Woche 23 vom 03. bis 09. Juni 2024

  • Die Nachrichten aus Jena: Neue Radverkehr-Symbole sollen Gehwege entlasten
    Die Stadt lässt probeweise Piktogramme am Magdelstieg aufbringen. Und Schüler können in die Ferien tanzen. Das sind die neuen Meldungen.
    www.otz.de

    :rolleyes:

    wahnsinn. Radverkehrskonzept. Ergebnis: wir pinselen Symbole auf die Fahrbahn, um zu verdeutlichen, dass der Radverkehr da auch stattfinden darf. Alter ey, wenn dann noch die letzten BPflichten fallen, pinseln wir als auf 96% aller Straßenkilometer in Jena solche Symbole hin?

    Verkehrsberuhigter Bereich? da dann Fußgängersymbole? zur Verdeutlichung?

  • Ich kann berichten, dass es die Akzeptanz erhöht, auf beiden Seiten. Es sollte aber klar kommuniziert werden, dass das die Verdeutlichung einer allgemeinen Verkehrsregel ist und dass das Radfahren auf der Fahrbahn nicht nur dort erlaubt ist, wo solche Piktogramme markiert sind.

    Wenn sie verblichen sind, sollte man sie auch nicht erneuern. Bis dahin müssen es alle kapiert haben.

  • https://www.otz.de/lokales/jena/a…-entlasten.html

    :rolleyes:

    wahnsinn. Radverkehrskonzept. Ergebnis: wir pinselen Symbole auf die Fahrbahn, um zu verdeutlichen, dass der Radverkehr da auch stattfinden darf. Alter ey, wenn dann noch die letzten BPflichten fallen, pinseln wir als auf 96% aller Straßenkilometer in Jena solche Symbole hin?

    Verkehrsberuhigter Bereich? da dann Fußgängersymbole? zur Verdeutlichung?

    Ich schlage Fußgängersymbole auf Gehwegen mit RadFrei vor. Und vorsichtshalber Mülltonnen-Symbole und Hunde-Symbole. Und in der Bürgermeisterstube ein Gehirn-Symbol, damit klar ist, dass die Anwesenheit von Gehirn hier eigentlich erlaubt ist.

  • Wenn freigegebene Gehwege so belastet sind, dass sie entlastet werden müssen, sollten sie vielleicht nicht freigegeben werden. :/

    Interessant, wie es hüben wie drüben wieder komplett unterschiedlich ist. Bei uns müssen/sollen die erprobten ja wieder weg, hatte ich glaube hier schonmal verlinkt.

    Trotz Verstoß gegen StVO: Fahrrad-Piktogramme in Mainz bleiben
    Die Stadt Mainz soll einige Fahrrad-Piktogramme entfernen, weil sie gegen die StVO verstoßen. Sie weigert sich jedoch.
    www.swr.de
  • Besonders bemerkenswert finde ich ja auch, daß nicht anwohnender Fußverkehr praktisch rechtlos gestellt wird und überhaupt keine Durchsetzungsmöglichkeiten haben soll:

    Zitat

    Die drittschützende Wirkung des Gehwegparkverbots aus § 12 Abs. 4 und 4a StVO ist regelmäßig - und so auch hier - auf den Gehweg beschränkt, der auf der "eigenen" Straßenseite des Anwohners verläuft; umfasst ist in der Regel auch nur der Straßenabschnitt bis zur Einmündung "seiner" Straße in die nächste (Quer-)Straße. In Bezug auf weitere Abschnitte des Gehwegs sind die Anwohner Teil des allgemeinen Kreises der Gehwegbenutzer und nicht mehr hinreichend von der Allgemeinheit unterscheidbar.

    In meinen Augen ist das ein klarer Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzip.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ich denke, die strikte Beschränkung auf die unmittelbare Nachbarschaft der Anwohner soll Popularklagen vermeiden, die das deutsche Verwaltungsrecht ja explizit ausschließt.
    Nicht sehr sinnvoll, aber man könnte ja nun schauen, dass man sich in Straßenzügen geschickt zusammenschließt und Anträge stellt, welche in Klagen münden können, am besten mit „besonders betroffenen“ Personen wie Rollifahrern.

