Woche 45 vom 02. bis 08. November 2020

  • Wie schnell fährt denn der durchschnittliche Radfahrende in Amsterdam? Ich persönlich halte 20-25 kmh für eine übliche Geschwindigkeit unter Radfahrern, auch ohne Motorunterstützung.

    Allein schon des Materials wegen, Hollandräder eher langsam. Mir kamen dort beim morgendlichen Joggen schon Radler ein Buch auf dem Lenker lesend entgegen.

    15-20 würde ich eher schätzen, zumal ja in Amsterdam eher wenig lange Strecken in der Stadt existieren, wo es sich lohnt schneller zu fahren.

    Un selbst etwa in HH ist eine effektiv hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten auf Radwegen nicht möglich. Selbst wenn man einmal kurz 30 km erreicht, hat das auf den Druchschnitt wenig Einfluss. Auf meinen 20km zu Arbeit schon mit viel Anteil von Nicht-Radwegen und schnellem Fahren liegt meine Fahrzeit so um und bei 55 Minuten. Geht es schnell, evtl. noch ein paar Minuten weniger.

    Mein Rekord mit dem Rennrad liegt meine ich so bei 45 Minuten, da da muss man schon wieder leichte Umwege fahren, um einen Rennradoptimierte Strecke zu haben.

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  • Zitat

    Mein Rekord mit dem Rennrad liegt meine ich so bei 45 Minuten, da da muss man schon wieder leichte Umwege fahren, um einen Rennradoptimierte Strecke zu haben.

    "Optimieren der Strecke" ist aber absolut zulässig. In alle Richtungen. Auf meiner "fürs Rennrad idealen" Strecke zur Arbeit schaffe ich einen 27er Schnitt (manchmal mit Mühe, aber es geht) - dafür brauche ich dann für die 20km eben auch die oben erwähnten knapp 45 Minuten. Ich kann aber auch nur 12 km zur Arbeit fahren - mit mehr Querverkehr und Kreuzungen und deutlich schlechteren Wegen (also dem benutzungspflichtigen Mischmasch aus allem was in Nürnberg so herumliegt). Da brauche ich dann nur ~35 Minuten (und Schnitt eben nur knapp über 20).

    Und trotzdem sind beide Strecken (sogar noch eine dritte mit ~8 km und grobem Infrastrukturmist) zulässig, je nachdem was gerade los ist. Bei strömendem Regen und 3°C bin ich gerne weniger lange draußen und optimiere auf Zeit, bei bayrisch-blauem Himmel und 18°C fahre ich gerne die längste Strecke. Gerade beim Berufspendeln gibt es ja Optionen. Der Weg allein zum Einkaufen oder zum einzigen Laden für was-weiß-ich-Tauchzubehör? ist irgendwie gebunden, sonst nix.

  • Sollten andere Gemeinden in den NL auch so machen, zumindest die 50er Roller gehören nicht auf Radwege.

    Sehe ich genau so. Aber als ich vor ca. 5 Jahren auf der Polizeistation meiner niederländischen Ferieninsel vorsprach, was den Fahrern der vielen 50ccm Motorroller denn einfiele, auf Radwegen zu fahren (und die sind auch in den Niederlanden nicht überall breit und weit), da sagte man mir: Die dürfen nicht auf der Fahrbahn fahren (außerorts), sondern müssen auf den Radwegen fahren, auch wenn diese noch so schmal seien.

  • Sehe ich genau so. Aber als ich vor ca. 5 Jahren auf der Polizeistation meiner niederländischen Ferieninsel vorsprach, was den Fahrern der vielen 50ccm Motorroller denn einfiele, auf Radwegen zu fahren (und die sind auch in den Niederlanden nicht überall breit und weit), da sagte man mir: Die dürfen nicht auf der Fahrbahn fahren (außerorts), sondern müssen auf den Radwegen fahren, auch wenn diese noch so schmal seien.

