Woche 02 vom 08. bis zum 14.Januar 2024

  • eine Stadt in Middelfrangen hat eine stadtbezogene Statistik zu Fahrradunfällen "erarbeitet": klick (16,7MB!) und nennt das "Sicherheit im Fahrradverkehr"

    schon älter, aber den hatten wir noch nicht, oder?

    E-Bike statt E-Klasse: Das Geschäft mit Dienstrad-Leasing blüht
    Immer mehr Firmen leasen für ihre Belegschaft Dienstfahrräder. Das freut nicht nur die Leasing-Branche. Auch der Fahrrad-Handel mischt gerne mit. Wo geht die…
    www.heise.de
  • Bei diesen ganzen Artikeln zum Thema Dienstrad-Leasing wird meiner Meinung nach zu oft "vergessen" zu erwähnen, dass man dabei nicht unbedingt spart. Je nachdem wie oft oder lange man Elterngeld, Krankengeld, Arbeitslosengeld oder Rente bezieht, zahlt man da ganz schnell auch drauf.

    Ist in diesem Video ganz gut erklärt. https://www.youtube.com/watch?v=4Yh9LWaT7tU

    Und wehe man möchte währrend der Leasinglaufzeit den Arbeitgeber wechseln...

    2 Mal editiert, zuletzt von Wahl-HHer (8. Januar 2024 um 16:18)

  • (S+) Schneeräumung in Großstädten: Vereiste Radwege, freie Autostraßen – wie kann das sein?
    Ob in Hamburg, Berlin oder München: Vielerorts werden Fahrradwege nach Schneefällen tagelang nicht geräumt. Daten zeigen, wie der Zweiradverkehr beim…
    www.spiegel.de

    (alternative)

    Radwege, so sicher.

    Übrigens findet sich drüben beim Felix von Leitner eine Aussage zu Hamburg:

    Fefes Blog

    wonach die Behörde für Umwelt und pi-pa-po auf der Website schreibt:

    Zitat

    Das Hamburgische Wegegesetz (HWG) sieht keine Verpflichtung zur Durchführung eines Winterdienstes auf Radwegen vor. Somit müssen die Anliegerinnen und Anlieger dort, wo sie zur Reinigung der Geh- und Radwege verpflichtet sind, die Radwege vor ihren Grundstücken nicht von Schnee befreien oder streuen.

    Daraufhin meint ein Einsender beim Leitner (https://blog.fefe.de/?ts=9b62da60):

    Da fügt sich ja die Argumentation vom Rupert Schubert in Hamburg damals hervorragend ein, der ja argumentierte, dass ein 237/240/241 ein absolutes Verbot des Radfahrens auf der Fahrbahn bedeutet, auch bei Schnee und Eis. :S

  • Mein Musterbeispiel ist die Berlinertordammbrücke in diesen Tagen. Nebenan ist ein Beispiel aus der Vergangenheit:

    Veloroute 8 in Hamburg: Berlinertordammbrücke soll erneuert werden
    Veloroute 8 / Freizeitroute 4, Berlinertordammbrücke: Zweirichtungsradweg - © Stefan Warda   Die Berlinertordammbrücke im Verlauf der Velo...
    hamburgize.blogspot.com

    Jetzt: zentimeterhoch Eis mit ein bisschen Schnee. Verantwortlich: die Stadt.

  • zu den "Blinkern" am Rad jetzt auch die Zeit im Interview mit dem Geschäftsführer von velotech (Prüfinstitut)

    Blinker am Fahrrad: Wird das Handzeichen beim Abbiegen überflüssig?
    Blinker fürs Abbiegen waren am Fahrrad bislang nicht erlaubt. Das soll sich nun ändern. In der Schweiz hat man damit schon Erfahrungen gemacht.
    www.zeit.de
    Zitat

    Aber am wirksamsten sei stets der Ausbau der Infrastruktur.

    :):S

  • Uuuuuuunmöglich!

    Zitat

    Allerdings hat für ihn der Ausbau der Infrastruktur sowie eine rigorose Umverteilung der Flächen pro Fahrrad deutlich mehr Potenzial, die Sicherheit von Radfahrenden im Straßenverkehr zu steigern als die Richtungsanzeiger am Menschen oder am Fahrrad. "Wenn die parkenden Autos vom Fahrbahnrand in Garagen verschwinden, gewinnt man nicht nur mehr Platz für den Radverkehr, man verbessert auch die Sichtbeziehungen beim Abbiegen und reduziert das Unfallrisiko für Radfahrende", sagt Brust.

