. Aber ich sehe nach den Lektüren immer mehr ein dass die Schulschließungen usw. auf jeden Fall Sinn machen.

    War nur genervt weil nicht klar ist ob morgen noch Tierparks offen haben (super Wetter am Sonntag, also auch eine Massenveranstaltung...) und einzelne Freunde schon einen Besuch ablehnen.

  • Deswegen muss dort auch nicht das gesamte öffentliche Leben pausieren und die Leute fahren weiterhin Bus und Bahn, ohne die Viren groß weiterzuverbreiten

    Südkorea hat das öffentliche Leben auch praktisch zum Stillstand gebracht: https://www.google.com/amp/s/www.merk…597775.amp.html

    Ob und was die zusätzlichen Maßnahmen bringen (Handy-Tracking, häufigere Desinfektion im ÖPNV), kann ich nicht beurteilen.

  • Dazu muss man wissen: Sonntags keinen Gottesdienst zu feiern ist für praktizierende Katholiken wirklich ein "dickes Brett". Und in den Wochen nach Ostern finden in vielen Gemeinden Erstkommunionfeiern statt, die jetzt verschoben werden müssen.

    Dass sich auch bei manchen praktizierenden Katholiken die Vernunft durchsetzt, stimmt durchaus hoffnungsvoll.

  • Dass sich auch bei manchen praktizierenden Katholiken die Vernunft durchsetzt, stimmt durchaus hoffnungsvoll.

    Katholiken wird immer wieder vorgeworfen - meist zu Unrecht - sich unvernünftig zu verhalten. Wenn du mal genau hinschaust, dann wirst du feststellen, dass viele Vorwürfe nicht zutreffen, während andere Akteure sich tatsächlich unvernünftig verhalten, bzw. geradezu böswillig Ressentiments schüren:

    "Sein Kollege Kleinwächter führte die aktuelle Krise auf einen fehlenden Schutz der Grenzen und eine „Politik der gnadenlosen Globalisierung“ vor allem im Hinblick auf China durch Bundeskanzlerin Merkel zurück. Infizierte an den Grenzen abzuhalten, wäre eine gute Maßnahme zum Schutz gewesen. Aufgrund dieses „grauenhaften Irrwegs“ fordere er Merkel zum Rücktritt auf, führte Kleinwächter aus." Quelle: DLF: AfD-Kritik an Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung – Merkel-Rücktritt gefordert https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-afd-k…news_id=1110399

  • Wo wir gerade bei den Populisten sind:

    "Anders als China will die britische Regierung die britische Bevölkerung bewusst an dem Virus erkranken lassen, damit sie langfristig Immunität gegen das neue Virus aufbaut. Werde die Bevölkerung nur einige Wochen zu Hause eingesperrt, sei nichts gewonnen, meinte Vallance. Im Gegenteil: Sobald die Quarantäne aufgehoben sei, breche das Virus wieder aus. Die Epidemie müsse so gesteuert werden, dass die Bevölkerung durch die Krankheit geschleust werden könne, ohne dass das Gesundheitssystem zusammenbreche." Quelle: Zeit online vom 13.3.2020: Boris Johnson: Bloß nicht zu früh in Quarantäne https://www.zeit.de/politik/auslan…e=pocket-newtab

    Mir kommt das reichlich fatalistisch vor und ich bin froh, dass Großbritannien durch seinen EU-Austritt weniger Möglichkeiten hatte, die von den EU-Ländern getroffenen Maßnahmen zum Umgang mit dem neuen Corona-Virus zu verwässern.

    Selbstverständlich wäre es mir sehr viel lieber gewesen, in Großbritannien wären erst gar nicht solche Leute wie Boris Johnson gewählt worden.

  • Ich hab das Glück in Hamburg in einem Einzelbüro zu arbeiten, das Ich mit dem Rad anfahre.

    Sollte es schlimmer werden geht alles auch zu Hause.

    Meine Kollegen in Berlin bleiben ab Montag zu Hause. Reisen sollen “vermieden” werden.

    Mit Essen wird es wohl keine Probleme geben.

    Husten könnte Ich gerade nicht gebrauchen. Hab mich gestern ziemlich gemault und wohl ein paar Rippen geprellt.

    Mal sehen wie die VPN Kapazität am Montag aussieht...

    Bleibt gesund!

