• Ein kleiner Corona-Erfahrungsbericht mit erfundenen Klassen und Namen.

    Oben der Erfahrungsbericht, unten Verwunderung über das Gesundheitsamt.

    Vergangenen Donnerstag erreichte uns folgende Nachricht (Meine Töchter (Nina und Maja) gehen in die Klassen 1a und 4a).

    Am 31. Oktober gab es einen Kindergeburtstag mit Kindern aus der Klasse 4b und einem Kind aus der 4a.

    Im Nachgang wurden aus der 4b Jan und Lukas, aus der 4a Michael krank.

    Am Donnerstag wurde bekannt, dass Jan positiv getestet wurde. Michael wurde nicht getestet, da der Arzt das für nicht nötig hielt.

    Was tun?

    Wir haben Maja sofort zu Hause behalten, weil wir überzeugt waren, zum Infektionsschutz das Richtige zu tun.

    Und wir haben das ganze Wochenende darüber nachgedacht, wie wir weitermachen: Haben wir übertrieben reagiert? Was sagen wir der Schule? Die Wahrheit? Das kann die Schule eigentlich nicht akzeptieren. Dann gibt es unentschuldigte Fehltage und eine 6 für die verpasste Klassenarbeit.

    Also eine Krankheit vortäuschen. Aber wie wirkt das auf Maja? Man will ihr ja Ehrlichkeit beibringen. Und Nina hat ja auch schon mitbekommen, dass da etwas im Busch ist.

    Aber es geht um das Zeugnis für den Übergang zur Oberschule. Unentschuldigte Fehltage und schlechte Noten sind da ein Problem.

    Wir haben uns dann schweren Herzens dafür entschieden "Halsschmerzen" zu sagen und Maja bis zur Klärung zu Hause zu behalten.

    Heute dann die Nachricht über den Elternverteiler: der Test von Michael war positiv.

    "Endlich Klarheit, dachte ich."

    Jemand fragte über den Verteiler, wie es jetzt weiter geht. Ich antwortete, dass laut Vorschriften im Bezirk Kontaktpersonen sich sofort selbst unter Quarantäne stellen müssen. Damit hätte die Sache erledigt sein können.

    Dann lernte ich die anderen besser kennnen:

    Die Elternsprecherin schrieb, dass die Kinder morgen in die Schule kommen sollen. Die Schulleitung soll dann entscheiden. Also schön nochmal andere anstecken. Und Geschwister sollen ganz normal weiter zur Schule gehen. Null Verantwortungsgefühl gegenüber den anderen Kindern.

    Wie ich heute gelernt habe, haben beide Kinder von ihr gerade auch noch Schnupfen. Sie hat sie auch nach Kenntnis von den Verdachtsfällen weiter in die Schule geschickt.

    Und der Hort-Erzieher der Klasse hat noch geschrieben, dass er morgen erstmal wieder zur Arbeit geht.

    Und da die Lehrerin der 4a seit letzten Mittwoch krank ist, waren die Kinder auf die anderen 4. Klassen aufgeteilt. Meiner Meinung nach ein absolutes Unding. Bin gespannt, ob sie die 4c, in der Michael für ein paar Stunden war, auch in Quarantäne schicken.

    Und ich bin gespannt, ob die Eltern wenigstens die jüngeren Geschwister zu Hause behalten: vier Kinder aus der 1a haben ältere Geschwister in der 4a.

    Getestet wird die Klasse übrigens wohl nicht. Das passiert nur bei Symptomen. Keine Ahnung, wie man so eine Ausbreitung vermeiden möchte.

    Außerdem verstehe ich nicht, wie das Gesundheitsamt rechnet.

    Michael hatte am 5.11. erste Symptome. Das Gesundheitsamt geht deshalb von einer Infektion zwischen 2. und 4. aus. Also eine Inkubationszeit von gerade mal 1-3 Tagen. Versteht das jemand? Eigentlich geht man doch von 5-6 Tagen Inkubationszeit aus. Das würde perfekt zum Geburtstag passen.

    Und die Quarantäne der Eltern wurde nur bis zum 20. angeordnet. Weiß jemand, wie die das rechnen?

