Woche vom 27.6.2016 bis 3.7.2016

  • ZUKUNFT MOBILITÄT: Siemens eHighway – erstes Oberleitungssystem für Lkw im öffentlichen Straßennetz eröffnet

    Perspektivisch soll die gesamte Strecke zwischen Borlänge und dem Hafen Gävle sowie einer Stichstrecke nach Avesta im Umfang von rund 110 Kilometern elektrifiziert werden. Die Kosten hierfür werden auf 1,2 Milliarden Schwedische Kronen, umgerechnet 127,5 Millionen Euro, geschätzt. Die Investition soll sich innerhalb von vier bis sieben Jahren amortisieren.

    Daß ich Oberleitungsbusse für eine gute Idee halte, schrieb ich ja schon mal. Den eher kleinen Gedankenschritt zu Oberleitungslastkraftwagen habe ich aber nicht allein geschafft. Dabei liegt das so nahe...

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • *krrrrrz* .. und hier der Verkehrsfunk mit einer aktuellen Durchsage: Auf Grund von Sturmböen und umgestürzten Bäumen sind im Bereich der Autobahn *krrrrrzzzzz* zwischen den Anschlussstellen *krrrrrz* und *chrrrrrrr* die Oberleitungen beschädigt. Es ist mit einem Stau von bis zu *krrrzzzzzz* Kilometern länge auf der rechten Spur zu rechnen... :D

    Andererseits werden Autobahnen ja "Baumsturzfreier" gehalten als Bahnlinien. :|

  • Es gibt hier also wirklich noch Menschen, die meinen, elektrische Oberleitungen seien nicht gewitterfest. Dann ist eine Reise dringend angeraten. Beispielsweise nach München im Süden, Hannover und Bremen im Norden, Leipzig oder Berlin im Osten oder Bochum im Westen. Die Straßenbahnen dort und andernorts fahren alle auch bei Gewitter. Warum auch nicht? Ein paar große Spulen zwischen Stromabnehmer und restlichem Fahrzeug - fertig. Das funktioniert seit Jahrzehnten. Und noch etwas weiter östlich in Europa kann man sich das dann bei Bussen ansehen:

    Oberleitungsbus Tychy (Polen)
    Oberleitungsbussysteme Tschechien
    Oberleitungsbussysteme Rußland

    usw.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Och, Oberleitungen hätten auch für Radfahrer Vorteile: Endlich bei Gewitter in Ruhe radeln können.

    Wenn das auf Blitzschlag abzielt, es gibt keine Garantie, dass man da drunter auf dem Rad sicher ist. Ein Blitz schlägt nicht immer in den höchsten Punkt ein, das ist ein Mythos. Es kann daraus passieren, dass ein Blitz daneben ein schlägt oder nur zum Teil (der verzweigt sich dann).

    Als Radfahrer oder Fußgänger ist auch ein Teil eines Blitzes oder ein Spannungstrichter auf dem Boden sehr unangenehm. Selbst wen nein Blitz zu 100% in eine Oberleitung ein schlägt, dabei entsteht Hitze, Licht und eine Druckwelle (Knall). Auch nicht gerade gesund so etwas ab zu bekommen oder deswegen zu stürzten.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Schneller, lauter, PS-stärker – bei jungen Männern entwickeln sich illegale Autorennen in der Innenstadt zum neuen Hobby. Die Stadt Köln sagt Rasern den Kampf an.
    Die spezielle Ermittlungsgruppe "Rennen" soll die illegale Raserszene endlich stoppen. Die Reportage begleitet die Hauptkommissare André Luhmer und Markus Mertens. Sie verfolgen auffällige Fahrer und Fahrzeuge. Ihr Ziel: keine Toten und Verletzten mehr.

    Der Link verweist auf den Beitrag in der Mediathek.
    Ob man sich die ganzen 45 Minuten geben muss, sei mal dahingestellt. Ein paar interessante Einblicke in den Alltag der Polizisten waren jedenfalls dabei. Auch wenn ich ein gewisses Maß Bauchschmerzen habe, weil immer wieder rüberkam, dass die Ermittlergruppe einzig wegen der tödlichen Unfälle in 2015 gegründet wurde und die verstärkten Aktivitäten in Köln letztlich wohl nur auf ein Verdrängen der Raserszene hinauslaufen werden. Immerhin wurden schon etliche Fahrzeuge stillgelegt und einige Deppen mit hoffentlich wenigstens teilweise zum Nachdenken anregenden Sanktionen belegt. Denn "mit Argumenten ist da kein Herankommen möglich, weil der Horizont fehlt, die Argumente zu verstehen." (HK Luhmer)

  • Und dann muss das Unfallopfer auch noch im Zivilprozess versuchen, Schadensersatz zu bekommen. Krankenkassen dito.
    Es gab mal einen Staat, da lief sowas per Adhäsionsverfahren: da setzte der Richter nicht nur die Gebühr fest, die der Staat für das Übertreten der Regeln kassieren wollte (»Strafe«), sondern da wurde auch gleich zum Thema Schadensersatz (»halber Lohn«) und Schmerzensgeld geurteilt.