    Warum besonders betont wird, dass die Behörden auch „priorisieren“ dürfen, verstehe ich sowieso nicht, das ist doch ohnehin Teil des ihnen zugestandenen Ermessens. Und wie „gut“ das funktioniert, sehen wir ja seit mehr als 25 Jahren bei den Benutzungspflichten… :rolleyes:

  • Klingt für mich jetzt auch nicht nach dem erhofften/möglichen Gamechanger. Allein die Formulierung "erhebliche Beeinträchtigung" klingt schon nach Fortsetzung des "naja über 80 cm Restbreite ist ja Luxus, da brauchen wir doch nicht tätig werden."

  • Interessant, wie es hüben wie drüben wieder komplett unterschiedlich ist. Bei uns müssen/sollen die erprobten ja wieder weg, hatte ich glaube hier schonmal verlinkt.

    https://www.swr.de/swraktuell/rhe…leiben-100.html

    Das würde mich ja auch mal interessieren, wer da "den Hut aufhat".

    Eine Auswahl aus Hannover: Im Stadtgebiet gibt es keine weißen Fahrradpiktogramme auf Fahrbahnen. Ich kann nicht mehr sagen, wer da welche Begründung für genannt hat, habe aber sinngemäß in Erinnerung, es sei nicht gestattet, so wie es der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) behauptet.

    Aber: Es gibt ja auch noch Blau und Grün:

    Zum Beispiel Peiner Straße, blaue Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn:

    In der Innenstadt gibt es den City-Radring, der sich im Grunde genommen durch nichts auszeichnet, was das Fahrradfahren dort besonders attraktiv machen würde. Trotzdem will Hannover als fahrradfreundlich gelten, notfalls halt auch einfach mal so durch das Aufbringen von blauer Farbe in Form einer Tropfenkopf-Figur auf zwei Rädern.

    Auf dem Engelbosteler Damm wiederum sind die Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn grün:

    Halt! Da fällt mir ein, das stimmt gar nicht mehr, da gibt es inzwischen auch weiße Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn:

    Gleich mal bei streetview gucken:

    Tatsächlich, Weiß löst Grün ab, zumindest auf dem E-Damm:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    www.google.com

    Dann ist das wohl nicht mehr aktuell, dass man in Hannover weiße Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn für ein No-Go hält?

    In der Region Hannover, zum Beispiel in Harenberg, gibt es die weißen Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn schon länger:

    Hier auf einer streetview-Aufnahme, auf der man sieht, dass inzwischen der Schutzstreifen in der Gegenrichtung rot gefärbt ist: https://www.google.com/maps/@52.37846…05409&entry=ttu

  • https://www.abendblatt.de/hamburg/eimsbu…-in-Gefahr.html

    Vollzugsdefizit, Klappe die 712.

    :rolleyes:

    ist schon echt erbärmlich, wenn man sich wieder nicht anders zu helfen weiß.

    Es sind solche Begriffe, wie sie hier in dem Hamburger Abendblatt Artikel genannt werden, die die Gesprächsatmosphäre vergiften: "Poller-Irrsinn in Hamburg"

    Nicht die Poller sind der Irrsinn. Vielmehr sind die Poller eine Notwehr-Reaktion gegen Bürgersteig und Radwegzuparken.

    Man kann das "erbärmlich" finden, wenn sich eine Stadt nicht anders zu helfen weiß. Aber noch viel erbärmlicher ist es doch, dass jegliche Versuche mehr Verkehrskontrollen durchzuführen im gegenwärtigen politischen Klima von rechtsradikalen Parteien ausgenutzt werden, um das Klagelied vom Raubrittertum der Verkehrsbehörden und der angeblichen Verfolgung der Autofahrer anzustimmen. Und dass andere, bislang halbwegs gemäßigte Parteien wie FDP, Freie Wähler, CSU und CDU und leider auch immer wieder die SPD versuchen den Rechten das Wasser abzugraben, indem sie selbst diese Kampagnen starten, denen zufolge Autofahrer die Opfer einer ideologisch verblendeten Autohasser-Partei seien.

