• Eben im Verkehrsfunk:

    "Vorsicht, das Stauende liegt hinter einer Kurve".

    Was soll diese "Warnung"? Was genau heißt "Vorsicht"? Langsamer fahren? Handy vom Ohr? "Coffee to Go" beiseite stellen? Gehen die Rundfunkleute davon aus, dass die Dumpfbacken, die viel zu schnell in eine Kurve brettern,aufgrund dieser Warnung vom Gas gehen? Wohl kaum. Richtet sie sich an ältere Mitbürger, die ansonsten von dem Stau überrascht wären, weil gestern (die letzten Wochen, Jahre) dort schließlich kein Stau war?

    Man darf besser gar nicht erst anfangen, einzelne Formulierungen, die man täglich so aufschnappt, zu analysieren... :S

    Was ich hingegen noch in keiner Verkehrsmeldung gehört habe:

    In der XY-Straße parken mehrere Fahrzeuge auf dem Radweg oder Menschen mit Kinderwagen, Rollator oder Traglasten werden gebeten, bereits 50 Meter vor der Stelle, an der der Gehweg zugeparkt ist, auf die andere Straßenseite zu wechseln.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Stau-Ende versus Baustellen

    Jedes Jahr sterben Bauarbeiter auf Baustellen. Eine der Ursachen ist der geringe Abstand zwischen Verkehr und Baustelle. Diesen Abstand wollte man vergrößern, zur Sicherheit der Bauarbeiter. Eigentlich war der Gesetzeentwurf schon soweit fertig, bis jemand nachgerechnet hat:
    Bei größerem Abstand bleibt weniger Platz für den Verkehr, also weniger Fahrspuren -> mehr Stau.

    Da aber weniger Stau nicht als Grund genannt werden darf, um Bauarbeiter "zu töten", hat man den Entwurf mit der folgenden Begründung verworfen:
    Durch mehr Staus gibt es am Stauende mehr Unfälle. Dadurch würden mehr Autofahrer sterben als Bauarbeiter gerettet werden.

    Und jetzt kommt dein Verkehrsfunk....

  • Passt genau ins Bild... ;(

    Ich erinnere mich noch gut an Massenkarambolagen auf Autobahnen, zu denn es anschließend in den diversen Medien hieß; "Die Autofahrer hatten keine Chance". Richtig hätte es heißen müssen: "Wer defensiv fuhr, hatte ausreichend Zeit, zu bremsen, Raser hatten keine Chance und donnerten ins Stauende". Ich frage mich schon lange, ob es Zufall ist, dass in keiner Fernsehsendung oder Zeitung mal Klartext geredet wird... Meine Meinung: Nein!

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Ich frage mich schon lange, ob es Zufall ist, dass in keiner Fernsehsendung oder Zeitung mal Klartext geredet wird... Meine Meinung: Nein!

    Naja, zumindest darf ein Straßenbaum in Reinfeld überleben, auch wenn in den letzten Jahren zahlreiche Attentate auf ihn von rasenden Autofahrern ausgeübt wurden. Das ist doch schon mal ein kleiner Erfolg . . .
    Jahre vorher liefen ja immer wieder Bäume den Autos entgegen.

  • Jahre vorher liefen ja immer wieder Bäume den Autos entgegen.


    Immerhin... Noch vor zehn Jahren wäre ohne Diskussion der Baum gefällt worden. Wenn man dann auch noch endlich dazu übergehen würde, von leichtsinniger, ignoranter Raserei anstatt von "Fahrfehlern" zu sprechen,wären wir noch einen Schritt weiter.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • ADAC hat Radfahren in deutschen Städten getestet.
    Im Durchschnitt liegt das Ergebnis leicht unter dem Durchschnitt.


    Irgendwie hab ich nun überhaupt kein Bock mehr auf's Radfahren. Zu viele Unfälle, nur kaputte Radwege.

    Kann der ADFC auch mal das Autofahren in deutschen Städten testen, damit wir einen fairen Vergleich kriegen?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • In Frankfurt eskalierte ein Streit zwischen einem Radfahrer und einem Autler derart heftig, dass der Autler den Radfahrer quasi vom Fahrrad getreten hat. Der Radfahrer erlitt eine Platzwunde am Kopf und der Autler erhielt eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • In Frankfurt eskalierte ein Streit zwischen einem Radfahrer und einem Autler derart heftig, dass der Autler den Radfahrer quasi vom Fahrrad getreten hat. Der Radfahrer erlitt eine Platzwunde am Kopf und der Autler erhielt eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

    Das ist nichts neues. Mir hat vor 25 Jahren bereits ein Autofahrer einen Radfahrer vors fahrende(!) Auto geschmissen.
    Da war ich nur so bedeppert das der dann unbehelligt in seine Kiste einsteigen und wegfahren konnte.

    Einer der Gründe warum ich eine Allergie gegen "die armen Autofahrer"-Begründungen habe. Die meisten wollen sicher nur irgendiwe von A nach B kommen. Es gibt aber einen signifikanten Anteil der dabei "gerne" auch mal ein paar Nötigungen etc. mitnimmt, und die gehören Weg. Bevor Sie irgendjemand anderen mitnehmen.
    Das ist bei uns aber nicht gewollt.

