Woche 07 vom 12. bis zum 18. Februar 2024

  • Zitat

    Die Behörde warnte vor schweren Verletzungen, vor allem im dichten Verkehr.

    achwie? etwa im dichten Radverkehr, der gemütlich mit 9kmh vor sich hin fährt auf den ultrabreiten Sonderwegen? :S

  • Eimsbüttel: Massive Kritik an Umbau der Rellinger Straße – „ideologischer Irrsinn“
    Dauerhafte Sperrung, weniger Parkplätze – Straße in Eimsbüttel soll neu gestaltet werden. Manche sehen das Vorhaben sehr kritisch.
    www.abendblatt.de

    https://archive.ph/26IPZ

    es nervt mich gerade massiv an, so einen Bürger-Bullshit zu lesen:

    "Dass die Rellinger Straße eine Ausweichstraße für die Kieler Straße ist, entspricht nicht der Wahrheit."

    "Es handelt sich um eine sehr ruhige Anliegerstraße. Die Autos fahren hier fast durchweg nur zwischen 10 km/h und 20 km/h."

    "[...] haben wir den Weg nie als gefährlich empfunden."

    "Beim Queren muss man allerdings schon heute auf die schnellen Radfahrer mindestens so achten wie auf die hier in aller Regel sehr rücksichtsvoll fahrenden Autofahrer."

    "Mit der Einrichtung einer Veloroute [..] werde es auch keine grünen Aufenthaltsflächen für Kinder geben, da die Veloroute entsprechend breit ausgebaut werden müsse. "Fußball spielende Kinder neben einer Fahrradroute machen wohl eher keinen Sinn""

    "Auch im weiteren Umfeld wird sich kein Parkplatz mehr finden lassen."

    X/


  • Andere Länder haben da eine viel einfachere Methode gefunden:

    Autokauf nur für Parkplatz-Besitzer
    Das autoritäre Regierungssystem Chinas macht eine Verkehrspolitik möglich, von der die Grünen auch bei uns träumen. Was als sinnvoll erachtet wird, wird p...
    www.stern.de

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • Aus dem Artikel zur Rellinger Straße:

    Zitat

    Die Situation sei kurios: Die Zahl der Kfz-Zulassungen in Eimsbüttel nehme zu, gleichzeitig sollen Parkplätze abgebaut werden. Das sei „ideologischer Irrsinn“.

    Ist schon interessant, dass nicht in den Köpfen ankommt, dass man nicht so wie bisher weitermachen kann.

    Ich habe mir die Pläne bisher nicht weiter angesehen, aber Verkehrsberuhigung vor einer Grundschule klingt gut und falls das mit der Begrünung auch klappen sollte, wäre das auch gut. Es wird dort in der Zukunft wie in allen deutschen Großsädten im Sommer ziemlich heiß werden. Begrünung reduziert die Temperatur nachweislich.

  • Man könnte einen Antrag stellen, Wohnhäuser abzureißen und dort Parkplätze anzulegen. Weniger Einwohner und mehr Platz für Autos, dann passt es wieder. Sobald es wieder eng wird, reißen wir die nächsten Häuser ab, damit es immer im Gleichgewicht bleibt und immer genug Platz für Autos da ist. Am Ende wohnt in Eimsbüttel nur noch ein Mensch, der 100.000 Autos besitzt, in einem Haus, das mitten auf einem riesigen Parkplatz steht.

    Damit die Methode effizient ist, müsste man allerdings zuerst die Häuser abreißen, in denen die Menschen wohnen, die die meisten Autos besitzen. Vielleicht würden besonders Auto-affine Menschen dann gar nicht mehr nach Eimsbüttel ziehen :/

  • Verkehr Hamburg: Parkplatz-Ärger in Hoheluft – wegen „smarter“ Ladezone
    Sieben weitere Stellplätze fallen dadurch in dem von Parkdruck gebeutelten Quartier weg. Was Wirtschaftsbehörde und Bezirk sagen.
    www.abendblatt.de

    https://archive.ph/2024.02.14-060301/https://www.abendblatt.de/hamburg/eimsbuettel/article241670550/Parkplatz-Aerger-in-Hoheluft-wegen-smarter-Ladezone.html

    Tagsüber "smarte" Ladezonen statt Parkplätze.

  • sowas erinnert mich immer wieder an meine Jugend. Wir wohnten im Zentrum einer Stadt in einer der klassischen "Einkaufsstraßen". Viele Inhabergeführte Läden.

    Straßenneugestaltung: Aufregung, weil weniger Parkplätze.
    Änderung Parkraummanagement: Aufregung, weil Parkplätze nicht mehr kostenfrei
    Änderung Parkraummanagement: Aufregung, weil plötzlich Parkscheibe eingelegt werden musste
    Kontrolle Parkraummanagement: Aufregung, weil Ventilstände erfasst wurden, um "Parkscheibenweiterdreher" zu ahnden

    Und in alle den Jahren waren stets ca. 50% der Parkplätze durch Inhaber/Angestellte blockiert, weil der kostenfreie Parkplatz eben 400m weit weg war, aber "ach, die Kunden finden kaum Parkplätze!" war stets ein Gesprächsaufhänger. bah!

