Woche 35 vom 28. August bis 3. September 2017

  • @Danny
    Auch auf die Gefahr hin, mich als informationstechnischer Dummbeutel zu outen: Und warum taucht dein Kommentar bei den Facebook-Kommentaren nicht auf? (Ich weiß ja nicht, unter welchem Namen du dort postest, aber das Stichwort "§9" taucht nirgends auf.)

  • In Berlin hat es mal wieder einen klassischen LKW Abbiegeunfall gegeben und bei der B.Z. geht es wieder los

    Im Tagesspiegel ist es kaum anders. Überall kommen die gleichen Besserwisser um die Ecke: Radfahrer werfen sich praktisch absichtlich unter den LKW, um ihre Vorfahrt durchzusetzen. Kaum zu glauben, dass die Leute das wirklich ernst meinen.

  • Ds ist natürlich Victim Blaming übelster Sorte.

    Im Tagesspiegel ist es kaum anders. Überall kommen die gleichen Besserwisser um die Ecke: Radfahrer werfen sich praktisch absichtlich unter den LKW, um ihre Vorfahrt durchzusetzen. Kaum zu glauben, dass die Leute das wirklich ernst meinen.

    Ging es hier nicht an anderer Stelle darum, ob das Auto eine Religion sei? Das irre Verhalten einer nicht geringen Anzahl von offensichtlich schwachsinnigen Auto-Fetischisten erinnert sehr an Reaktionen einiger Gläubigen gegenüber den "Ungläubigen"...

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Zum Erwerb eines Führerscheins reicht es leider aus, seinen Namen als Unterschrift schreiben zu können. Mehr Intelligenz wird nicht verlangt.

    Ich vermute sogar, dass ein bis zwei Schreibfehler noch toleriert werden... ;(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Intelligenz ist hier wohl eher nicht maßgeblich, sondern charakterliche Eignung. Und die wird eben nicht überprüft.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Apropos Dummheit:


    "Wir haben die Arbeiten nicht miteinander in Zusammenhang gebracht und sind nicht davon ausgegangen, dass die Folgen der Baustelle an der Langenhorner Chaussee so stark in Norderstedt zu spüren sind", sagt Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse.
    Man sollte ihn zum Sandschippen abkommandieren.

    "Jetzt gibt es keine Chance mehr, zum Herold-Center zu kommen, wenn man nicht gegen Verkehrsregeln verstoßen oder einen Riesenumweg in Kauf nehmen will", sagt Klaus Kapinos.

    Doch (aber nicht weitersagen): von der Ohechaussee links auf den Parkplatz von ALDI abbiegen, durchfahren, unter dem Haus am Ende auch durch - und man steht an der Ochsenzoller Straße und kann legal links abbiegen.

  • »65 Prozent aller verfügbaren Flächen sind für Autos reserviert. Allein für Parkplätze gehen 25 Prozent drauf. Für Parks 2,5 Prozent.«

    »Das Standardwerk zum Thema Parkplatzwahnsinn stammt von dem kalifornischen Professor für Stadtplanung Donald Shoup und heißt "The High Cost of Free Parking". Shoup rechnet darin vor, welche immensen volkswirtschaftlichen Kosten wir einer historischen Fehleinschätzung verdanken: "Im Endeffekt handeln Stadtplaner, als bestünde ein Anspruch auf kostenlose Parkplätze." Für bezahlbaren Wohnraum beispielsweise gelte das Gleiche meist nicht, so Shoup.«

  • Ich würde wetten, dass es keinen Quadratmeter mehr öffentlichen Park, für anderes nutzbaren Straßenraum, oder ökologisch sinnvoll gestaltete Grünflächen gäbe, wenn man den exklusiv für KFZ reservierten Verkehrsraum streichen würde. Dann würden die Zäune, Häuser o.a. noch weiter zusammenstehen und auf derselben Fläche wäre dann höchstens privater mm-genau gestutzter Rasen oder ein moderner pflegeleichter Steingarten.

  • Dem widerspreche ich. Die Straße in der ich wohn ist alt. Die ältesten mir bekannten Bilder ca. 100 Jahre. Damals war das eine Fläche mit ein paar Bäumen. Jetzt ist das eine typische Einbahnstraße:
    schmaler Gehweg, Parkstreifen, Fahrbahn, Parkstreifen, schmaler Gehweg. Eben für den MIV optimiert...

    In Neubaugebieten mag das stimmen. Da könnte man viel mehr Häuser auf viel weniger Fläche unterbringen, wenn es keinen MIV gäbe. Aber der Großteil der Straßen ist älter.

  • Ich würde wetten, dass es keinen Quadratmeter mehr öffentlichen Park, für anderes nutzbaren Straßenraum, oder ökologisch sinnvoll gestaltete Grünflächen gäbe, wenn man den exklusiv für KFZ reservierten Verkehrsraum streichen würde.

    "Exklusiv für KFZ reservierter Verkehrsraum" sind nur Autobahnen, KFZ-Straßen, Straßen mit Z.254 und Fahrbahnen mit benutzungspflichtigen Radwegen daneben. Anderswo darfst du auch als Radfahrer diesen Verkehrsraum nutzen. Das Problem ist eher, das Autofahrern es grundsätzlich gestattet ist, öffentliche Strassen als Lagerplatz für ihre Fahrzeuge zu nutzen und dies auch intensiv genutzt wird. Hauptsächlich dadurch mutieren öffentliche Straßen zu Blechwüsten.

    Wieviel Häuser/Wohnraum auf einer bestimmten Fläche untergebracht wird, ist zuallererst eine Frage der planerischen Vorgaben. Da kann man Einfamilienhäuser mit viel (privatem) Grün darum herum vorgeben oder auch große Hochhausblocks mit oder ohne Grün dazwischen.

  • Ich dachte eher an Parkstreifen. Aber exklusiv ist von mir falsch bezeichnet. Stimmt.

    Mir geht es gar nicht so sehr um die Bebauung. Die wäre allenfalls eine sekundäre Auswirkung.

    Ich gehe nur davon aus, dass heutzutage im Sinne eines "schlanken Staates" die nicht mehr benötigten Flächen an die Anlieger verkauft würden. Um bei @hugo790s Beispiel zu bleiben. Die Straße würde nicht mehr mit Bäumen bepflanzt der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Eher wachsen die Grundstückszäune an den verbliebenen Gehweg heran.

    In den meisten Neubaugebieten kann man das ja schon sehen. Dort ist in Fahrbahnbreite dann eine Mischverkehrsfläche angelegt. Außen dran grenzen die Grundstücke. Keine Gehwege, keine öffentlichen Grünstreifen. Das wird dann meist "Spielstraße" genannt. Ist aber durch die Systematik unseres Verkehrsrechts immer noch eine Fläche, die praktisch den Autos gehört. Nur das ganze drumherum einer Straße (Aufenthaltsfunktion u.a.) wird sich vom Staat gespart.

  • Das kenne ich in meinem Neubaugebiet anders.
    Die Straße hat Straßenbäume und Grünflächen als Auflockerung und Verkehrsbremse.
    Um das Neubaugebiet herum und mitten durch gehen 30 m breite Grünstreifen, das ökologische Ausgleichsflächen für die zugelassene versiegelte Fläche geschaffen werden muss. Für die Grundstücke gibt es Vorgaben, wie viel Fläche bebaut werden darf. Für jeden Quadratmeter versiegelte Fläche wird eine Kanalgebühr fällig.
    Wer alles zupflastert, muss dauerhaft mehr zahlen als der, der dies nicht tut.
    Es gibt also Möglichkeiten, das zu steuern.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif