Der Brompton-Thread!

  • Ich habe gestern mal wieder ein paar Elektrobrommies bestaunt. Offenbar haben die Elektroräder gar keinen Dynamo im eigentlichen Sinne mehr und speisen die Beleuchtung lediglich aus dem Akku für den Motor? Das heißt, wenn ich dann nach 60 oder 80 Kilometern den Akku leergefahren habe (oder ohne die schwere Akkutasche unterwegs bin), geht auch irgendwann das Licht aus? Das ist ja ungünstig.

    Da ist in jedem Fall eine Reserve drin, die die Lichfunktion auch dann noch über längere Zeit aufrecht erhält. So Sachen wie ne Di2 Schaltung gehen auch noch, wenn der Fahrstrom schon abgeschaltet ist. Bosch hat da m.W. 5% Reserve gelassen, wobei sich das wohl unterschieden hat je nachdem ob der Lichtausgang in der Steuerung aktiviert war. Ist aber auch inzwischen gesetztlich geregelt: §67 Stvzo Satz 7 forder hier:

    (7) Bei Fahrrädern mit elektrischer Tretunterstützung kann die Versorgung der Beleuchtungsanlage über eine Kopplung an den Energiespeicher für den Antrieb erfolgen, wenn 1.nach entladungsbedingter Abschaltung des Unterstützungsantriebs noch eine ununterbrochene Stromversorgung der Beleuchtungsanlage über mindestens zwei Stunden gewährleistet ist oder
    2.der Antriebsmotor als Lichtmaschine übergangsweise benutzt werden kann, um auch weiterhin die Lichtanlage mit Strom zu versorge
    n.

  • Ich hätte ja nach meinen Kenntnissen aus dem Physik-Leistungskurs gedacht, dass es nicht so ganz viel Raketentechnik bedürfe, um einen Elektromotor auch als Generator zu betreiben. Das kriegen Tesla oder ICE-Züge ja auch irgendwie hin. Scheitert es beim Elektrorad an der Art des Motors oder wie so oft nur an irgendeinem Bauteil für zwei Euro? Dass man während der Fahrt vielleicht nicht genügend Bums erzeugt, um den Akku zu laden, ist mir ja klar, aber die 2,4 Watt für den Scheinwerfer sollten doch irgendwie drin sein?

  • Bei Mittelmotoren scheitert es am Freilauf, dass man den Motor nicht auch als Generator nutzen kann. Bei Nabenmotoren sollte das aber grundsätzlich möglich sein. Nicht nur, um die Lichtanlage bei leerem Antriebsakku zu versorgen, sondern eigentlich auch sogar, um den Akku durch Rekuperation zu laden. Das mag hier im Flachland nicht relevant sein, aber im Bergland könnte man bergab lieber den Akku nachladen als die Bremsen zu erwärmen.

  • Bei Mittelmotoren scheitert es am Freilauf, dass man den Motor nicht auch als Generator nutzen kann. Bei Nabenmotoren sollte das aber grundsätzlich möglich sein. Nicht nur, um die Lichtanlage bei leerem Antriebsakku zu versorgen, sondern eigentlich auch sogar, um den Akku durch Rekuperation zu laden. Das mag hier im Flachland nicht relevant sein, aber im Bergland könnte man bergab lieber den Akku nachladen als die Bremsen zu erwärmen.

    Wir haben hier noch ein älteres Diamant Zouma+ seit Jahren im Keller stehen - das arme Ding wird kaum gefahren. Das hat einen BionX Antrieb im Hinterrad und macht Rekuperation. Normalerweise lade ich den Akku alle 3 Monate mal nach... aber man vergisst halt. Das letzte Mal war er so tiefentladen, dass das Ladegerät sich geweigert hat, mit dem Laden zu beginnen. Die Lösung des Problems war dann, die Rekuperation auf die höchste Stufe zu stellen, und zwei drei Kilometer zu fahren. Danach hatte der Akku dann wieder so viel Spannung, dass das Ladegerät mit ihm fröhlich wurde. Bei den Dingern wird die Rekuperation übrigens auch durch die Bremse getriggert. Schade eigentlich um die Nabenmotoren, im Vergleich zu einem Mittelmotor sind die Dinger so schön leise... - aber mit den Teilen kann man halt nicht mit ner 30er Trittfrequenz mit 25 den Berg hoch...

