Woche 41 vom 10. bis 16. Oktober 2016

  • @mir hat drüben im Verkehrsportal mal bemängelt, dass sich die Polizei immer mehr aus dem Straßenverkehr zurückziehe und das dadurch entstandene Vakuum eben mitunter von aggressiven Verkehrsteilnehmern gefüllt würde.

    Bei der Huffington Post wird noch mal die Geschichte von der Berliner Polizei aufgewärmt, die angeblich bei Fahrraddiebstählen nicht mehr ermitteln will, weil es sich nicht lohne:

  • Nunja, bei mir im Viertel wird gerade wegen der angeblich gewachsenen Kriminalität (Drogen, Prostitution usw.) auch von einem Verein vorgeschlagen, die Polizei möge sich doch aus der Verkehrsüberwachung zurückziehen, wenn man anders keine Kapazitäten findet, um gegen Junkies, Dealer und Nutten vorzugehen.

  • wenn man anders keine Kapazitäten findet, um gegen Junkies, Dealer und Nutten vorzugehen.

    Erheblich sinnvoller wäre es, einmal zu erforschen, weshalb es überhaupt so viele Junkies, Dealer und Nutten gibt.
    Das ist zwar nicht Aufgabe der Polizei aber sie muss die gesellschaftlichen Zustände wegen steigender, politisch gewollter Armut "ausbaden".

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Erheblich sinnvoller wäre es, einmal zu erforschen, weshalb es überhaupt so viele Junkies, Dealer und Nutten gibt.Das ist zwar nicht Aufgabe der Polizei aber sie muss die gesellschaftlichen Zustände wegen steigender, politisch gewollter Armut "ausbaden".

    Eine Gesellschaft in der:
    - immer mehr Leute sich einen Geländewaagen für die Stadt leisten
    - die Motorleistung der PKW im Schnitt immer weiter steigt (Verbrauch und Verschleiß)
    - für Kurzstrecken die man problemlos zu Fuß gehen könnte (oder mit dem Rad fahren) kann, Kraftfahrzeuge die realistisch gerechnet 50 Cent und mehr pro km kosten, eingesetzt werden
    - am Anfang jeden Jahres die Straßen mit Müll vom teuren Feuerwerk zugepflastert sind
    - viel Geld für die neusten Smartphones ausgeben wird, deren bessere Leistung eigentlich niemand braucht
    - Altkleider weg geschmissen werden, wo Andere dann noch gute Geschäfte/Gewinne mit machen
    - Haustiere eine medizinische Versorgung haben von der viele Menschen aus anderen Ländern nur von Träumen können
    - riesige Fernseher auf Raten gekauft werden
    - Kunden es hin nehmen, das immer mehr Produkte frühzeitig (oft kurz nach Ablauf der Garantie) kaputt gehen und dann Schulter zuckend neu gekauft wird
    - man es sich leisten kann jeden Scheiß den mal im Laden kaufen kann auch einzeln per Post zu verschicken (plus Retouren zurück)
    - es durchaus normal ist jedes Jahr in den Urlaub zu fliegen

    soll Probleme mit Armut haben ?(
    Geld fehlt in diesem Land nicht, es ist nur schlecht verteilt. Was wirklich fehlt ist Intelligenz (nicht Bildung, ich meine wirklich Intelligenz, also die Fähigkeit selber Informationen zu richtigen und nützlichen Schlussfolgerungen zu kombinieren).

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Gute Aktion, falsche Zielgruppe.
    Die Gefährder muss man sensibilisieren, nicht die Opfer.

    Außerdem hat ein moderner LKW keinen toten Winkel mehr, wenn er alle vorgeschriebenen Spiegel besitzt und diese richtig eingestellt sind.
    Nutzt aber nix, wenn der Fahrer sich nicht die Zeit nimmt, hineinzuschauen.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Aber es gibt ja für alles eine ganz einfache Lösung

    Ich komme immer noch nicht über diesen dümmlichen Aufkleber hinweg.
    Das muss man sich mal klar machen:
    Da beschriften die Wirtschaftsbetriebe Duisburg ihre Fahrzeuge tatsächlich mit einem Satz, der sinngemäß heißt:
    Halt an oder ich überfahre Dich! Und ich weiß sogar, dass ich Dich nicht sehe, fahre aber trotzdem!

    Kann man die eigentlich dafür anzeigen?

