Woche 35 vom 26. August bis 01. September 2019

  • Nicht zu fassen. Sehenden Auges am hellichten Tag auf gerader Strecke. Kontaktstelle wie es aussieht mittig am Auto, nicht rechts vorne, wie man vermuten würde. Wer ist da wo gefahren?

    Da gibt es viele Fragen zu klären. Unfassbar traurig.

    bye
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  • Natürlich würde ich niemanden verfolgen. Man muss schon Gelegenheit haben, sich zu "bessern". Und ja, ein wenig tun mir die Paketdienstfahrer auch Leid. Man müsste erreichen, dass niemand den Job mehr machen möchte so dass mal andere Lösungen ernsthaft verfolgt werden.

    Dazu müssen die Ladezonen auch frei gehalten werden. Sehr oft sehe ich zugePARKTe Parkverbotsbereiche.

    Dort wo Verstöße jetzt schon gelegentlich geahndet werden hoffe ich mit Einführung der Änderung auf eine deutliche Verbesserung der Situation.

    Pakete kann man mit der Straßenbahn zu liefern. Dazu benötigt man ein dichtes Straßenbahnnetz und Umverteilstationen, an denen Kleincontainer von der Straßenbahn abgeladen werden können und per Fuß, mit kleinen Elektro-Zugfahrzeugen oder mit Lastenrädern weiter verteilt werden. Kein einziger Paketlieferant würde deshalb arbeitslos werden, denn auch für die autofreie Paketauslieferung braucht es Personal.

  • WhatsApp getippt ...?

    Bei Spekulationen über die Unfallursachen sollte man keinesfalls vergessen, ein zu hohes legal zugelassenes Tempo in Erwägung zu ziehen. Leider wird in dem Artikel nicht darüber berichtet, ob im Bereich des Unfallereignisses die geltende maximale Höchstgeschwindigkeit von Tempo 100 gilt, oder eine niedrigere Geschwindigkeit angeordnet ist. Tempo 60 auf Landstraßen ist wirklich genug. Und es würde vermutlich zu einem besseren Unfallschutz beitragen und mehr Unfälle verhüten als zum Beispiel Tempo 120 oder Tempo 130 auf Autobahnen, was nach meiner Wahrnehmung zu Unrecht intensiver und lautstärker eingefordet wird.

    Ein generelles Tempolimit von 60 km/h auf Landstraßen würde mehr Unfälle verhindern als ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen!

  • Bei Spekulationen über die Unfallursachen sollte man keinesfalls vergessen, ein zu hohes legal zugelassenes Tempo in Erwägung zu ziehen. Leider wird in dem Artikel nicht darüber berichtet, ob im Bereich des Unfallereignisses die geltende maximale Höchstgeschwindigkeit von Tempo 100 gilt, oder eine niedrigere Geschwindigkeit angeordnet ist. Tempo 60 auf Landstraßen ist wirklich genug. Und es würde vermutlich zu einem besseren Unfallschutz beitragen und mehr Unfälle verhüten als zum Beispiel Tempo 120 oder Tempo 130 auf Autobahnen, was nach meiner Wahrnehmung zu Unrecht intensiver und lautstärker eingefordet wird.

    Ein generelles Tempolimit von 60 km/h auf Landstraßen würde mehr Unfälle verhindern als ein generelles Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen!

    Quelle?

  • Quelle?

    Naja, zuerst schaut man erst bei Destatis, auch wenn es keine direkte Quelle für genau die Frage ist.

    Getötete 2018 auf Autobahnen: 424

    Getötete 2018 auf Landstraßen: 1867

    Und jetzt kann ich nur spekulieren. Wenn mit Tempo 60 auf Landstraßen nur jeder Vierte nicht stirbt, bringt das mehr, als ein hundertprozentiger - also unrealistischer - Erfolg auf Autobahnen bringen kann.

  • "Die Unfallstatistik, die das Statistische Bundesamt gerade vorgelegt hat, weist die Landstraße als größte Gefahrenzone aus: 57 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich 2018 auf Strecken zwischen Ortschaften. Neben der hohen Geschwindigkeit gelten die Straßen als riskant wegen "fehlender Trennung zum Gegenverkehr, schlechter Überholmöglichkeiten, Kreuzungen oder ungeschützter Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn.""

    aus: Badische Zeitung, Tempo 80 auf Landstraßen würde gegen tödliche Unfälle helfen, 14.7.19

    https://www.badische-zeitung.de/tempo-80-auf-l…-175285016.html

    Der Artikel spricht die Unfallursachen an:

    An erster Stelle werden hohe Geschwindigkeiten genannt. Und damit ist nicht das unerlaubte schneller fahren als die Polizei erlaubt, oder das Tempolimit vorgibt.