  • Ich halte die Versammlungsfreiheit für eines der höchsten Güter unserer Demokratie. Dennoch gelten um die Versammlungsfreiheit herum noch Gesetze und Verordnungen. Prof. Dr. Dieter Müller erklärt beim SPIEGEL, was ich drüben auf Facebook auch schon mehrfach schrieb:

    (S+) Verkehrsrechtler über Trecker-Proteste: »Das bedeutet Fahren ohne Fahrerlaubnis«
    Mit steuerbefreiten Traktoren zur Demo fahren und dabei den Verkehr blockieren – ist das legal? In vielerlei Hinsicht nicht, sagt Jurist Dieter Müller. Und…
    www.spiegel.de
    1. In § 3 Abs. 7 KraftStG steht recht deutlich, dass nur jene Fahrzeuge steuerbefreit sind, die (unter anderem) ausschließlich „in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben“ eingesetzt werden. Da steht nicht „für land- und forstwirtschaftliche Zwecke“, wie es in gesellschaftlichen Netzwerken gerne interpretiert wird. Ob die Steuerbefreiung also tatsächlich auch für die Teilnahme an einer Demonstration gilt, die — neben dem geforderten Rücktritt der Bundesregierung — auch land- und forstwirtschaftliche Zwecke berührt, halte ich für fraglich. Müller sieht das ähnlich.
    2. Die Führerscheinklassen T und L gelten laut § 6 FeV lediglich für land- und forstwirtschaftliche Zwecke. Im Gegensatz zu meinem vorigen Punkt gehe ich hier davon aus, dass der Verordnungsgeber mit land- und forstwirtschaftlichen Zwecken definitiv keine weite Auslegung mit Teilnahme an einer Demonstration zu land- und forstwirtschaftlichen Themen im Sinn hatte, da es hier nicht nur um steuerrechtliche Fragen geht, sondern um die Teilnahme am „echten“ Straßenverkehr, an die deutlich höhere Anforderungen gestellt werden als mit 25 km/h über Feldwege zu rollen. Fährt man mit 40 oder 60 km/h herum, wird angesichts des zulässigen Gesamtgewichts die Führerscheinklasse C notwendig sind, von der ich vermute, dass nicht jeder Demonstrationsteilnehmer damit ausgestattet ist. Und: Wenn der Traktor nicht mindestens 61 km/h schafft, darf er nur während einer angemeldeten Demonstration auf die Autobahn auffahren. Auch das ist wohl nicht immer so gehandhabt worden, wenn ich die Nachrichten aus den letzten Tagen verfolge.

    Nun kann man ja durchaus hier und da ein Auge zudrücken — schließlich dehnen wir als Radlinge mitunter bei der Critical Mass den rechtlichen Rahmen auch ein bisschen in unsere Richtung. Aber so oft, wie ich mir in den letzten Tagen Videos von verunfallten Traktoren angesehen habe, vermute ich ja durchaus, dass da tatsächlich etwas Fahrpraxis bei Geschwindigkeiten jenseits der 25 oder 40 km/h fehlen könnte…

  • Bild: Trecker-Demo am 22.9.2019 in Hannover.

    "Trucker demonstrieren in Hannover - AfD ist vorneweg dabei
    NDR, 12.01.2024
    Trucker demonstrieren gegen hohe Dieselpreise, Maut und CO2-Steuern. So weit, so normal. Seltsam nur: Organisiert und orchestriert wird der Protest offenbar von rechts. Das zeigte sich am Freitag in Hannover. (...) Auf dem Schützenplatz in Hannover haben sich am Freitag laut Polizei mehr als 100 Lkw-Fahrer, Landwirte und Handwerker mit ihren Fahrzeugen versammelt."

    Trucker demonstrieren in Hannover - AfD ist vorneweg dabei
    Trucker demonstrieren gegen hohe Dieselpreise, Maut und CO2-Steuern. So weit, so normal. Seltsam nur: Organisiert und orchestriert wird der Protest offenbar…
    www.ndr.de

    Ich frage mich ohnehin, warum die Bauern sich von den Fuhrunternehmen instrumentalisieren lassen, um für Billigsprit für LKW-Transporte zu demonstrieren. Das macht wie so viel anderes bei diesen angeblichen "Bauernprotesten" keinen Sinn, wenn es dabei denn wirklich um den Protest von Bauern ginge, denen eine gesunde Ernährung und ein regionaler Lebensmittelhandel eine Herzensangelegenheit sind. Der Billigsprit für LKW-Transporte fördert doch das genaue Gegenteil, nämlich weite Transportwege, sodass nicht regional konsumiert wird, sondern Billiganbieter und überregionale Handelsketten die Preise bestimmen können.

