Woche 24 vom 13. bis zum 19. Juni 2022

  • Schwere Straßenbahnunfälle in Erfurt besonders häufig | MDR.DE
    In Erfurt gibt es im Vergleich zu anderen mitteldeutschen Städten besonders oft Schwerverletzte oder Tote bei Straßenbahnunfällen. Woran das liegen könnte,…
    www.mdr.de

    Warum führt Erfurt diese Unfallstatistik an? Weil Jena die Auskunft verweigert:

    Hinweis der Redaktion: Die Unfall-Statistik des Straßenbahnbetreibers Jenaer Nahverkehr konnte in diesem Artikel nicht berücksichtigt werden. Die Muttergesellschaft Stadtwerke Jena weigert sich, die Zahl der Straßenbahnunfälle und der gefahrenen Straßenbahnkilometer für das Gesamtjahr 2021 zu übermitteln. Zur Begründung erklärte die Pressestelle, jeder einzelne Unfall sei ein komplexes Ereignis, das für alle daran beteiligten Menschen tragische Auswirkungen habe. Kein Unfall sei mit einem anderen vergleichbar. Hier gehe es um Einzelschicksale.

    Hier eines der Einzelschicksale. Von Unfallanalyse scheint man also in bei JeNah nicht viel zu halten. :/

  • Zitat

    Eine andere Lösung sieht der Experte in mehr Mischverkehr. Matthias Gather: "Das meiste passiert, wenn sie auf eigenem Gleisbereich fahren, da fühlen sie sich sicher. Aber diese Sicherheit wird nur vorgegaukelt, sie ist nicht wirklich da." Für die Verkehrssicherheit sei es besser, wenn die Straßenbahnen auf der Straße fahren.

    ... und mit den Autos im Stau stehen. Ich habe das ein paar Tage lang in Kassel erlebt. Es war grausam. Aussteigen und laufen wäre schneller gewesen.

  • Mercedes wendet auf Busspur – und es knallt: drei Verletzte in Hamburg
    Er wollte offenbar wenden und plötzlich krachte es: Auf der Hoheluftchaussee sind am späten Montagnachmittag ein Mercedes-Fahrer und ein Bus der viel
    www.mopo.de

    Die Mopo mal wieder in Bestform:

    Zitat

    Der Verkehr war den Angaben nach nicht behindert, weil Auto und Bus auf der Busspur standen.

    Öpnv ist also kein Verkehr bei der Mopo...

  • Man vergleiche hier:

    Zitat

    Die Argumente liegen auf der Hand: Bei Tempo 30 steigt die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, also auch die von Radfahrern und Fußgängern.

    Flächendeckend Tempo 30 in Hamburg: Warum langsamer einfach besser ist
    Seit Jahrzehnten gilt für Hamburgs Autofahrer: Wo kein Schild was anderes sagt, ist schnell fahren angesagt. Flächendeckend gilt Tempo 50, nur in
    www.mopo.de
  • Das Privatauto muss raus! - Münchner Forum e.V.
    Warum ein autofreies München nicht radikal sondern vernünftig ist Viele Menschen in unserer Stadt wünschen sich weniger Autoverkehr und mehr Platz für…
    muenchner-forum.de
    Die Dänen fahren gerne und freiwillig Fahrrad. Oder doch nicht?
    In Kopenhagen tritt selbst Kronprinz Frederik in die Pedale. Amerikaner kann man damit offenbar erschrecken.
    www.sueddeutsche.de
    Stadt Essen macht sich zum verlängerten Arm der Fahrradlobby
    Bis zu 1000 Autoparkplätze sollen in Essen für Fahrräder umgewidmet werden – ohne Mitsprache vor Ort und Bedarfsermittlung. Ein falscher Weg.
    www.waz.de
  • Bei Lektüre der Berichte aus Kassel fragt man sich, was die Gerichte mit Autofahrern anstellen, die ...

    ... Offensichtliches plötzlich abstreiten

    ... Opfer anbrüllen

    ... sich um ihren Job kümmern statt Erste Hilfe zu leisten.

