Feinstaub aus Holzöfen

  • Ich muss diesen Thread noch einmal ausgraben und hoffe, niemandem auf die Füße zu treten oder einen Streit loszubrechen.

    Meine Eltern nehmen das eher locker, so habe es bis 1985 quasi überall gerochen und in ihrer Jugend sowieso, denn um 1950 herum stand noch in jedem Zimmer ihrer Elternhäuser ein Ofen herum. Ich weiß allerdings auch nach unserer Diskussion über die letzten Seiten nicht, ob es hinsichtlich unserer Gesundheit ein erstrebenswertes Ziel darstellt, die damaligen Luftverhältnisse wiederherzustellen.

    Mittlerweile nehmen meine Eltern die Sache offenbar doch nicht mehr so locker.

    Irgendwann um 2015 herum schwappte plötzlich der Trend mit dem Komfortofen in unser Wohngebiet und es tauchten immer mehr Edelstahlschornsteine an den Wohnzimmerwänden auf. Trotzdem war die Luftqualität noch annehmbar, denn immer wenn ich aus Hamburg zu Besuch war, freute ich mich über die knackig klare und frische Luft hier in der Provinz.

    Letztes Jahr hat sich einer der Nachbarn offenbar eine Pelletheizung zugelegt, die nicht ordentlich eingestellt war. Plötzlich stank es jedenfalls andauernd nach Holzbrand und zwar je nach Windrichtung so intensiv, dass sich das Lüften verbot. Ganz schön unpraktisch, wenn doch angesichts der Pandemie eigentlich regelmäßig gelüftet werden soll.

    Und dieses Jahr hat ein anderer Nachbar eine Scheitholzheizung bekommen. Und wenn die eingeschaltet wird, um den Warmwasserpuffer wieder anzuheizen, dann habe ich den Eindruck, ich bekäme hier tatsächlich binnen Sekunden Lungenkrebs. Das ist wirklich ein Gestank sondergleichen, der einem die Luft raubt. Und auch wenn es mich natürlich nichts angeht, was der Nachbar dort verheizt, so wundere ich mich wohl schon, dass sein Gartenzaun plötzlich in armlangen Stücken im Garten gestapelt liegt. Da weiß ich dann auch, woher der Gestank kommt, denn um naturbelassenes, trockenes Holz handelt es sich dabei ganz sicher nicht.

    Und ja, nach dem Spaziergang vorhin riecht meine Kleidung schon wieder so, als hätte ich den Nachmittag am Lagerfeuer verbracht. Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass das Verbrennen von Holz tatsächlich die Zukunft sein soll. Beim heutigen Home-Office in meinem ehemaligen Kinderzimmer roch es schnell nach einem angestrengt nachdenkenden Software-Entwickler, aber lüften ging ja nicht, weil’s anschließend noch übler gerochen hätte.

    Früher, vor knapp 30 Jahren, habe ich im Winter draußen im Garten gespielt. Das war zu der seligen Zeit von Gas- und Ölheizungen. Wenn man seine Kinder jetzt im Garten spielen lässt, haben die jedenfalls gute Chancen, später mal an Asthma und anderen Lungenkrankheiten zu leiden.

  • Malte: Ich habe mit unserem Schornsteinfeger schon darüber gesprochen, der sagte ausdrücklich: Ein Holzofen muss richtig eingestellt sein. Wenn das Holz zu frisch ist, kann das angezeigt werden. Dabei direkt Notruf, weil eine Messung eben sofort stattfinden muss, nicht durch den Schornsteinfeger einmal alle paar Jahre.

    Das Umweltbundesamt sieht das ähnlich: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundh…euerungsanlagen

  • Es will mir einfach nicht in den Kopf, dass das Verbrennen von Holz tatsächlich die Zukunft sein soll.

    Die Zukunft gehört hoffentlich der Wärmepumpe oder anderen elektrisch betriebenen Heizungen.

    Aber solange das Brenn-Holz ausreichend getrocknet wurde, sich an §3 BImSchV gehalten wird und man den Ofen richtig betreibt, sollte das nicht SOO schlimm sein.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Mir geht es bei uns im Wohngebiet auch auf den Zeiger. Alle sind an die Fernwärme angeschlossen. Und trotzdem lassen sich immer mehr einen Kamin einbauen. Wenn ich dann im Winter bei entsprechender Wetterlage das Fenster öffne, riecht es recht stark nach vebranntem Holz.