    Und eine gesunde Ernährung ist auch nicht im Interesse vieler Bauern:

    "In Ackerbauregionen wie Südniedersachsen wachsen die Betriebsgrößen, in Regionen mit Fleischproduktion die Tierbestände – und die Ställe werden immer größer. Die niedersächsische Schweinefleischproduktion übersteigt bereits seit 2005 den heimischen Verbrauch. Inzwischen werden Fleisch und Fleischwaren in rund 125 Länder weltweit exportiert. Es entstehen neue Verarbeitungsanlagen, etwa die der Celler Land Frischgeflügel GmbH."

    Heinrich-Böll-Stiftung vom 13.1.2016

    Niedersachsen: Im Heimatland der Mastbetriebe | Heinrich-Böll-Stiftung
    Die Ernährungsindustrie verlangt große Betriebe – und bekommt sie auch. Nicht nur große Stallanlagen, sondern auch die Produktion von Kartoffeln, Zuckerrüben…
    www.boell.de

    Die derzeitigen Bauernproteste bewegen sich auf Bild-Zeitungsniveau und weit darunter: So schreibt Bild am 30.5.23:

    "Aus einem brisanten internen Dokument zur neuen „Lebensmittel-Strategie“ (liegt BILD in Auszügen vor) geht hervor: Sie will eine neue Höchstgrenze von gerade einmal zehn Gramm Fleisch pro Tag!

    Das entspricht nicht einmal einer ganzen Scheibe Mortadella (15 Gramm)! Oder anders gesagt: Pro Bürger wäre nur noch eine Currywurst pro Monat drin!

    Die Currywurst-Rechnung ist in der „Lebensmittelzeitung“ erschienen; aufgestellt hat sie Eckhard Heuser. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Milchindustrie sagt BILD über die geplanten Neu-Empfehlungen zum Fleischkonsum: „Es ist ein Irrsinn und nicht praktikabel.“"

    Ernährungsverband will weniger Fleischkonsum: Nur noch eine Currywurst im Monat?
    Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) plant Richtlinie für radikalen Fleischverzicht – nur noch 10 Gramm am Tag erlaubt?
    www.bild.de

    Gesunde Ernährung ist nach Meinung vieler Landwirte ein Luxus, den sich die Menschen nicht erlauben dürfen, weil die Landwirte andernfalls auf ihren Fleischbergen sitzen bleiben.

    Die Empfehlungen anerkannter und renommierter Forscher*innen in ebenso anerkannten Instituten werden einfach mal eben so als "nicht praktikabler Irrsinn" bei Seite gewischt.

    Dazu passt es, dass es einmal mehr der AfD gelungen ist, die irrational aufgeheizte Stimmung für sich zu nutzen und bei einer sogenannten Bauerndemo von der Rednertribüne herab ihre Hetzreden zu verbreiten. Geschehen am gestrigen Freitag in Hannover:

    In dem bereits oben erwähnten NDR-Bericht heißt es:

    "An der Kundgebung nahm als Redner auch Peter Reindl teil. Der Vorsitzende des AfD-Stadtverbands Hannover-Land-Süd bezeichnete darin laut der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" die Regierung als "Vollversager", die Grünen und Gegner des Südschnellwegs in Hannover nannte er "Klimaterroristen". Und weiter: "Die Sau muss jetzt getrieben werden, bis zum bitteren Ende", so Reindl. Dass er bei der AfD in führender Position tätig ist, sagte Reindl indes nicht. Des Weiteren sollen laut der HAZ auch AfD-Mitglieder mit Ansteckern der Partei im Publikum gewesen sein und Flyer der AfD verteilt haben. Schon im Vorfeld der Kundgebung wurde ein Aufruf Reindls für die Truckerdemo verbreitet, in dem er ebenfalls nicht als AfD-Mitglied erkennbar ist."

    "Fleisch fressen, bis der Arzt kommt?" So nicht liebe Bauern, sucht euch andere Verbandsvertreter und hört auf mit der AfD zu paktieren!

