Woche 43 vom 21.Oktober bis 27. Oktober 2024

  • Die gleiche Diskussion haben wir hier gerade um den Bahnhof in Bardowick. Der Bus dahin (5002) kommt so an, dass man dem Zug noch zuwinken kann – zumal die Haltestelle nicht direkt am Bahnhof ist (da war der Parkplatz wichtiger), sondern ~200 Meter weiter. Ein Schulbus (5404), der da aus der anderen Richtung eher zufällig vorbei kommt, passt ironischer Weise besser – hat aber leider gegen 15:30 die letzte Fahrt. Danach gibt es alle zwei (!) Stunden einen Rufbus…

    Der Bahnhof in Echem hätte einen sonst besser abgestimmten Rufbus, der frisst aber den Zeitvorteil (immerhin 10 Minuten schneller nach Lüneburg gegenüber einer idealen Auto-Fahrzeit) wieder auf – man bekommt nämlich für die 300 Meter Fußweg zwischen 8 und 10 Minuten Zeit…

    Die 6 (meist im Nirgendwo gelegenen) Haltepunkte an der Wendlandbahn werden ebenfalls nur von Rufbussen "bedient" (also einige davon…), die irgendwo 500 Meter weiter halten und zufällig passt es hin und wieder. Tatsächlich abgestimmt ist es lieber auf den (stündlich fahrenden) Bus 5300 entlang der B 216.

  • obwohl der Anteil der "Alten" wächst, stellen sie (noch) nicht die Hauptbevölkerungsgruppe dar. Und die meisten km legen berufstätige auf dem Weg von/zur Arbeitsstelle zurück.

    Der Pendel-Anteil am Verkehrsaufkommen wird gerne überschätzt. Das ist aber nicht mehr als die Hälfte der PKW-Fahrleistung.

    Senioren fahren meinem Gefühl nach allerdings erheblich weniger km auf der vergleichsweise sicheren Autobahn als Menschen im erwerbsfähigen Alter. Dafür ist der in geschlossenen Ortschaften (wo die Asymmetrie im Verhältnis zu den „Aussassen“ grundsätzlich zu Lasten der PKW liegt) zurückgelegte Anteil ihrer km entsprechend größer. Diese Verschiebung dürfte auch bei sich ähnlich verhaltenden jüngeren Autofahrern die Verhältnisse beim km-Risiko und bei der Schuldverteilung weit in Richtung Senioren-Niveau verschieben.

  • Gefährliche Situation: Schildbürgerstreich in Wittlich: Straße führt direkt ins Blumenbeet (Fotos)
    Es sieht aus wie ein schlechter Scherz, doch mit Freigabe der Bernkasteler Straße ist im Wittlicher Stadtteil Wengerohr eine brandgefährliche Verkehrssituation…
    www.volksfreund.de

    Hätte man ja nur mal kurz über den Fahrbahnrand zu anderen Verkehrsmittel blicken müssen und das Problem mit einem "Fahrbahn Ende, Autofahrer bitte aussteigen und schieben" lösen können 8o

  • Zitat

    Corentin Roudauts Verband hat noch eine originelle Idee: Um einen Führerschein zu erhalten, solle jeder Fahrschüler ein paar Stunden mit dem Fahrrad unterwegs sein müssen. "Wer sich einmal in dieser verletzlichen Position durch den Autoverkehr quält, fährt hinterher sicherlich rücksichtsvoller", sagt Roudaut.

  • »Fahrradgate«: Leipziger Polizistin wegen Bestechlichkeit und Untreue verurteilt
    In Leipzig hat eine Polizistin mit beschlagnahmten Fahrrädern gehandelt: Für 50 Euro pro Stück gab sie die Bikes an Kollegen weiter. Das Geld will sie…
    www.spiegel.de
    Zitat

    Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie beschlagnahmte Fahrräder gegen Geld vor allem an andere Polizeibeamte weitergegeben hatte.

    ...

    Ursprünglich ging es in der Anklage der Generalstaatsanwaltschaft um gut 155 Fälle. Demnach sollte die Polizistin von August 2014 bis November 2018 mindestens 265 zum Teil hochwertige Fahrräder weitergegeben haben – überwiegend an Polizisten, auch von der Bereitschaftspolizei und dem Landeskriminalamt.

    Und das Schönste:

    Zitat

    Die 47-Jährige hatte am Rande der Verhandlung geäußert, sich eine Rückkehr in den Polizeidienst durchaus vorstellen zu können. »Den Beruf habe ich erlernt, und je nachdem, was man mir anbietet, würde ich auch wieder als Polizistin arbeiten«.

  • Den Fall habe ich schon mal vor Jahren mitbekommen. Das das so lange dauert, bis die Täterin ihr Urteil bekommt, hätte ich nicht gedacht.