    Ich hätte gedacht, Michael war ca. 8 Tage nach Auftreten den Symptome noch infektiös. Also bis zum 13. Darauf dann 14 Tage Quarantäne müsste doch der 27. sein, oder?

  • wenn ich das richtig verstanden habe, geht man davon aus, dass Symptome früher einsetzen als 14 Tage.

    Das ist irgendwie auch meine Theorie. Allerdings geht man ja auch davon aus, dass die meisten Verläufe mild oder gar symptomfrei sind. Da bringt eine Quarantäne, die sich nur über die Inkubationszeit erstreckt, recht wenig. Und die Vorschrift des Bezirks gibt ja eigentlich 14 Tage als Quarantäne für Kontaktpersonen der Kategorie I vor.

    Über Nacht ist mir noch eingefallen, dass das Gesundheitsamt die Quarantäne eventuell vom Symptombeginn an berechnet:

    Michael hatte am 05. November erste Symptome. Wenn die ab dem Folgetag 14 Tage berechnen, wäre das der 20. November.

    Ergibt aber meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn.

  • Da macht sich bei einigen erstmal Erleichterung breit, dass keine weitere Beschränkungen beim gestrigen Bund-Länder-Gipfel beschlossen wurden, während andere nicht damit zufrieden sind, dass keine weiteren, verschärften Maßnahmen beschlossen wurden.

    Die einen sind zum Beispiel erleichtert, dass die Schulen nicht auf Teilbeschulung im wöchentlichen Wechsel umstellen, die anderen hätten eine entsprechende bundesweit einheitliche Regelung begrüßt.

    Im Windschatten dieser "Hammer"-Diskussionen wurde jedoch ein Beschluss gefasst, der endlich einmal nicht in der Form von sich Reden macht, ob da jemand den ganz großen Hammer auspackt, um die "Kurve platt zu hämmern" oder ob er den stecken lässt:

    "FFP2-Masken für gefährdete Personen - das sind die Pläne der Bundesregierung: Besonders gefährdete Personen wie Alte und Kranke sollen nach dem Willen des Bundes zum Schutz vor dem Coronavirus von Dezember an vergünstigte FFP2-Masken erhalten."

    inFranken.de vom 17.11.2020 (aktualisiert vor 16 Stunden laut Internetseite) https://www.infranken.de/ueberregional/…ten-art-5113697

    Und das ist doch endlich mal eine Schutz-Maßnahme, die nicht immer weiteren Verdruss erzeugt.

    Aber warum nur FFP2-Masken? Tragen nicht auch die "normalen" medizinischen Masken dazu bei, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen?

    Warum werden diese Masken nicht kostenfrei an den Verkaufsstellen für Fahrscheine für den ÖPNV mit dem Kauf einer Fahrkarte mit herausgegeben als Zulage? Und warum werden die Schutzmasken nicht als "Starterkids" an alle Haushalte versendet? Ja das alles kostet Geld. Aber es werden auch sehr hohe Summen für Entschädigungszahlungen an Wirtschaftsbetriebe ausgegeben.

    Unabhängig davon halte ich es nach wie vor für notwendig, wirkungsvolle Alternativen zur Mund-Nasen-Bedeckung zuzulassen. Normale Schutzschilde werden mittlerweile als nicht mehr ausreichend betrachtet. Aber es gibt in diesem Bereich Weiterentwicklungen mit einer größeren Schutzwirkung.

    Dagegen gibt es nach wie vor keine konkreten Vorgaben für sogenannte "Alltagsmasken". Immerhin könnte die kostengünstige Abgabe von FFP-2-Masken an besonders Gefährdete dazu beitragen, dass weniger umgenähte Feinripp-Schlüpfer zum Einsatz kommen, an deren Funktionstüchtigkeit erhebliche Zweifel bestehen.

    In Bremen jedenfalls konnte man beobachten, dass eine rege Nachfrage nach professionellen Masken besteht:

    "Gratismasken in Bremen nach kurzer Zeit vergriffen

    BERLIN / BREMEN - 16.11.2020

    Begleitet von langen Schlangen hat am vergangenen Freitag in Bremen die Verteilung kostenloser FFP2-Masken an Menschen über 65 Jahre begonnen. Schnell waren die Masken in den Apotheken vergriffen."

