Das Schutzstreifen die Radfahrer von mancher Dummheit abhalten, wundert mich nicht – gibt genug "Rinnsteinradler", die wenn da keiner parkt in den grauen Bereich radeln.
Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass Schutzstreifen eine deutlich überbreite Fahrbahn erfordern – bei den heute üblichen 3,25 m kommt sowas wie auf dem Bild heraus. Und dann funktioniert das sonst überall übliche "jeder bleibt in seiner Spur" nicht mehr, sondern der Autofahrer müsste einen riesigen Bogen auf die Gegenfahrbahn ziehen.
Interessant ist hierbei übrigens ein Blick in die Niederlande: Dort haben die Schutzstreifen eine ganz andere Funktion. Diese sollen gar nicht von den Radfahrern befahren werden, weshalb sie auch kein Fahrrad-Piktogramm haben und teils extrem schmal sind. Vielmehr dienen sie der visuellen Verengung der Fahrbahn und dem Hinweis "hier sind Radfahrer auf der Fahrbahn". Von der Idee her ähnliches sieht man bei uns manchmal auf dem Lande: Die Fahrbahn ist nur ~4 m breit, aber der Seitenstreifen ist befahrbar.
Soll der Streifen von Radfahrern befahren werden, ist dieser _mindestens_ 1,7 m breit und die Autofahrer bekommen "was übrig ist" – was unter Umständen 2,25 m für beide Richtungen zusammen ist.