Staubsauger am Theodor-Heuss-Ring

  • Ich habe mir vorhin mal die Staubsauger angesehen und komme aus dem Lachen nicht mehr heraus. Nun ja.

    Die Apparaturen stehen — natürlich — wieder auf dem Radweg, der parallel dazu im Zuge von Baumaßnahmen am Theodor-Heuss-Ring saniert wurde. Ob dort jemals Fahrräder fahren werden, beziehungsweise wie lange die Kisten nun bleiben sollen, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

    Die Messstation DESH052 befindet sich übrigens hier, leicht verdeckt von einem der Container. Man hat sich wohl nicht getraut, den Staubsauger direkt vor die Luftmessstation zu stellen, weil der verbleibende halbe Meter dann doch etwas zu knapp für Fußgänger, Radfahrer, Kinderwagen oder Rollstühle bemessen war.

    Diese lustige Wand dient wohl der Absicherung des Radweges gegenüber der Fahrbahn, quasi eine Art Protected Hochbord-Bikelane. Angeblich hat die Wand nichts mit der Luftmessstation zu tun, aber praktischerweise verringert sie gleichzeitig den Eintrag bodennaher Stickoxide zur Messstation — letzteres ist aber natürlich nur eine lustige Verschwörungstheorie, die wir in meinem Telegramm-Kanal „MalteHuebnerOffiziell“ besprechen können.

    Die Wand war jedenfalls wichtig genug, dass die Container neu konstruiert wurden, um die Unterseite des Lufteintritts um einen Meter anzuheben. Nach meinem Verständnis hätte man ja auch einfach die Wand weglassen und die alten Container aufstellen können, denn solange die Container stehen, braucht ja auch kein Radweg protected werden.

    Für den Radverkehr ist wohl wieder vorgesehen, dass er sich seinen Weg wohl irgendwie suchen wird. Die lustige Freigabe des Radverkehrs steht falsch herum und das wird bestimmt total super, auf diesen engen Gehweg Fußgänger und Radfahrer entlangzuführen. Aber wie schon länger gilt: Zu Fuß und mit dem Rad sollte man den stinkenden Theodor-Heuss-Ring nach Möglichkeit meiden.

  • Ich habe mir vorhin mal die Staubsauger angesehen und komme aus dem Lachen nicht mehr heraus. Nun ja.

    Strange. Lt. Wikipedia haben "bei euch da oben" SPD und Grüne das Sagen. Wir "hier unten" glauben immer, dass CSU, Freie Wähler und entsprechende Beton-Konsorten das generelle Problem sind. Liegen wir falsch? Ist es letztlich "wurscht" (auf boarisch gsagt) wen wir wählen?

  • Strange. Lt. Wikipedia haben "bei euch da oben" SPD und Grüne das Sagen. Wir "hier unten" glauben immer, dass CSU, Freie Wähler und entsprechende Beton-Konsorten das generelle Problem sind. Liegen wir falsch? Ist es letztlich "wurscht" (auf boarisch gsagt) wen wir wählen?

    Oh, da machst Du ein Fass auf - mit der Aufschrift "Stamokap". Wo sind Herr Schröder (der "Kanzler aller Autos") und Herr Scholz heute? Was ist mit Kretschmann, Kuhn und den ganzen anderen Stuttgart-21-Umfallern? Die Grünen in Hamburg haben sich mal der CDU an den Hals geschmissen und Vattenfall das Kohlekraftwerk durchgehen lassen. Diese Grünen sind auch beratungsresistent, was Altona/Diebsteich angeht - da wird geradezu rabiat einer Kapazitätsvernichtung bei der Bahn zugestimmt, damit irgendwelche Immobilienhaie Hotels und Bürotürme hinklotzen können. Die Parlamentsdebatte zum Thema war das reinste Grauen; ich hab danach kommentiert, dass ich nie gedacht hätte, dass SPD und Grüne schlimmere Beiträge halten würden als die AfD. Die einzigen Vernünftigen waren von der Linkspartei. (Das gilt übrigens auch für Stuttgart.)