  • Wenn eine Autofahrerin schreibt, dass Polizisten spinnen (weil sie eine Radarkontrolle durchführen) und sie diese am liebsten mit Eiern bewerfen würde, könnte man meinen, sie sei für den Straßenverkehr nicht geeignet. Mit der Meinung steht man aber ziemlich alleine da:

  • Wenn eine Autofahrerin schreibt, dass Polizisten spinnen (weil sie eine Radarkontrolle durchführen) und sie diese am liebsten mit Eiern bewerfen würde, könnte man meinen, sie sei für den Straßenverkehr nicht geeignet. Mit der Meinung steht man aber ziemlich alleine da:

    Hinrich Lührssen ist dieser durchgeknallte schräge Typ, der in einem Baumarkt, der Werbung mit »25 Prozent auf alles ohne Stecker« machte, sich eine Schlagbohrmaschine aus dem Regal nahm, das Stromkabel durchschnitt und dann an der Kasse die Maschine 25 % billiger haben wollte. Als die Marktleitung das verweigerte, hat er ein Buch daraus gemacht, das mal auf Spiegel online massiv promotet wurde. Die Kommentare waren ziemlich vernichtend.

  • So, nachdem der Kölner Stadtanzeiger gestern 5 Tips zum sicheren Radfahren hatte, gibt es heute die Analyse des gestrigen Aktionstages der Polizei gegen Radfahrer. Da zuviele Radfahrer vor den Autos sterben (so sagt der Polizeipräsident Albers immer), muss man natürlich was gegen die Radfahrer unternehmen. (Dass die Autofahrer die meisten Unfälle verursachen, spielt da natürlich keine Rolle. Je weniger Radfahrer, desto weniger Unfälle. Basta.)

    Albers fährt inzwischen sogar mit dem Rad zu den Kontrollen. Früher liess er sich samt Rad im Polizei-Bulli dort hinfahren. (knapp 4km)

  • Ein Medienhinweis im weiteren Sinne:


    Die Unterlagen zur Neuplanung des Bereiches Feldstraße/Neuer Kamp/Neuer Pferdemarkt in Hamburg. Man wird sicher nicht behaupten können, dass dem Radverkehr in den Planungen zu wenig Beachtung geschenkt worden ist. Ob es am Ende gut wird, vermag ich (noch) nicht zu beurteilen.

  • Ein Medienhinweis im weiteren Sinne:


    Die Unterlagen zur Neuplanung des Bereiches Feldstraße/Neuer Kamp/Neuer Pferdemarkt in Hamburg. Man wird sicher nicht behaupten können, dass dem Radverkehr in den Planungen zu wenig Beachtung geschenkt worden ist. Ob es am Ende gut wird, vermag ich (noch) nicht zu beurteilen.


    Danke für die interessante Lektüre.

    ADFC: Bei den geplanten Fahrradanlehnbügeln wäre ein Abstand von 1,20 m anstelle von 1,50 m ausreichend. Die Platzersparnis soll, wenn möglich, der Anzahl der Bügel zugutekommen.
    LSBG - GF/PB: Das Maß von 1,50 m ist das Regelmaß aus der PLAST

    Kurz davor liest man noch:
    ADFC: Dort wo am Fahrbahnrand Längsparkplätze neben dem Radfahrstreifen vorgesehen sind, ist der Trennstreifen auf 50 cm auszulegen (Regelbreite).
    LSBG - GF/PB: Dies wird berücksichtigt. In einigen wenigen Bereichen wird das Regelmaß allerdings unterschritten.

    Was einige wenige Bereiche sein werden kann sich der Hamburger Radfahrer ja denken.

    Dazu eine Frage: Wird bei Radfahrstreifen und Längsparkbuchten dann näher an der Fahrbahnseite geparkt als bei Längsparkbuchten und Hochbordradweg? Also wird immer dort geparkt wo "eh nur Radfahrer" entlang müssen? Dass Radfahrstreifen generell als PKW-Parkplätze genutzt werden ist mir bekannt, aber wo parken PKW-Führer die Angst um ihren Außenspiegel haben, diesen aber nicht einklappen wollen.

    Als Negativbeispiel für Nah-Am-Radweg-Parken mag die Habichtstraße (beidseitig) zwischen Habichtsplatz und Steilshooper Straße dienen:

  • Ob es am Ende gut wird, vermag ich (noch) nicht zu beurteilen.

    Danke für den Hinweis, genau dieses Problem habe ich mit dem geplanten, für den Radverkehr freigegebenen Bussonderfahrstreifen.

    I.d.R. wurde bisher die Freigabe eines Bussonderstreifens für den Radverkehr mit Hinweis auf die Busbeschleunigung immer abgelehnt (z.B. Kollaustraße). Ich bin sehr gespannt wie das in der Praxis funktioniert, ob die Busfahrer und vor allem auch die Radfahrer das kapieren. Positiv ist m.E. jedoch, dass Bussonderfahrstreifen normalerweise nicht als Parkfläche für Autos verwendet werden, auch für kurze Ladevorgänge nicht.