  • Bei Lektüre der Berichte aus Kassel fragt man sich, was die Gerichte mit Autofahrern anstellen, die ...

    ... Offensichtliches plötzlich abstreiten

    ... Opfer anbrüllen

    ... sich um ihren Job kümmern statt Erste Hilfe zu leisten.

    Einfache Erklärung: Irgendwo in den Gehirn-Hinterstübchen der beteiligte Richter liegt die jahrzehntealte Botschaft: "Diese Verkehrsopfer hatten eigentlich auf der Fahrbahn nichts zu suchen. Und wenn irgendwo ein Auto kommt, selbst auf dem Gehweg, im Wald oder im Gebirge, hat man sich gefälligst zu verdrücken".

    So wurde ich erzogen und vermutlich auch die.

  • Lustig, in diesem SRU-Bericht wird gefragt, ob es Sinn macht, in Deutschland CO2 zu sparen, wenn andere Länder nicht ordentlich mitmachen.

    Ich frage: Macht es Sinn, den Duschkopf zu tauschen, wenn täglich Mio. leere, tonnenschwere PkWs bei jeder pupsigen Blöd-Gelegenheit bewegt werden und täglich 150 Mio Liter Sprit getankt weden?

    Dass Ende des Jahres 2022 Schluß mit CO2 sein müsste, wenn man das 1,5°-Ziel mit 83% Wahrscheinlichkeit erreichen will, wird zum Glück in keinen Nachrichten erwähnt werden. Das wär ja schon...demnächst. In dieser Legislaturperiode :)

    CO2-Budget: Deutschland geht in den Dispo
    Es wird zunehmend unrealistischer, das 1,5-Grad-Limit aus dem Pariser Klimavertrag noch zu halten. Auch Deutschland dürfte das Ziel klar verfehlen, wie ein…
    www.spiegel.de
  • Lustig, in diesem SRU-Bericht wird gefragt, ob es Sinn macht, in Deutschland CO2 zu sparen, wenn andere Länder nicht ordentlich mitmachen.

    Der Verkehrssektor verursachte in 2019 nur 20% vom deutschen CO2-Ausstoß. Angenommen, man könnte den deutschen MIV vollständig einstellen oder wenigstens CO2-frei abwickeln (was komplett illusorisch ist), dann sind wir immer noch bei >80% des bisherigen deutschen Ausstoßes, und damit weit jenseits dessen, was vermeintlich im Rahmen des 1,5°-Zieles noch tolerierbar ist. Über Emissionen anderer Länder sowie über den via Einfuhr von Fertigprodukten von dort importierten CO2-Rucksack haben wir da noch gar nicht gesprochen.

    Um in der gefordert kurzen Zeit im geforderten Ausmaß CO2 einzusparen, müssten wir derart massiv in Binnen- und Weltwirtschaft eingreifen, dass ein vollständiger und Jahre andauernder Zusammenbruch des Welthandels vorhersehbar ist, gegen den die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre Kindergeburtstag war. Ich fürchte, dass die aus dieser Vollbremsung resultierenden politischen, sozialen und ökologischen Verwerfungen keineswegs geringer sein werden, als wenn wir uns von der Kontrollillusion verabschieden, gar nichts machen und den Dingen einfach ihren Lauf lassen. Was uns bevorsteht, wenn wir ernst machen würden mit dem CO2-Sparen, kann man gerade dank der Ukraine-Krise und der gegenseitigen Wirtschafts- und Rohstoff-Embargos erahnen.

    Deutschland ist (noch) recht wohlhabend und kann sich vermeintlich den ökologischen Umbau der Volkswirtschaft locker leisten. Tatsächlich haben wir aber die sprudelnden Gewinne und unseren angehäuften Wohlstand ausschließlich der ungehemmten und "dreckigen" Ausbeutung von Bodenschätzen jetzt und in der Vergangenheit zu verdanken. Wenn wir die wie gewünscht einstellen, ist das Steuersäckel ganz schnell leer. Kreislaufwirtschaft schafft nun mal keine Überschüsse, mit denen man Investitionen tätigen könnte, und wir sind leider auch nicht Figuren in einem Fantasy-Roman, wo Gandalf mal eben eingreifen und thermodynamisch an sich Unmögliches mittels Zauberei bewirken kann.