  • Ich hab mir ja direkt mal bei StreetView angesehen, wie die Kreuzung Wandsbeker Chaussee / Ritterstraße aus der Fahrtrichtung aussieht, an der das Mädchen überfahren wurde.

    Meine Vermutung war, dass wieder mal besch...eidene Infrastruktur (Hochbord-Radweg hinter geparkten Autos o.Ä.) der Grund war. Aber nein. Eigentlich alles recht übersichtlich.
    Es wird wirklich höchste Zeit, dass entsprechende Assistenzsysteme für LKW zur Pflicht werden - alternativ nur mit Beifahrer in geschlossenen Ortschaften.

  • Im Abendblatt stand sinngemäss, dass das "Übersehen" wohl über einen längeren Zeitraum stattgefunden hat.
    Der LKW hätte verkehrsbedingt kurz gehalten. Das hat das Mädel wohl als Hinweis aufgefasst, doch nicht übersehen worden zu sein.
    Tödlicher Trugschluss, welcher der ganzen Geschichte, sollte sie so abgelaufen sein, einen noch bittereren Beigeschmack verleiht.

  • Da hier ja einige juristisch geschulte Menschen unterwegs sind:
    Wie kann man dagegen vorgehen?
    Wo und gegen was müsste man eine Klage führen?

    Es kann nicht sein, dass Fahrzeuge mit derartigen Mängeln im öffentlichen Verkehrsraum unterwegs sind.

    Ich habe gute Lust ein Projekt auf die Beine zu stellen welches eine derartige Klage finanziert.

  • Es kann nicht sein, dass Fahrzeuge mit derartigen Mängeln im öffentlichen Verkehrsraum unterwegs sind.

    Vorsicht Laie:
    An der Front ist meiner Meinung nach nichts zu holen - zumindest nicht ohne einen starken Geldgeber im Hintergrund.
    Denn es ist davon auszugehen, dass die Fahrzeuge den Zulassungsbestimmungen entsprechen.
    Der einzig gangbare Weg wäre also, gegen die Zulassungsbestimmungen an sich zu klagen. Aber auf welcher Grundlage?
    Da ist man dann ganz schnell bei Grund- und Menschenrechten. Solche Klagen sollte man Leuten überlassen, die genau wissen, was sie tun und die einen langen Atem haben. Denn sowas entscheidet normalerweise erst nach mehreren Jahren das BVergG oder gar erst der EuGH. Und der Weg dahin ist verdammt teuer.

  • STVZO:
    §56 Spiegel und andere Einrichtungen für indirekte Sicht
    quad.gif (1) Kraftfahrzeuge müssen nach Maßgabe der Absätze 2 bis 3 Spiegel oder andere Einrichtungen für indirekte Sicht haben, die so beschaffen und angebracht sind, dass der Fahrzeugführer nach rückwärts, zur Seite und unmittelbar vor dem Fahrzeug – auch beim Mitführen von Anhängern – alle für ihn wesentlichen Verkehrsvorgänge beobachten kann.

    Damit darf ein fahrzeugbedingter toter Winkel nicht existieren.

  • §56 Spiegel und andere Einrichtungen für indirekte Sicht
    quad.gif (1) Kraftfahrzeuge müssen nach Maßgabe der Absätze 2 bis 3 Spiegel oder andere Einrichtungen für indirekte Sicht haben, die so beschaffen und angebracht sind, dass der Fahrzeugführer nach rückwärts, zur Seite und unmittelbar vor dem Fahrzeug – auch beim Mitführen von Anhängern – alle für ihn wesentlichen Verkehrsvorgänge beobachten kann.

    Wie dort schon steht, definieren die Absätze 2 und 3 die Einrichtungen genauer. Das ist das übliche Vorgehen bei Gesetzen: Vom Allgemeinen zum Speziellen.
    Und im Speziellen muss hier halt definiert werden, welche Anforderungen im Detail gelten. Da stecken dann oft auch die Ausnahmen vom Grundsatz.
    Es wird wohl eher nicht möglich sein, aus Absatz 1 eine Rechtswidrigkeit der Absätze 2 und 3 abzuleiten.

  • Außerdem vertreten doch unter anderem die Stadt Duisburg und die DEKRA die Auffassung, dass ein rechtsseitig ankommender Radfahrer kein für einen LKW-Fahrer »wesentlicher Verkehrsvorgang« ist, denn dieser Wurm auf der rechten Spur hat sich zu verdünnisieren, wenn der blinde Brummi kommt.