    Seit Jahrzehnten wurde die Luft in der Stadt durch viele Maßnahmen Stück für Stück immer besser. Und jetzt machen die Nachbarn den Dreck einfach zum Spaß :(

  • Mir geht es bei uns im Wohngebiet auch auf den Zeiger. Alle sind an die Fernwärme angeschlossen. Und trotzdem lassen sich immer mehr einen Kamin einbauen. Wenn ich dann im Winter bei entsprechender Wetterlage das Fenster öffne, riecht es recht stark nach vebranntem Holz.

    Seit Jahrzehnten wurde die Luft in der Stadt durch viele Maßnahmen Stück für Stück immer besser. Und jetzt machen die Nachbarn den Dreck einfach zum Spaß :(

    In "Hessen zuerst", ein Vogelsberg-Krimi, macht sich der Krimi-Autor Dieter Farber unter anderem lustig über "übermotivierte Akademiker, die zum Holzmachen in den Wald ziehen". Sehr lesenswert!

    Dietrich Faber – HESSEN ZUERST! – Die Show zum neuen Buch – kuenstLich e. V.

    Das Schlimme an den Kamin-Jüngern: Die glauben auch noch was Gutes für die Umwelt zu tun, wenn sie im Schweiße ihres Angesichtes in den Wald ziehen, um sich ihr Holz zu machen.

  • Man verbindet ja viele Erinnerungen mit dem Geruchssinn. Schon fast schade, wenn man dann irgendwann herausfindet, dass das alles banale chemische Reaktionen waren:

    Der Geruch nach einem warmen Sommerregen? Petrichor.

    Der Geruch des Winters? Feinstaub.

  • Tun sie ja auch, wenn sie stattdessen Erdöl oder Gas verbrennen würden.

    Also wenn sie ihren ganzen Brennstoff aus dem Wald holen, vielleicht. Das ist aber ziemlich anstrengend und obendrein Diebstahl. Wenn man - wie mein Nachbar - zur Unterstützung ausgemusterte Europaletten zersägt und verfeuert, kommt Dioxin aus dem Schornstein und rieselt auf die Gundstücke in der Nachbarschaft.

    Europaletten z.B. müssen mit Insektenschutzmitteln behandelt sein, sonst dürfen sie nicht grenzübergreifend verwendet werden. "Des is a ganz normals Hoiz", meinte er, als ich ihn drauf ansprach. Aber auch Bauhölzer im Außenbereich sind zwecks Haltbarkeit meistens "bromiert", die meisten Hobby-Kaminbetreiber interessiert das m.W. nicht.

    Und das "eingesparte" CO2 ist bei der nächsten Fahrt mit dem Auto wieder da. Mein Nachbar fährt den dicksten SUV in der Straße. Davon, lieber seine vorhandene Gastherme zu benutzen und statt dessen mit dem Fahrrad zu fahren, hält er gar nichts. :)

  • Es gibt durchaus Palletten die kann man verbrennen, richtige Europaletten gehören nicht dazu.

    Ohne das Buch gelesen zu haben, hab ich Uli schon s verstanden, dass es um Leute geht, die ihr Holz selber aus dem Wald holen.

    Wahrscheinlich hat mit dem kleinen Hänger, das dauert dann scho bissl. Ist aber bei den meiste eher so etwas wie ein Hobby und zieht sich ein paar Wochenenden. Denke der Spritverbrauch ist auch da überschaubar.

    Wir holen aber z. B. schon das Holz selber aus dem Wald. Als Landei habe ich Verwandtschaft, die dazu das nötige Gerät besitzt, bzw. wir machen das gemeinsam.

  • Würde mich nicht betreffen, wir haben keinen Komfort-Kamin, sondern viel Schlimmer, das ist die "Winterheizung".

    Ich finde das im Gesamtzusammenhang gar nicht „viel schlimmer“. Ich habe ja in einen Freundeskreis eingeheiratet, aus dem viele Menschen „vom Dorf“ kommen, wo halt bis heute in manchen Häusern der Kaminofen die einzige Heizung darstellt. Ist halt so.

    Viel problematischer empfinde ich die ganzen Komfortöfen, die ja, ich formuliere es mal vorsichtig, vorrangig zum Spaß neben einer bestehenden Heizung betrieben werden.

