Keine Ahnung, wegen der absurden Kosten habe ich erst ein einziges Mal ein Fahrrad in der S-Bahn mitgenommen.
Ich habe (leider) relativ viel Erfahrung in Bayern mit der Bahn (aber nicht dem Münchner Nahverkehr). Im Gegensatz zu den Hamburger Geschichten (nicht von Malte, ein anderer Internetauthor) bin ich bisher auch nie auf eventuelle Verstöße der Rush-Hour Zeiten angesprochen worden. Ich schiebe das mal auf die fränkische Gelassenheit. Klar, ein Fahrrad im Feierabendverkehr nervt in der S-Bahn. Andererseits ist der typische Franke erstens in der Lage zu sehen, dass draußen bei Hagel und Gewitter ein Radl nicht das Optimum ist und zweitens schimpft der Franke nicht sehr offen. Er grummelt in seinen Bart (egal ob vorhanden oder nicht).
Zum Bayernnetz: Wir haben das ziemlich tolle Bayernticket. Das Bayernticket erlaubt es, Regionalzüge für wenig Geld zu verwenden. Da gibt es immer mal wieder Änderungen: von der "5 Mann Version" sind wir wieder weg, weil offenbar findige Geschäftemacher zwischen den Großstädten auf und ab gefahren sind und den 2. bis 5. Platz verkauft haben. Die Regionalverbindungen sind (im Verrgleich zu IC und ICE) zeitlich eher unterirdisch ... ich vermute das ist in den anderen Bundesländer nicht anders.
Was aber nur wir können - und ich bitte dies entsprechend zu würdigen: Nicht einmal die Beschwerdehotline der Bahn konnte sich ein Lachen verkneifen - ist der Ticketautomat mit dem Bayernticket. Wenn man sich in Waldkraiburg (am Gesäß der Welt, mittig unten rechts in Bayern) um 23.30h ein Bayernticket (Nacht) über München nach Nürnberg kauft, dann kostet das wenig Geld. Im letzten Schritt kann man weitere Mitreisende hinzu fügen. Also meine Frau, oder das Kind, oder ein Fahrrad. Menschen bekommen ebenfalls ein Bayernticket (Nacht) - Fahrräder ein Bayernticket.
Und... fällt was auf?
Mir nicht.
Dem Schaffner (mit fiesem sächsischen Akzent) auf der Stammlinie München - Augsburg schon. "Ihr Rad darf noch gar nicht fahren. Das hat ein Bayernticket (Tag!). Das müssen sie bis morgen um 7.00h am nächsten Bahnhof stehen lassen".
Klar, hat er nicht ernst gemeint. War allen Beteiligten (nachts um 4.30 im Regionalzug? Also halt mir, dem Schaffner und dem Radl) klar. Geschickte Programmierskunst sieht meiner Ansicht nach anders aus.
Andererseits: wenn man im feinstem, stinkendem, schweißtriefendem Spandex (schwarz) nachts um 2.30h am Münchner Hauptbahnhof in der einzigen beheizten Wartehalle sitzt, dann wirft der Sicherheitsdienst der Bahn noch nicht mal einen Blick auf mein Ticket. Die betreiben lieber Profiling und werfen den angeheiterten, schwulen Zuhälter im weißen Anzug (seine Worte, nicht meine) und die beiden Austauschstudenten aus Italien aus dem Warteraum ...
Irgendwie ist hier auch nicht das gelobte Land....