  • Wo wir gerade bei den Populisten sind:

    "Anders als China will die britische Regierung die britische Bevölkerung bewusst an dem Virus erkranken lassen, damit sie langfristig Immunität gegen das neue Virus aufbaut. Werde die Bevölkerung nur einige Wochen zu Hause eingesperrt, sei nichts gewonnen, meinte Vallance. Im Gegenteil: Sobald die Quarantäne aufgehoben sei, breche das Virus wieder aus. Die Epidemie müsse so gesteuert werden, dass die Bevölkerung durch die Krankheit geschleust werden könne, ohne dass das Gesundheitssystem zusammenbreche." Quelle: Zeit online vom 13.3.2020: Boris Johnson: Bloß nicht zu früh in Quarantäne https://www.zeit.de/politik/auslan…e=pocket-newtab

    Das ist doch aber die Gleiche Strategie die wir hierzulande auch fahren. Ich halte das auch für vernünftig. Den Virus unter Kontrolle hätte man mit viel Glück ganz zu Anfang bekommen können, als er noch auf lokaler Ebene in China aufgetreten ist.

    Jetzt ist er halt in der Welt und es geht im Grunde nur darum die Krankheitswelle zu verlangsamen.

    Der Virus wird auch nicht mehr verschwinden, da ist es ganz egal welche Massnahmen man jetzt noch trifft.

    Eine Durchseuchung der Gesellschaft ist unumgänglich, wir müssen jetzt halt nur zusehen, dass die Risikogruppen möglichst nicht betroffen sind. Falls doch, und auch das ist kaum zu vermeiden, dann in einer Anzahl die unser Gesunheitssystem auffangen kann.

    Das Virus ist da und Menschen werden daran sterben. Wieviele, hängt mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit und der damit einhergehenden Kapazität der medizinischen Versorgung für schwer Erkrankte zusammen.

    Die Hoffnung für die Zukunft liegt einerseits in einem noch zu entwickelnden Impfstoff und andererseits in der Annahme, dass Menschen die einmal erkrankt waren, entweder Immun sind, oder zumindest ein auf diese Krankheit trainiertes Immunsystem haben und so die Krankheit weit besser überstehen.

    Ich halte das für die bessere Strategie, denn selbst wenn das Unwahrscheinliche gelänge und man Corona komplett aus seinem Land fern halten könnte, müsste man die dazu notwendigen Massnahmen quasi unbegrenzt verlängern, damit es auch dabei bleibt.

  • Mal sehen wie die VPN Kapazität am Montag aussieht...

    Das dürfte ja bei vielen Firmen das Problem werden. Wenn bislang nur in Ausnahmefällen von zu Hause oder aus einem Hotel gearbeitet wurde, war die VPN-Verbindung und -Konfiguration wohl auch entsprechend bummelig ausgelegt. Das wird natürlich nicht funktionieren, wenn statt fünf oder zehn Personen plötzlich dutzende oder gar hunderte Kollegen ins Netzwerk drängen.

  • Ich bin heilfroh, dass wir bei der VPN-Kapazität Glück hatten: ausreichende Bandbreite, eingesetzte Technik zum Glück skalierbar und genug Ressourcen auf dem Virtualisierer mit dem Terminalserver.

    Bin trotzdem gespannt, ob das gut klappt.

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (15. März 2020 um 16:45)

  • Das dürfte ja bei vielen Firmen das Problem werden. Wenn bislang nur in Ausnahmefällen von zu Hause oder aus einem Hotel gearbeitet wurde, war die VPN-Verbindung und -Konfiguration wohl auch entsprechend bummelig ausgelegt. Das wird natürlich nicht funktionieren, wenn statt fünf oder zehn Personen plötzlich dutzende oder gar hunderte Kollegen ins Netzwerk drängen.

  • Diesbezüglich gibt es auch große Probleme, versucht mal bei den üblichen Distributoren Notebooks zu bekommen, ihr werdet es kaum schaffen.

    Hmmm ...

    Eigentlich stand auf der ToDo-Liste, meinen Windoof-7-Klapprechner langsam mal durch was aktuelles zu ersetzen ...

    Sollte ich dann wohl besser verschieben ...

  • Das ist doch aber die Gleiche Strategie die wir hierzulande auch fahren. Ich halte das auch für vernünftig. Den Virus unter Kontrolle hätte man mit viel Glück ganz zu Anfang bekommen können, als er noch auf lokaler Ebene in China aufgetreten ist.

    Jetzt ist er halt in der Welt und es geht im Grunde nur darum die Krankheitswelle zu verlangsamen.