    Menschen sind schecklich.

    Und auch dort in Hoheluft: "parkplatzsuchverkehr ist GAR nicht gut für die Umwelt". Oh man ey.

    "umwelt" ist wie auch "Sicherheit" stets nur dann wichtig, wenn es um die Umsetzung der EIGENEN Interessen geht. Zu lange an der Ampel warten? Umwelt!!! Umleitung zu lang? Umwelt! vor der eigenen tür t30? Wegen der Sicherheit!!! Woanders T30? Umwelt!!! Stau! Hurz!

  • Aus dem Artikel zur Rellinger Straße:

    Ist schon interessant, dass nicht in den Köpfen ankommt, dass man nicht so wie bisher weitermachen kann.

    Was nicht ankommen soll, das kommt auch nicht an. Vielleicht muss man sich in Acht nehmen, dass bei anderen zu sehr zu verurteilen, weil es einem bisweilen ja selbst nicht anders ergeht. Und bis zu einem gewissen Grad ist das sicher auch ein ganz guter Überlebens-Mechanismus.

    Ein weiteres, weit verbreitetes Phänomen dieser Art:

    Kürzlich sprach ich mit einem Autofahrer, der im Fahrdienst arbeitet und sich angeblich ganz dolle auf den kommenden Montag und Dienstag in Hannover freut, weil dann die Üstra streikt und keine Busse und Bahnen fahren.

    Erfahrungsgemäß ist an solchen Tagen besonders viel und dichter Autoverkehr und es geht besonders zu den Verkehrsspitzenzeiten noch schleppender voran als an anderen Tagen auf den Fahrbahnen.

    Der Autofahrer, mit dem ich sprach, ist jedoch felsenfest davon überzeugt, dass am Montag und Dienstag der Autoverkehr endlich mal ordentlich flutscht. Weil dann ja die Ampelvorrangschaltungen für den ÖPNV nicht aktiv seien, die an anderen Tagen immer dazwischenfunken und den "fließenden Verkehr" blockieren. Das ist die ewig haltbare und ideologisch unumstoßbare Legende vom "Heiligen Verkehrsfluss", der sich angeblich ganz von selbst einstellt, wenn man nur darauf verzichtet, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, die den Verkehr beeinflussen.

    Entsprechend werden alle Versuche von Verkehrslenkung pauschal brutal verurteilt und wahlweise als ideologisch motiviert oder von unfähigen Bürokraten und Pedanten nach "künstlichen" aber völlig unpraktikablen erfundene Regeln inszenierte Verkehrsbehinderung bezeichnet.

    Der angebliche "Verkehrsfluss" ist so "heilig", dass es fast unmöglich ist, dagegen anzuargumentieren.

    Genau so verhält es sich bei den Parkplätzen. Das Halten und oft auch Parken in zweiter Reihe, auf Bürgersteigen (halbseitig und ganz) auf Fahrradwegen, in Feuerwehr-Zufahrten usw. wird als so eine Art "flexibles Parkverhalten" betrachtet, das im Prinzip eigentlich ganz gut funktioniere. Wer das in Frage stellt, wird als wahlweise ideologieverbohrt verurteilt oder als ewiger Pedant bezeichnet. "Wenn es nicht immer so ein paar Störenfriede gäbe, die das wilde Zuparken in Frage stellen, dann gäbe es gar keine Stellplatzprobleme.", das ist ein oft behaupteter Unfug, der sich aber wie so viel anderer Unfug hartnäckig hält. Dass es zu große Autos sind, vor allem aber viel zu viele Autos ist so ein Ding, dass bei jemandem, der es nicht hören will, nicht ankommt.

  • Den Kopfschüttelmoment hatte ich diese Woche auch schon.

    Bald Bauarbeiten an Bundesstraße: Immer wieder Unfälle auf der B419 – wie der LBM die Straße sicherer machen will
    Als Nächstes will sich die Straßenbaubehörde den Abschnitt zwischen Oberbillig und Temmels vorknöpfen. Wie weit die Planungen sind und warum der Ausbau der…
    www.volksfreund.de


    Hinter der paywall. Aber sinngemäß steht drin. Man hätte eien Unfallhäufung festgestellt, 44 Unfälle seit 2019, 14x Wild, 11x Fehler beim Überholen und 7x nicht angepasste Geschwindigkeit. Und weil es eine Bundesstraße ist, käme mit Blick auf Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs eine reine Sanierung nicht in Frage, sondern ein Ausbau. Mindestens verbreitern und bessere Sicht, aber auch Überholstreifen werden geprüft.
    Beste war das Statement der Polizei; man begrüße den verkehrssicheren Ausbau, auch wenn man die Wirkung auf das Unfallgeschehen dann noch abwarten müsse 🙈🙈🙈

