Woche 10 vom 6. bis zum 12. März 2023

  • Die angedachte Sperrung von Teilen der Kiellinie ist wohl erstmal vom Tisch. Die Kieler Nachrichten berichten über einen Kompromiss getragen von SPD, Grünen, SSW, FDP und Klima, Verkehr & Meer. Der Radverkehr soll zunächst per Beschilderung zu rücksichtsvollem Verhalten aufgerufen, sowie auf die Alternative "Velorute 1" (Düsternbrooker Weg) hingewiesen werden. Unterstützt werden solle dies durch "Öffentlichkeitswirksame Aktionen der Beiräte, des Kommunalen Ordnungsdienstes und der Polizei. Bliebe dies fruchtlos würden erstmal bauliche Veränderung geprüft und erst als letztes Mittel solle über ein Verbot für den Radverkehr nachgedacht werden. Die CDU sieht darin ein Einknicken vor der Fahrradlobby.

  • Zitat

    „Ich parke hier seit 50 Jahren so“, sagt Rainer Hilpert. „Ich habe noch nie dafür einen Strafzettel bekommen.“ Die 37 Jahre alte Lisa Alp, die in der Siedlung aufgewachsen ist, sei gar nicht auf die Idee gekommen, dass so nicht geparkt werden darf.

    ...

    Die folgende Knöllchen-Klatsche der Stadt ließ die funktionierende Park-Praxis in dem Wohngebiet kollabieren.

    ...

    „Wir wünschen uns, dass die bisherige Praxis legalisiert wird“, sagt Koch.


    Auch stehende Autos können gefährlich sein
    Wenn Autos halb auf dem Bürgersteig parken, kann es für Fußgängerinnen und Fußgänger lebensgefährlich werden. Trotzdem dürfen Fahrer in vielen Städten ihre…
    www.rnd.de
    Zitat

    Zu Findorff gehört auch die Bürgerweide mit den Messehallen. Zehn Monate im Jahr können Bürgerinnen und Bürger dort für 24,50 Euro im Monat parken - was für manche aber zu teuer ist, immerhin ist das aufgesetzte Parken kostenfrei.

  • Angesichts der Nachrichten aus Kassel von mutwillig zerstörten Fahrradbügeln, stellt sich die Frage, ob die Proteste der Klimaaktivisten mit Festklebe-Aktionen nicht viel zu harmlos sind.

    Zumal: das Demolieren von Fahrradbügeln durch Autofahrende ist ja nur die Spitze des Eisberges.

    Die Autofahrerschaft versucht derzeit, die Proteste gegen den Autowahn als so eine Art Angriffshandlung darzustellen. Tatsächlich sind es die Autofahrenden, die angreifen und Tag für Tag Trümmer, Verletzte und Tote verursachen.

    Und nicht nur das: Tempo-Kontrollanlagen, die einen Beitrag leisten können, die schlimmen zerstörerischen Aktivitäten von Autofahrenden zumindest ein wenig einzudämmen, werden ebenfalls von Autofahrenden zerstört. Immer wieder, schon seit Jahren! Bezeichnenderweise wird darüber kein Buch geführt: "Wie viele Attacken auf Blitzer es pro Jahr in Deutschland gibt, wird nach Angaben des Bundeskriminalamtes nicht erhoben. Die Fälle fließen unter Sachbeschädigung in die Statistik ein." Der Stern vom 3.4.21

    Mit Spraydose, Spitzhacke oder Schusswaffe: So massiv werden Blitzer in Deutschland traktiert
    "Hat der mich gerade erwischt?“ Das haben sich wohl die meisten schon gefragt, wenn sie einen Blitzer passiert haben. Aber mancher übertreibt es mit der Wut…
    www.stern.de

    An diesem Blitzer im Landkreis Schaumburg kam ich zufällig genau zu dem Zeitpunkt vorbei, als ein Reparaturteam den Schaden begutachtete. Die waren sich sicher, dass die sehr massive Säule mit einem Seil und einem Zugfahrzeug in Schieflage gebracht wurde.

