Zu der Sicherheitslage auf Fahrbahn und Radwegen gibt es mittlerweile eigentlich hinreichend gesicherte Erkenntnisse. Die durchglobulisierte Rheinpfalz macht leider eine Glaubensfrage daraus: Neustadt: Diskussion über Zukunft der Radwege
Woche 36 vom 3. bis 9. September 2018
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Das Zeichen 240 ist ein Zeichen 241. Wenn Qualitätsjournalismus schon so anfängt... Aber den bin ich von der Rheinpfalz ja gewöhnt.
Lustig, das der ADAC hier mal wieder die vernünftigste Ansicht vertritt - und sich die Mehrheit der Leserschaft dagegen sträubt. Und dass der "Radbeauftragte" den Leuten davor Angst macht, auf der Fahrbahn zu fahren...
Immerhin schön, dass man sich der Unrechtmäßigkeit bewusst ist. Die Stadt Neustadt müsste sich dann aber fragen lassen, warum diese Wege nicht längst umbeschildert wurden? Ich war längere Zeit nicht mehr dort und hab in anderen Kreisen, Verbandsgemeinden und Städten schon mehr als genügend "Projekte" am Laufen.
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Wir haben zu wenig Platz in den Städten - aber der Raum, den Transport in urbanen Gegenden beansprucht, nimmt stetig zu. Jedem Bürger sein eigenes Auto zuzugestehen, wird immer schwieriger. Ich spreche in diesem Zusammenhang gern von einem Hard- und einem Software-Problem. Tatsächlich gibt es rein physisch einfach nur begrenzt Platz für Transport in unseren Städten (Hardware). Aber wir stehen auch vor einer kulturellen Herausforderung (das wäre die Software): Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass man für seine individuelle Freiheit nicht unbedingt ein eigenes Auto haben muss. Aber es gibt noch ein zweites Problem. Oft mangelt es Städteplanern an innovativen, integrierten Designvorschlägen. Straßen müssen mehr sein als reine Transportwege für Autos.
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Meine "Lieblingskreuzung". Zur Erinnerung: Keine Verkehrs-Schau seit mindestens 1994, keine schriftliche Anordnung über den Radweg, Ankündigung der Stadt vor x Jahren sich darum zu kümmern, aber nichts ist passiert. Erst vor kurzem ist ein Radler gestorben.
Jedenfalls ging es heute früh rund.
Erster Akt: Radling fährt mutmaßlich bei grün und ein KFZ (in gleicher Richtung) biegt ab und begräbt ihn unter sich -> Radling schwer verletzt und eingeklemmt, Ersthelfer befreien ihn
Zweiter Akt: Zeugin kollabiert
Dritter Akt: Autofahrer kollabiert
Vierter Akt: Nunja, in der Überschrift steht, dass ein Gaffer angefahren wurde. Im Text steht, dass das ganze für einen zufälligen Beobachter (älterer Herr) zuviel war und er zusammen brach und reanimiert werden musste.
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Der Nordkurier macht ebenfalls noch mal ordentlich Stimmung gegen die lieben Radfahrer und streut die üblichen halbgaren Informationen: Auf der Straße trotz Radweg - Dürfen Radfahrer das?
Ein Foto von den besprochenen Radwegen inklusive der Beschilderung war leider nicht aufzutreiben, genausowenig wie eine einigermaßen brauchbare Beschreibung, wie das mit der Radwegbenutzungspflicht denn nun tatsächlich funktioniert.
Die Leserschaft kümmert das freilich wenig, es wird munter drauflos geschimpft.
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Wenn schon kein Unterschied zwischen Straße und Fahrbahn gemacht wird, braucht man gar nicht weiter lesen.
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Mehr Radwege im Landkreis Stade?
https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/stade/politik/…en-d120577.html
Ich habe dieses "Konzept" vor zwei Wochen zugesandt bekommen und es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Es wird lediglich analysiert, wo es bislang an Kreis- und Landstraßen keine Radwege gibt und welche Straßen davon im näheren Umkreis der Mittel- und Grundzentren mit Schulen und Einkaufsmöglichkeiten liegen. Kein Wort über den desolaten Zustand bestehender Radwege oder besondere Gefahrenstellen und sonstiger Hemmnisse für den Radverkehr.
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Der Nordkurier macht ebenfalls noch mal ordentlich Stimmung gegen die lieben Radfahrer und streut die üblichen halbgaren Informationen: Auf der Straße trotz Radweg - Dürfen Radfahrer das?