    Und ganz toll wäre es, wenn der Staat dem Opfer das Geld auszahlen und dann seine Ansprüche mit derselben Vehemenz beim Täter vollstrecken würde, wie man hinter Schwarzfahrern im ÖPNV her ist.

  • - Schwere Straftaten, unter anderem mit bleibenden körperlichen, psychischen und finanziellen Folgen für das Opfer
    - Hohe und anhaltende kriminelle Energie der Täterin, die zudem noch andere in weitere Straftaten verwickelt, um ihre eigene zu vertuschen
    - Kein von ihr ausgehender Beitrag zur Sachverhaltsaufklärung (etwa freiwillige Meldung bei der Polizei, und sei es 14 Tage später)
    - Keine aktiv gezeigte Reue (Kontaktaufnahme zum Opfer z.B.)

    Und dann gibt es dafür also Bewährung? Und keinen lebenslangen Führerscheinentzug?

    Einmal mehr ein Totalverkacker der deutschen Juristenschaft. Der Zopfs läßt wohl wieder aus der Gutenberg-Uni im schönen Maintal grüßen, denn das sieht ganz nach seiner Lehre aus.

    Was kann auch die im Herzen doch eigentlich unschuldige Frau dafür, die bereits früher mit kriminell anmutenden Methoden ihr Einkommen erlöste, daß sie einfach nicht aus ihrer Haut kann? Mahnender Zeigefinger und ob des Schrecken darüber gleich zum Trost streicheln bitte. Das arme Ding...

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • In der Tat. Ein total zu mildes Urteil.
    Wer vorhat, einen Mord zu begehen, setze sich in´s Auto und trinke anschließend ne Flasche Schnaps. Billiger geht´s nicht.

    Extrem ist auch das zu milde Urteil für den Verlobten. Wenn ich richtig sehe ein Volljurist. Und dann betreibt er aktive Strafvereitelung, Behinderung der Ermittlungen und Vortäuschung einer Straftat.
    Was muss man in Deutschland noch alles tun, um als Jurist nicht mehr zugelassen zu sein?

    Zur Abwechslung mal was Erfreuliches. Auf heise.de gibt es einen imho guten Artikel über das eigentliche Problem von Radfahren im Verkehr:

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif

  • Extrem ist auch das zu milde Urteil für den Verlobten. Wenn ich richtig sehe ein Volljurist. Und dann betreibt er aktive Strafvereitelung, Behinderung der Ermittlungen und Vortäuschung einer Straftat.
    Was muss man in Deutschland noch alles tun, um als Jurist nicht mehr zugelassen zu sein?

    Ich kann dich beruhigen. Als Diplom-Jurist ist man nirgens zugelassen. Man hat "nur" einen universitären Abschluss. Volljurist wird man erst nach zweijährigem Vorbereitungsdienst und zweitem Staatsexamen zusätzlich.

    Trotzdem sind beide Urteile zu milde für ein derart abscheuliches Verhalten.

    Aus dem Heise-Artikel:

    Zitat von heise

    Es fängt schon in der Fahrschule an. Bei mir hatte der Fahrerlehrer (es war Sommer) immer den rechten Arm aus dem Fenster hängen. Plötzlich machte es Wamm!, dass mir das Herz bis zur Schädeldecke flog. Er hatte mit der flachen Hand mit voller Wucht gegen die Autotür geschlagen. Grinsend erklärte er: "So, das wäre jetzt der Radfahrer gewesen" – ich hatte den Schulterblick beim Rechtsabbiegen vergessen.

    :thumbup: Geil, mehr solcher Fahrlehrer bitte!

  • Ein 32-jähriger Radfahrer radelte auf dem Nettelnburger Landweg, neben ihm strampelte ebenfalls eine 60-jährige Radfahrerin. Am Henriette-Herz-Ring bog die Frau ruckartig nach rechts ab und übersah den 32-Jährigen. Durch die Kollision fielen beide zu Boden. Der Mann blieb weitgehend unverletzt, die Frau erlitt schwere Kopfverletzungen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

  • Ich finde die Situation auf St. Pauli nicht ähnlich.

    Kommerziell vs. Crowd
    Ansprechpartner vs. Chaos (wichtig wenn, wie in dem Artikel berichtet, am nächsten Morgen noch Scherben da liegen)
    Parkplatz vs. Rad/Gehweg

    Ich kann die Anwohner verstehen (ich sähe das nicht als Steigerung meiner Lebensfreude wenn dauernd abends lautstark vor meinem Fenster Party gemacht würde [1]): Wieso wird nicht jeden Abend an einem anderen Eck (in einem anderen Bezirk) gekornt (ich hab das jetzt einfach mal eingedeutscht, ich hoffe ich ecke damit nirgends an)? Das würde die Akzeptanz der Anwohner bestimmt erhöhen, sollte ja in Hamburg mehr als 365 Ecken geben, so dass man weniger als einmal im Jahr betroffen sein wird.

    [1] Deswegen würde ich da (oder in andere Viertel im Westen Hamburgs) auch nicht hinziehen. Aber ich würde mich z.B. auch freuen wenn der Verkehr vor meinem Haus, der schon vor meinem Zuzug da war, weniger würde (auch wenn das auf Kosten der "Lebensfreude" der Autofahrer ginge).