Woche 38 vom 18. bis zum 24. September 2023

  • Kuriose Aussage in dem Artikel, in dem über die Subventionierung für Wasserstoff getriebene PKW berichtet wird:

    "Die Deutschen sind gegenüber Batterieautos skeptisch, viele sind mit der bisher geringen Reichweite und dem löchrigen Ladesäulennetz unzufrieden."

    Die Tankstellendichte von Tankstellen, die Wasserstoff anbieten, dürfte noch weit hinter dem Angebot an Batterie-Ladestationen zurückliegen.

    Dass der Bund der Steuerzahler Kritik an Wasserstoff-PKWs übt, ist mir neu. Was sich der Bund der Steuerzahler nicht traut:

    Kritik an der massenhaften Subventionierung des motorisierten Individualverkehrs zu üben. Zwar kritisiert der Steuerzahlerbund hin und wieder Straßen-Neubauprojekte mit dem Argument, es müsse erst einmal das Geld bereitgestellt werden, die vorhandene Straßeninfrastruktur zu erhalten. Aber dieser "Erhalt" beinhaltet allzu oft einen Ausbau vorhandener Straßen, sodass dort ein höheres Tempo gefahren werden kann.

    Was wir brauchen, ist einen Rückbau der Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr. Da kann es durchaus Sinn machen, Straßen-Erneuerungen zeitlich zu strecken, wenn die vorhandene Straße noch ausreichend verkehrssicher ist, um darauf zum Beispiel Tempo 60 max. anstatt 100 max. zu fahren.

  • Der Artikel enthält soviel Nonsense. Da wird mir jetzt schon schlecht. Bei uns ist nächstes Jahr Kommunalwahl und ich rechne aktuell damit, dass es von Ampel wieder zu irwas mit CDU schwingt und dann krieg ich bestimmt auch sowas vorgelegt. 🙈 außer die Flugtaxis, das ist selbst hier zu doof.

  • Ein zHg von 30 ist ja nicht per se widersinnig.

    Doch. Als in den 1980ern irgendwo in München (Nähe Rotkreuzplatz) eines der ersten 30er-Schilder auftauchte, hat mir ein älterer Herr erklärt, dass er mit seinem 12-Zylinder-Jaguar gar keine 30 km/h fahren kann. Tatsächlich ging der Tacho erst bei 50 los.

    Quod erat demonstrandum. :)

  • Der Artikel enthält soviel Nonsense. Da wird mir jetzt schon schlecht. Bei uns ist nächstes Jahr Kommunalwahl und ich rechne aktuell damit, dass es von Ampel wieder zu irwas mit CDU schwingt und dann krieg ich bestimmt auch sowas vorgelegt. 🙈 außer die Flugtaxis, das ist selbst hier zu doof.

    Zitat

    Verbote lehne sie ab.

    Völker der Welt, schaut auf diese Stadt und ihre Verkehrssenatorin: sie will nicht länger verbieten, dass Radfahrer und Fußgänger das Adlergestell, die Mollstraße und die A100 auf allen Fahrspuren benutzen!

  • Völker der Welt, schaut auf diese Stadt und ihre Verkehrssenatorin: sie will nicht länger verbieten, dass Radfahrer und Fußgänger das Adlergestell, die Mollstraße und die A100 auf allen Fahrspuren benutzen!

    Zitat


    Mir steht es als Politikerin nicht zu, zu urteilen: Diese Autos stehen hier zu viel im Straßenraum herum.

    „Wenn man einen abgetrennten Radweg hat, der ertüchtigt werden muss, ist es immer meine allererste Option, den zu sanieren, statt auch die Fahrradfahrer noch auf die Straße zu holen“,

    Mir steht nicht zu, aber kein Problem zu urteilen, wo Fahrradfahrer zu fahren haben, wenn man noch wüsste, was Straße und Fahrbahn bedeutet.

    Zitat


    Schreiner sprach von „brachialen Aktionen“, wenn für einen Radweg „130 Parkplätze verloren gehen“. Das löse natürlich Emotionen aus, so die Verkehrssenatorin. Selbst wenn die Hälfte der Autos gar nicht gebraucht würden und Einzelne ihr Auto daraufhin abschaffen würden, blieben 125 Parkplatzsucher, die „mit übelster Laune und Politikverdrossenheit“ durch den Kiez kurvten, um eine freie Lücke zu finden.

    Die Rechnung fand ich auch sehr "interessant". Schön, wenn mal nicht ideologisch, sondern nüchtern und nachvollziehbar gerechnet wird ^^ ;(

  • Oh, ich kann das nachvollziehen. Wenn von 130 Autos 65 nicht gebraucht werden, aber nur 5 ("Einzelne") ihr Auto abschaffen, bleiben 125 Parkplatzsucher.

    Das nicht Nachvollziehbare ist: Warum macht sie Politik für 60 Autobesitzer, die aus Jux und Dollerei Auto fahren?

  • Doch. Als in den 1980ern irgendwo in München (Nähe Rotkreuzplatz) eines der ersten 30er-Schilder auftauchte, hat mir ein älterer Herr erklärt, dass er mit seinem 12-Zylinder-Jaguar gar keine 30 km/h fahren kann. Tatsächlich ging der Tacho erst bei 50 los.

    Und erst im April diesen Jahres habe ich als Argumentation gegen eine Tempo 20-Zone gelesen, dass der Tempomat sich gar nicht auf 20 einstellen lässt...

  • Interessant finde ich, dass die neue Berliner Verkehrssenatorin von der CDU selbst davon ausgeht, dass die Hälfte der Autos gar nicht gebraucht würden:
    "Selbst wenn die Hälfte der Autos gar nicht gebraucht würden und Einzelne ihr Auto daraufhin abschaffen würden, blieben 125 Parkplatzsucher, die „mit übelster Laune und Politikverdrossenheit“ durch den Kiez kurvten, um eine freie Lücke zu finden. „Mir steht es als Politikerin nicht zu, zu urteilen: Diese Autos stehen hier zu viel im Straßenraum herum“, so Schreiner."

    Zitat aus dem von Johann verlinkten Artikel.

    Die Frage ist halt, was eine solche Aussage von einer Spitzenfrau für Verkehrsplanung für Folgen hat. Wird dadurch eine Diskussion angestoßen, in der es ernsthaft darum geht, den Autobestand insgesamt deutlich zu reduzieren? (Selbst die CDU geht ja anscheinend davon aus, dass die Hälfte der Autos gar nicht gebraucht wird.)

    Andererseits ist zu befürchten, dass die CDU im Stile des Parteivorsitzenden Merz daraus eine Kampagne macht. "„Die Bevölkerung, die werden doch wahnsinnig, die Leute, wenn die sehen, dass 300.000 Asylbewerber abgelehnt sind, nicht ausreisen, die vollen Leistungen bekommen, die volle Heilfürsorge bekommen“, sagte Merz im „Welt-Talk“ des Fernsehsenders Welt." Merkur vom 27.9.23

    Was die Berliner Verkehrssenatorin da losgetreten hat, mit ihrem Hinweis auf Autos, die gar nicht gebraucht würden, kann im hellblau-braunen Merz-Brutkasten der CDU zu einer entsprechenden Kampagne gegen Asylbewerber führen, die angeblich für die Parkplatznot verantwortlich seien.