Woche 11 vom 14. März bis zum 20. März 2022

  • Anhand des folgenden Beitrags versuche ich mal die Infrastrukturkosten für den Kfz-Verkehr abzuschätzen:

    Thüringens größtes Straßenbauprojekt: FAQ zur B247n im Unstrut-Hainich-Kreis | MDR.DE
    Die B247 wird nordwestlich von Bad Langensalza neu gebaut, damit Fahrzeuge nicht mehr durch Mühlhausen, Höngeda und Großengottern fahren müssen. Das Budget…
    www.mdr.de

    Streckenlänge: 22 km

    Verkehr: 13.000 KfZ/Werktag

    Kosten (Bau + 30 Jahre Betrieb): 560 Mio. €

    Nehmen wir an, dass am Wochenende nur halb so viel Verkehr ist wie werktags, so haben wir ca. 120 Mio. KfZ / 30 Jahre.

    Macht ca. 4,50 € pro Fahrt, ca. 20 ct/km.

    Nun ja, die Straße kann dann bestimmt noch 10 Jahre ungewartet existieren, wodurch die Kosten auf 15 ct/km sinken.

    Dass die Baukosten evtl. höher ausfallen als geplant wird dadurch kompensiert, dass diese Straße mehr Verkehr anlockt. Schließlich kommt man dann in 40 Minuten von Mühlhausen nach Erfurt und lässt den Regionalexpress (48 min) zur zweiten Wahl werden.

    15 ct pro gefahrenen KfZ-Kilometer, das ist viel. Habe ich da die Verkehrsmenge falsch angenommen? Sind die 13.000 KfZ/Tag pro Fahrtrichtung gemeint?

    Einmal editiert, zuletzt von CKO (14. März 2022 um 21:50) aus folgendem Grund: Zahlen sinnvoll (und fair) gerundet.

  • Way: 284849298 | OpenStreetMap
    OpenStreetMap is a map of the world, created by people like you and free to use under an open license.
    www.openstreetmap.org

    Ich rechne dir das mal aus: 560e6€ / (13000 / 2) = 86154€. Angenommen da fahren immer dieselben Pendler, einmal pro Tag in die eine Richtung, einmal in die andere. Dann subventioniert man jeden von ihnen mit 86k€.

    Parallel verläuft ne Regionalbahn. Einspurig, keine Oberleitung. Vielleicht lieber darin investieren und auf der Straße paar Schikanen einbauen?

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • »Ungewöhnlicher Unfall in Oldenburg: Ein Hund habe in der niedersächsischen Stadt eine Sitzbank auf die Fahrbahn gezogen, eine E-Bike-Fahrerin sei dann mit dieser zusammengestoßen, teilte die Polizei mit

    Oldenburg: Hund zieht Sitzbank hinter sich her und verursacht einen Unfall
    Er war an einer Holzbank angebunden und rannte plötzlich mit ihr los: Ein rund 50 Kilogramm schwerer Berner Sennenhund hat in Oldenburg einen Verkehrsunfall…
    www.spiegel.de
    POL-OL: +++ Ungewöhnlicher Verkehrsunfall in Oldenburg - Hund zieht Sitzbank auf die Fahrbahn +++
    Oldenburg (ots) - Bei einem ungewöhnlichen Verkehrsunfall an der Alexanderstraße sind am Donnerstag eine 34-jährige Frau und ihre dreijährige Tochter leicht…
    www.presseportal.de

    Wenn man genau liest, merkt man: Die E-Bike-Fahrerin war auf dem Hochbordradweg unterwegs. Nicht auf der Fahrbahn ...

  • Wer hätte denn damit rechnen können?

    https://www.spiegel.de/auto/fahrkultu…e8-95c427c55ad9

    Ich nicht. In Deutschland sind SUV entgegen ihrem schlechten Ruf jedenfalls unfallstatistisch unauffällig.

    1) „SUV und Pickups“ nach US-Maßstäben laufen in D unter „Monstertruck“, hiesige SUV gelten in USA dagegen quasi als Kleinwagen.

    2) Probleme beschränken sich aufs *Links*abbiegen.

    3) Es ist unklar, ab die gefundene Unfall-Häufigkeit auf die Fahrleistung normiert wurde.

  • Ich nicht. In Deutschland sind SUV entgegen ihrem schlechten Ruf jedenfalls unfallstatistisch unauffällig.

    1) „SUV und Pickups“ nach US-Maßstäben laufen in D unter „Monstertruck“, hiesige SUV gelten in USA dagegen quasi als Kleinwagen.

    2) Probleme beschränken sich aufs *Links*abbiegen.

    3) Es ist unklar, ab die gefundene Unfall-Häufigkeit auf die Fahrleistung normiert wurde.

    "unfallstatistisch unauffällig"

    Ich finde das alles ehrlich gesagt total unwichtig. Ich finde auch die Tatsache, dass aus "praktischen Gründen" nur die Toten gezählt werden, irgendwie widerlich.

    Fakt ist doch, dass wir im Straßenverkehr knapp 1000 Verletzte pro Tag in D haben, die meisten davon m.W. in Innenstädten. Und dass diese auf dem Unfall-Altar des "Übersehens" (Hoppla, war da was?) geopfert werden, weil die Alternative - Autos in Städten sehr viel langsamer fahren, Privat-Autos raus aus Städten - als "schlimmer" eingestuft wird als das Schicksal von Leuten, die fortan im Rollstuhl fahren und ggf. aus der Schnabeltasse trinken müssen.

    Vorschläge a la "A-Säule schmaler machen" sind für mich empathieloses Rumgewichse von Typen wie Dr. Seltsam. So als würde man auf ein brennendes Haus starren und fachsimpeln, ob man nicht vielleicht "irgendwann mal" so was wie eine Feuerwehr erfinden sollte.