  • Zitat

    Das LDA hatte die Verwarnung der beiden Männer damit begründet, dass auf den Fotos der Falschparker auch weitere Informationen vorhanden seien, etwa Aufkleber auf einem Auto oder eine Delle in der Karosserie.

    I

    Es müsse außerdem längst nicht bei jedem Falschparker die Polizei gerufen werden, so Weichert. In vielen Fällen sei es sinnvoller, den Betroffenen einfach "direkt auf sein asoziales Verhalten anzusprechen."

    Wieder was gelernt: eine Delle in der Karosserie ist eine schutzwürdige Information.

    Dass hier Falschparken als "asoziales Verhalten" bezeichnet wird, finde ich ebenso zutreffend wie bemerkenswert, ich wage aber zu bedenken zu geben, dass es nicht unbedingt ratsam ist, dem oder der Betroffenen diese Vokabel ins Gesicht zu sagen. Sonst parkt da bald noch ein Krankenwagen ...

  • Wieder was gelernt: eine Delle in der Karosserie ist eine schutzwürdige Information.

    Dass hier Falschparken als "asoziales Verhalten" bezeichnet wird, finde ich ebenso zutreffend wie bemerkenswert, ich wage aber zu bedenken zu geben, dass es nicht unbedingt ratsam ist, dem oder der Betroffenen diese Vokabel ins Gesicht zu sagen. Sonst parkt da bald noch ein Krankenwagen ...

    Ja, so ein ähnliches dieser kolpotierten Gespräche hatte ich diese Woche auch, ungewollterweise und weil ich mich dumm angestellt habe...

    Bei uns gibt es den üblichen Supermarkt mit unendlich vielen Parkplätzen. Rückseitig zum Supermarkt ist ein kleiner "Marktplatz" mit Kneipe, Bankautomaten, Frisör etc. Die zuführende Straße zum Marktplatz ist nur für ÖV und Fahrrad frei. Interessiert wie immer niemanden und über den Marktplatz kann man noch 2 m näher an den Bankautomaten wie wenn man auf dem Supermarktparkplatz parken muss.

    Naja die Woche ist wieder so ein Exemplar "auf direktem" Wege zur Bank, hat seinen Kumpel rausgelassen und dann wieder zurück in der Straße geparkt. Aber natürlich nicht auf der Fahrbahn, sondern auch auf dem Gehweg. Der Gehweg ist sehr breit und mit kleinen Bäumchen gesäumt. Und natürlich hat der Held dann auch noch genau auf den Baumwurzeln geparkt. Davon hab ich dann mal ein Foto gemacht... da ich weiter weg war, wohl etwas auffälliger mit Zoomen.

    Naja, jedenfalls hatte ich dann beim Einkaufen zwei Typen vor mir stehen, die natürlich direkt überzeugt waren, dass man ihr heiliges Auto nicht fotografieren dürfe. Naja irgendwie konnten sie auch nicht artikulieren, was sie jetzt genau wollten von mir, z.B. Foto löschen. Ich bin dann meines Weges weiter einkaufen und die beiden natürlich parallel. Am Ende hat man sich dann beim Einpacken an meinem Fahrrad "wiedergetroffen".

    Einer fing dann an, er wolle ja nur kurz erklären. Sie hätten dringend eine Überweisung machen müssen und nicht viel Zeit...blabla usw. Ich müsse es auch nicht verstehen, aber er wollte es mal schildern. Als ich die Vorlage genutzt habe und gemeint habe, ja verstehe ich tatsächlich nicht, wurde er dann sauer und es kam so Richtung "war ja klar, typisch Allmann" etc. Sein Kumpel, wohl der Fahrer, fing dann an, ja ich solle dann aufpassen, man begegne sich ja häufiger hier und das könnte ja auch mal nachts allein hier sein. Auf die Frage, ob er mir drohen wolle, wusste er dann auch nicht weiter. Hatte dann fertig gepackt und es wurde mir zu dumm, hab mich verabschiedet und bin gefahren. Dafür dass sie es so eilig hatten, war es wieder kein Problem mich 15 min im Supermarkt zu verfolgen und mir nochmal 5 min Gespräch zu drücken.