    Also:

    1. hohe Geschwindigkeiten,

    2. fehlende Trennung zum Gegenverkehr,

    3. schlechte Überholmöglichkeiten,

    4. Kreuzungen

    5. ungeschützter Hindernisse wie Bäume neben der Fahrbahn

    Bei Punkt 2-5 erzielt der Stammtisch oder die Internetblase schnell Einigkeit mit dem ADAC:

    zu 2. Straßen verbreitern und Mittelstreifen mit Leitplanken einbauen

    zu 3. Straßen verbreiutern um Überholstreifen einzubauen

    zu 4. Kreuzungen ausbauen am besten Abfahrten mit Brücken und/oder Trogstrecken

    zu 5. Alle Alleebäume links und rechts der Straße fällen

    Punkt 1. jedoch wird gerne ausgespart, wenn es darum geht, den Autoverkehr sicherer zu gestalten.

    Dabei ist es doch so, dass man alle die zum Teil extrem kostspieligen Maßnahmen von 2 bis 5 sich sparen könnte, wenn man 1. umsetzen würde. Und zwar nicht nur in Form von generell maximal Tempo 80 auf Landstraßen, sondern in der Form von generell maximal Tempo 60 auf Landstraßen!

    Die immensen Kostenersparnisse müssen dabei herausgestellt werden und die Politik muss deutliche Signale setzen, die zeigen, dass die eingesparten Kosten dem ÖPNV-Ausbau zufließen! So erzielt man mehr Mobilität für mehr Menschen bei geringerem Ressourcenverbrauch!

    Und hier noch eine weitere Quelle für Nbgradler und alle anderen Interessierten:

    "Zwei von drei Verkehrsunfällen (69 Prozent) ereigneten sich zwar innerhalb von Ortschaften.

    Dabei wurden aber nur 30 Prozent der Verkehrstoten registriert, denn in aller Regel geschehen Unfälle dort bei geringerem Tempo als außerorts.

    Der Schwerpunkt für tödliche Verkehrsunfälle sind hingegen Landstraßen.

    Dort geschieht zwar nur jeder vierte Unfall (24,3 Prozent). Sie machen aber 57 Prozent der tödlichen Unglücke aus.

    Auf Autobahnen wurden 6,7 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden und 12,9 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle gezählt."

    Quelle: t-online.de https://www.t-online.de/auto/recht-und…n-strassen.html

    Unterstreichungen von mir.

    Dass auf Autobahnen trotz des höheren Tempos als auf Landstraßen weniger tödliche Unfälle passieren hat damit zu tun, dass dort eine sehr stabile Trennung vom Gegenverkehr gegeben ist. Selbst in Baustellenbereichen trennen dort in der Regel solide Leitplanken die gegenläufigen Verkehrsströme. Daher rührt dann auch die Forderung der Autolobby, möglichst alle Straßen autobahnmäßig auszubauen. Und es ist der Grund dafür, dass an Tempo 100 auf Landstraßen festgehalten wird. Es geht dabei nicht darum, den Autofahrern den Spaß zu gönnen, auch auf Landstraßen mal Tempo 100 fahren zu dürfen. Es geht darum einen Vorwand zu liefern für einen möglichst massiven und großflächigen Straßenausbau. Frei nach dem Motto: Wenn wir erst mal überall Autobahnen haben (ganz egal, wieviel das kostet), dann passieren auch nicht mehr so viel tödliche Unfälle.

  • Und zwar nicht nur in Form von generell maximal Tempo 80 auf Landstraßen, sondern in der Form von generell maximal Tempo 60 auf Landstraßen!

    Für 40km Landstraße braucht man rechnerisch:

    - 24min bei Tempo 100

    - 30min bei Tempo 80

    - 40min bei Tempo 60

    Bei 6 Minuten Fahrtverlängerung sagt ein Pendler vielleicht noch nicht viel. Bei 16 Minuten wird der auf die Barrikaden gehen und nächstes mal "Autos für Deutschland" wählen.

    Man kann's auch anders rechnen: Wenn es 1_000_000 solche Pendler gibt und jeder verliert 2x am Tag 16 Minuten Lebenszeit, sind das 32_000_000 Minuten pro Tag. Oder umgerechnet 61 Jahre. Durch so eine Maßnahme bringst du also jeden Tag einen Menschen um.