  • Es gibt durchaus Palletten die kann man verbrennen, richtige Europaletten gehören nicht dazu.

    Ohne das Buch gelesen zu haben, hab ich Uli schon s verstanden, dass es um Leute geht, die ihr Holz selber aus dem Wald holen.

    Wahrscheinlich hat mit dem kleinen Hänger, das dauert dann scho bissl. Ist aber bei den meiste eher so etwas wie ein Hobby und zieht sich ein paar Wochenenden. Denke der Spritverbrauch ist auch da überschaubar.

    Wir holen aber z. B. schon das Holz selber aus dem Wald. Als Landei habe ich Verwandtschaft, die dazu das nötige Gerät besitzt, bzw. wir machen das gemeinsam.

    Ich will nix gegen Leute sagen, die ihr Holz selber aus dem Wald holen, im gültigen rechtlichen Rahmen. Es gibt schlimmere Hobbys, Autofahren zum Beispiel.

    Aber dann sollen sie bitte nicht so tun, als stünden sie an der Spitze eines nachhaltigen Umbaus unseres Wirtschaftens. Und sich womöglich noch Menschen in dieser Hinsicht überlegen fühlen, die in Mehrfamilienhäusern mit vielen anderen Menschen zusammenwohnen und alleine schon deshalb deutlich weniger Energie zum Heizen verbrauchen, weil sie anteilig eine deutlich geringere Wohnungs-Außenfläche haben.

    In dem erwähnten Buch (Hessen zuerst) wird erwähnt, dass die Freizeit-Holzhacker mit Hochleistungs-Holzfällerwerkzeugen zum Holzmachen ausziehen. Und dass sie einen übertrieben großen Kult um das richtige Equipment betreiben. Alleine das scheint mir schon fragwürdig hinsichtlich Nachhaltigkeit. Und ob es dann letztlich immer gelingt, die notwendige niedrige Holzfeuchte zu erreichen, wofür das Holz ja fachgerecht gelagert werden muss, wage ich zu bezweifeln. Abgesehen davon kann das Selber-Holzmachen in einem dicht besiedelten Land keine nachhaltige Lösung für breite Bevölkerungskreise sein.

    Letztlich ist das "Landleben" ein Privileg, das hochgradig subventioniert wird (Autoverkehrsinfrastruktur, Flächenverbrauch) trotzdem es wenig nachhaltige Perspektiven bietet im Hinblick auf ein nachhaltiges Wirtschaften, das allen Menschen eine auskömmliche Lebensperspektive ermöglicht.

    In einem Geo-Artikel vom 14.11.2018 wird vor den Umweltgefahren beim Holzverbrennen gewarnt:

    "Denn klimaneutral, wie oft behauptet, ist das Heizen mit Holz nicht. Zwar liefern Buche und Co. tatsächlich nachwachsende Rohstoffe. Und es stimmt, dass der Baum während des Wachstums genauso viel Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt, wie später beim Verbrennen freigesetzt wird. Bei dieser Gleichung wird allerdings der Feinstaub unterschlagen: Je nach Holzbeschaffenheit und Bauart des Ofens werden beim Verbrennen beträchtliche Mengen mikroskopisch kleiner Rußpartikel freigesetzt. Und die sind nicht nur gesundheitsschädlich – sondern auch weitaus klimaschädlicher als bislang gedacht."

    Holzöfen erzeugen mehr Feinstaub als der gesamte Verkehr: So steuern Sie gegen
    Heizen mit Holz boomt - und hat ein grünes Image. Dabei sind Emissionen aus den Öfen ein massives Umwelt- und Gesundheitsproblem. Wir geben Tipps, worauf ...
    www.geo.de
  • Luftqualität in Deutschland, inkl. Feinstaub

    Sie machen ein reines Stadtproblem, nämlich hohe Feinstaubwerte, zu einem allgemeinen Problem.

    Ihr Blick auf die Holzverarbeitung scheint auch stark theoretisch. Ungefähr so als würde ich mich darüber auslassen, was ein Sermon alles braucht.

    Keine Ahnung wie das in dem Buch beschrieben ist, aber in der Regel braucht man:

    - Kettensäge

    - Axt

    - Handschuhe

    - Ochsenkopf, für gut ausgerüstete

    Schäller, Keile, Zugketten etc, ist heute alles nicht mehr nötig, außer man hat eignen Wald, oder man fällt mal nur ein paar Bäume.