    Die Strategie Großbritanniens auf den neuen Corona-Virus zu reagieren ist nicht dieselbe, die wir auch hierzulande fahren:

    "Großbritannien hält sich im Kampf gegen das Coronavirus auffallend zurück: Keine flächendeckenden Schulschließungen, keine Reisebeschränkungen, schon gar keine Quarantäne. (...)

    Während in anderen europäischen Ländern drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus getroffen werden, hält sich Großbritannien auffallend zurück. Zwar sind einige Sportveranstaltungen abgesagt worden und Personen mit Atemwegsbeschwerden wird geraten, sieben Tage zu Hause zu bleiben, aber ansonsten geht im Königreich das Leben wie normal weiter."

    Quelle: "Sonderweg beim Kampf gegen Corona" in: Kölnische Rundschau, 15.03.20, 17:06 https://www.rundschau-online.de/news/politik/s…nitaet-36416654

    Und ich nenne diese Strategie fatalistisch. Italien eilt vermutlich bei der Verbreitung des Corona-Virus Großbritannien voraus. Aber das gilt auch für Deutschland und trotzdem werden jetzt bei uns in Deutschland, aber auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern Schulschließungen angeordnet, und viele Experten sagen, dass das eigentlich schon früher hätte geschehen müssen.

    obelix hatte ja weiter oben darüberhinausgehend von einer Initiative berichtet, die ausdrücklich dazu aufruft, Vorbeugemaßnahmen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, wie es offensichtlich der britische Premierminister macht.

    Wie weit das geht mit dem "Runterdimmen der direkten sozialen Kontakte" ist sicher auch noch mal eine umstrittene Frage. Aber ganz sicher ticken da viele europäische Länder klarer und deutlicher als Großbritannien.

    obelix hatte ja befürwortet nur noch einmal die Woche einkaufen zu gehen.

    Ich kam heute in Hannover an einer Bäckerei (mit Sonntagsöffnung) vorbei, an der dieses Schild angebracht war

  • Und ich nenne diese Strategie fatalistisch.

    Du musst schon genau bleiben. In dem Post auf den ich geantwortet habe, nennst du die britische Strategie der Durchseuchung fatalistisch.

    Darauf habe ich geantwortet, dass diese Strategie auch hier angewendet wird und die einzig vernünftige ist.

    Nun behauptest du, die Strategie sei unterschiedlich, weil sich die getroffenen Maßnahmen unterscheiden.

    Also was stört dich genau?

    Stört es dich, dass die Briten ebenso wie wir auf eine langsame Durchseuchung setzen, oder hältst du die Maßnahmen, die die britische Regierung dazu ergreift für unzureichend?

  • Zum Thema "Es werden sich eh fast alle anstecken müssen, denn man kann die Maßnahmen ja nicht unendlich verlängern": Es gibt berechtigte Hoffnung, dass es einen Impfstoff geben wird, der nicht erst nach Jahren zur Verfügung steht.

  • Das Problem an der Sache ist die Art, wie es kommuniziert wurde. Anstatt zu sagen "Unsere Worst-Case-Betrachtung geht von einer Verbreitung auf 70% aller Deutschen in den kommenden zwei Jahren und abhängig von deren Geschwindigkeit von einer Todeszahl von X Tausend und wirtschaftlichen Schäden von Y Milliarden aus, deswegen müssen wir jetzt mit 200 Infizierten massive Gegenwehr betreiben, ab morgen gilt Ausgangssperre." wurde nur der erste Teil gesagt und die Medien machten daraus ein "Das kriegt eh jeder irgendwann, keine Panik!", was dann viele Leute als "Passt, auf zu Schalke/Biergarten/Oma Ernas 90. Geburtstag/Skiurlaub mit den Jungs/etc., wir sind sicher!" aufgefasst haben.

    Noch heute, wo bereits Schulschließungen und Grenzschließungen für morgen feststehen, sind die Leute dicht an dicht in die Biergärten, auf die Ausflugsdampfer und in die Parks gerannt... es fehlt einfach an klaren und unmissverständlichen Aussagen, die auch der letzte Depp versteht und befolgt. Ein wissenschaftlich korrektes Lavieren, wie es das RKI und Drosten die letzte Zeit betrieben haben, schadet da leider.

    Das wird sich die nächsten Tage bitter rächen, genauer gesagt sogar so lange, wie es zur Ausgangssperre plus komplett geschlossenen Grenzen dauert, plus nochmal 14 Tage. Denn erst dann ist das wahre Ausmaß sicher (sich in der Zwischenzeit durch mangelnde Schutzausrüstung, Überarbeitung oder Fehler infizierendes Gesundheitspersonal nicht mitgerechnet).