    So oder so stehen wir vor einem sehr schmerzhaften Abschied von der Welt, wie wir sie kannten und für selbstverständlich hielten.

  • Landstraße, eine Autofahrerin überfahrt von hinten einen Radfahrer. Der stirb noch vor Ort.

    Die Polizei erfindet schonmal die Entschuldigung für die Autofahrerin und vermutet die tiefstehende Sonne als Ursache.

    Am 17. Juni um 14:55 Uhr!

    Das ist schon sehr kreativ.

    POL-OH: Tödlicher Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 278 - Fahrradfahrer verstirbt an der Unfallstelle
    Hilders (ots) - Am Freitag, 17.06.22, um 14.55 Uhr ereignete sich auf der Bundesstraße 278 zwischen Ehrenberg-Wüstensachsen und Gersfeld-Obernhausen ein…
    www.presseportal.de
  • Die Polizei erfindet schonmal die Entschuldigung für die Autofahrerin und vermutet die tiefstehende Sonne als Ursache.

    Am 17. Juni um 14:55 Uhr!

    Das ist schon sehr kreativ.

    Kreativ, aber definitiv keine „Ent-Schuldigung“. Es ist im Gegenteil eine klare Schuldzuweiseung an die Autofahrerin bzw eine klare Absage an jegliche Mitschuld des Opfers.

  • Um in der gefordert kurzen Zeit im geforderten Ausmaß CO2 einzusparen, müssten wir derart massiv in Binnen- und Weltwirtschaft eingreifen, dass ein vollständiger und Jahre andauernder Zusammenbruch des Welthandels vorhersehbar ist, gegen den die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre Kindergeburtstag war. (...)

    Fehlt jetzt nur noch der Hinweis, dass sämtliche Forderungen nach einer Verkehrs- und Wirtschaftswende rein "ideologiegesteuert" seien und deshalb nicht weiter ernst genommen werden dürften.

    Selbstverständlich - halte ich dem entgegen - ist eine Verkehrswende ebenso möglich wie nachhaltiges Wirtschaften. Wir sind nicht dazu verdammt, uns zu ruinieren und uns und unseren Kindern und Enkel die Lebensgrundlagen zu entziehen.

    Und dieses Umsteuern führt auch nicht zu einer Weltwirtschaftskrise. Im Gegenteil: Ein Umsteuern ist notwendig, um eine Weltwirtschaftskrise, und noch mehr Krieg und Gewalt zu verhindern.

    Ich nehme als Beispiel immer gerne und immer wieder die Möglichkeit, durch Tempolimits und der Reduktion der Verkehrsinfrastruktur für den Autoverkehr zugunsten von Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV eine Verkehrswende herbeizuführen, die niemandem schadet, allen nutzt und außerdem noch immense Staatsfinanzen einspart, die dann andernorts sinnvoll verwendet werden können.

    Max. Tempo 60 auf Landstraßen, max. Tempo 80 auf Autobahnen, ÖPNV ganz klar vorrangberechtigt, zum Beispiel durch entsprechende Haltestellengestaltung, sodass beim Halten des Omnibusses keine Autos an dem Bus vorbeifahren können, während die Fahrgäste ein- und aussteigen. Was übrigens sehr viel schneller vonstattengeht, wenn wie in Hannover die Busse 3 (Solobus) bzw. 4 Türen (Gelenkbus) haben, alle Türen zum Ein- und Aussteigen freigegeben sind und der Busfahrer vom Fahrkartenverkauf und der Fahrkartenkontrolle entlastet ist. (Das mit dem Fahrkartenverkauf ist in Hannover noch Aufgabe des Busfahrers, in Oldenburg aber gibt es dafür Automaten im Bus.)