    »Fahrrad-Gate« - alles Wichtige zum Prozess in Leipzig
    Leipzig. Subjektiv. Selektiv.
    kreuzer-leipzig.de


    Bei der Fahrradpolitik in Wandsbek wird man die nächsten Jahre als verlorene Jahre bezeichnen. Wandsbek ist jetzt schon, was Fahrrad und Fußverkehr hinterwäldlerisch. Die Rodigallee, eine Vierspurige Straße, sehr häufig auch auf den äußeren Fahrbahnen beparkt, sollte umgebaut werden, damit die benutzungspflichtigen Frechheiten von Radwegen der Vergangenheit angehören.

  • Das klingt allerdings gar nicht nach "machen wir nicht", sondern nach "erstmal müssen die Ausweichrouten fertig sein" und im Falle der Berner Straße rüber nach Rahlstedt ist das sicher auch richtig. Wegen eben der Sperrung waren es zuletzt dann auch nicht 16k, sondern 23k Autos… Und gerade das Höllengewächs von einer Kreuzung da oben dürfte ein wichtiger Bestandteil der Baumaßnahme sein – ich bin mir sicher, eine 5-armige Ampelkreuzung sollte sich durch einen Kreisverkehr ersetzen lassen.

  • Eindrucksvoller Beleg, wie Infrastruktur auf der Straße und begleitend am (social)medialen Stammtisch Zwietracht sät und gleichzeitig bei der Wahrung der Sicherheit versagt. Bis vor Kurzem kenne ich die Verhältnisse in Paris bzw. Frankreich aus eigener Anschauung noch ganz anders.

    "Build it and they will fight".:evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Th(oma)s (30. Oktober 2024 um 09:43)

  • Ich war zweimal bei so einer öffentlichen "Bürgerbeteiligung". Einmal sollte ich was vortragen zu den Risiken von "Radwegen" und einmal war ich nur stiller Zuhörer. Beide Male haben sich einige Leute unmöglich benommen. Für Argumente sind viele ohnehin nicht zugänglich, sondern es geht nur darum, Stimmung zu machen und Dampf abzulassen.

    Was man unter den Wortmeldungen noch als konstruktive Vorschläge bezeichnen konnte, war in der Regel nicht mit rechtlichen Vorgaben vereinbar und würde in den allermeisten Fällen nicht einmal funktionieren, weil es nicht zu Ende gedacht ist. Würde ein solcher Vorschlag tatsächlich umgesetzt werden, dann würden die Emotionen danach erst recht hochkochen.

    Meine Empfehlung an die Behörden: Haltet euch einfach an die Regeln und hört auf, das mit den Leuten auszudiskutieren.

  • Meine Empfehlung an die Behörden: Haltet euch einfach an die Regeln und hört auf, das mit den Leuten auszudiskutieren.

    Kann ich nur bestätigen: ich hatte vor einigen Jahren einmal bei einer kleinen Gemeinde im Münchner Speckgürtel die Aufhebung einer Benutzungspflicht beantragt (für die entsprechenden Straßen war die Kommune zustädig, für die durch die Gemeinde führenden überregionalen Straßen war der Landkreis bereits auf mein Drängen hin tätig geworden).
    Daraufhin berief der Bürgermeister eine "Bürgersprechstunde" ein, zu der er mich auch einlud. Er hatte (was mir naiverweise nicht klar war) freilich auch genug besorgte Papis und Mamis eingeladen, denen mit rationalen Argumenten absolut nicht beizukommen war, die waren derart geil auf das Herumeiern auf den viel zu schmalen Gehwegen, da war halt Hopfen und Malz verloren. Ich hab es dann so stehenlassen und die Sache erst einmal beiseite gelegt.

    Als die Gemeinde dann meinte, ca. 300m eines unter einer Unterführung hindurch neu angelegten Rad-/Fußweges mit VZ240 zu versehen, war meine Stunde gekommen: ich hab ohne vorherigen Schriftverkehr die Sache postwendend zum Verwaltungsgericht getragen. Da fiel der Bürgermeister zwar aus allen Wolken, sah aber zähneknirschend ein, dass er unterliegen würde. Die Schilder wurden dann gegen VZ239+"Radfahrer frei" getauscht. Einziger Wermutstropfen: nach der Erledigterklärung wurden mir 1/3 der Kosten auferlegt, denn - ihr ahnt es - ich hätte ja vorher mal bei der Gemeinde "vorsprechen" können. Mit der kürzlichen Entscheidung des BayVerfGH ist dem nun hoffentlich ein Riegel vorgeschoben.

    Immerhin sind die meisten Blauschilder innerorts jetzt doch verschwunden, denn anschließend trat simon auf den Plan und stellte erneut eine Klage in Aussicht, denn die Jahresfrist war ihm gegenüber noch nicht abgelaufen. Ich glaube, es hat keine 48 Stunden gedauert, bis die fraglichen Verkehrsschilder demontiert waren.

    Fazit: diese "Bürgerrunden" kann man sich schenken. Zur Not wird die Verwaltung halt mit Hilfe eines verwaltungsgerichtlichen Urteils vor vollendete Tatsachen gestellt und muss dann entsprechend handeln.