  • In dem Artikel antwortet der Zukunftsforscher auf die Frage nach den größten Problemen der Städte: "Massive Emissionen, die die Luft verschmutzen. " Aber ist es nicht vielmehr so, dass das größte Problem die Menschen sind, die in diesen Städten wohnen und immer wieder bei Wahlen mehrheitlich die Parteien wählen, die an dieser Luftverschmutzung festhalten wollen und das ausdrücklich in ihrer Wahlwerbung ankündigen?

  • Der Einzelhandel zum Beispiel profitiert von einer solchen Umgestaltung. Denn der Einzelhandel leidet unter jedem Autoparkplatz. Gleichzeitig profitiert der Einzelhandel von jedem Fahrradstellplatz und jedem Fußgängerweg vor der Tür. Das wissen wir aus vielen wissenschaftlichen Studien.

    Wie lange das schon erforscht ist und wie regelmäßig das Gegenteil dieses Forschungsstandes sofort behauptet wird, wenn Parkplätze vor Geschäften wegfallen (sollen)! Es ist zum Verzweifeln mit der postfaktischen Entwicklung unserer Gesellschaft.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Zu dieser Fehleinschätzung (die ja oft besonders von den Ladeninhabern ausgeht) hatte ich neulich eine recht gute Erklärung gehört: Die Ladeninhaber selbst wohnen halt oft weiter am Stadtrand und fahren jeden Morgen in die Stadt (um am liebsten direkt vor dem eigenen Laden zu parken…). Und darum glauben sie dann, dass das ein Großteil ihrer Kunden genauso macht.

    Und mit dem Onlinehandel verschärft sich das noch: Heute fährt kaum noch jemand in die Innenstadt, nur um dort irgendwas zu kaufen. Man geht (sic!) vielmehr in die Innenstadt, um "das Stadtleben zu erleben" – und dabei ist nichts störender als Autos. Selbst wer mit dem Auto in die Stadt kommt, sucht dort mehrere Orte auf (zwischen denen er zu Fuß geht). Und wenn man zu Fuß (oder mit dem Rad) da lang kommt, hält man auch nochmal an weiteren Läden an. Ich kenne das ja auch von meinen Radtouren – ich war bestimmt schon in 30 verschiedenen Läden irgendwo aufm Dorf, weil ich mir fix was zu Trinken besorgen wollte.

    Und dieses Phänomen lässt sich sogar in den USA beobachten, wo es ja als Ketzerei gilt, mehr als 50 Meter zu Fuß zu gehen.

  • Die Folgen von "wir setzen die StVO nicht durch und dulden Falschparker", Klappe die 512.

    Parkplatz-Ärger in Hamburg: Straße verliert mehr als die Hälfte der Stellflächen
    Es geht um eine Wohnstraße im Generalsviertel in Hamburg. Anwohner kritisieren die „Umerziehungsmaßnahme“ massiv. Das sagt die Behörde.
    www.abendblatt.de
    Zitat

    Statt den bislang 155 Parkplätzen wird es nach Abschluss der Umbauarbeiten nur noch 60 Parkplätze geben. Bisher sind von den 155 Stellflächen rund 100 gar keine legalen Parkplätze, heißt es vonseiten des Bezirksamts.

    die Geister, die ich rief...

  • Zitat

    Sie meint damit, dass auf dieser Seite des Isebekkanals kaum freie Parkplätze zu finden sind, während es auf der anderen Seite rund um die Straße Hohe Weide immer freie Stellflächen gibt. „Das führt dann dazu, dass wir abends dort parken und morgens umparken und auf der Suche nach einem freien Parkplatz durchs Viertel fahren müssen.“

    Die scheinen zu viel Zeit zu haben.