Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • Wäre der Straßenverkehr eine Firma, dann würde man so einen Vorfall melden - als "Beinahe-Unfall". Der Arbeitgeber müsste unter kritischer und konstruktiver Mitwirkung von Betriebsrat, Gewerkschaft und Berufsgenossenschaft prüfen, was er tun kann/muss, um das Risiko solcher Beinahe-Unfälle zu verringern.

    Spoiler: Der Faktor "Veränderung der Verfahrensabläufe" steht da ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Todesfalle "Radweg läuft verdeckt hinter Vegetation, und an der Ecke/Einmündung/Einfahrt knallt's" würde da vordringlich zu beseitigen sein.

  • Spoiler: Der Faktor "Veränderung der Verfahrensabläufe" steht da ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Todesfalle "Radweg läuft verdeckt hinter Vegetation, und an der Ecke/Einmündung/Einfahrt knallt's" würde da vordringlich zu beseitigen sein.

    Rechtsabbiegerunfälle haben nichts mit Sichthindernessen zu tun. Der Tote Winkel befindet sich zwischen den Ohren des Abbiegers.

  • Rechtsabbiegerunfälle haben nichts mit Sichthindernessen zu tun. Der Tote Winkel befindet sich zwischen den Ohren des Abbiegers.

    Exakt das ist es! Die Lkw-Fahrer haben nämlich alle keine Gehirn. Daran liegt es!

    Jetzt wissen wir endlich, wo man ansetzten muss.


    Wäre der Straßenverkehr eine Firma, dann würde man so einen Vorfall melden - als "Beinahe-Unfall". Der Arbeitgeber müsste unter kritischer und konstruktiver Mitwirkung von Betriebsrat, Gewerkschaft und Berufsgenossenschaft prüfen, was er tun kann/muss, um das Risiko solcher Beinahe-Unfälle zu verringern....

    Im Straßenverkehr ist es sogar noch besser. Da würde man solch einen Vorfall auch melden. Und die Polizei eröffnet dann unter kritischer Mitwirkung von Bußgeldbehörde und Gericht ein Verfahren.

  • Exakt das ist es! Die Lkw-Fahrer haben nämlich alle keine Gehirn. Daran liegt es!

    Jetzt wissen wir endlich, wo man ansetzten muss.

    Wahrnehmungspsychologische Defizite haben nichts mit Dummheit zu tun. Der Tote Winkel im Kopf beruht auf einer biologisch sinnvollen Filterung und Aufmerksamkeitssteuerung. Das System Auge-Sehbahn-Cortex ist keine simple Videokamera mit Monitor. Weil angeboren, kann man an dem Defizit durch Erziehung auch nichts ändern. Der Ausweg liegt im Verzicht auf Führung von Fahrverkehr in der ausgeblendeten Zone.

    Du kennst das Video mit den Basketballern und dem Affen?

  • Wahrnehmungspsychologische Defizite haben nichts mit Dummheit zu tun. Der Tote Winkel im Kopf beruht auf einer biologisch sinnvollen Filterung und Aufmerksamkeitssteuerung. Das System Auge-Sehbahn-Cortex ist keine simple Videokamera mit Monitor. Weil angeboren, kann man an dem Defizit durch Erziehung auch nichts ändern. Der Ausweg liegt im Verzicht auf Führung von Fahrverkehr in der ausgeblendeten Zone.

    :thumbup: Vereinfacht ausgedrückt: Es ist meistens ein Überforderungsphänomen.

    Du kennst das Video mit den Basketballern und dem Affen?

    Kenne ich!

  • Und was erwartest Du da für eine Antwort?

    "Ja, klar habe ich sie gesehen!"

    Beide Möglichkeiten sind "falsch".

    "Hab Sie nicht gesehen." Vielleicht mal besser aufpassen, auch schon bevor man abbiegt. Man weiß ja, wo man hin will.

    "Hab Sie gesehen." Und trotzdem knapp rumgezogen. Deswegen vermutlich extra schnell. Arschloch.

    Hehre Erwartung: Dass er für die nächsten zwei Wochen vielleicht etwas bewusster abbiegt.

  • :thumbup: Vereinfacht ausgedrückt: Es ist meistens ein Überforderungsphänomen.

