Jenas Frechheiten - angeordnetes Gehwegparken

  • ja, wäre drin, würde ich bei völlig offensichtlichem Standardfall (RWBP) durchaus erwägen.

    Hier ist aber eben das Neue: Gehweg + Parken auf Hochbord angeordnet mit 30cm Restbreite für Fußverkehr bei Neubau. Das hatte ich noch nicht, die oberste StVB bestimmt auch noch nicht.

    Ich würde da vorerst im Interesse eines "erwartungsvollen Abwartens" erstmal die Füße still halten können.

    Das allerdings nicht mehr, wenn mir Fristen davongaloppieren :/

  • Ein Artikel, der sich nicht direkt auf die hier diskutierte Straße bezieht, aber sehr deutlich macht, auf welcher Seite das Jenaer Ordnungsamt steht:

    Fußweg-Parken in Jena Ost im Visier des Ordnungsamtes
    Anwohner in Ost empört: Klärendes Verkehrsschild sei die Lösung. Was Anwohner und Stadt zur Parksituation sagen und warum eine Lösung nicht so einfach ist.
    www.otz.de

    Darin heißt es:

    Zitat

    „Fassungslos und mit vollstem Unverständnis“ haben Leute aus der Heydenreichstraße – Großraum Schlegelsberg – in Jena-Ost den Arbeitseinsatz des Ordnungsamtes am Dienstag zur Kenntnis genommen. So formuliert es in einem Schreiben Anwohner Ralf Schumann, nachdem die Inspektoren an allen parkenden Autos in der Straße rote Warnzettel platziert hatten. Auf denen habe es geheißen, dass die Fahrzeuge „verkehrswidrig abgestellt“ seien und man künftig dafür eine gebührenpflichtige Verwarnung erhalte.

    Also liebgemeinte Hinweiszettelchen statt Bußgelder, wenn man sich dem Problem tatsächlich mal vor Ort widmet ...

    Der gewarnte Autofahrer bzw. -parker versteht natürlich die Welt nicht mehr:

    Zitat
    Ralf Schuman merkt an, dass das dort schon ewig praktizierte Parken auf dem Gehweg formell gegen die StVO verstoßen möge, doch sei dieser „Aktionismus grober bürgerfeindlicher Unfug“. [...]

    Da der schmale Gehweg seit jeher nicht durch Fußgänger genutzt werde, sei das Parken auf dem Gehweg „nie ein Problem für irgendjemanden“.

    Wie üblich schafft es die Zeitung nicht, zu hinterfragen, ob der Gehweg nur deshalb nicht genutzt wird, weil es aufgrund der abgestellten Fahrzeuge schlicht unmöglich ist ...

    Für den Anwohner gibt es dagegen nur eine Lösung:

    Zitat

    Ralf Schumann fragt, ob es nicht ganz im Gegenteil angebracht wäre, „ein Verkehrsschild aufzustellen, welches gerade das Parken auf dem Gehweg dieser Straße erlaubt“.

    Aber auch ohne diese Neubeschilderung scheint nicht viel Unheil zu drohen, da es sich Ordnungsdezernent Benjamin Koppe (CDU) sicher nicht mit seinem Wählerklientel verscherzen möchte:

    Zitat

    Doch blieb Koppe in seinen Worten diplomatisch: Genau an den Stellen, wo Anwohner auf eigenem Grundstück keinen eigenen Stellplatz ausweisen können, „sollte man nicht so übergriffig sein“.