Ein Foto von den besprochenen Radwegen inklusive der Beschilderung war leider nicht aufzutreiben, genausowenig wie eine einigermaßen brauchbare Beschreibung, wie das mit der Radwegbenutzungspflicht denn nun tatsächlich funktioniert.
Die Leserschaft kümmert das freilich wenig, es wird munter drauflos geschimpft.
Ich hab' mich mal registriert ...
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Ich habe dieses "Konzept" vor zwei Wochen zugesandt bekommen und es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist. Es wird lediglich analysiert, wo es bislang an Kreis- und Landstraßen keine Radwege gibt und welche Straßen davon im näheren Umkreis der Mittel- und Grundzentren mit Schulen und Einkaufsmöglichkeiten liegen. Kein Wort über den desolaten Zustand bestehender Radwege oder besondere Gefahrenstellen und sonstiger Hemmnisse für den Radverkehr.
Ich kann darin auch keinen Sinn erkennen, zumal die Straßen - mit Außnahme der Landestraßen und sicherlich der Ortsumgehung Jork - nicht so stark befahren sind und das mal wieder nur Stückwerk ist die keine Verbesserung bringt. Herzlich lachen musste ich aber über die Kreistrasse Kranenburg -> Brobergen die besteht an der Stelle noch aus grauen Naturplastersteinen die irgendwann im letzten Jahrhundert mal asphaltiert wurden, dort sollte man sich ersteinmal um die Fahrbhn kümmern, da stark uneben.
Nachdem was du für Erfahrungen mit der Stadt Stade gemacht hast, werden die sicherlich benutzungspflichtig, andere Landkreise haben an solchen Straßen zwar Radwege die aber "freiwillig" sind, bei Geestacht wurde sorgar die stark befahrene B404 mit + versehnen.
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Wieder einmal eine Feststellung über unsere Gesellschaft, die mich sehr traurig macht:
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Wo bleiben eigentlich die Horden an Kleinstkindern, die mit ihren Laufrädern doch gelernt haben sollten, Gleichgewicht zu halten und Fahrlinien intuitiv zu erfassen? Die müssen doch alle irgendwann auch mal in der Schule ankommen!
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Zum Nordkurier
Also das Foto ist auf gar keinen Fall von der Bergstraße. Hinzu kommt, dass die Bergstraße ziemlich steil ist, bergab sind locker 50-60km/h drin und die Radwege dort sind höchstens einen Meter breit. Der Gehweg daneben, noch enger.
Ich vermute aber, dass der Herr den weitere Verlauf der Straße (Fünfeichener Weg) meint. Dort gibt zwar auf einer Seite einen 1,5-2m breiten asphaltierten Streifen der auch für Rennräder taugt, ich bin mir aber nicht sicher, ob der stadteinwärts linksseitig auch freigegeben ist.
Wenn der Herr dort gefährliche Situationen hatte, lag es mit Sicherheit an nicht angepasster Geschwindigkeit. Einige Stellen sind wegen der Topografie recht unübersichtlich.
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In Berlin wird auch kräftig zum Thema Radverkehr geforscht:
So weit, so schön.
In der Hauspostille TU intern findet man dann aber einen Bericht über ein Projekt zur Beschleunigung des Radverkehrs unter der Prämisse, den Autoverkehr nicht zu beschränken. Die verschleiernde Formulierung dazu. "....damit es für alle besser läuft". Es wurde simuliert und gemessen und das war es dann auch weitgehend.
Und da hört es für mich auf. (Vielleicht) Gut gemeint, aber eben nicht gut gemacht. Man kann den Radverkehr nicht fördern, ohne dem Autoverkehr etwas wegzunehmen. Das muss man nicht weiter erforschen, das liegt auf der Hand.
Und man kann natürlich auch weiterhin simulieren und messen und planen und Konzepte erarbeiten und auf schicken Konferenzen präsentieren und wohlklingende Bullshit-Überschriften a la "smart mobility and street design 4.0 for a urban future with a climate friendly traffic" und so weiter.
Ich für meinen Teil hab von diesem Geschwätz die Nase voll. Seit Jahren wird gelabert, aber es tut sich so gut wie nichts, jedenfalls hier in Berlin. Ich will Taten sehen.