    Deutsche Apothekerzeitung online vom 16.11.2020 https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2…zeit-vergriffen

  • Mein Sohn geht jetzt in die 1. Klasse und darf seit Anfang November im Unterricht durchgängig Maske tragen, obwohl wir hier eine Inzidenz von "nur" 80 haben.

    Mich ärgert dass man sich nicht schon in den Sommerferien Gedanken über Luftfilter und Aufteilung der Klassen gemacht hat. In meiner Welt wäre doch gerade in den höheren Klassenstufen eine Aufteilung des Unterrichts in 2 Gruppen die umschichtig Mo/Mi/Fr und Di/Do/Sa beschult werden mit entsprechend umfangreicheren Hausaufgaben doch möglich gewesen. So sitzen wir doch spätestens im Januar wieder alle zu Hause.

  • 9€ pro Maske bei 250 Millionen Fahrten pro Jahr bedeutet im Nürnberger Nahverkehr alleine 2,25 Milliarden Euro. Die Maske muss täglich erneuert werden. Ein Ticket kostet selbst im teuren Nürnberg ~3€ (mehr in den Außenbereichen, die in die Zahl der Fahrten mit eingeflossen sind).

    Dem gegenüber stehen Kunden, die seit März diesen Jahres um die Maskenpflicht wissen und einen ausreichenden Fremdschutz auch mit bereits vorhandenen Alltagsmasken leisten könnten, wenn sie diese richtig tragen würden und konsequent einsetzten.

    Die Forderung nach kostenlosen Masken für den Nahverkehr ist für mich absolut unverständlich. Wer sich mit Alltagsmaske nicht wohl fühlt kann die Kosten selbst tragen oder mit dem Rad fahren.

  • Tag 1 der "Quarantäne". Und flapsig gesagt wird mir langsam klar, warum die Zahlen so sind wie sie sind.

    Zuerst einmal haben einige Eltern der Klasse ihre Kinder heute noch in die Schule geschickt. Entgegen den gesetzlichen Vorschriften.

    Und dann haben sich Schule und Gesundheitsamt geäußert:

    Schock 1: Der Erzieher der Klasse arbeitet einfach weiter (die Lehrerin ist ja eh seit knapp einer Woche krank).

    Schock 2: Die "Quarantäne" der Klasse läuft gerade mal bis Freitag. Also für die Kinder, die heute in der Schule waren, gerade mal 3 Unterrichtstage.

    Das Gesundheitsamt rechnet einfach 8 Tage ab dem letzten Kontakt zum infizierten Schüler. Schon das ist viel zu wenig. Das müssten meiner Meinung nach 14 Tage sein.

    Und bei uns kommt noch dazu, dass die Infektion erst sehr spät entdeckt wurde. Es war bei uns schon längst genug Zeit, dass die Kinder sich gegenseitig anstecken. Die Quarantäne müsste also eigentlich sogar 14 Tage ab heute sein.

    Das ist dem Gesundheitsamt offensichtlich egal. Es gibt 3 Tage Unterrichtspause und dann geht es weiter.

    :cursing:

    Ein Glück, dass das Wochenende die Trennung zumindest noch um 2 Tage verlängert.

    Und Tests gibt es nur für Fälle, die die Infektionsquelle kennen UND Symptome zeigen.

    Wenn so Pandemiebekämpfung aussieht, müssen wir uns über die steigenden Zahlen nicht wundern. Ich finde es erbärmlich schlecht.

  • Ein Nachtrag: Das Gesundheitsamt hat sich korrigiert.

    Die Quarantäne läuft ab heute 10 Tage. Immer noch nicht die sinnvollen 14 Tage, aber mit dem zufällig folgenden Wochenende zumindest 12. Damit kann man ja leben.

    Vielleicht haben sie den Erzieher ja auch noch nach Hause geschickt.

  • ... und die nächste Korrektur des Gesundheitsamtes. Jetzt plötzlich Quarantäne für 14 Tage seit dem letzten Kontakt. Also 12. November plus 14 Tage = 25. November.

    Vielleicht rechnen die ja fälschlich vom 11. November an.