    Hauptsache Asphalt giessen. Gleichzeitig wurde unser Landesbetrieb gerügt, wegen des Sanierungsstaus im bestehenden Netz 🙈🙈

  • Es geht weiter mit dem ideologischen Irrsinn. Geschäftsleute in der Waitzstraße bestehen darauf, dass weiterhin Senioren in ihrer Straße ausprobieren, wie weit sie mit durchgedrücktem Gaspedal in die Geschäfte einfahren können. Daher bitte keine Veloroute, denn das kostet Parkplätze, und man weiß ja, die Kundschaft ist nicht mehr so fit ...

    Rambazamba in Altona: Dieser Radweg sorgt für Stunk im Rathaus (M+)
    Der Sitzungssaal ist voll, die Besuchertribüne ebenfalls: Jeder Zuschauerplatz im Rathaus Altona war besetzt, als am Donnerstag der Hauptausschuss tagte.
    www.mopo.de
  • Die Logik der Waitzstraße habe ich inzwischen aufgegeben zu verstehen. Wenn man irgendwo auf dem Lande, wo ÖPNV allenfalls als Schimpfwort gilt Parkplätze vor der Tür will - ok, kennen die da halt nicht anders. Aber mitten in Hamburg, direkt um die Ecke von einer S-Bahn Station?

  • Die Logik der Waitzstraße habe ich inzwischen aufgegeben zu verstehen. Wenn man irgendwo auf dem Lande, wo ÖPNV allenfalls als Schimpfwort gilt Parkplätze vor der Tür will - ok, kennen die da halt nicht anders. Aber mitten in Hamburg, direkt um die Ecke von einer S-Bahn Station?

    "Ja, das möchste:
    Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
    vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
    mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
    vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
    aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
    Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit: ..."

    Es gibt kein "Leben auf dem Lande" mehr, seit es Autos gibt.

    Das Auto ist quasi das Versprechen, das Tucholski ironisch gemeintes Gedicht von 1927 zum reellen Forderungskatalog hat werden lassen.

    Leben auf dem Lande - ja das möchste!

    Aber auch breit ausgebaute blitzschnelle Landstraßen, wo du mit 100 Sachen und mehr eben mal schnell in die Stadt huschst. Und natürlich Kilometerpauschale, je weiter weg, desto mehr Staats-Kohle zum Betrieb des lebens- und klimafeindlichsten Fortbewegungsmittel ever.

    Und Politiker, die nicht spuren in Form von mehr und schnelleren Autofahrspuren und so das Unmögliche Mögliche machen, die werden abgewählt, oder vor deren Versammlungen wird Mist abgeladen. :(

  • Folgen der Ausschreitungen in Biberach: Grüne wählen 110
    Zunehmend radikale Proteste bereiten den Grünen Probleme. Die Absage ihres Politischen Aschermittwochs macht sie nun zum Thema im Stuttgarter Landtag.
    taz.de

    Es gibt zahlreiche Branchen, in denen es viele Betriebe gab und gibt, die dem Strukturwandel nicht standhalten konnten und können.

    Schuhe zum Beispiel werden schon lange überwiegend nicht mehr im Familienbetrieb hergstellt.

    Aber manche Bäuer*innen tun so, als ob jeder einzelne bäuerliche Familienbetrieb vor der Schließung bewahrt werden müsse.

    Es wird auch in Zukunft bäuerliche Familienbetriebe geben. Genau so wie es auch heute noch Betriebe gibt, die handwerklich Schuhe herstellen.

    Und wenn diese Schuhe auch teuer sind, wird es Menschen geben, die sie zu schätzen wissen, weil es letztlich preiswerter sein kann, wenige paar sehr teure Schuhe zu besitzen, als massenhaft Schuhe zu besitzen, die zwar industriell gefertigt wurden, aber trotzdem nicht sehr preiswert sind.

    Der Unterschied ist: Die Schuhmachermeister*innen blockieren nicht mit Treckern die Straße oder verhindern Treffen von demokratischen Parteien.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (17. Februar 2024 um 09:26) aus folgendem Grund: Fehlerkorrektur, gendern

  • wenn doch nur eine hinreichende Anzahl von Radfahrern dort regelmäßig entsprechend der StVO auf der Fahrbahn radeln würden... :rolleyes:

    Ich bin ja auch öfter dort in der Gegend unterwegs. Und vielleicht mach ich das ab jetzt auch mal.

    "Hallo, ich bin Troy McLure und sie kennen mich vielleicht aus Filmen wie 'Begegnungen auf der Stadtrodaer Straße" oder "nur Verbot des Radfahrens verbietet das Radfahren" ... " :S