    Statistiken: Schön und gut, aber wenn sie sich nur mit Marginalien befassen und das eigentliche Problem überhaupt keine ernsthafte Rolle spielt, wofür sind sie dann gut?

  • Statistiken: Schön und gut, aber wenn sie sich nur mit Marginalien befassen und das eigentliche Problem überhaupt keine ernsthafte Rolle spielt, wofür sind sie dann gut?

    Offensichtlich ist die Karosserieform europäischer SUV keine Variable, die das Unfallrisiko negativ beeinflusst. Der Kampf gegen SUV ist also die (sicherheitstechnische) Marginalie. Es gibt genügend andere Subjekte für effektive Verbesserungen (Geschwindigkeit und Fahrleistung von *allen* KFZ senken, v.a.).

  • Offensichtlich ist die Karosserieform europäischer SUV keine Variable, die das Unfallrisiko negativ beeinflusst. Der Kampf gegen SUV ist also die (sicherheitstechnische) Marginalie. Es gibt genügend andere Subjekte für effektive Verbesserungen (Geschwindigkeit und Fahrleistung von *allen* KFZ senken, v.a.).

    Aber dass ein SUV bei gleicher Unfall-Situation einen höheren Schaden beim Opfer verursacht, als ein Kleinstwagen, ist - denke ich - trivial. Insofern: Höherer SUV-Anteil bei gleichbleibendem Unfallrisiko -> insgesamt höherer Schaden. Oder ist das falsch?

    Es gibt m.W. Untersuchungen zum Risiko, beim Überfahren-Werden zu sterben, das wohl ganz klar von der Geschwindigkeit des Autos abhängt. Letztendlich aber wohl eher von der Energie. Doppeltes Gewicht -> doppelte Energie.

    Ich denke schon, dass ein höherer SUV-Anteil insgesamt mehr Tote/schwerere Verletzungen verursacht, selbst wenn das Risiko für Unfälle nicht ansteigt. Was machen wir damit? :) Rechtfertigt das nicht den Kampf gegen SUVs?

  • Es gibt m.W. Untersuchungen zum Risiko, beim Überfahren-Werden zu sterben, das wohl ganz klar von der Geschwindigkeit des Autos abhängt. Letztendlich aber wohl eher von der Energie. Doppeltes Gewicht -> doppelte Energie.

    Das Masseverhältnis zwischen Fußgängern und Autos ist schon bei einem Smart so ungünstig, dass es keinen sprübaren Unterschied mehr macht, ob das Fahrzeug, das den Fußgänger rammt, noch viermal so schwer ist. Mehr als tot geht halt nicht.

  • Hier beschwert sich jemand über Parkplatzmangel im Hamburger Mühlenkamp-Quartier: https://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011574

    Es gibt kein Anrecht auf kostenlose/subventionierte Parkplätze im öffentlichen Straßenraum. Man sollte das zum Bewohnerparkgebiet machen und den Preis so hoch schrauben, bis es ausreichend Parkplätze gibt. Rest soll dann der Markt regeln: Wer zu arm ist um sich einen Parkplatz zu leisten, muss wegziehen (Mieten sind dort eh teuer) oder auf's Rad umsteigen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Mein Trigger, als bekenennder SUV-Hasser bin ich sogleich zur Stelle: Iiiiih

    Ist zwar cool und sehr lustig, aber letztlich auch zu kurz gedacht. Immerhin wäre es gut, wenn SUV's noch viel stärker geächtet werden würden, aber damit darf dann nicht Schluss sein. Es reicht nicht, dass die Autoindustrie andere Autos baut, wie Pigor es in seinem Song vorschlägt, vielmehr ist es wichtig, eine Konversion zur ÖPNV-Mobilität flächendeckend durchzusetzen, ergänzend zu Fußverkehr und Radverkehr durchzusetzen.

  • Hier beschwert sich jemand über Parkplatzmangel im Hamburger Mühlenkamp-Quartier: https://sitzungsdienst-hamburg-nord.hamburg.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011574

    Es gibt kein Anrecht auf kostenlose/subventionierte Parkplätze im öffentlichen Straßenraum. Man sollte das zum Bewohnerparkgebiet machen und den Preis so hoch schrauben, bis es ausreichend Parkplätze gibt. Rest soll dann der Markt regeln: Wer zu arm ist um sich einen Parkplatz zu leisten, muss wegziehen (Mieten sind dort eh teuer) oder auf's Rad umsteigen.

    Wichtig ist es, keine Gelegenheit auszulassen, auf die Okkupation aller Verkehrsflächen durch den Autoverkehr aufmerksam zu machen. Auf eine Beschwerde über angeblichen Parkplatzmangel müssen 10 Beschwerden bei Politik und Verwaltung ankommen, dass es immer noch die Möglichkeit gibt, im Stadtteil mit PKWs rumzufahren.

    Gerne garniert mit Fotos von zugeparkten Gehwegen und dem ausdrücklichen Hinweis, dass es dem Beschwerdeführer nicht darum geht, dass mehr Parkplätze geschaffen werden, sondern dass die Anzahl der PKWs zu reduzieren ist.

  • Die Gefahren des Münchner Verkehrs
    Seit 2017 gab es mehr als 20 000 Verletzte im Straßenverkehr. Wo passieren besonders viele Unfälle? Und wie gefährlich ist es bei Ihnen um die Ecke oder auf…
    www.sueddeutsche.de
    Zitat

    Radfahrer leben auf Münchens Straßen am gefährlichsten. Sie sind besonders häufig in Unfälle verwickelt, und zwar vor allem im Stadtzentrum und den umliegenden Straßenzügen.