    Sind schon komische Prozesse, die zu drei verschiedenen Aussagen am gleichen Tag führen.

    Ich bin mal optimistisch und gehe davon aus, dass der Prozess zumindest hinter Kulissen irgendwie Sinn ergibt.

    Am sinnvollsten wäre aber trotzdem der 27. zzgl WE gewesen. Denn das erste infizierte Kind gab es ja am 5. November. Seit dem war genug Zeit für die Infektion von anderen Kindern in der Klasse, die eventuell auch nach 8 Tagen Quarantäne noch ansteckend sind.

  • Sind schon komische Prozesse, die zu drei verschiedenen Aussagen am gleichen Tag führen.

    Ich bin mal optimistisch und gehe davon aus, dass der Prozess zumindest hinter Kulissen irgendwie Sinn ergibt.

    Hatte vielleicht vor 71 Jahren schon Sinn, dass die Exekutive "dauerhaft" auf das Niveau einer Hausverwaltung heruntergeschraubt wurde, die ohne Wenn und Aber dem Votum der Eigentümerversammlung untersteht? Jetzt hat sie sich mit überraschend wenig Widerstand wieder zu alter Größe heraufgeschraubt. Ob das wie geplant nächstes Jahr endet? Ich hab da so meine Zweifel...

  • Und Tests gibt es nur für Fälle, die die Infektionsquelle kennen UND Symptome zeigen.

    Möchte hier nur kurz einwerfen, dass wohl allen klar ist, dass das zu wenig Tests sind und es nur darum geht, die vorhandenen Kapazitäten möglichst gut zu verteilen. Ich finde es hilfreich direkt beim RKI nachzulesen, um besser zu verstehen, was warum wie passiert: https://www.rki.de/DE/Content/Inf…bst_Winter.html

    Alles Gute für die Quarantäne.

  • 9€ pro Maske bei 250 Millionen Fahrten pro Jahr bedeutet im Nürnberger Nahverkehr alleine 2,25 Milliarden Euro. Die Maske muss täglich erneuert werden. Ein Ticket kostet selbst im teuren Nürnberg ~3€ (mehr in den Außenbereichen, die in die Zahl der Fahrten mit eingeflossen sind).

    Dem gegenüber stehen Kunden, die seit März diesen Jahres um die Maskenpflicht wissen und einen ausreichenden Fremdschutz auch mit bereits vorhandenen Alltagsmasken leisten könnten, wenn sie diese richtig tragen würden und konsequent einsetzten.

    Die Forderung nach kostenlosen Masken für den Nahverkehr ist für mich absolut unverständlich. Wer sich mit Alltagsmaske nicht wohl fühlt kann die Kosten selbst tragen oder mit dem Rad fahren.

    Der aktuelle Preis für eine FFP2-Maske ist niedriger als 9 Euro.

    Der entscheidende Punkt jedoch ist, eine Stimmung in der Bevölkerung zu erzeugen, die das Tragen von Schutzmasken begünstigt. Und dabei spielt es eine entscheidende Rolle, das von staatlicher Seite den Menschen das Gefühl vermittelt wird: Es ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, die dem Schutz der Gemeinschaft dient, das Ausatmen so umzulenken und zu bremsen, dass dadurch wirkungsvoll die Ansteckungsgefahr reduziert wird.

    Wenn jedoch ÖPNV-Fahrgästen bereits für das versehentlich Vergessen, sofort an der Haltestelle eine Mund-Nasen-Bedeckung zu benutzen, Strafen angedroht werden, die weit über die hohen Strafen für das Schwarzfahren hinausgehen, dann wirkt das kontraproduktiv.

    Dadurch wird das Image des ÖPNV noch weiter ramponiert und die Unzufriedenheit mit der Ungerechtigkeit der Situation verstärkt. Wenn dagegen mit einem recht bescheidenen Mitteleinsatz (deine Rechnung halte ich für weit übertrieben) ein hoher Erfolg erzielt werden kann, dann ist das eine absolut lohnenswerte Investition.

