Woche 21 vom 20. bis 26. Mai

  • Bei einem Unfall mit einem Lkw in der Corneliusstraße in der Münchner Isarvorstadt ist ein Elfjähriger gestorben. Der Fahrer hatte den Jungen beim Abbiegen offenbar übersehen.

    bleibt nix dazu zu sagen ;(


    Edit: Hier ist das passiert. Der Junge gradeaus, der LKW nach rechts.

    Einmal editiert, zuletzt von Christian F (20. Mai 2019 um 21:22) aus folgendem Grund: Bild

  • Wie schlimm! =O

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Eine tückische Scheißstelle. Wenn man von der Brücke runterfährt, nimmt man automatisch etwas Geschwindigkeit auf. Wenn dann unten jemand ohne zu schauen um die Ecke fährt, kann man nur hoffen, dass er zumindest rechtzeitig geblinkt hat, so dass man selbst bremsen konnte.

    Traurig, dass sowas immer wieder passiert :(

  • Traurig, dass sowas immer wieder passiert :(

    Das wird auch immer wieder passieren, weil das nun einmal dem "Prinzip Radweg" entspricht; also den Gradeausverkehr rechts von Rechtsabbiegern zu führen. Hier hätte es wohl noch am wenigsten geschadet, den gradeausfahrenden Radverkehr mittels Streifen zwischen den beiden Abbiegestreifen zu führen. Aber sowas wollen viele Radverkehrsfreunde (z. B. der Radentscheid in Berlin mit seiner Angstmache bzgl. der "Fahrradweichen") ja auch wieder nicht...

    Die Stelle hier sieht ja auch schon von der Beschilderung her abenteuerlich aus. Die Einbahnstraße ist ja nicht einmal eindeutig mit [Zusatzzeichen 1022-10] freigegeben. Auch fehlt ein [Zusatzzeichen 1022-10] unter dem Abbiege-Gebot. Und warum hängt da rechts ein kleines [Zeichen 205]?

  • Das kleine 205er ist für die indirekten links abbiegenden Radfahrer eine Wiederholung des "großen" 205ers. Im Luftbild versteht man die Situation besser. Typische Murksecke, in der Radverkehr nachträglich irgendwie hingebastelt wurde, ohne dass es Geld kosten durfte. Ähnlich beschissen sind sämtliche anderen Kreuzungen entlang der Isar gestaltet. Alles viel zu eng, unübersichtlich, unlogisch und auf den Flächen stattfindend, die der Kraftverkehr übrig ließ.


    /eine Weiche würde da kaum funktionieren, weil Busse und Taxis dort wie Radfahrer geradeaus fahren dürfen. Luftbild

  • Aha. Es gab ja mal Urteile, wonach ein Verkehrsteilnehmer die Regelungen (und Führungen) mit einem beiläufigen Blick erfassen und verstehen sollte.

    Für mich ein Beispiel dafür, warum eine [Zeichen 267] nicht (aus allen Richtungen) freigegeben werden sollte - wenn man sie (geradeaus) nur rechts von Rechtsabbiegern auf einem benutzungspflichtigen(?) [Zeichen 237]-Streifen erreichen kann. Wenn der Begriff "besondere örtliche Gefahrenlage" mal anwendbar sein sollte, dann am ehesten bei sowas. Vor allem, weil der ein oder andere Kfz'ler hier auch mangels eindeutig erkennbarer Piktogramme nicht unbedingt damit rechnet, dass da Radfahrer gradeausfahren.

  • Das wird auch immer wieder passieren, weil das nun einmal dem "Prinzip Radweg" entspricht; also den Gradeausverkehr rechts von Rechtsabbiegern zu führen.

    Eigentlich müsste der Radstreifen ja konsequenterweise anders herum markiert sein:

    rechtsabbiegerpfeil_auf_radweg.jpg

    Zitat

    Hier hätte es wohl noch am wenigsten geschadet, den gradeausfahrenden Radverkehr mittels Streifen zwischen den beiden Abbiegestreifen zu führen.

    Zumal Radfahrer ja wohl hier auch nach links abbiegen sollen/dürfen?

  • Das geht auch umgekehrt: Linksabbieger stellen sich vor bzw. rechts von Gradeausfahrern auf.

    In Kaiserslautern baut man im Zuge eines protected Bullshits etwas Ähnlich Intelligentes. Da können Radfahrer dann per Ampel nach links, um entgegen einer Einbahnstraße weiterzufahren. Allerdings müssen sie halt um Grün anzufordern erst mal rechts bleiben, um aufs Knöpfchen drücken zu können. Und ziehen dann wohl ohne zu kucken wieder nach links (während du sie grade überholen willst; vielleicht wird es ja grade in dem Moment grün) - oder stehen dir einfach mitten im Weg rum.

