Woche 13 - 28.2.16 bis 3.4.16

  • Radhelmfakten - Standpunkt: Reclaim the Streets ≠ Vehicular Cycling

    Zitat von Rasmus Richter

    ...Damit stellt sich die Frage, was in Münster anders ist, als in den anderen beiden genannten Städten. Die vielen Radwege sind es offensichtlich nicht.

    Mir fallen da gleich drei Dinge ein:

    Der erste ist eine Besonderheit der Universität Münster. Die Uni bietet fast schon erdrückende Kombinationsmöglichkeiten der Lehramts- und Bachelorfächer an. Da sich die Institutsgebäude und Wohnheime der Universität aber nicht auf einem Campus konzentrieren, sondern sich seit Ende der 1960er Jahre mehr und mehr im Westen der Stadt ausgedehnt haben, entsteht Verkehr – Verkehr, der innerhalb der akademischen halben Stunde zwischen zwei Vorlesungen oder Seminaren abgewickelt werden will. Was mit dem eigenen Auto und der dazugehörigen Parkplatzsuche oder einem ÖPNV, der regelmässig im Blechchaos stecken bleibt, kaum noch zu leisten ist, macht die Nutzung des Fahrrads erst möglich. Ein erfolgreiches Studium an der Universität Münster ohne Fahrrad ist faktisch fast nicht zu bewerkstelligen...

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Wenn doch wenigstens vor meinem Fenster in der Tempo 30-Zonen auch mal 30 eingehalten würde. Seitdem es frühlingshafter geworden ist, donnern auffällig viele Lärmmobile hier durch, ob mit zwei oder vier Rädern, Hauptsache laut, Hauptsache mehrfach laut Motor aufdrehen . . .
    Mit der Einführung selbstfahrender Autos dürfte dieser Potenzersatz für Hirnlose wegfallen.

  • Mit der Einführung selbstfahrender Autos dürfte dieser Potenzersatz für Hirnlose wegfallen.

    Leider dürften damit weder der Bedarf an "Potenzersatzen" noch Hirnlosigkeit wegfallen - das sind menschliche Konstanten, die vom Mittel zum Zweck unabhängig sind, denke ich.

    Hat jemand eine Idee, was stattdessen käme, wenn Forumteilnehmers Vision Wirklichkeit würde? (Deren Verwirklichung ich mir ebenfalls sehr wünsche!)

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    Ich bin der Erfinder des Käseauflaufs: Käse mit Käse überbacken.
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  • Die meisten Radfahrer können gar nicht auf diesem Radweg fahren, ohne dass der Lenker regelmässig in den Fussweg reicht. Und das ist auch verboten.

    Eben, man hätte versuchen müssen dem Richter zu verklickern, dass der Radweg dort tatsächlich unbenutzbar ist, statt sich auf einen rechtswidrigen Blaulolli zu berufen.

  • Hat jemand eine Idee, was stattdessen käme, wenn Forumteilnehmers Vision Wirklichkeit würde?

    Sicher: Einmal wären die Fahrzeuge wohl ziemlich teuer, d.h. die Leute deren Anlage im Auto heute schon den Wert des Wagens übersteigt werden es sich nicht leisten können und dann wird in D wohl weiterhin die freie Raserei für freie Bürger gelten also werden Selbstfahrer zwar zugelassen aber keine Verpflichtung.

    Rhetorische Frage: welcher Fahrertypus wird das Lenkrad wohl aus der Hand geben?

  • Rhetorische Frage: welcher Fahrertypus wird das Lenkrad wohl aus der Hand geben?

    Ich denke, die Versicherungen werden schnell merken, dass selbstfahrende Autos weniger Unfälle bauen und die Beiträge entsprechend anpassen. Dann werden ziemlich schnell viele Leute umsteigen.

    Meine Vorhersage ist, dass ziemlich zügig fast niemand mehr selber fahren wird. Denn die meisten werden ehrlich zu sich selber sein und merken, dass Autofahren in den meisten Fällen nur eine lästige Pflicht ist, um von A nach B zu kommen. Spaß macht es mir jedenfalls fast nie. Dafür sind die Straßen fast immer zu voll.
    Ich hätte übrigens auch das Google-Fahrrad wohl gekauft - auch wenn ich schmerzlich den Trainingseffekt vermissen würde. Aber vielleicht hätte Google ja noch eine Hometrainer-Funktion integriert :)

  • Rhetorische Frage: welcher Fahrertypus wird das Lenkrad wohl aus der Hand geben?

    Ich ganz sicher nicht. Wenn die Elektronik jahrelang tadellos funktioniert, vielleicht. Vorher nicht. Letztlich geht es beim "selbst fahrenden Auto" bestimmt nicht um die Erhöhung der Verkehrssicherheit. Das könnte man auch so mit extrem einfachen Mitteln erreichen. Es geht darum, dass die Industrie nicht weiß, was sie noch alles in ein Auto reinstopfen muss, um "Kaufanreize" zu schaffen.

    Es wird genau zwei Lager geben: Erstens die coolen "Piloten", die mit ihren 19 Jahren dem Rest der Welt meinen zeigen zu müssen, was für unfähige Idioten tolle Hechte sie am Lenkrad sind. Zweitens Menschen, für die ein Auto nur den Zweck hat, von A nach B zu kommen und das möglichst stressfrei. Mal sehen, wie es sich wirklich entwickelt.