    Ich will es mal so darstellen: In den ersten Nachkriegsjahren sind die Menschen in Gütertransportwaggons der Straßenbahn gefahren, weil zu viele Personenwaggons fehlten. Hätte man da gesagt, dass demjenigen, dem das nicht gefällt ja das Fahrrad nehmen könne, so dass man das Geld für neue Personenwagen einsparen kann, dann hätten wir heute keinen ÖPNV mehr.

    Das Tragen einer Schutzmaske ist Belastung genug, für manche Menschen eine gesundheitliche Belastung, die sie an ihre Grenzen bringt. Die Autofahrerschaft ist nicht betroffen, die meisten fahren ohnehin alleine oder maximal mit Haushaltsmitgliedern rum. Die reelle Gefahr besteht, dass der ÖPNV durch die Corona-Beschränkungen langanhaltend weiter ins Hintertreffen gerät, wenn nicht gegengesteuert wird. Zum Beispiel durch das kostenlose Verteilen von Mund-Nasen-Bedeckungen für ÖPNV-Fahrgäste an den Haltestellen und in den Fahrzeugen des ÖPNV. Wer lieber seine Selbstgenähte trägt, der kann das ja weiter tun. Optimal ist das sicher nicht, denn viele selbstgenähte Schutzmasken sind nur von geringer Wirkung, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung.

  • für manche Menschen eine gesundheitliche Belastung, die sie an ihre Grenzen bringt.

    Menschen, bei denen das tatsächlich so ist können sich per ärztlichem Attest von der Maskenpflicht befreien lassen.

    Zitat

    Die reelle Gefahr besteht, dass der ÖPNV durch die Corona-Beschränkungen langanhaltend weiter ins Hintertreffen

    Wie bitte? Der ÖPNV ist doch außer von der Maskenpflicht von fast keiner Beschränkung betroffen. Im Gegenteil: Der ÖPNV wird, was Beschränkungen angeht, verglichen mit anderen Geschäftsfelder, in denen es zu ähnlichen "Packungsdichte" an Menschen kommt (Gastronomie etc.), mit Samthandschuhen angefasst.

  • Fakt ist, in der Gastronomie konnte man in den zurückliegenden Monaten nach den Beschränkungen im März und Februar viele Stunden mit anderen Menschen an einem Tisch sitzen ohne Sicherheitsabstand und ohne Masken-Pflicht, während Verstöße gegen die Maskenpflicht im ÖPNV mit bis zu 250 Euro geahndet werden: "Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht droht in Bayern im Regelfall ein Bußgeld von 250 Euro, zuvor waren es noch 150 Euro." RND vom 7.10.2020 https://www.rnd.de/gesundheit/mas…MP4Q2OGHZI.html

    In Gastronomiebetrieben kommt dazu, dass deutlich weniger kontrolliert wird als in Bus und Bahn. Und die Kontrolle durch andere Gäste fällt in der Gastronomie ebenfalls weniger drastisch aus, als durch die anderen Fahrgäste.

    In Niedersachsen gab es eine Diskussion darüber ob das Anzeigen von Verstößen gegen Corona-Auflagen als Denunziantentum bezeichnet werden müsse. Der niedersächsische Ministerpräsident hatte dazu aufgefordert besonders gravierende Verstöße gegen die Coronaschutz-Bestimmungen anzuzeigen.

    Da gab es dann Leute, die folgenden Vergleich für angebracht hielten: Wer in Bus und Bahn keine Maske trägt, der ist ein übler Bösewicht, gegen den eine Anzeige vollauf gerechtfertigt ist. Und da kann die Strafe nicht hoch genug sein. Wer sein Auto aufgrund von "Parkplatznot" auf den Bürgersteig stellt, der hat ja keine andere Möglichkeit. Und wer solche Autofahrer anzeigt, der ist ein übler Denunziant, der im Feinripp mit auf Kissen auf der Fensterbank sich langweilt und aus lauter Langeweile und Boshaftigkeit gnadenlos Falschparker zur Strecke bringt.

    Fakt ist auch, dass jetzt in der zweiten Welle erneut der reguläre Gaststättenbetrieb still gelegt wurde. Aber es gibt immerhin Entschädigungen. Und die Möglichkeit des Außerhaus-Verkaufes.