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Seit Jahren wird gelabert, aber es tut sich so gut wie nichts, jedenfalls hier in Berlin.
Das ist eigentlich auch ganz gut: Nur wenige Radwege unterliegen einer Benutzungspflicht, häufig fehlen sie auch ganz, die Fahrbahnen sind in den meisten Fällen problemlos nutzbar. Auf den Hauptrouten (jedenfalls im Westen, den ich bevorzuge) sind die Busspuren faktisch herrlich überbreite Radfahrstreifen und als solche tatsächlich ein brauchbarer Kompromiß.
Ich glaube, wenn sich etwas täte, dann wäre die Folge eine deutliche Verschlechterung der Situation, beispielsweise die vielgepriesene PBL in der Hasenheide, die ziemlich sicher mindestens eine soziale, wahrscheinlich auch eine angeordnete Benutzungspflicht nach sich zöge. Das darf gerne als Konzept in den Schubladen der Planer überdauern, aber bitte auch nur als solches. So etwas will ich nicht als Realität, schon der alten Bäume wegen.
Berlin ist unter den deutschen Großstädten deshalb näher dran an einer Fahrradstadt, weil es eben keine ist. Das darf gerne so bleiben. Vor einem halben Jahr hatte ich den Zwangsvergleich, ich mußte aus privaten Gründen nach Leipzig. Es war die Hölle, Radwege überall, und alle benutzungspflichtig. Ich meine damit: Wirklich alle. Furchtbar.
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»Die Grünphasen mancher Ampelanlagen wurden um bis zu 32 Sekunden verlängert.« Hm. Das klingt so, als würden die Radfahrer jetzt nicht mehr mit einer Kombi-Streuscheibe 8 Sekunden lang, sondern mit der Fahrbahnampel 40 Sekunden lang grün haben ...
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ch glaube, wenn sich etwas täte, dann wäre die Folge eine deutliche Verschlechterung der Situation, beispielsweise die vielgepriesene PBL in der Hasenheide, die ziemlich sicher mindestens eine soziale, wahrscheinlich auch eine angeordnete Benutzungspflicht nach sich zöge.
Also ich möchte mich auch weiterhin aus der PBL-Diskussion heraushalten. Aber in Anlehnung an einen bekannten Wahlspruch einer beaknnten deutschen Partei sage ich: Ich wünsche mir einen Radweg, auf dem ich gut und gerne fahre
Das klingt so, als würden die Radfahrer jetzt nicht mehr mit einer Kombi-Streuscheibe 8 Sekunden lang, sondern mit der Fahrbahnampel 40 Sekunden lang grün haben ...
Ja, das kann schon sein. Für mich allerdings sind Ampelschaltungen im Fahrradalltag ein weit untergeordnetes Problem. Aber das kann man sicher nicht verallgemeinern.
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Aber in Anlehnung an einen bekannten Wahlspruch einer beaknnten deutschen Partei sage ich: Ich wünsche mir einen Radweg, auf dem ich gut und gerne fahre
Solche gibt es doch überall in Berlin, nennt sich Fahrbahnen, die teilt man sich halt mit anderen. Man braucht keine Radwege innerorts (obwohl es in Berlin sogar zwei oder drei gibt, die einigermaßen benutzbar sind, aber auch nicht mehr als das). Es gibt halt - wie überall in der westlichen Welt - schlicht zu viele Autos, und dagegen sollte man endlich vorgehen, vor allem gegen Falsch- und Kostenlosparker. Radwege braucht es dafür keine. Radwege innerorts sind ein Fehlkonzept, im besten Falle sind sie sicherheitsneutral, meistens aber verschlechtern sie die Sicherheit für Radfahrer. Es genügt den Fahrverkehr vom sonstigen Verkehr zu trennen, Fahrverkehr einschließlich Radverkehr gehört auf die Fahrbahn.
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Wo bleiben eigentlich die Horden an Kleinstkindern, die mit ihren Laufrädern doch gelernt haben sollten, Gleichgewicht zu halten und Fahrlinien intuitiv zu erfassen? Die müssen doch alle irgendwann auch mal in der Schule ankommen!
Die bekommen beim Umstieg aufs Rad Stützräder an selbiges. Mehrfach beobachtet!
Wie unbeleckt von physikalischen Grundkenntnissen kann man sein?
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P. S.: Meine ist gerade eingeschult worden. Und wie kommt sie hin? Richtig! ?
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