  • Die Staubsauger haben es jetzt auch ins Fernsehen geschafft:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Die Staubsauger haben es jetzt auch ins Fernsehen geschafft:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Autofahrerpartei SPD. Angesichts ihrer Historie könnte ich über den (selbstverschuldeten) Niedergang der Alten Tante SPD manchmal heulen.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Ich habe gut gelacht als ich den Extra3 Beitrag sah. Herrlich :) Genausogut können sie wie erwähnt ne Tüte über die Messgeräte stülpen und dann feststellen, dass gar keine Luftverschmutzung existiert.

    Aber wehe es kommt dann jemand auf die Idee nochmal ohne Luftfilterung zu messen. Dann wird man wieder die Luftfilter aufstellen müssen. Schön teure Zeitschleife :D

  • Ist das dort eigentlich ein [Zeichen 240]? Ansonsten darf Radverkehr ja gar nicht auf dem baulich vorhandenen Gehweg ausweichen, sondern muss im Bereich der Staubsauger auf die Fahrbahn, wenn man denn könnte... (vor lachen).

  • Ist das dort eigentlich ein [Zeichen 240]? Ansonsten darf Radverkehr ja gar nicht auf dem baulich vorhandenen Gehweg ausweichen, sondern muss im Bereich der Staubsauger auf die Fahrbahn, wenn man denn könnte... (vor lachen).

    Nach meiner Kenntnis steht dort wenigstens im Moment noch kein Schild.

    Und das ärgert mich durchaus, weil an anderen Stellen das Befahren des Radweges in der richtigen Fahrtrichtung bekanntlich gerne kontrolliert wird. Aber wenn man in die Verlegenheit käme, auf dem Radweg parkende Kraftfahrzeuge abzuschleppen oder sich mit diesen Staubsaugern etwas auszudenken, dann ist Gehwegradeln in Ordnung.

  • Und bei Beginn des Radwegs auch nicht? Dann ist es ja ein sog. "anderer" Radweg, der ja die Option der legalen Fahrbahnbenutzung offenhält.

    Ganz am Anfang sieht es momentan so aus, da ist für jeden was dabei:

    Der Theodor-Heuss-Ring ist allerdings eigentlich reich mit [Zeichen 254] verziert, insofern kommt auch in der Kombination aus [Zeichen 237] und einem versperrten Radweg das Fahrbahnradeln nach meinem Dafürhalten nicht in Betracht.

  • Auch ein "anderer Radweg" darf aber nur fürs Radfahren benutzt werden . Man könnte ja mal einen §315 b StGB dort anzeigen. Den die Filter sind ja ein Hindernis.

    Mein Vorschlag, die einfach auf die einzig freie Fahrspur für Kfz stellen. Dann erfüllen die sogar noch deutlich besser ihre Funktion, die Luft dort sauber zu halten.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Der Theodor-Heuss-Ring ist allerdings eigentlich reich mit [Zeichen 254] verziert, ...

    Das ist sehr schade, denn der bebläute Radweg dürfte ja wohl deutlich von der Fahrbahn abgesetzt und damit eigenständig sein. Wenn er also nicht straßenbegleitend ist, dann wäre die Fahrbahnbenutzung für Radfahrer legal. Wenn da nicht überall [Zeichen 254] wäre...

  • Ich bin dort vorhin noch einmal vorbeigefahren. Die Sache geht jetzt so los:

    Und geht dann so weiter:

    Immerhin hat die Stadt Kiel aus dem tragischen Unfall vor zehn Jahren gelernt und das Verkehrsschild mit einer Schutzbake „gesichert“. Ist natürlich trotzdem die Sache, dass normalerweise das Gehwegradeln ordnungswidrigkeitenbewehrt ist, aber hier irgendwie erwartet wird, dass Radfahrer ganz selbstverständlich, Schwubbeldiwupp, an dem Schild vorbeifahren. Im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung muss hier aber selbstverständlich abgestiegen und um das Schild herumgeschoben werden — alternativ das linke Pedal heben, den Kopf senken und auf den verbleibenden fünf Zentimetern des Radweges vorbeifahren.

    Aber man hat sich ja schon daran gewöhnt, dass Verkehrsschilder, die allein den Kraftverkehr interessieren, auf dem Radweg abgestellt werden „müssen“, damit der Kraftverkehr nicht behindert wird. (Was ja im Übrigen nicht stimmt, denn mit ein bisschen gutem Willen ließe sich dieses Schild auch so aufstellen, dass der Radweg frei bleibt; dazu ist dann allerdings eine aufwändigere Aufstellvorrichtung notwendig, was ja hier im Endeffekt auch komplett egal ist.)