    In Bussen und Bahnen geht es derzeit extrem trostlos zu. Keine Unterhaltungen (das hat in Anbetracht der Gefährdungslage seine Berechtigung) aber bedeutet eben auch eine Beeinträchtigung der Beförderungsqualität. Und das Tragen der Masken (ebenfalls eine Beeinträchtigung) wird leider immer noch nicht dadurch unterstützt, dass kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt Masken an Fahrgäste ausgegeben werden.

    Und ich habe es selbst erlebt, was für ein Spießrutenrennen Fahrgäste durchmachen, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung eine Bescheinigung haben, die sie von der Maskenpflicht ausnimmt. Die werden selbst dann wenn eine gewisse Gebrechlichkeit offensichtlich ist, ziemlich rüde von anderen Fahrgästen angegangen. Obwohl es meines Erachtens dafür keine Rechtfertigung gibt. Zeigen solche Fahrgäste dann ein Schreiben ihres Arztes vor wird das dann auch noch abschätzig kommentiert: "Ist wohl ein Gefälligkeitsgutachten."

    Dass viele dieser Menschen gar keine andere Möglichkeit haben mobil zu sein als mit Bus und Bahn, ist ebenfalls ein Fakt. Und der ÖPNV wird nicht mit "Samthandschuhen" angefasst schon gar nicht im Vergleich zur Gastronomie. Wenn es im ÖPNV regelmäßig zu bestimmten Zeiten auf bestimmten Strecken zu Gedränge kommt, dann ist das ein Grund, massiv die Kapazitäten zu erweitern, finanziert durch staatliche Corona-Hilfen. (Diese Kapazitätserweiterung hat bislang leider nicht stattgefunden.) Wenn es aber nur kurzzeitige Ereignisse sind, dann ist die Gefahrenlage deutlich geringer als bei einem dicht gedrängten Stammtisch, der sich über einen ganzen Abend hinzieht. Es hat seinen Grund, dass die Gaststätten schließen müssen, der ÖPNV aber weiter betrieben wird.

    Die Stimmungsmache gegen den ÖPNV ist nicht hinnehmbar!

  • Zitat

    Der aktuelle Preis für eine FFP2-Maske ist niedriger als 9 Euro.

    Quelle?

    Ich brauche sehr viele dieser Masken, die großen, vertrauenswürdigen Hersteller sind bei 9€ (das wären 3M und UVEX). Die Firma "Lucky Engineering Mumbai" würde ich nicht ohne Zertifikat als vertrauenswürdig einstufen - das mag ein Vorurteil sein, ich sehe aber keinen Zusammenhang zwischen Stahlschmelzen und Maskenproduktion.

    Zitat

    In Bussen und Bahnen geht es derzeit extrem trostlos zu. Keine Unterhaltungen (das hat in Anbetracht der Gefährdungslage seine Berechtigung) aber bedeutet eben auch eine Beeinträchtigung der Beförderungsqualität. Und das Tragen der Masken (ebenfalls eine Beeinträchtigung) wird leider immer noch nicht dadurch unterstützt, dass kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt Masken an Fahrgäste ausgegeben werden.

    Sie verwenden zwei unterschiedliche Argumente in einem Stang. Das ist ein unmöglicher Stil.

    Vergleich hier: "Im Bus darf ich mich nicht unterhalten und fühle mich daher nicht wohl" zu "in den letzten Monaten durften Menschen in die Gastronomie - der Gastro geht es deswegen besser".

    Das ist, kurz gesagt, Bullshit. In der Gastronomie ist es noch trostloser (weil geschlossen). Sie können jederzeit im Bus reden, es will nur keiner hören und selbstverständlich sind höhere Strafen für willentliche Gefährdung von anderen höher als Schwarzfahren, bei dem zunächst nur der Verkehrsvertrieb einen Verlust erleidet.

    Zitat

    Und ich habe es selbst erlebt, was für ein Spießrutenrennen Fahrgäste durchmachen, die aufgrund einer gesundheitlichen Einschränkung eine Bescheinigung haben, die sie von der Maskenpflicht ausnimmt. Die werden selbst dann wenn eine gewisse Gebrechlichkeit offensichtlich ist, ziemlich rüde von anderen Fahrgästen angegangen. Obwohl es meines Erachtens dafür keine Rechtfertigung gibt. Zeigen solche Fahrgäste dann ein Schreiben ihres Arztes vor wird das dann auch noch abschätzig kommentiert: "Ist wohl ein Gefälligkeitsgutachten."

