Heizen mit Wärmepumpe

  • Gab es nicht schon ein Zwangsumstellung von normaler Gas- auf Brennwertheizung?

    In meiner Mietbude gibt's Fernwärme, daher kenne ich mich da nicht so gut aus, aber ich meine, die anstehende wäre nicht die erste Zwangsumstellung ...

  • Gab es nicht schon ein Zwangsumstellung von normaler Gas- auf Brennwertheizung?

    In meiner Mietbude gibt's Fernwärme, daher kenne ich mich da nicht so gut aus, aber ich meine, die anstehende wäre nicht die erste Zwangsumstellung ...

    Ganz ohne "Zwangsumstellung" habe ich jetzt meinen alten Kondenstrockner gegen einen neuen Wärmepumpentrockner getauscht. Der Installateur sagte mir, das betagte Gerät könne zwar noch mal repariert werden, aber erstens teuer und zweitens Folgereparaturen jetzt schon absehbar.

    Ein neuer Wärmepumpentrockner ist zwar erst mal teurer als die früheren Kondenstrockner, aber je nach Nutzungshäufigkeit ist das Geld bald wieder eingespielt:

    "Der Unterschied in den Energieeffizienzklassen zeigt sich natürlich auch beim Stromverbrauch: Wärmepumpentrockner in der besten Klasse A+++ verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger als Kondenstrockner der Klasse B. Dadurch sparen Sie mit einem Wärmepumpentrockner auch jede Menge Stromkosten."

    https://www.enbw.com/blog/wohnen/en…e%20Stromkosten.

    Bei einer so hohen Stromersparnis frage ich mich, ob die alten Kondenstrockner überhaupt noch hergestellt werden dürfen.

  • Gilt eine von einem Gasmotor angetriebene Wärmepumpe im Sinne des Gesetzes als Gasheizung ?

    Nur mal so aus Interesse:

    Ein Kühlschrank ist im Prinzip auch eine Wärmepumpenheizung. In einem Raum (im Kühlschrankinnenraum) wird es kalt, in dem Raum, in dem der Kühlschrank steht, wird es warm.

    Und es gibt doch schon sehr lange Kühlschränke für den Campingurlaub, die mit Propangas betrieben werden.

    Ist eine solche Wärmepumpenheizung, wie sie in deinem Link beschrieben wird, vergleichbar mit einem Kühlschrank, der mit Propangas betrieben wird?

    In dem Link steht, ein Gasmotor treibt den Verdichter der Wärmepumpe an. Ist das bei einem Camping-Kühlschrank auch so?

  • In letzter Zeit wird vor allem aus den Reihen der FDP, Freie Wähler, CSU/CDU die Angst geschürt, dass alle ihre funktionierenden Heizungen verschrotten und sich Wärmepumpen kaufen müssen. Man fordert wieder einmal mehr, das Thema "technologieoffen" zu behandeln und in Betracht zu ziehen, zukünftig auch Gas- oder Ölheizungen mit synthetischen Brennstoffen zu betreiben. Ich habe mal versucht, darzustellen, was das konkret bedeutet.

    Bei der Heizung wird es noch einmal eine Größenordnung absurder als in der E-Fuel Debatte für Verbrennungsmotoren, weil es bereits effizienter wäre, direkt mit Strom zu heizen, als damit erst Gase zu erzeugen, die man anschließend verbrennt.

  • Bei der Heizung wird es noch einmal eine Größenordnung absurder als in der E-Fuel Debatte für Verbrennungsmotoren, weil es bereits effizienter wäre, direkt mit Strom zu heizen, als damit erst Gase zu erzeugen, die man anschließend verbrennt.

    Deiner Abbildung fehlt die Dimension „Zeit“.

    Wir haben gerade erst gehört, dass wir künftig allen verfügbaren Strom brauchen werden, damit die Klimaretter mit subventioniertem E-Kerosin weiter billig zu ihren Konferenzen um die Welt fliegen können. Da wird das mit dem „Heizen mit Strom direkt“ wohl erstmal ebensowenig was wie indirekt mit E-Heizöl.