    IMG_3235n.jpg

  • Zumal Radfahrer ja wohl hier auch nach links abbiegen sollen/dürfen?

    Nein zum links abbiegen fährt man rechts und wartet dort, wo die verpixelte grüne Person steht auf die Querampel. Längs der Isar gibt es auf dieser Seite einen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg, der sogar vergleichsweise breit ist. Trotzdem reicht er inzwischen für die Menge des auftretenden Radverkehrs nicht mehr aus.

  • Nein zum links abbiegen fährt man rechts

    Ist ja auch Logisch, zum Linksabbiegen erst mal nach rechts zu fahren und dann an einer Ampel zu warten, um dann anschließend igO(!) auf einem linksseitigen Wegelchen fahren zu müssen? Sorry, aber: Die haben wohl zu viel Erdinger gesoffen...!? <X

    Mir wäre in so einer Großstadt schon vor Jahren jegliche Lust an der Fortbewegung mit dem Rad abhanden gekommen. Und das nicht wegen der Autos - sondern wegen der "Radinfrastruktur"! :rolleyes:

  • Nein zum links abbiegen fährt man rechts und wartet dort, wo die verpixelte grüne Person steht auf die Querampel. Längs der Isar gibt es auf dieser Seite einen benutzungspflichtigen Zweirichtungsradweg, der sogar vergleichsweise breit ist. Trotzdem reicht er inzwischen für die Menge des auftretenden Radverkehrs nicht mehr aus.

    Hier die Strecke im Film. Bei Minute 2 ist die Unfallkreuzung zu sehen.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, fuhr der Vater vor und das folgende Kind kam unter die Räder. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Vorwürfe sich der Vater für den Rest seines Lebens machen wird.

    Genau aus diesem Grund halte ich IMMER vor wartenden Fahrzeugen an, bis meine Kinder aus dem Gefahrenbereich raus sind.

    Nein, das ist keine Schuldzuweisung. Nur ein Tipp für andere Eltern.

    Man muss halt plötzlich für eine Person mehr mitdenken. Mir selber hängt es noch nach, dass ich das einmal nicht geschafft habe. Da war ich mit K1 beschäftigt, während K2 etwas weiter vorne über die grüne Fußgängerampel fuhr und prompt von einem Abbieger angefahren wurde. Zum Glück ist außer einem dicken Schreck nichts passiert.

    Natürlich war die Autofahrerin schuld. Mir selbst hätte das aber wohl nich geholfen, wenn etwas Schlimmeres passiert wäre. Und K2 natürlich auch nicht.

  • Das Verfahren wurde gegen die Zahlung von einem Monatsgehalt eingestellt(!).

    Man sollte Menschen nicht nach den Folgen ihres Handelns verurteilen, sondern nach der Tat: Beim Rechtsabbiegen einen Moment nicht richtig aufgepasst.

    Jeder Mensch macht hin und wieder mal Flüchtigkeitsfehler. Manchmal sterben deshalb Menschen. Wenn man das verhindern will, muss man die Ursachen angehen. Es hilft nicht, den Depp der Woche zu verurteilen, der nicht aufgepasst hat. Ein höheres Strafmaß würde diese Unfälle nicht verhindern, sondern lediglich das Leben des Unaufmerksamen noch mehr zerstören.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • »Auto- und Radfahrer - Hamburgs Polizei stellt 149 Rotlicht-Sünder!«

    Wenn die Hamburger Mottenpest so titelt, dann macht man sich auf einiges gefasst ...

    ... und dann sieht man: 5:1 für die Autofahrer.

    Zitat von https://blaulicht24.mopo.de/2019/05/22/124-autos-fuhren-ueber-rot-grosskontrolle-zur-verkehrssicherheit-der-polizei.html

    Am Dienstag kam es im gesamten Hamburger Stadtgebiet zu einer großangelegten Verkehrskontrolle der Polizei. 123 Beamte waren im Einsatz, die Bilanz der Einsatzkräfte kann sich sehen lassen: Insgesamt 149 Rotlichtverstöße stellten die Beamten fest – 124 Autofahrer und 25 Fahrradfahrer wurden erwischt!

  • 5:1 für die Autofahrer

    Die Polizei legt eh vorher fest, was sie an dem Tag kontrollieren wollen. Und das sieht man hinterher in den Zahlen.

    Wenn die Polizei gerade mal hohe Zahlen für Rotlichtverstößte durch Fußgänger haben will, kriegt sie auch die problemlos zusammen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.