    Wie viele Tode werden durch Tempo 80 bzw. Tempo 60 verhindert?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Tote Winkel – Dem Irrsinn des Straßenverkehrs auf der Spur

    WDR 3 Hörspiel. 01.06.2019. 51:20 Min.. Verfügbar bis 31.05.2020. WDR 3. Von Hermann Bohlen.

    Dem Irrsinn des Straßenverkehrs auf der Spur – Ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto - auf der Straße reißt die dünne Schicht der Zivilisation. Auf dem Weg von A nach B geschieht mehr mit uns als nur ein Ortswechsel.

    https://www1.wdr.de/mediathek/audi…r-spur-100.html

  • 1. Ich finde, Ullie bringt hier alles in allem valide Argumente.

    2. Daß individueller, kfz-betriebener Pendlerverkehr ein unausweichliches, quasi mit der Erdrotation einhergehendes Schicksal sei, sehe ich nicht. In vielen Fällen ist das vielmehr selbst gewählt und änderbar. Ein Eigenheim in der Prärie zu errichten bzw. errichten zu lassen, um anschließend die schlechte Anbindung an den ÖPNV zu beklagen, ist wohlfeil und - sorry - auch dumm.

    3. Der Zustand, daß ein jeder mit seinem eigenen Blecheimer ungebremst durch die Gegend rauschen kann, ist perspektivisch ohnehin nicht haltbar. Allein der Ressourcenverbrauch bei dessen Herstellung erzwingt auch für die elektrisch betriebenen eine Reduktion der Stückzahl und des Gewichts. Gewicht kann man reduzieren, wenn die physische Belastung gesenkt wird. Diese senkt man durch Geschwindigkeitsreduktion, womit man die Anforderungen an die physische Belastbarkeit senken kann.

    4. Nachfrage schürt das Angebot. Werden Lebensmittel, Friseur, Arzt, ÖPNV wieder vor Ort nachgefragt, wird dies auch wieder angeboten werden, beginnend mit Lebensmittelautos und rollenden Arztpraxen. Alles kein Hexenwerk.

    Die gegenwärtigen Zustände für unabänderlich zu halten und deshalb perpetuieren zu wollen (oder vielmehr glauben zu müssen), verschärft nur die gegenwärtigen Probleme, was die Lösungs- und vor allem Abfederungsmöglichkeiten beschneidet und den "Aufprall" der Anforderungen des Faktischen um so härter macht.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

    2 Mal editiert, zuletzt von Peter Viehrig (3. September 2019 um 16:00)

  • Man kann's auch anders rechnen: Wenn es 1_000_000 solche Pendler gibt und jeder verliert 2x am Tag 16 Minuten Lebenszeit, sind das 32_000_000 Minuten pro Tag. Oder umgerechnet 61 Jahre. Durch so eine Maßnahme bringst du also jeden Tag einen Menschen um.

    Man kann's auch noch ganz anders rechnen: Dass der Autoverkehr als unverzichtbar angesehen wird, bringt jährlich in Deutschland ca. 3000 Menschen um (etwa das 8-fache deiner Rechnung). Das Problem der weiten Wege, durch die uns das Auto als unverzichtbar erscheint, wurde allerdings durch die Verfügbarkeit der bequemen Automobilität erst geschaffen. Man könnte also auch sagen, dass das Auto ein Problem löst, das wir ohne das Auto gar nicht hätten (jedenfalls nicht in dem Maße).

  • Du rechnest wie bei einem umgekehrten Dreisatz. Es ist scheinbar naheliegend so zu rechnen und es klingt nach einer plausiblen Rechnung. Aber es trifft nicht die Wirklichkeit. Und leider kann ich dir nicht einmal eine fundierte Gegenrechnung aufmachen.

    Trotzdem wende ich gegen deine Rechnung ein:

    Viele Landstraßen bieten heute (noch) nicht durchgehend die Möglichkeit die maximal generelle Höchstgeschwindigkeit von Tempo 100 km/h zu fahren.

    Solche Landstraßen würden bei der Einführung einer generellen Höchstgeschwindigkeit von Tempo 100 nicht in dein Rechnungsschema passen!

    Möglicherweise wäre es sogar so, dass bei einem niedrigeren Tempolimit alle Autofahrer insgesamt schneller vorankämen, weil sich die gefahrenen Geschwindigkeiten aneinander angleichen und "Ziehharmonika-Effekte" entfallen.

    Und die Straßen, die bereits Tempo 100-mäßig ausgebaut sind haben oft keinen Radweg, oder nur einen sehr rudimentären. Gilt Tempo 60, dann können solche Straßen einfach für einen Radfahrstreifen verbreitert werden. Bei sehr breiten Straßen könnten einfach die Straßenmarkierungen entsprechend geändert werden. Oder bei einem einseitigen abseits gelegenen Radweg könnte auf der Fahrbahn für die gegenrichtung ein Radfahrstreifen markiert werden. Das ist alles sehr viel preiswerter und schneller umsetzbar, als zusätzliche Extra-Radwege zu bauen, die dann abseits der Fahrbahn verlaufen. Und auch auf Landstraßen ohne Radfahrstreifen haben die Radfahrer sofort etwas davon, wenn der Autoverkehr langsamer fährt.

  • 2. Daß individueller, kfz-betriebener Pendlerverkehr ein unausweichliches, quasi mit der Erdrotation einhergehendes Schicksal sei, sehe ich nicht. In vielen Fällen ist das vielmehr selbst gewählt und änderbar. Ein Eigenheim in der Prärie zu errichten bzw. errichten zu lassen, um anschließend die schlechte Anbindung an den ÖPNV zu beklagen, ist wohlfeil und - sorry - auch dumm.

    Hab letztens erst mit meiner Freundin darüber sinniert, dass wir eigentlich masochistische Vollidioten sind.

    Wir könnten uns ein Eigenheim auf dem Land leisten, dazu 2 Autos und jeden Tag in die Stadt fahren.

    Allein - wir tun es nicht. Wir wohnen in einer Mietwohnung, besitzen kein Auto, fahren kaum ÖPNV, legen fast alle Wege mit dem Fahrrad zurück. Fliegen quasi nicht in den Urlaub (mal eine Dienstreise - ok), sondern gondeln noch mit dem Zug zum Fahrrad-Startort.

    Und warum ziehen wir nicht aufs Land? Weil wir der Zersiedelung, der Versiegelung keinen Vorschub leisten wollen. Weil wir nicht täglich zur Umweltbelastung beitragen wollen. Weil wir auch kein E-Auto kaufen wollen (sind wir ja dann auch schon wieder die Dummen, die draufzahlen gegenüber Verbrenner-Käufern).

    so bleibt's eben dabei, dass wir lärmbelästigt und luftverschmutzt in der Stadt wohnen, auf dem Rad von Einpendlern bedrängt werden - aber immerhin ein linksgrün versifftes Gewissen haben...

  • Man kann's auch noch ganz anders rechnen: Dass der Autoverkehr als unverzichtbar angesehen wird, bringt jährlich in Deutschland ca. 3000 Menschen um (etwa das 8-fache deiner Rechnung). Das Problem der weiten Wege, durch die uns das Auto als unverzichtbar erscheint, wurde allerdings durch die Verfügbarkeit der bequemen Automobilität erst geschaffen. Man könnte also auch sagen, dass das Auto ein Problem löst, das wir ohne das Auto gar nicht hätten (jedenfalls nicht in dem Maße).

    Noch schlimmer wird es, wenn man die Automania global betrachtet:

    "In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen kommt es zu den meisten Todesopfern und Verletzten im Straßenverkehr. Länder mit niedrigem Einkommen weisen mit 27,5 Toten je 100.000 Einwohner mittlerweile drei Mal höhere Sterbeziffern als Länder mit hohem Einkommen auf (8,3 Tote je 100.000 Einwohner). Obwohl nur 1 % des globalen Pkw-Bestands in armen Ländern unterwegs ist, sind dort 13 % aller Verkehrstoten zu beklagen."

    aus: Zukunft Mobilität, 27. Januar 2019 https://www.zukunft-mobilitaet.net/169096/analyse…17-ranking-who/

    Dort findet sich auch eine sehr interessante Statistik, aus der zum Beispiel hervorgeht, dass 2016 in Deutschland 3327 Straßenverkehrstote zu beklagen waren. In der Dominikanischen Republik dagegen, wo es mit rund 11 Millionen Einwohnern deutlich weniger Einwohner gibt, als es in Deutschland Autos gibt, gab es im selben Zeitraum 3648 Verkehrstote. Oder ein anderer Vergleich: In der Demokratischen Republik Kongo leben wie in Deutschland rund 80.000.000 Menschen, von denen sehr viel weniger als bei uns in Deutschland ein Auto besitzen. Dort gab es allerdings 2016 mit 26.529 Verkehrstoten rund zehnmal so viel Menschen wie in Deutschland, die Opfer des Autoverkehrs wurden.

    Man könnte also sagen, während wir aus dem "Gröbsten raus sind" (1970 gab es in Deutschland immerhin noch mehr als 20.000 Verkehrstote bei einem sehr viel niedrigeren Fahrzeugbestand als heute), während wir also "aus dem Gröbsten raus sind", stecken andere noch mittendrin. Und obwohl die führenden Industriestaaten die Mittel in der Hand halten, die Weichen für eine nachhaltige Mobilitätsstruktur für alle Menschen zu stellen, ÖPNV-basiert, so dass bei weitem nicht so viele Todesopfer zu beklagen sind, wird diese Chance immer wieder vergeben. Stattdessen wird immer und immer wieder mit angeblichen "dramatischen Verbesserungen" der Fahrsicherheitstechnik davon abgelenkt, dass der MIV selbst an und für sich das größte Sicherheitsproblem darstellt.

  • Gilt Tempo 60, dann können solche Straßen einfach für einen Radfahrstreifen verbreitert werden. Bei sehr breiten Straßen könnten einfach die Straßenmarkierungen entsprechend geändert werden.

    Wenn Tempo 60 gilt und auch durchgesetzt wird, entfällt endgültig jeder Grund für eine außerörtliche Separation. Denn die hohen Differenzgeschwindigkeiten sind das einzig valide Argument für eine solche.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Wenn Tempo 60 gilt und auch durchgesetzt wird, entfällt endgültig jeder Grund für eine außerörtliche Separation. Denn die hohen Differenzgeschwindigkeiten sind das einzig valide Argument für eine solche.

    Warum?

    Entscheidend ist doch, ob Radwege sicherer sind oder nicht. Die Studien deuten dabei auf das nicht.

  • Auf Landstraßen wäre zuerst mal zu klären, ob es auf den Abschnitten mit Tempo 100 signifikant mehr Unfälle gibt als in den Abschnitten mit Tempo 70 oder darunter. Ich wage das zu bezweifeln, Unfallursache ist häufig nicht angepasste Geschwindigkeit, nicht aber hohe Geschwindigkeit per se.

    Ich bin eher für Tempo 80 generell, also auch für LKW. Das würde Überholvorgänge verringern helfen. Zur Zeit fahren LKW auf Landstraßen Tempo 70+, während PKW mit bis zu 110+ Unterwegs sind. Beide Verkehrsarten rechnen die Auslösetoleranz der amtlichen Messeinrichtungen zur zHG dazu.

    Würde man also das Limit auf 80 festsetzen und gleichzeitig das missbrauchte Wohlwollen beim Messen auf die tatsächlich vorgeschriebene Toleranzschwelle von +3km/h einstellen, könnte man ein tatsächlich wichtiges Problem auf Landstraßen in den Griff bekommen. Bedarf zum Überholen von LKW bestünde nur noch an langen Steigungen, auf denen manche LKW die zHG nicht erreichen bzw. halten können.

    bye
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  • Denn die hohen Differenzgeschwindigkeiten sind das einzig valide Argument für eine solche.

    Sind sie das denn? Das wird zwar gerne immer behauptet, aber einen Beleg gibt es dafür bis heute nicht. Nahezu 90 % aller Kfz, die mich überholen, haben vorher ihre Geschwindigkeit (wie das die StVO verlangt) reduziert. Mit 100 überholt mich so gut wie nie jemand. Außer auf total übersichtlichen, geraden Straßen (und die sind wegen der Topographie hier total selten). Rechtswidriges Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer begründet darüber hinaus weder eine besondere, noch eine allgemeine "Gefahrenlage".

    Die Differenzen betreffen einzig und allein den (motorisierten) Verkehrsfluss. Der eben von den bösen Radfahrern durch das erwähnte Abbremsen und Beschleunigen beeinträchtigt wird. Und allein deshalb werden diese Wege gebaut und benutzungspflicht beschildert.

    Übrigens werden inner- wie außerorts vor allem die Verkehrsstärken herangezogen, um Radfahrer von Straßen / Fahrbahnen zu verbannen. Auch wenn es hierfür ebenfalls keinen wissenschaftlichen oder statistischen Beleg gibt. Eine aus den Fingern gesogene Grafik in den ERA reicht dafür ja aus...

  • Auf Landstraßen wäre zuerst mal zu klären, ob es auf den Abschnitten mit Tempo 100 signifikant mehr Unfälle gibt als in den Abschnitten mit Tempo 70 oder darunter. Ich wage das zu bezweifeln,

    (Nur) Wenn es keine Unterschiede gibt, haben die Behörden mit der Anordnung alles richtig gemacht.