  • Zwischen Strom und E-Fuel liegt als Zwischenprodukt noch Wasserstoff, das ebenfalls speicherbar und gegebenenfalls direkt in Wärme umzusetzen ist

    Das ist in dem Block enthalten, der die "Fabrik" darstellt. Wenn man gleich mit Wasserstoff heizt, sind die Verluste etwas geringer, weil mehrere weitere Prozessschritte wegfallen. Trotzdem wäre es effizienter, direkt mit Strom zu heizen, als damit ein Gas herzustellen, das man anschließend verbrennt. Die Energie, die im Wasserstoff steckt, kann ja niemals größer sein als die Energie, die man reingesteckt hat, um ihn zu erzeugen.

    Die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie hingegen funktioniert sehr gut (meistens ist das der unerwünschte Verlust). Direkt elektrisch zu heizen, ist natürlich auch nicht die Lösung, sondern allenfalls als Ergänzung für Wärmepumpen an wenigen sehr kalten Tagen (dafür müsste das Netz dann allerdings ausgelegt sein).

    Ich habe das nur eingefügt, um aufzuzeigen, wie absurd die Idee ist, mit E-Fuels zu heizen, wenn selbst eine Strom-Direktheizung schon absurd ist.

    Mit 1kWh elektrischer Energie kann man mit einer Wärmepumpe je nach Bedingungen 2 - 6 kWh Wärmeenergie nutzbar machen oder knapp zwei Schnapsgläser E-Fuel erzeugen (Energiegehalt 0,35 kWh).

  • Ganz ohne "Zwangsumstellung" habe ich jetzt meinen alten Kondenstrockner gegen einen neuen Wärmepumpentrockner getauscht.

    Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen solchen Stromfresser gehabt. Braucht man nicht, ist nur etwas unbequemer ohne.

    Habe gelebt in: WG, Einzimmerapartment, Mehrfamilienhaus mit und ohne Balkon, Reihenhaus.

  • "Das erste Mal" Wäschetrockner war im Studentenwohnheim. 17 Leute auf einem Flur, 10 Etagen, rund 300 m² Gebäude-Grundfläche mit rund 170 Bewohnern. Du musst bedenken, dass ein Wäschetrockner mehr ist, als nur "Bequemlichkeit". Er ermöglicht verdichtetes Wohnen und das ist außerordentlich günstig für die Energiebilanz! Außerdem könnten Trockner so betrieben werden, dass sie Stromspitzen bei der Strom-Erzeugung optimal ausnutzen. Und wenn mal ein paar Tage Dunkel-Flaute ansteht, dann muss so ein Trockner nicht unbedingt betrieben werden.

    Ich wage mal diese Prognose: Wenn alle Menschen in Deutschland mit lediglich der Hälfte oder einem Drittel des Wohnraumes auskämen, und der so gebaut wäre, dass man in größeren Mehrfamilienhäusern zusammenwohnt, dann müsste nicht dieser Druck zum Umbau auf Wärmepumpen entfaltet werden, sondern man könnte die Umstellung entspannter angehen und es wäre preiswerter für die Menschen.

    Und Wäschetrockner wären ein fester Bestandteil eines solchen Wohnkonzeptes, am besten von mehreren Haushalten im selben Haus gemeinschaftlich genutzt.

    Aber leider gibt es diese ganzen Pseudo-Ökos auf dem platten Land, die unheimlich stolz darauf sind, dass sie ihr Brennholz selbst im Wald einschlagen und damit herumprahlen, wie wunderbar das für die Umwelt und CO2-Bilanz angeblich wäre. Oder diese Pseudo-Klima-Schützer mit den Solarzellen auf dem Carport, wo dann ein tonnenschweres E-SUV darunter parkt, sodass die auf dem Carport-Dach produzierte Energiemenge dafür bei weitem nicht ausreicht. 8)

    Und im Windschatten von diesen Leuten, die ja tatsächlich oft noch einiges besser machen, als die vielen anderen "Umweltsäue", verstecken sich dann die, die ohnehin davon ausgehen, fossile Energien stünden endlos zur Verfügung und die von der Klimalüge reden. Und behaupten, sie würden im Namen einer völlig unbegründeten Klimaerwärmung-Verängstigungen-Propaganda, angeblich grausam unterdrückt werden.