    Warum mir das gerade jetzt in den Sinn kommt? Vorgestern fuhr ich in Hameln bei einem Bus mit, weil die mittlere Tür mir am nächsten war und da gerade Fahrgäste ausstiegen, stieg ich dort ein und wurde prompt vom Fahrer angebrüllt: "Vorne einsteigen und Fahrkarte vorzeigen!". Da sowieso keine anderen Fahrgäste einstiegen, bin ich im Bus nach vorne gegangen, was der Fahrer wohl schon für impertinent hielt. Aber ich kenne diese "Fahrerbrut": Steigst du dann hinten wieder raus, um vorne einzusteigen, dann macht er alle Türen zu und fährt vorher ab. Als ich ihm dann mein 9-Euro-Ticket zeigte und sagte, in Hannover sei es üblich, auch die hinteren Türen zum Einsteigen zu nutzen und die Hamelner Gepflogenheiten seien mir neu, konnte ich ihn halbwegs beruhigen.

    Übrigens: Auch das ist eine Maßnahme, für die nicht viel Geld ausgegeben werden muss, nämlich Busfahrer zu Menschen zu machen, die Fahrgäste als Menschen akzeptieren und nicht für "Beförderungsfälle" halten. (Beförderungsfälle = Amtsdeutsch in Verkehrsbetrieben). Und wir schlittern auch nicht in eine Weltwirtschaftskrise damit, dass Busfahrer sich ein wenig menschlicher verhalten.

    (Kleiner Genderhinweis: Tatsächlich ist es nach meiner Erfahrung so, dass Busfahrerinnen sich in der Regel den Fahrgästen gegenüber rücksichtsvoller und verständnisvoller verhalten!)

  • Der Verkehrssektor verursachte in 2019 nur 20% vom deutschen CO2-Ausstoß.

    Immerhin gibt es ein Bundesklimagesetz, das die Bundesregierung zum Handeln zwingt (§8, Sofortmaßnahmen bei Überschreitung der Emissionsmengen). Aber wenn das nicht mal dort klappt, wo die Früchte wirklich niedrig hängen...

    Ich hab mal zum Spaß "ausgerechnet", dass wir in D täglich ca. 60 Mio. Liter Sprit-Verbrennung alleine dadurch verhindern könnten, wenn nur die ungenutzten Beifahrersitze und Rückbänke aus den Autos ausgebaut werden müssten. ^^ Ist das ein unzumutbarer Eingriff in den Wohlstand? ^^

    Das wären dann ca. 420 Mio kWh Energieeinsparung täglich. Mit Null Aufwand oder Verzicht verbunden. Und angeblich zählt ja jede einzelne kWh...

  • Hamburg war mir zu weit und außerdem gab's in Hannover eine Fahrrad-Demo gegen den autobahnmäßigen Ausbau des Südschnellweges.

    Dort soll aus dem zweispurigen Schnellweg ein zweispuriger Schnellweg mit breitem Mittelstreifen und breiten Seitenstreifen gemacht werden.

    Das wird dann als Zusatz an Sicherheit verkauft, obwohl es in Wirklichkeit um den Tempo 100- Ausbau (evtl. auch Tempo 120) geht.

    Hinterher würde der Schnellweg aussehen wie eine Autobahn.

    Link zu einem NDR-Bericht, in dem von 450 Teilnehmer*innen die Rede ist. Nach meiner Einschätzung waren es mindestens 600.

    In dem kurzen Film vom NDR heißt es im Textstreifen des Films: Die Verkehrsplaner sähen die Verbreiterung als notwendig an. Was für ein Unfug!

    Der Autoverkehr soll doch zurückgehen, die Autos kleiner, sparsamer und weniger werden. Und sie sollen langsamer fahren. Warum braucht es dann breitere Straßen mit zusätzlichen Sicherheitsstreifen?

    Hannover: Fahrrad-Protest gegen den Ausbau des Südschnellwegs
    Sie fordern "Keine Autobahn durch die Leinemasch". An der Demo beteiligten sich laut Polizei rund 450 Personen.
    www.ndr.de

    Das Wetter in Hannover war super, in Hamburg scheint es geregnet zu haben? Tapfer, dass trotzdem so viele am Start waren! :thumbup: