Woche 35 vom 26. August bis 1. September 2024

  • Was ich mich dabei frage: Für welche Fahrräder soll es überhaupt gelten und wer soll das eigentlich kontrollieren? Es gibt ja gar keine "Musterzulassung" von Fahrrädern. Bekommen wir dann auch ein FBA (Fahrrad-Bundesamt), das die Einhaltung der Forderungen prüft? Oder bleibt es bei der Selbsterklärung der Hersteller / Importeure, dass sie die Vorgaben erfüllen?

    Bekommt eine Forderung in der StVZO dann sogar den Stellenwert, dass sie auch für bereits vorhandene Fahrräder anzuwenden ist? Müssen dann alle Fahrräder, die den Wert nicht erreichen, nachgerüstet oder weggeworfen werden? Bekommt die Polizei dann mobile Bremsenprüfstände für Fahrräder, um Kontrollen durchzuführen?

    Aus meiner Sicht wird diese Schnapsidee ohnehin an der fehlenden Umsetzbarkeit scheitern. Aber es sorgt wieder einmal für Gesprächsstoff und erweckt den Eindruck, dass wir ein Fahrradbremsenproblem haben, oder dass das Radfahren mit den bisherigen Bremsen total gefährlich sei.

  • Stand der Technik wären auch deutlich höhere Bremsleistungen,

    Nein, die Physik zeigt, das die Bremsbeschleunigung dadurch beschränkt ist, das das Hinterrad beim Bremsen bis auf Null entlastet wird.

    Bei normalen Fahrrädern beschränkt das die max. Bremsbeschleunigung auf 5-6 m/s². Besser sieht es nur aus bei niedrigeren Schwerpunkt . Z.B Pedelec mit schwerem Nabenmotor, Liegerad. Oder der Fahrer verlegt den Schwerpunkt aktiv indem er nicht mehr auf dem Sattel sitzt

  • Wir sprechen hier über zwei verschiedene Dinge

    1. Die technischen Möglichkeiten. In der Regel sind an "normalen" Radln heutzutage Bremsen & Beläge verbaut, die ordentlich Bremsen, aber die keine Bremsleistung ermöglichen um einfach einen Überschlag zu provozieren, auch nicht bei einer Schreckbremsung. Dazu muss man dann mindestens sehr ordentlich reingreifen. Darüber geht die Diskussion.

    Es ist aber Problemlos möglich, mit aktuell auf dem Markt befindlichen Bremsen, jederzeit einen Überschlag zu machen, weil damit Werte auch deutlich über 1g Verzögerung erreicht werden könnten. Sogar mit einem Finger. Hab ich an meinem Fully, bei meinem Alltagsradl reichen auf jeden Fall 2 Finger.

    Die gleiche Diskussion gab es schon beim Motorrad in den "vor-ABS"-Zeiten.

    2. die Verzögerungsleistung umzusetzen. Genau da ist die Kritik, Hinzi & Kunzi werden auf dem Rad mit einer Bremse, die 9 m/s² ermöglicht, eher nicht so glücklich, jemand der mit Gefühl an der Bremse, und notfalls seinen Arsch nach hinten bewegt, oder mit einem Longtail mit Beladung unterwegs ist, freut sich vielleicht ab und an über die Möglichkeiten.

  • 2. die Verzögerungsleistung umzusetzen. Genau da ist die Kritik, Hinzi & Kunzi werden auf dem Rad mit einer Bremse, die 9 m/s² ermöglicht, eher nicht so glücklich, jemand der mit Gefühl an der Bremse, und notfalls seinen Arsch nach hinten bewegt, oder mit einem Longtail mit Beladung unterwegs ist, freut sich vielleicht ab und an über die Möglichkeiten.

    Niemand verbietet der Industrie solche starken Bremsen zu bauen. Als vorgeschriebener Mindeststandard in den Händen von arglosen Wenigfahrern ist das aber eher lebensgefährlicher Unsinn.

  • Im Raum Ratingen ist vor ein oder zwei Jahren eine Frau bei ihrer ersten Pedelec-Probefahrt tödlich verunglückt, weil sie sowohl von der Geschwindigkeit/Beschleunigung als auch der Bremsleistung überrascht war und einen Überschlag hingelegt hat.

    Da scheint aktuelle Ausrüstung also schon mehr zu leisten, als unbedarfte Fahrer in jeder Situation handlen können.

  • Im Raum Ratingen ist vor ein oder zwei Jahren eine Frau bei ihrer ersten Pedelec-Probefahrt tödlich verunglückt, weil sie sowohl von der Geschwindigkeit/Beschleunigung als auch der Bremsleistung überrascht war und einen Überschlag hingelegt hat.

    Neben diesem Unfall von 2022 in Velbert habe ich noch 28 weitere Fälle, wo ich „verbremst“ anhand der Formulierungen in der Pressemeldung in den Kommentar eingetragen habe. Macht also knapp 3/Jahr. Fälle, wo mangelhafte Bremsleistung eine Rolle spielte, habe ich hingegen gar keine. „Bremse defekt“ habe ich dreimal notiert, aber da würde ich eher von Wartungsmängeln ausgehen als von unzureichender konstruktiver Bremsleistung.

  • weil damit Werte auch deutlich über 1g Verzögerung erreicht werden könnten.

    aber da würde ich eher von Wartungsmängeln ausgehen

    Ich müsste mich mal verschärft um die Hinterradbremse meines derzeitigen Hauptrads kümmern, das hat gefühlt 0,01g Verzögerung ...

    Kein Problem, solange ich dran denke, dass es hinten auch noch eine Rücktrittbremse hat ...

    Also hat's Zeit, bis ich mal ein anderes Rad als Hauptrad mit Ersatzteil wieder fahrbereit habe, dann kümmer ich mich um das andere und alle andere Leichen im Keller ...

  • Der Mann hätte Arzt bleiben sollen. Alleine schon dieses hier - die Sechziger wollen ihre Verkehrsideologie zurück ...

    Zitat

    Der Bau der U5 hätte schon vor 20 Jahren beginnen müssen. Stattdessen hat der Vorgängersenat ein veraltetes Stadtbahnsystem geplant und ist damit an dem erbitterten Widerstand der Bürgerinnen und Bürger gescheitert. Dadurch wurde viel Zeit verloren, und wir müssen den Bau der U- und S-Bahnen jetzt nachholen. Doch mit jeder neuen Station wird es leichter. Denn alle, die umsteigen, machen Straßenraum frei. Jede neue Schnellbahn-Station entlastet den gesamten Verkehrsraum“, so Tschentscher.

    Merke: U-Bahnen werden gebaut, damit die Autos oben mehr Platz haben. (Denn der Winterhuder Weg und der Mundsburger Damm werden wohl keine 6 Meter breiten Fahrradspuren bekommen, oder?)

  • neinnein, der Mundsburger Damm bleibt dann wichtiger freier Straßenraum, damit die alleinerziehende Krankenschwester im Schichtdienst auch nachts um 3:00 zuverlässig zum Arbeitsplatz am anderen Ende der Stadt kommt.

  • Den Krankenschwestern wäre wohl mehr geholfen, wenn es mehr billige Wohnungen in der Stadt gäbe.

    An der Baustelle am Berliner Tor muss ich bemängeln, dass es keinen Weg von der Bürgerweide zum Heidenkampsweg gibt.

    WIe auch an https://www.abendblatt.de/hamburg/hambur…-umleitung.html an der Hamburg Straße. Eine Spur von dem Autoverkehr zugunsten des Fußverkehrs und des Radverkehrs abgeben ist nicht denkbar...