Neues aus Stade

  • Der Plan sieht ja auf den ersten Blick "normal" aus.

    Bei dem Bild oben wollte ich schon fragen, ob es so etwas wie Verkehrswege-Planźeichner Lehrlinge gibt, oder ob da in der Verwaltung keiner mehr drüber schaut wenn ein Verkehrsplaner zur Trunksucht neigt.

  • Der Kreisel ist brandneu und daher bei Google-Maps noch nicht zu sehen. Das ist hier. https://goo.gl/maps/mdYcoujxPuTMHCTE8

    Aus Richtung Nordosten gibt es einen getrennten Geh- und "Radweg" (90cm), derzeit ohne [Zeichen 241-30]

    In der Schölischer Straße fährt man auf der Fahrbahn. Dort hat man wieder diese Markierungen hingepinselt.

    Das [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] ist derzeit noch provisorisch und da weiß ich nicht, ob das auch die endgültige Lösung ist. Für ein [Zeichen 240] reicht der Platz nicht und es wäre auch inkonsequent, wenn man aus dieser Richtung die umlaufenden "Radwege" benutzen müsste, aber aus Richtung Nordosten kommend nicht.

    In Richtung der Glückstädter Straße steht ein neues [Zeichen 241-30]

    Das ist der Übergang zum alten "Radweg"

    Das rote Pflaster ist 1,10m breit und auch mit dem neu hinzugekommenen Trennstreifen zur Fahrbahn dürfte es mit einer lichten Weite von 1,50m nicht hinkommen. Die Verschiebung des "Radweges" nach rechts geht auch zu Lasten des Gehweges.

    In Gegenrichtung gibt es übrigens keine Benutzungspflicht, aber das war vermutlich keine Absicht 8)

    So sieht es jedenfalls am Anfang der Glückstädter Straße am Kreisverkehr Bremervörder Straße / Schiffertorsstraße aus. Ein [Zeichen 241-30] ist dort nirgends zu sehen, geht doch!

  • Aus Richtung Nordosten gibt es einen getrennten Geh- und "Radweg" (90cm), derzeit ohne [Zeichen 241-30]

    In der Schölischer Straße fährt man auf der Fahrbahn. Dort hat man wieder diese Markierungen hingepinselt.

    Die Markierungen auf der Straße sind ja =O

    Da sind die Konflikte schon vorprogrammiert, wenn ich als Radler durch den Kreisl will.

    Dann muß ich dann einen Schwenk in die Straßenmitte fahren und das in einem Bereich, wo es sowieso schon ohne Markierung genug Reibereien zwischen Autofahrern und Radlern gibt , weil die KFUZler meinen sie müssen unbedingt neben einem in den Kreisel fahren.

  • Die Markierungen auf der Straße sind ja =O

    Da sind die Konflikte schon vorprogrammiert, wenn ich als Radler durch den Kreisl will.

    Dann muß ich dann einen Schwenk in die Straßenmitte fahren und das in einem Bereich, wo es sowieso schon ohne Markierung genug Reibereien zwischen Autofahrern und Radlern gibt , weil die KFUZler meinen sie müssen unbedingt neben einem in den Kreisel fahren.

    Daher steht es in den ERA2010 auch genau andersrum: Radfahrer vor dem Kreisverkehr vom Radweg auf die Fahrbahn und nach dem Kreisverkehr entweder auf der Fahrbahn weiter oder zurück auf den Radweg.

    Damit hätte man auch das Problem gelöst, wie man mit unterschiedlichen Führungsformen in den zuführenden Straßen umgeht, oder wenn es Angebotsradwege ohne Benutzungspflicht gibt. Man spart außerdem eine Menge Platz, wenn man nicht noch umlaufende Radwege, sondern nur Gehwege bauen muss.

    In Stade weiß man aber immer alles besser und macht es so, wie man will. Dabei kommen dann die Radwege mit den abrupten 90°-Knicken vor den Furten heraus, auf denen nicht erkennbar ist, ob Radfahrer den Kreisverkehr tangential verlassen oder dem Verlauf des Kreisverkehrs folgen.

    Ich bin dort gestern Morgen mal im Berufsverkehr gefahren: Zwei Runden auf der Fahrbahn und eine Runde auf dem "Radweg". Aus Richtung Schölischer Straße musste ich eine Zeit lang warten, bis eine Lücke kam, wo ich in den Kreisverkehr einfahren konnte. Das ist der einzige Vorteil umlaufender Radwege.