    Übrigens kommt nach dem selbst fahrenden Auto die nächste "Innovation": Man verbindet die Autos mechanisch zu einer Kette. Das nennt man dann "Bahn"... ;)

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Zitat

    Übrigens kommt nach dem selbst fahrenden Auto die nächste "Innovation": Man verbindet die Autos mechanisch zu einer Kette. Das nennt man dann "Bahn"... ;)

    Das muss nichtmal mechanisch passieren. Die Autos fahren im Abstand von wenigen Metern, z.B. auf der Autobahn, im Windschatten. Alle sind "gleich geschaltet". Alle bremsen und beschleunigen identisch. Spart Kraftstoff und erhöht die Kapazität der Autobahn deutlich.

  • Die Autos fahren im Abstand von wenigen Metern, z.B. auf der Autobahn, im Windschatten. Alle sind "gleich geschaltet". Alle bremsen und beschleunigen identisch. Spart Kraftstoff und erhöht die Kapazität der Autobahn deutlich.

    Und alle sind "vernetzt". Danke, nicht für mich... :thumbdown:

    Wozu denn die Kapazität der Autobahnen noch weiter erhöhen? Seit Jahrzehnten tut man nichts anderes. Das Ergebnis hören wir Tag für Tag in den endlosen Verkehrsmeldungen. Die Staus werden jedes jahr länger. Auch noch mehr Autos haben alle ein Ziel. Spätestens dort ist dann Ende mit Kapazitäten. Für mich ist das Auto an seinem Ende angekommen. Es bäumt sich gerade noch ein letztes Mal auf. Hoffentlich stirbt es nicht zu langsam... Ein schneller Tod wäre im doppelten Sinn "humaner".

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Und alle sind "vernetzt". Danke, nicht für mich...

    Genau darum geht es. Der größtmögliche Konzern mit den selbstfahrenden Fahrzeugen weiß dann alles über Dich. Womöglich werden in der Windschutzscheibe oder den anderen Fenstern der Fahrgastzelle ständig Werbungen eingeblendet passend zu den Geschäften, die an der Straße liegen. Beim selbstfahrenden Fahrrad würde es sicherähnlich funktionieren. Alle Deine Wege bleiben gespeichert - ewig.

  • Auch in Dachau muss "der Verkehr" fließen - sprich: die Autos.

    Das die Münchner Straße ab der Schleißheimer sowieso nur noch zwei Fahrspuren hat ignorieren wissen die freien Wählern wohl nicht.
    Auch das die "vier" Fahrspuren dort wo sie vorhanden sind teilweise offiziell Linksabbieger (Bahnhofstr.), inoffiziell Linksabbieger (bei der Bahnunterführung) oder Stehverkehr/Linksabbieger (zw. Bahnhofstr. und Scheißheimer) sind interessiert wahrscheinlich nicht weiter.

  • Wozu denn die Kapazität der Autobahnen noch weiter erhöhen? Seit Jahrzehnten tut man nichts anderes. Das Ergebnis hören wir Tag für Tag in den endlosen Verkehrsmeldungen. Die Staus werden jedes jahr länger. Auch noch mehr Autos haben alle ein Ziel. Spätestens dort ist dann Ende mit Kapazitäten. Für mich ist das Auto an seinem Ende angekommen. Es bäumt sich gerade noch ein letztes Mal auf. Hoffentlich stirbt es nicht zu langsam... Ein schneller Tod wäre im doppelten Sinn "humaner".

    Die Frage nach dem "Wozu" ist eine ganz andere. Politischer Wille ist derzeit nunmal das Erhöhen der Kapazität.

    Trotzdem möchte ich kurz darauf eingehen:
    Wenn Fahrzeuge autonom fahren, tipst du am Handy ein, dass du jetzt das Haus verlässt. Dein Auto kommt von einem Parkplatz zu deiner Haustür gefahren und du steigst ein. Am Ziel steigst du aus und das Fahrzeug sucht sich einen Parkplatz. Autofahren wird damit quasi zum Taxi fahren.

    Laut manchen Befragungen macht in Großstädten der Parkplatzsuchverkehr ein Drittel aus. Wenn das Auto mal 2 km zum nächsten Parkhaus fährt, wäre das für alle eine deutliche Entlastung (weniger Verkehr, Zeitersparnis, keine Autos in Wohngebieten, sondern ausserhalb). Dafür würden glaube ich viele das Steuer aus der Hand geben.

    Zum Verbund steht hier noch etwas:
    )

    Und heute fährt auch ein solcher Verbund:

    PS: Auch der erste spart Sprit. Er wird quasi von hinten geschoben. Bei vier Radfahrern in Reihe braucht ja auch der dritte am wenigsten Energie.

  • "Miteinander vernetzte Lkw im Platoon benötigen nur 15 statt 50 Meter Abstand. Durch diesen deutlich geringeren Abstand verringert sich der Luftwiderstand erheblich. Auf diese Weise spart ein Truck-Platoon dreier Lkw rund sieben Prozent Kraftstoffverbrauch und reduziert den CO2-Ausstoß gleichermaßen."

    Jetzt sind 7% Einsparung nicht unbedingt viel, und die 15m Abstand erscheinen mir ja leider fast schon Normalzustand zu sein. Geht da technisch noch weniger? Ich hätte dank schnellen Sensoren und Elektronik eher 1-2 Meter erwartet.