    Ich stehe weiterhin auf dem Standpunkt: wer aus medizinischen Gründen keine Maske tragen kann (haben sie mal einen FFP2 - Maske eines nahmhaften Herstellers probiert? Dort ist keine Einschränkung des Atmens spürbar), der sollte derzeit nicht auf die Straße gehen. Es gibt keine medizinischen Gründe für ein solches "Gutachten".

  • Also ich habe vor Corona für ein 10er oder 20er Pack FFP2 von 3M mit Ventil etwa 2,50€ pro Maske bezahlt. Wobei das explizit mehroderweniger-Einweg "Feinstaubmasken" waren, also für Schleifarbeiten etc. Jetzt kosten die Masken im 10er Pack 3,50€ das Stück.

    Es gibt übrigens bei 3M seit 4-5 Jahren eine (deutlich) teurere Serie, 8825+, ist aber für Brillenträger interessant, die dichtet besser ab, die Brillen beschlagen nicht so. Allerdings kosten die von früher ~5€ inzwischen so ~7€.

  • Ich kann hier nur weitergeben was mir als Maske empfohlen wird. Von 3M wäre das die 9322 (bzw die 9332 als FFP3 Maske), jeweils mit Ausatemventil für den reinen Selbstschutz, ohne Ventil um andere mit zu schützen.

    Ich habe noch keinen viel billigeren Handel gefunden als angebliche 6€ pro Stück im 20er Pack über Amazon als EU-Reimport. Bei uns im Ort sind wir bei den oben erwähnten 7,50€ im Arbeitssicherheitshandel. Ich wäre aber an Links oder Telefonnummern oder irgend was zu "billiger" wirklich interessiert.

  • Andererseits bietet mir die Bundesbahn an, meine BahnCard 100 für einen längeren Zeitraum zu pausieren. Das ist natürlich interessant, denn wenn jetzt ein Lockdown nach dem nächsten kommt, beziehungsweise ich aufgrund von #StayAtHome sowieso nicht die Bahn nutzen kann, ärgere ich mich irgendwann über die 350 Euro, die ich jeden Monat für nichts ausgebe.


    Und mir ist natürlich klar, dass jetzt wohl nicht der richtige Zeitpunkt ist, um mit der Bahn stundenlang quer durch die Republik zu gondeln aber ich möchte schon gerne zu Wohnungsbesichtigungen mit der Bahn fahren und eventuell hin und wieder am Wochenende eine Bahnfahrt von etwa einer halben Stunde unternehmen, um mit dem Rad raus aus der Stadt zu kommen.

    Natürlich ist diese Wette fehlgeschlagen. Nach der letzten Besichtigung am Montag hatte ich meine BahnCard 100 eingeschickt und Zack steht morgen die nächste Besichtigung im Kalender. Eine sinnvolle Anreise ist nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, ansonsten sitze ich die ganze Zeit dumm am Lenkrad herum.

    Nahverkehr kommt für mich nicht in Frage wegen der Überfüllung und weil die letzte Fahrt im Nahverkehr ein Abenteuer war, das ich nicht noch mal erleben möchte — und ich zu spät komme. Also kann ich jetzt mit dem Fernverkehr fahren, das kostet mich mit den freitäglichen Tarifen lockere 80 Euro. Irgendwann bekomme ich noch eine BahnCard 25, allerdings für die erste Klasse, die mir dann finanziell echt nichts bringt. Aber ich könnte mir ja eine Probe-BahnCard 50 kaufen und schon ab der zweiten Fahrt Geld sparen.

    Oder ich fahre einfach mit dem Auto und ärgere mich noch mehr.

    Obwohl morgen erst die fünfte Besichtigung ansteht, ist die Luft nach vier Absagen schon ein bisschen raus. Aber ich will mich nicht beklagen, wir konkurrieren immer noch mit nur fünf oder sechs anderen Interessenten und nicht wie in Hamburg mit 50.