    Bei der einen Runde auf dem Radweg habe ich keine brenzlige Situation erlebt, aber ich habe da immer ein ungutes Gefühl. Auf der Fahrbahn war es sowieso kein Problem, wobei man in dieser Stadt auch immer damit rechnen muss, dass die Leute im Auto einen nur blöd angucken, wenn sie einen mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren sehen, aber nicht realisieren, dass sie auch warten müssen.

  • So sah es in der Planung aus. Hat die ausführende Firma das spontan selbst geändert oder wurde die Planung noch nachträglich geändert?

    Ich bin jetzt etwas verwirrt.

    Das mit dem Plan, den ich hier von Yeti zitiere, das ist hier, wo Glückstädter Straße und Schöllischer Straße und Freiburger Straße drauf zulaufen. Und auf openstreetmap ist da noch ein rot gestrichelter Weg zu erkennen vor den Häusern mit den Nummern 38, 40 und 42. Ist das ein gemeinsamer Fuß- und Radweg?

    https://www.openstreetmap.org/#map=19/53.60929/9.47308

    Und auf googlemaps ist das hier, aber noch nicht eingezeichnet:

    https://www.google.com/maps/place/Gl%…438!4d9.4694182

    Richtig?

    Ist in Stade die "Kreiselmania" ausgebrochen?

    Für den Autoverkehr sind Kreisel ja vielleicht ganz praktisch. Für einen guten (reinen) Radverkehr dagegen komplett überflüssig. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass auf einer der autofreien Nordseeinseln, die ich besucht habe, ein Kreisverkehr existiert. Da sind Konflikte vorprogrammiert, wenn Kreisel für den Autoverkehr gebaut werden. Viele Radfahrer werten das als Zumutung, sich an die reinen Auto-Kreisverkehr-Regeln zu halten und fahren lieber ihre eigenen Wege.

    Warum hat man in Stade denn überhaupt angefangen, die vielen Kreisel zu bauen?

  • Es ist immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich sowas in den einzelnen Regionen gehandhabt wird. Von sehr gut bis krass schlecht. Wieso man so gegen ERA und VwV-StVO verstoßen muss kann ich echt nicht nachvollziehen.

    In Ahrensburg gibt es sowas auch, allerdings mit [Zeichen 240] sieht es vielleicht nicht ganz so behindert aus. Bisher bin ich da aber immer noch unfallfrei durchgekommen, auch wenn die Furten nicht rot markiert sind.

    Während man in kleineren Städten meist eher kopfschüttelnd durch den Ort fährt, passiert mir das in Hamburg ehrlich gesagt immer seltener.

    Die Aufleitung kurz vor dem Kreisverkehr ist aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei, (So gehts ganz gut, wenn auf der Fahrbahn wenig Verkehr ist (Beispiel Krugkoppel Hamburg) aber immer besser als diese umlaufenden Furten mit Überraschungseffekt (ob der Radfahrer dem Kreisverkehr folgt oder nicht).

    Noch ein Positivbeispiel aus Hamburg (Harvestehuder Weg)

  • Ich wiederhole mich: Ohne Einsprüche, Widersprüche und Klagen wird das nix in Stade.

    Ja, das sehe ich jetzt auch so. Ich hatte immer noch die Hoffnung, im konstruktiven Dialog etwas verändern zu können, aber ich habe es aufgegeben. Es ist eine Fachaufsichtsbeschwerde in Vorbereitung. Danach werde ich wie schon einmal vor zwei Jahren Anträge auf Neuverbescheidung schreiben und ggf. auch vor dem Verwaltungsgericht klagen, falls die Anträge abgelehnt oder gar nicht erst bearbeitet werden.

    Man sieht ja, dass selbst dort, wo sie es versuchen, nichts Gutes dabei herauskommt. Von meinen Versuchen, mich irgendwie noch einzumischen, sind alle nur noch genervt und machen jetzt erst recht, was sie wollen. Da hilft nur noch ein "Input" von höherer Instanz, aber auch damit wird sich nicht alles sofort ändern. Es wird auch weiterhin frustrierend bleiben.

    Ist in Stade die "Kreiselmania" ausgebrochen?