    Dabei war es tatsächlich nur für die Fotosammlung für Ortsvorsteher und Ortsbeirat, ob man denn mal nochmal was gegen das Befahren und Beparken des Areals tun wolle ^^

    und auch sonst habe ich noch nie bei den Versuchen, jemand vom Falschparken abzuhalten, irwelche Erfolge erzielt. Habe es nicht oft versucht, aber die Stichprobe hat mir bisher gereicht. :D

  • Ein Tempolimit machte die Straße sicherer, deshalb ist es aufgehoben worden.

    "Erst ein Unfallschwerpunkt, dann dank Tempolimit sicherer, anschließend deswegen wieder ohne Tempolimit – die nicht unmittelbar einleuchtende Logik entspreche der Rechtslage, erklärte Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Versicherungsverband GDV in der »Berliner Zeitung«." :/

    Spiegel-Artikel über ein Tempolimit auf der A24 in Brandenburg vom 10.3.2023

    A24 Hamburg-Berlin: Tempolimit in Brandenburg senkt die Unfallzahlen – und wird deshalb aufgehoben
    Deutschland diskutiert über ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen, derweil hat Brandenburg bestehende 130-Schilder abmontiert. Einwände der Polizei wurden…
    www.spiegel.de
  • Zitat des Rechtsanwaltes eines Klägers:

    "Unsere Rechtsauffassung wurde vom Gericht bestätigt und die Behörde hat offensichtlich keine ausreichenden Erfolgsaussichten gesehen, das von einer höheren Instanz noch prüfen zu lassen"

    Oder die Behörde wollte keinen Präzedenzfall bei einem höheren Gericht schaffen. So besteht für Kläger immer noch das Risiko, dass in einem vergleichbaren Vorgang das nächste Verwaltungsgericht im Sinne des Landesamtes für Datenschutzaufsicht entscheidet.

    Einmal editiert, zuletzt von krapotke (12. März 2023 um 10:47)

  • Nach Unfall mit Schwerverletzter: Sendlinger BA will Meindlstraße verengen
    Auch der Sendlinger Bezirksausschuss möchte die Meindlstraße umgestalten und so für mehr Sicherheit sorgen. Was kurz- und langfristig konkret geplant ist.
    www.abendzeitung-muenchen.de

    Da wird eine Mutter fast an einer Wand zerquetscht, weil Bremse und Gas verwechselt wird und trotzdem gibt es noch in den Kommentaren Gehirnakrobaten, die eine Schuld woanders verfrachten könnten.

  • Urteil Gehwegparken, next level! - Recht energisch
    Wir hatten bereits berichtet, dass in Bremen ein verwal­tungs­ge­richt­licher Streit anhängig ist, der für den Verkehr in deutschen Städten eine […]
    recht-energisch.de
    Zitat


    Erstens wird deutlich, dass das nicht durch Verkehrszeichen oder entsprechende Markierung angeordnete Gehwegparken rechtswidrig ist (auch wenn dies in der juristischen Fachwelt praktisch unumstritten ist, hat sich das weder unter Autofahrern, noch unter den Polizei- und Ordnungskräften ausreichend herumgesprochen)

    ^^ ^^ ^^

  • Hier ist das Fahrrad, mit dem ermittelt werden kann, ob der Radweg breit genug ist:

    Radweg? 8|

    Zitat

    Wenn hinter ihm Autos hupen, weil sie sein Rad als zu sperrig und langsam empfinden, steige er einfach ab und gehe weg, sagte Beutler.

    Sehr gut! Wenn man das mit einem herkömmlichen Fahrrad probiert, muss man vermutlich damit rechnen, dass es platt gefahren oder in den Straßengraben geworfen wird.