    Gefällt eigentlich nur noch organisiert mit Harvester, gerückt wird auch. Am Schluß gibts dann 4m Stapel, da kommt entweder der Laster oder eben der "Endverbraucher"

    Danach braucht man einen Spalter und eine Säge.

    Wie soll man sich dann die autoerotische Beziehung zum Holzwerkzeug vorstellen? Jemand besitzt 4 Äxte? Oder 3 Kettensägen?

    Besonders scharfen Spaltkeil?

    Oder verstecken sich in den Vorstadtgaragen die Schlepper und 14t Kipper?

    Und da können Sie sich 3x auf den Kopf stellen, alle Ihre aufgezählten Punkte treffen auf meine Landverwandschaft nicht zu.

    Die Leben mit sehr großer Sicherheit deutlich klimaneutraler als Sie, selbst wenn Sie nur in einem Vogelhäuschen wohnen würden.

  • Sie machen ein reines Stadtproblem, nämlich hohe Feinstaubwerte, zu einem allgemeinen Problem.

    Ihr Blick auf die Holzverarbeitung scheint auch stark theoretisch. Ungefähr so als würde ich mich darüber auslassen, was ein Sermon alles braucht.

    Ich denke, Feinstaub ist kein reines Stadtproblem, sondern überall dort, wo die Häuser ein bisschen näher zusammenstehen als 100m. Wie oft wird wohl in einem Dorf die Feinstaubkonzentration gemessen? Gerade bei Inversionswetterlage können auch da aufgrund der stehenden Luft zu hohe Werte zustande kommen.

    Wie soll man sich dann die autoerotische Beziehung zum Holzwerkzeug vorstellen? Jemand besitzt 4 Äxte? Oder 3 Kettensägen?

    Besonders scharfen Spaltkeil?

    Oder verstecken sich in den Vorstadtgaragen die Schlepper und 14t Kipper?

    Und da können Sie sich 3x auf den Kopf stellen, alle Ihre aufgezählten Punkte treffen auf meine Landverwandschaft nicht zu.

    Die Leben mit sehr großer Sicherheit deutlich klimaneutraler als Sie, selbst wenn Sie nur in einem Vogelhäuschen wohnen würden.

    Vielleicht sollte man die Sichtweite nicht nur auf das Holzwerkzeug beschränken, sondern auch noch darauf, was man sonst im Leben aufgrund dessen anschafft bzw. benutzt. Gerade die Fahrzeugwahl fällt dann vermutlich eher auf einen Auto mit hoher Bodenfreiheit und Allradantrieb. Wäre ja blöd, wenn man im Wald stecken bleiben würde. Aber benutzen tut man es dann trotzdem zu 99% auf bestens ausgebauten Strassen.

    Zur Vollständigkeit erwähne ich hier noch, dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und dort mit Holz geheizt wird, dass maximal 750 m transportiert wurde. Das nächste Nachbar ist 250m entfernt, im Umkreis von einem Kilometer stehen 10 Wohnhäuser. Da finde ich es schon eher vertretbar, auf die nicht Klima- und CO2 neutrale Art der Holzheizung zurückzugreifen. Auch die Schadstoffe der Holzverbrennung verteilen sich da auf eine grosse Fläche.

    Mir ist das Landleben daher bestens bekannt und auch wie das Holz geschlagen wird. Nebenbei habe ich in der Familie den weitesten Arbeitsweg und bin der einzige, der kein eigenes Auto besitzt und sich vegan ernährt. Daher lebe ich wohl deutlich klimaneutraler als meine Eltern und Brüder, obwohl ich in einer Stadtwohnung mit 50 qm mehr Wohnfläche pro Person beanspruche und diese erst noch Gas beheizt wird. Von daher würde ich mal behaupten, dass man ohne die genaue Lebensweise von fremden Personen im Internet kaum behaupten kann, ob sich jemand mehr oder weniger Klimaneutral verhält.