  • Hmm — die Firma Brompton hat festgestellt, dass der Brexit für die eigene Wettbewerbsposition in Kontinentaleuropa gar nicht mal so richtig geil ist: Folding bike maker Brompton performs Brexit U-turn

    Brexit is going to impact UK industry in ways never foreseen when the referendum took place.

    Es mag ja sein, dass die Brexiteers das nicht gesehen oder geahnt haben, aber wer klar denken konnte ...

  • tfnab behauptet ja gerne, ein Brompton könne alles, aber ich habe heute etwas gefunden, was ein Brompton nicht kann: Auf einem feuchten Waldweg fahren.

    Mir ist vollkommen schleierhaft, was da wohl dieses Mal schiefgegangen ist, denn natürlich bin ich längst nicht zum ersten Mal auf einem feuchten Waldweg gefahren. Aber aus mir unerfindlichen Gründen sammelte sich dieses Mal ein Gemisch aus feuchtem Matsch und Laub unterhalb des Schutzbleches und wurde vom Mantel immer weiter nach vorne geschoben, wo aber das Schutzblech nunmal enger anliegt als unten. In der Folge bildete sich dort mehrmals ein Propfen, der dann zu dein Seiten herauswuchs und geradezu fest wie Beton saß: Während sich das Hinterrad angesichts des harten Antritts an der Fahrradkette knurrend bewegte, drehte sich das Vorderrad überhaupt nicht mehr und ließ sich stattdessen selbstbewusst über das feuchte Laub schieben.

    Ich habe zu Hause schier unendlich viel Dreck aus dem Schutzblech herausgespült. Der bessere Weg wäre wohl gewesen, einfach die Räder auszubauen und den Dreck aus dem Schutzblech zu kratzen, aber dazu hätte ich die Bremsen lösen müssen und die waren quasi einbetoniert.

  • Es gibt für Brompon-Lenker jetzt eine passende Quadlock-Halterung — die ist allerdings momentan aufgrund von pandemiebedingten Lieferschwierigkeiten und des Brexits noch nicht lieferbar, es gibt aber eine lieferbare Variante mit Universaladapter. Ich bin ja mal gespannt, wie gut die Halterung ist — und ab wann sie an meinem Rad klemmt.

    Ich hatte es am Brompton zunächst mit dem Out Front Mount versucht, der am Faltrad natürlich relativ witzlos ist. Erstens wackelt das Smartphone darauf permanent, so dass man eine Route oder ähnliches nicht ablesen kann, weil der Lenker konstruktionsbedingt nicht so steif ist wie an einem normalen Faltrad. Und zweitens kann man es eigentlich nur nach vorne zeigend montieren, was im gefalteten Zustand absolut blöd aussieht, weil es dann zur Seite absteht.

    Besser klappt es mit dem Belt Clip, den man am Griff einer Tasche vorne befestigen kann. Dort wackelt das Smartphone zwar auch ewig hin und her und springt bei jeder Bodenwelle lustig durch die Gegend, aber das ist immer noch besser als der Out Front Mount.

    Die ganz normale Handlebar-Halterung funktioniert nur an geraden Brompton-Lenkern wie bei tfnab, bei mir wäre das Smartphone schief befestigt — wenn man es denn überhaupt eingeklickt bekommt, denn dazu muss das Smartphone im 45-Grad-Winkel in die Halterung reingedreht werden.

  • Mir widerstrebte es bislang, die originalen Reifen vor dem Verschleiß zu wechseln. Nach 4 Reifenpannen (kurioserweise immer vorn) auf gerade einmal ca. 1400 km habe ich mich zu einem irrsinnig teuren Kauf von Faltreifen, die zugleich leichter sind und pannensicherer sein sollen, verleiten lassen.

    Einer der wenigen Newsletter, die ich abonniere, ist der der britischen Faltrad-Marke und bislang habe ich mich schon des Öfteren ködern lassen. Allerdings waren die schicken Sachen meist schon beim Empfang des Newsletters ausverkauft. So auch diese Reifen. Ich fand dann allerdings doch noch ein paar auf "Ebay" - günstige 40 statt 55 EUR - pro _Reifen_ versteht sich ...