    Ja, das wird immer mehr und immer mit dem vordringlichen Ziel, den Autoverkehr weiter zu beschleunigen. Es gab in den Jahren 2017 und 2018 zehn Unfälle an Kreisverkehren, von insgesamt 107 Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern, davon 55 vom Unfalltyp Einbiegen-/Kreuzen-Unfall. Das heißt, dass fast jeder fünfte Unfall dieses Typs an einem der 16 Kreisverkehre passierte, die es damals schon gab. Seitdem wurden zwei weitere Kreisverkehre fertig gestellt und ich bin gespannt auf die Unfälle aus dem Jahr 2019, die demnächst hier veröffentlicht werden: https://unfallatlas.statistikportal.de/

    Gerade wurde ja der Bau des Kreisverkehrs am Schiffertor beschlossen, was hier auch Thema war. Und auch der nächste Kreisverkehr ist bereits hier vorgesehen: https://goo.gl/maps/C2krHRDs3WPvt5gr9

    Und hier droht bereits ebenfalls ein sogenannter "Turbokreisel" https://goo.gl/maps/8ziGgn2MvzdW9Wdt5

    Ist das der andere Kreisel an der Freiburger Straße, der Kreisel bei Aldi?

    Nein, das ist der neue Kreisverkehr Glückstädter/Schölischer Straße aus Richtung Südwesten (aus Richtung Glückstädter Straße). Der weitere Abschnitt bis zum Kreisverkehr Hansestraße heißt wieder Freiburger Straße, während der südliche Teil der Freiburger Straße eine Sackgasse ist, die nicht an den neuen Kreisverkehr angeschlossen wird. Da gibt es nur einen Geh- und Radweg als Verbindung.

    https://goo.gl/maps/iQyWxBQean8UL8AE6

    Ganz früher gab es die Hansestraße gar nicht, sondern dort fuhr die Kehdinger Kreisbahn bis zum Stader Stadthafen. Das ist aber schon lange Geschichte.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kehdinger_Kreisbahn

    Bevor es die Hansestraße gab, war die Freiburger Straße die durchgehende Hauptstraße in Richtung Norden. Später wurde sie dann vor der Glückstädter Straße gekappt, aber da weiß vielleicht 2und4zig wann das war.

  • Anstatt [Zeichen 240] ist es zum Beispiel möglich [Zeichen 239] plus [Zusatzzeichen 1022-10] aufzuhängen.

    Dauerhafte Schrittgeschwindigkeit auch ohne Fußgänger (siehe anderer heute aufgewärmter alter und anderer Faden) ist aber irgendwie keine tolle Radverkehrsförderung, meine ich ... (Bzw. Haftungsrisiken, wenn man normale Geschwindigkeiten fährt)

  • Dauerhafte Schrittgeschwindigkeit auch ohne Fußgänger (siehe anderer heute aufgewärmter alter und anderer Faden) ist aber irgendwie keine tolle Radverkehrsförderung, meine ich ... (Bzw. Haftungsrisiken, wenn man normale Geschwindigkeiten fährt)

    Du musst bedenken, dass diese Schilder [Zeichen 240]ohnehin oft nur dort aufgehängt worden sind, wo der Bürgersteig so schmal war, dass für einen getrennten Fuß- und Radweg nicht genug Platz war. Im städtischen Raum sehe ich da jetzt kein großes Problem, denn deutlich schneller fahren kannst du bei starker Benutzung durch Fußgänger auch auf einem gemeinsamen Fuß und Radweg nicht im vergleich zu einem für den Radverkehr freigegebenen Fußweg.

    Und im ländlichen Raum ist ein für den Radverkehr freigegebener Fußweg kein Grund stur nur max. Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Wenn du schon aus weiter Entfernung keinen Fußgänger siehst, dann kannst du dort auch schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit.

    Siehe zum Beispiel hier im Landkreis Schaumburg:

    Der größte Vorteil jedoch ist, dass du auch ganz legal die Fahrbahn benutzen kannst. Zum Beispiel in der Situation auf dem Foto.

  • Dauerhafte Schrittgeschwindigkeit auch ohne Fußgänger (siehe anderer heute aufgewärmter alter und anderer Faden) ist aber irgendwie keine tolle Radverkehrsförderung, meine ich ... (Bzw. Haftungsrisiken, wenn man normale Geschwindigkeiten fährt)

    Du musst bedenken, dass diese Schilder [Zeichen 240]ohnehin oft nur dort aufgehängt worden sind, wo der Bürgersteig so schmal war, dass für einen getrennten Fuß- und Radweg nicht genug Platz war. Im städtischen Raum sehe ich da jetzt kein großes Problem, denn deutlich schneller fahren kannst du bei starker Benutzung durch Fußgänger auch auf einem gemeinsamen Fuß und Radweg nicht im vergleich zu einem für den Radverkehr freigegebenen Fußweg.