  • Zur Vollständigkeit erwähne ich hier noch, dass ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin und dort mit Holz geheizt wird, dass maximal 750 m transportiert wurde. Das nächste Nachbar ist 250m entfernt, im Umkreis von einem Kilometer stehen 10 Wohnhäuser. Da finde ich es schon eher vertretbar, auf die nicht Klima- und CO2 neutrale Art der Holzheizung zurückzugreifen. Auch die Schadstoffe der Holzverbrennung verteilen sich da auf eine grosse Fläche.

    Mag sein, dass sich die Schadstoffe auf eine große Fläche verteilen. In einer so wenig dicht besiedelten Fläche ist es ohnehin schwer ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu leben. Alleine schon wegen der Verkehrsproblematik. Da kommt es dann wahrscheinlich auch nicht mehr drauf an, ob wer mit Holz heizt. Ich sag das nicht, weil ich den Moralapostel spielen will, aber ich mag nicht diese "ökologische Verklärung" des "Landlebens". Die spielen nämlich gerne ihrerseits den Moralapostel und predigen vom angeblichen glücklichen und ökologisch nachhaltigen Landleben. :saint: Wer's glaubt!

    Und das sind ganz und gar keine Aversionen gegen die Bevölkerung im ländlichen Raum. Die Entsprechung im städtischen Raum ist das Leben in so genannten "Tiny-Houses". Oder Bauwagen-Siedlungen auf städtischen Brachflächen. Da wird schon drauf geachtet trockenes Holz zu verbrennen, aber man riecht halt trotzdem was. Und gesund wird das nicht sein. Und die Wärmedämmung ist naturgemäß begrenzt bei solchen "Tiny-Houses", wird aber nicht so gerne von den Bewohnern zugegeben.

    Eine kritische Einschätzung gibt es z. B. hier:

    Ein Auszug daraus: "Einer der systemimmanenten Aspekte eines Minihauses sind verhältnismäßig dünne Wände. Während moderne Energieeffizienzhäuser oder gar Passivhäuser heute mit Dämmstärken von 40 und mehr Zentimetern ausgestattet werden, können solche in Minihäusern nicht zum Einsatz kommen."

    Tiny Houses zwischen Ökologie und Nachhaltigkeit - Ogrido
    EnEV2016*) als Messlatte für ökologische Minihäuser. Tiny Houses erfreuen sich international wachsender Beliebtheit. Neben Zielen, Wünschen und Träumen wie…
    www.ogrido.com
  • Einer so wenig dicht besiedelten Fläche ist es ohnehin schwer ökologisch und ökonomisch nachhaltig zu leben. Alleine schon wegen der Verkehrsproblematik

    Die haben keine Verkehrsproblematik. Die wohnen entweder an/auf dem Arbeitsplatz, oder arbeiten im Ort.

    Zitat

    Die spielen nämlich gerne ihrerseits den Moralapostel und predigen vom angeblichen glücklichen und ökologisch nachhaltigen Landleben. :saint: Wer's glaubt

    Vielleicht sollten Sie unterscheiden zwischen städtischen Fettgürteln, wo viele Pendler in die Stadt pendeln (woran das wohl liegt?), wo unter anderem auch ich wohne, und dem Leben auf dem Land, wo das nur sehr wenige machen, weil zu schlicht weit. Trotzdem pendel ich nicht in die Stadt ;-), fahre sehr selten mit dem Auto und könnte auf ÖPNV völlig verzichten.

    Bis jetzt ist mir nicht aufgefallen, das jemand hier jemand Moralpredigten vom glücklichen und ökologisch Landleben gehalten hätte, aber wahrscheinlich bin ich da nicht objektiv Es könnte aber auch sein, das Sie das Stadtleben romantisieren.

    Vielleicht beschäftigen Sie sich mal mit dem Energiebedarf von öffentlichen Nahverkehr. Und vom Fernverkehr, der auf Schienen abgewickelt wird, und den hier im Forum wohl alle fröhlich, einschließlich meiner Person, nutzen.

    Es wird in nördlichen Ländern auch keine Form von heizen geben, die völlig frei von irgendwelchen Nebenwirkungen ist. Das sind auch Wärmepumpen nicht. Denn wir werden noch eine lange Zeit lang nicht genug Energie ökologisch nachhaltig speichern können, um die Winterzeit überbrücken zu können. Nicht im sonnigen Süden, nicht im windigen Norden. Bin weit davon entfernt jedem das Holzheizen zu empfehlen. Das hat Nebenwirkungen. Gas- und Öl-verheizen aber viel mehr.