    Ich wusste, dass Fahrradteile zurzeit entweder nicht zu bekommen oder 20-300 Prozent teurer sind, aber das hat mich dann doch sehr beeindruckt. Was ich wie ein blutiger Anfänger ("Neuland") leider übersehen habe: Die Dinger kamen aus "Taiwan" und sind "made in Indonesia". Versandkostenfrei, lange und sehr großzügig angegebene Lieferzeit: 28. Juli bis 13. August. Sie kamen gestern, am 27. Juli - per Luftfracht. Ich verdränge ganz aktiv und bewusst (erfolglos) den unfassbar schlimmen ökologischen Fußabdruck ... und freue mich am Look - den man mögen muss. Ich mag ihn sehr: Der Flair der 80er umweht mich.

  • uff.

    stellen die "deutschen" Reifen-Marken das schwarze Rundgold eigentlich hier her, oder kommt das auch aus Fernost? (also klar, wesentliche Anteile der GRundstoffe kommen schon daher - aber die eigtl. Produktion?)

    gings dir eigentlich um die Farbe?

  • also wenn ich das recht verstehe, hätten es auch nur-schwarze Faltreifen von anderen Herstellern für weniger Geld getan, die im Container ihre Reise nach D antreten :S (da Schwalbe kein Wort darauf verliert, in Deutschland auch herzustellen, geh ich mal davon aus, dass die auch in Fernost direkt produzieren...)

  • Bei Conti kann einem bei Fahrradreifen passieren, das auch mal "Made in Germany" drauf steht, aber in der Regel China.

    Gleiche bei Motorradreifen

    Schwalbe produziert Radreifen, nein, tatsächlich läßt produzieren, inzwischen ausschließlich in Indonesien.

  • also wenn ich das recht verstehe, hätten es auch nur-schwarze Faltreifen von anderen Herstellern für weniger Geld getan, die im Container ihre Reise nach D antreten :S (da Schwalbe kein Wort darauf verliert, in Deutschland auch herzustellen, geh ich mal davon aus, dass die auch in Fernost direkt produzieren...)

    Ja, Schwalbe produziert in Indonesien: https://de.wikipedia.org/wiki/Ralf_Bohle_GmbH

    Mit der Auswahl ist es beim Brompton allerdings wegen der Radgröße nicht weit her. Es gibt wenig Auswahlan guten Reifen.

  • Ich bin jetzt stolzer Besitzer eines grünen Brommies, da ich mit einem Birdy mit Alfine nicht klargekommen bin. Einige Verbesserungen müsste ich noch machen, um "mein" Brompton zu bekommen. Wo bekommt man die Spezialteile fürs Brompton? Vielleicht sogar etwas günstiger, als normal.

  • Nach knapp 12.000 Kilometern habe ich beim Brompton nun das zweite rechte Pedal durchgenudelt. Es knackt bei jeder Umdrehung und man spürt den Schaden mit leichtem Ruckeln. Das rechte Pedal gilt wohl als besonders billig und kurzlebig.

    Ich hatte ja im Frühjahr einen ganzen Schwung Ersatzteile wie Fahrradketten und Ritzel und Kettenblätter in einem belgischen Laden bestellt, weil hier in Deutschland oder gar beim lokalen Händler überhaupt keine Komponenten mehr zu bekommen waren. Das rechte Pedal gibt’s dort auch nicht mehr, das lasse ich jetzt nach wochenlanger Suche aus Großbritannien einfliegen. Immerhin habe ich gleich zwei gekauft:

    Die Pedale kosten jeweils 10,70 € pro Stück, der Versand immerhin 40 €. Hätte ich mal noch mehr gekauft, dann hätte sich das gelohnt, aber so viel mehr brauche ich gerade gar nicht.

    Dann kam jetzt noch eine Mail hinterher: Beim Zoll wird’s noch mal richtig teuer, ich solle mit knapp 100 € zusätzlichen Gebühren rechnen.

    Nun ja, hätte ich mal mehr eingekauft.