    Es ist vor allem ein statistisches, und kein persönliches Problem. Die Unfallverursacher verhalten sich nicht anders als Nichtverursacher, was man zB daran erkennt, dass Unfallverursacher im Mittel über 40 Jahre als sind und daher schon Jahrzehnte Fahrpraxis besitzen, ohne vorher einen Abbiegeunfall verursacht zu haben. Ob es zum Unfall kommt, hängt letztlich allein vom zufälligen Zusammentreffen mehrerer ungünstiger Umstände ab (der Abbieger muss pennen, das Opfer muss im „richtigen“ Augenblick vor Ort sein, das Opfer muss seinerseits nicht/zu spät auf die Situation reagieren). Umgekehrt ist Unfallfreiheit auch kein persönlicher Verdienst, sondern einfach nur der statistisch zu erwartende Normalfall, weil eben idR nicht alle ungünstigen Umstände gleichzeitig eintreffen.

  • Gott habe den Unfall zugelassen, „die Familie will das Gegenteil von Strafe“, wiederholt er.

    Bestätigt mich in meinem Verdacht, dass wir im Bereich Strassenverkehr genaugenommen eine Sharia haben. Frage mich schon länger, wie es sein kann, dass irgendwelche Bierdimpfel nach lokalem Gusto entscheiden können, wo Radfahrer fahren dürfen und wo nicht. Sharia würds erklären, da ist das sozusagen Programm. Aber keiner gibts zu...

  • „Pennen“ = Synonym für „wegen wahrnehmungspsychologischen Defiziten nicht zum richtigen Augenblick einem Subjekt die erforderliche bewusste Aufmerksamkeit geschenkt.“ Der Affe wurde nicht bemerkt.

    Schade! Ich dachte, Du hattest begriffen, dass man den Affen nicht mit hinreichender Sicherheit bemerken kann. Dazu ist der Mensch nun einmal nicht in der Lage. Das war ja der Sinn der Films.

  • Schade! Ich dachte, Du hattest begriffen, dass man den Affen nicht mit hinreichender Sicherheit bemerken kann. Dazu ist der Mensch nun einmal nicht in der Lage. Das war ja der Sinn der Films.

    Ich weiß nicht, ob der Affenfilm als Beispiel wirklich geeignet ist. Soviel ich weiß, werden die Spieler ja instruiert, sich auf den Ball zu konzentrieren.

    Im Straßenverkehr ist die Aufgabe ja eher, nach dem Affen Ausschau zu halten. Man sollte das Experiment vielleicht dahingehend abwandeln, dass man die Spieler instruiert, "bedächtig" zu spielen und gleichzeitig darauf zu achten, ob im Raum irgendwas ungewöhnliches passiert.

    Fragt sich halt, ob das aufs Autofahren übertragbar ist. Man weiß ja, dass beim Audifahrer das Gehirn auf Walnußgröße schrumpft, sobald er in sein Auto steigt. Unklar ist m.W., ob es vorher jemals größer war.

  • Im Straßenverkehr ist die Aufgabe ja eher, nach dem Affen Ausschau zu halten.

    Wahrnehmung ist keine Aufgabe, über die der Mensch selbst frei entscheiden kann, sondern der Mensch ist in seiner Wahrnehmungsfähigkeit sehr beschränkt.

    Der Autofahrer muss im Kreuzungsbereich auf vieles innerhalb sehr kurzer Zeit achten:

    - Ampelsignale: Welches Signal gilt überhaupt für mich? Wie muss ich mich einordnen?

    - Verkehrszeichen: Was bedeuten dieses Verkehrszeichen für mich? Haben sie für mich überhaupt eine Bedeutung?

    - Wegweiser: Ist dort vielleicht auch mein Ziel dabei?

    - Werbung: Vielleicht interessiert es mich ja, dass der Zirkus in der Stadt ist.

    - Verkehr: Ach, den gibt es auch noch?! Ja, da ist es ratsam, zu schauen, ob da etwas kommt, was einen gefährlich werden kann, völlig egal ob der Recht hat oder nicht.

    Und jetzt wollt Ihr was? Ich soll darauf achten, ob hinter mir jemand angeradelt kommt? Sorry, aber das kann einfach nicht mit hinreichender Sicherheit funktionieren.