  • Die haben keine Verkehrsproblematik. Die wohnen entweder an/auf dem Arbeitsplatz, oder arbeiten im Ort.

    Im ländlichen Raum habe ich einmal für eine Fahrt einen Bürgerbus benutzt, um ein Museum in einem kleinen Ort zu besuchen. Den muss man mindestens ein Tag vorher bestellen und man muss schon gute Gründe nennen, warum man ihn beansprucht, der Museumsbesuch war wohl ein ausreichender Grund.

    Bei der Fahrt erzählte mir der Fahrer davon, dass immer mehr Kinder (bzw. deren Eltern) den Bürgerbus bestellten um das Hallenschwimmbad im nächsten Mittelzentrum zu besuchen. Er war darüber ein bisschen verärgert, denn eigentlich sah er sich mehr dafür verantwortlich, alte Menschen zum Arzt oder zum Einkaufen zu fahren.

    In den Ferien fährt abgesehen vom Bürgerbus kein ÖPNV in den Schulzeiten nur zu Schulbeginn und Schulende. Die überwiegende Anzahl der Fahrgäste, sind Schülerinnen und Schüler.

    Vielleicht sollten Sie unterscheiden zwischen städtischen Fettgürteln, wo viele Pendler in die Stadt pendeln (woran das wohl liegt?), wo unter anderem auch ich wohne, und dem Leben auf dem Land, wo das nur sehr wenige machen, weil zu schlicht weit. Trotzdem pendel ich nicht in die Stadt ;-), fahre sehr selten mit dem Auto und könnte auf ÖPNV völlig verzichten.

    Wo in Deutschland der ländliche Raum so ländlich ist, dass dort nur noch Leute wohnen, die vor Ort arbeiten, ist wahrscheinlich nicht so klar einzugrenzen. Ziemlich sicher aber ist, das in den zurückliegenden Jahrzehnten des Autowahns viel dafür getan wurde, viele ländliche Räume immer dichter an die Städte heranzuführen durch immer schnellere und immer mehr Landstraßen und Bundesstraßen und Autobahnen.

    Dass im ländlichen "Speckgürtel"-Raum viele Pendler wohnen hat einerseits damit zu tun, dass der Straßenausbau das möglich gemacht hat. (Erreichbarkeit der Stadt im Auto mit geringen Wegezeiten.) Und es hat etwas zu tun mit der Idealisierung des Landlebens, das als erstrebenswert betrachtet wird. Allerdings nicht in Bezug auf die im ländlichen Raum gegebenen Arbeitsmöglichkeiten.

    Ich widerspreche dir ja gar nicht wenn du schreibst, dass deine Verwandtschaft auf dem Land sehr nachhaltig lebt:

    Die Leben mit sehr großer Sicherheit deutlich klimaneutraler als Sie, selbst wenn Sie nur in einem Vogelhäuschen wohnen würden.

    Nochmal es geht mir nicht um ich bin aber besser, oder moralischer oder nachhaltiger usw. als wer anders.

    Es geht drum, dass das Leben auf dem Land, wenn's denn nachhaltig sein soll, zumindest verkehrstechnisch mit Einschränkungen verbunden ist. Und Sie schreiben ja selbst, das von Ihrer Verwandtschaft, die so richtig auf dem Land wohnt, nur sehr wenige in die Stadt pendeln.

    Auch das Heizen ist in allein stehenden Einfamilienhäusern mit einem höheren Energieaufwand verbunden als in großen Mehrfamilienhäusern. Ebenso sind die Möglichkeiten für eine gute Wärmedämmung (das A und O zur Reduzierung des Heizenergiebedarfs) zu einem ökologisch und ökonomisch vertretbaren Aufwand nur in größeren Mehrfamilienhäusern gegeben, wegen der geringeren Wandaußenflächen pro Kubikmeter Wohnraum.

    Das Problem ist doch, dass immer noch Einfamilienhäuser auf großen Grundstücken im ländlichen "Speckgürtelraum" finanziert werden, anstatt nachhaltig gebaute Mehrfamilienhäuser mit hoher Energieeffizienz mit guter ÖPNV-Anbindung viel stärker zu fördern. Und wenn das wer offen anspricht, dann wird ihm vorgeworfen den Deutschen das Einfamilienhaus verbieten zu wollen.