    Das soll jetzt keine Schelte sein, in verschiedenerlei Hinsicht verhalte ich mich auch nicht besser als viele andere. Aber gerade deshalb ist es so wichtig, solche Aspekte auch mal auszuleuchten. Und es tut Not, dass die Einsicht reift, dass nicht alles so bleiben kann, wie es ist. Und noch wichtiger ist die Erkenntnis, dass Veränderung auch gute Seiten hat, auch wenn sie oft zuerst nicht gesehen werden.

  • Zum Verkauf des deutschen Mittelständers Viessmann an den US-Konzern Carrier gibt’s momentan beinahe nur Berichterstattung im Sinne von Deutschland schaffe sich komplett ab und verkaufe seine Kronjuwelen in die USA oder nach China. Die ZEIT legt hier dar, wie wir wieder mal als Wirtschaftsstandort in diese Situation gekommen sind: Die Heizungslobby hat offenbar wider besseres Wissens so lange wie möglich an Gas- und Ölheizungen festhalten wollen und offenbar nicht so ganz unerheblichen politischen Einfluss ausgeübt. Das klappte in der GroKo mit dem Altmaier wohl ganz besonders gut.

    Tja. Und dann kam der russische Überfall und die so genannte Brückentechnologie namens Erdgas löste sich in Luft auf. Und nun sitzen wir wieder mal auf dem Topf.

    Viessmann-Verkauf: Lobbyieren bis zum Geht-nicht-mehr
    Der Verkauf von Viessmann zeigt, wie sehr die deutsche Industrie an alten Technologien festhält, bis sie überrumpelt ist. Die Politik war ihr dabei lange…
    www.zeit.de
  • Tja. Und dann kam der russische Überfall und die so genannte Brückentechnologie namens Erdgas löste sich in Luft auf. Und nun sitzen wir wieder mal auf dem Topf.

    Klitzekleines Missverständnis: Viessmann steht nicht kurz vor der Pleite, und es geht auch nicht um einen Notverkauf, weil sie zu lange an der Dinotechnik "Gasheizung" festgehalten hätten. Vielmehr wird nur die ausgezeichnet laufende moderne Wärmepumpen-Abteilung veräußert, und zwar für richtig fettes Geld - undenkbar, wenn das Management so starrsinnig gewesen wäre wie unterstellt.

    Offenbar sieht aber die Unternehmerfamilie durchaus noch eine Zukunft im klassischen Fossilheizungsmarkt, denn ansonsten hätten sie dieses Geschäftsfeld sicherlich gleich mitverkauft.

  • Was für ein Redeschwall, um einen überflüssigen Energiefresser doch noch irgendwie grün anzustreichen!

    Wäschetrockner sind keine überflüssigen Energiefresser. Sie ermöglichen verdichtete Besiedlung und Mehrfamilienhäuser. Wie stellst du dir das mit dem Wäschetrocknen vor? Hatte zufällig dieses Foto gefunden und mich an die Trockner-Beiträge erinnert:

    https://herrrothwandertwieder.de/wp-content/uploads/2018/12/Neapel-88-%C2%A9-2-1070x1524.jpg

    Wenn du beim Wäschetrocknen Energie sparen willst, dann trockne sie besser nicht in der Wohnung. Das kostet ebenfalls Energie, möglicherweise mehr als das Wäschetrocknen mit einem modernen Wäschetrockner. Wenn du draußen genug Platz hast, schön für dich! Aber das Wohnen nachhaltig und ressourcensparend zu organisieren, geht anders. Da hat nicht jeder seinen Wäscheständer im Garten.

  • Also wir haben im Mehrfamilienhaus eine Waschküche (gut, da steht auch ein Gemeinschaftstrocker mit "Sparschwein") mit Wäscheleinen, und auf meinem Balkon trocknet die Wäsche auch prima. In der Wohnung vermeide ich es, Wäsche aufzuhängen. Da braucht man nur mal auf das Hygrometer in dem jeweiligen Raum schauen, wohin die Luftfeuchtigkeit sonst steigen kann.

  • wir wohnen im Altbau :S

    Mit Luftfeuchtigkeit haben wir kein Problem.

    Ok, Dinge an die Wand zu schrauben ist dagegen schon ein Problem. Und da bin ich meinen Eltern dann dankbar für so viele Handwerksstunden bei der Eigensanierung eines Stadthauses mit BJ 1873. 8)

    Da weiß ich zumindest, was geht und wie ;)