    Und im ländlichen Raum ist ein für den Radverkehr freigegebener Fußweg kein Grund stur nur max. Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Wenn du schon aus weiter Entfernung keinen Fußgänger siehst, dann kannst du dort auch schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit.

    Siehe zum Beispiel hier im Landkreis Schaumburg:

    Der größte Vorteil jedoch ist, dass du auch ganz legal die Fahrbahn benutzen kannst. Zum Beispiel in der Situation auf dem Foto.

  • Im städtischen Raum sehe ich da jetzt kein großes Problem, denn deutlich schneller fahren kannst du bei starker Benutzung durch Fußgänger auch auf einem gemeinsamen Fuß und Radweg nicht im vergleich zu einem für den Radverkehr freigegebenen Fußweg.

    Wenn das so ist, dann hat ein [Zeichen 240] dort nichts zu suchen! Begreifst du das nicht? X(

    Und im ländlichen Raum ist ein für den Radverkehr freigegebener Fußweg kein Grund stur nur max. Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Wenn du schon aus weiter Entfernung keinen Fußgänger siehst, dann kannst du dort auch schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit.

    Mit der selben Argumentation fahren auch Autofahrer auf der Landstraße 120km/h. Auch OK?

    Können und Dürfen ist nämlich nicht das Selbe. Würdest du auch an einer Landstraße ein Tempolimit von 10km/h anordnen und dann sagen, dass die Leute selbst entscheiden sollen, ob sie sich daran halten?

    [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] bedeutet für Radfahrer Schrittgeschwindigkeit. Immer. Auch dann, wenn weit und breit kein Grund erkennbar ist. Und darum hat diese Beschilderung dort nichts verloren, wo es dafür keinen Grund gibt. Wer sich mit einem Fahrrad auf Gehwegen mit Schrittgeschwindigkeit fortbewegen möchte, soll das Fahrrad schieben.

  • Ja, das wird immer mehr und immer mit dem vordringlichen Ziel, den Autoverkehr weiter zu beschleunigen. Es gab in den Jahren 2017 und 2018 zehn Unfälle an Kreisverkehren, von insgesamt 107 Unfällen mit Beteiligung von Radfahrern, davon 55 vom Unfalltyp Einbiegen-/Kreuzen-Unfall. Das heißt, dass fast jeder fünfte Unfall dieses Typs an einem der 16 Kreisverkehre passierte, die es damals schon gab. (...)

    Hier ein youtube-Film zum Rückbau des Klagesmarktkreisels in Hannover, der von tv-lokal 2012 gedreht wurde:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Skurril in Hannover werden Kreisel zurückgebaut, in Stade werden sie neu gebaut.

    Zusammenfassung der Interviews in dem Film:

    Kreisel ist für Autofahrer schneller.

    Kreuzung ist für Fußgänger und Radfahrer sicherer.

    Vielleicht hast du ja in Stade mal die Chance den Film vorzuführen?

    Interessant ist auch dieser Video von 2012, in dem sich die Piraten dafür aussprechen, den Klagesmarktkreisel nicht zur Kreuzung umzubauen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Im städtischen Raum sehe ich da jetzt kein großes Problem, denn deutlich schneller fahren kannst du bei starker Benutzung durch Fußgänger auch auf einem gemeinsamen Fuß und Radweg nicht im vergleich zu einem für den Radverkehr freigegebenen Fußweg.

    Und im ländlichen Raum ist ein für den Radverkehr freigegebener Fußweg kein Grund stur nur max. Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Wenn du schon aus weiter Entfernung keinen Fußgänger siehst, dann kannst du dort auch schneller fahren als Schrittgeschwindigkeit.

    Der größte Vorteil jedoch ist, dass du auch ganz legal die Fahrbahn benutzen kannst.

    Diesen Vorteil gibt es aber auch bei den Lösungen für den "anderen gemeinsamen Geh- und Radweg", siehe anderer Faden, der funktioniert genau so, wie Du es da beschreibst, ohne den nominellen Nachteil dauerhafter Schrittgeschw.