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (13. Januar 2024 um 14:16) aus folgendem Grund: Link zum NDR-Bericht nachgereicht

  • Vielleicht taucht sie morgen nochmals auf :/

    Ich glaube schon:

    HEINRICH HEINE

    Das Fräulein stand am Meere

    Das Fräulein stand am Meere
    Und seufzte lang und bang,
    Es rührte sie so sehre
    Der Sonnenuntergang.

    Mein Fräulein! sein Sie munter,
    Das ist ein altes Stück;
    Hier vorne geht sie unter
    Und kehrt von hinten zurück.

  • "Aber immer noch lebt die Mehrheit der Bevölkerung im ländlichen Raum, die Mehrheit der Wähler. Sie mögen sich im Alltag machtlos fühlen. Aber alle vier Jahre können auch sie so etwas loslassen wie einen „Cri de Colère“. Demokratische Politiker sollten das endlich ernst nehmen."

    Das steht am Ende der Buchvorstellung. Sind die derzeit laufernden Bauernproteste ein „Cri de Colère“? Ein "Schrei der Wut"?

    Und wie soll dieses "Ernstnehmen" denn aussehen?

    Ich hatte an anderer Stelle (Youtube-Highlights) bereits diesen Kontraste-Beitrag verlinkt, aus dem das Zitat stammt:

    "Prof. Peer Ederer, Ökonom

    "Einen Vorteil darin, Fleischprodukte zu reduzieren, können wir nicht erkennen."

    Ederer ist rund um den Globus im Sinne der Fleischindustrie im Einsatz: Er verfasst eine positive Stellungnahme zur CO2-Bilanz des weltgrößten Fleisch-Produzenten JBS. Dem kommt das gelegen."

    Oder diese Aussage von Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes:

    "Tierische Lebensmittel werden über die Photosynthese der Pflanzen in einem biogenen Kohlenstoff-Kreislauf produziert. Und, meine Damen und Herren, esst Fleisch fürs Klima und trinkt Milch für euere Gesundheit. Lasst euch den Quatsch nicht erzählen, dass das schlecht fürs Klima wäre."

    Welcher Politiker würde denn auf einer Trecker-Demonstration ernst genommen werden, wenn er verkündete: Die Fleisch- und Milchproduktion muss auf ein deutlich niedrigeres Niveau geschrumpft werden. Und Lebensmittel müssen deutlich teurer werden, besonders tierische Lebensmittel. Dafür müssen die Bauern mehr Geld bekommen, aber sich auch an deutlich strengere Herstellungsvorschriften halten.

    Ich frage mich auch, wie groß denn eine landwirtschaftliche Produktionsstätte maximal sein sollte. Diese idyllische Vorstellung vom bäuerlichen Familienbetrieb halte ich für irreführend.

    Hier noch mal der Link:

    Kulturkampf um ein angebliches "Currywurst-Verbot"
    Nur zehn Gramm Fleisch pro Tag, gerade mal eine Currywurst im Monat – mehr soll schon bald verboten sein. Dieses Schreckgespenst malen Fleisch- und Milchlobby…
    www.rbb-online.de
  • "Die Polizei Hannover hatte eine Allgemeinverfügung erlassen, nach der "alle öffentlichen Versammlungen unter freiem Himmel" entlang des Südschnellwegs vom 15. Januar, 6 Uhr, bis zum 21. Januar, 24 Uhr, verboten sind."

    Ziel der polizeilichen Maßnahmen ist es, Tümpeltown (Foto) zu räumen und den Protest gegen den Autobahnausbau-Wahnsinn in der Leinemasch zu brechen.

    Aber: Auch wenn Versammlungen verboten sind, so ist es doch erlaubt, dort spazieren zu gehen, wo das Versammlungsverbot gilt. Dort spazieren gehen ist allemal besser, als dort Bäume zu roden für einen Autobahn-mäßigen Ausbau des Südschnellweges, den in der angestrebten fast doppelten Breite kein Mensch braucht und die notwendige Verkehrswende entgegensteht.

    Ausbau Südschnellweg: Mehr als 1.200 Protestierende in Hannover
    In Hannover haben am Sonntag zahlreiche Gegnerinnen und Gegner des Südschnellweg-Ausbaus demonstriert. Die Polizei zählte mehr als 1.200 Teilnehmende.
    www.ndr.de