    Kurz darauf folgt dann der erste Staubsauger:

    Und das hier finde ich dann echt scheiße. Bitte entschuldigt meine Wortwahl, aber ich sag’s gerne noch mal: Scheiße. SCHEI?E!

    Ja, okay, die lustigen Staubsauger stehen jetzt auf dem Radweg und bleiben dort jetzt erst einmal für die nächsten zwei bis drei Jahre. Ja, okay, die Situation ist nunmal so wie sie ist und als unmotorisierter Verkehrsteilnehmer sind wir nun wieder die Leittragenden, wenn quasi alle erreichbaren Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit der Kraftverkehr hier ungehindert fließen kann und die Messwerte im grünen Bereich bleiben. Alles klar, an diese Opferrolle muss man sich gewöhnen, wenn man mit dem Rad unterwegs ist.

    Und ja, natürlich wird davon ausgegangen, dass die lieben Radfahrer ganz ordnungswidrig auf dem Gehweg fahren werden, wenn der Radweg mit Luftreinigern versperrt ist. Aber dass man sich bei der Straßenverkehrsbehörde noch nicht einmal die Mühe macht, das Zeichen 237 zu verdecken und stattdessen wenigstens [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10], das empfinde ich als ziemlich frech. Hier wird ganz einfach davon ausgegangen, dass sich Radfahrer und Fußgänger schon irgendwie miteinander arrangieren werden, Hauptsache der Kraftverkehr fließt ungehindert.

    Und ich frage mich einmal mehr, warum diese blöde Luftmessstation nicht einfach abgebaut wird, anstatt diesen albernen Zirkus zu veranstalten.

    Und obwohl ich normalerweise nie auf irgendeiner Route am Theodor-Heuss-Ring vorbei komme, ärgere ich mich über diese Luftfilter. Einerseits werden wir angehalten, doch Bitteschön aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes mit dem Rad zu fahren, andererseits passiert abseits von ein paar Leuchtturmprojekten wie der Veloroute 10 nur sehr wenig für den Radverkehr, weil man es sich nicht mit den steuerzahlenden Kraftfahrern verscherzen kann. Die Menschen, die sich heute ohne Auto durch die Stadt bewegen, die tun das nicht wegen der tollen Radwege, wegen des tollen öffentlichen Personennahverkehrs, wegen der tollen Verbindungen für Fußgänger, sondern „trotz“ der miserablen Infrastruktur für nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer und trotz der immer wieder steigenden Fahrpreise für den ÖPNV.

    Und als Dank dafür, sich Tag für Tag mit dem Rad in den übermotorisierten Straßenverkehr zu schmeißen, bekommen wir Staubsauger auf den Radweg gestellt, um die wir dann brav herumschieben dürfen. Da spürt man direkt die Wertschätzung seitens der Politik.

    Und trotzdem wird erwartet, dass wir uns zivilisiert verhalten und uns ganz artig mit diesen Staubsaugern arrangieren, damit der Kraftverkehr ungehindert fließen kann. Andauernd wird in den Ortsbeiräten und in den Kieler Autonachrichten über die Befindlichkeiten des Kraftverkehrs gesprochen, über die so genannte Parkplatzvernichtung, über Steuerzahler, die für ihre drei Kilometer zur Arbeit jetzt über eine Dreiviertelstunde brauchen, über Kinder, die ihre Eltern nicht mehr sehen, weil es in den Wohngebieten keine kostenlosen Parkplätze mehr gibt, über Stau und noch mehr Stau, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es irgendjemanden interessiert, wie miserabel eigentlich die Situation für alle Menschen ist, die dummerweise ohne eigenes Auto auskommen müssen.

    Allerdings ist das ja grundsätzlich in jeder deutschen Stadt so. Aber nach meiner Kenntnis gibt es diese lustigen Staubsauger sonst nur noch in grün regierten Stuttgart am Neckartor, wo es aber an einem Radweg mangelte, um diese Albernheiten zu platzieren.