    Ist ja auch richtig, die Neuregelung betrifft auch nur Amsterdam innerhalb des A10 Rings, dort sind jetzt Mofas und Mopeds mit Helmpflicht auf der Straße unterwegs. Ich bin fast wöchentlich in Venlo und da müssen sie auch noch auf dem Radweg fahren

  • Innerorts war es nach meiner Beobachtung bisher in den Niederlanden so geregelt, dass nur auf Kombi-Rad-Moped-Wegen die Mopedfahrer fahren durften.

    Auf reinen Radwegen dürfen die das innerorts nicht.

    Allerdings war ich nicht lange genug in den Niederlanden, um zu beobachten, wie das praktisch umgesetzt wird.

  • Praktisch sieht das hier im benachbarten Venlo so aus, dass in Venlo Moped+Mofafahrer auf dem Radweg sind, ich gucke aber nächsten Besuch nochmal genauer auf die Beschilderung.

    Achte v.a. darauf, ob auch Mopeds (45km/h max-Kleinkrafträder) den Radweg benutzen. Da es in NL AFAICS auch zahlreiche zum Mofa gedrosselte "Vespa"-Type Roller gibt, kann man das wohl nur nach einem Blick aufs Nummernschild (Moped schwarz-gelb/Mofa weiß-blau) entscheiden.

  • da ich da regelmäßig selbst mit 25-30 unterwegs bin und dann tüt tüt will einer vorbei, schließ ich darauf dass es Mopeds (45er Roller) sind. Das von Ullie gepostete VZ kenne ich aber auch, bin aber der Meinung, das damit dann auch Mopeds (45er) innerorts auf den Radweg gehören. In Amsterdam hingegen müssen seit 2018 hingegen auch 25er Roller jetzt mit Hem auf die Fahrbahn was den dortigen Absatz von 25ern masssiv einbrechen ließ und den Absatz von 45ern beflügelte

  • In Amsterdam hingegen müssen seit 2018 hingegen auch 25er Roller jetzt mit Hem auf die Fahrbahn was den dortigen Absatz von 25ern masssiv einbrechen ließ und den Absatz von 45ern beflügelte

    ...was (also der Krad-Klassenwechsel, nicht etwa die Verbannung der Kräder vom Radweg) wahrscheinlich der Verbesserung der Verkehrssicherheit nicht unbedingt gedient haben dürfte.

  • da ich da regelmäßig selbst mit 25-30 unterwegs bin und dann tüt tüt will einer vorbei, schließ ich darauf dass es Mopeds (45er Roller) sind. Das von Ullie gepostete VZ kenne ich aber auch, bin aber der Meinung, das damit dann auch Mopeds (45er) innerorts auf den Radweg gehören. In Amsterdam hingegen müssen seit 2018 hingegen auch 25er Roller jetzt mit Hem auf die Fahrbahn was den dortigen Absatz von 25ern masssiv einbrechen ließ und den Absatz von 45ern beflügelte

    Ups, das war mir gar nicht klar, dass es da noch mal eine Unterscheidung gibt zwischen 45km-Krafträdern und 25km-Krafträdern.

    Ich hatte damals den Polizisten, mit dem ich gesprochen hatte, so verstanden, dass die Radwegebenutzungspflicht außerorts (und damit einhergehend das Benutzungsrecht) nur für Krafträder bis 25 km/h gilt.

    Hier in Deutschland ist es meines Wissens so geregelt, dass Krafträder bis 25 km/h den Radweg außerorts benutzen dürfen, auch wenn der Radweg nicht explizit für Krafträder bis 25 km/h freigegeben ist. Und innerorts dürfen Krafträder bis 25 km/h nur dann den Radweg benutzen, wenn der dafür mit Zusatzschild frei gegeben ist.

    Interessant ist auch dein Hinweis, dass der Absatz von Krafträdern mit maximal 25km/h in Amsterdam eingebrochen ist, seitdem diese nicht mehr auf den Radwegen fahren dürfen. Interessant deshalb, weil ja nicht zuletzt hier im Forum immer wieder ein erbittert geführter Streit über den Sinn oder Unsinn von spezieller Radverkehrsinfrastruktur aufflammt. In Amsterdam scheinen sich die Kraftradfahrer auf der Fahrbahn nicht wohl zu fühlen, wenn ihr Tempo auf 25km/h limitiert ist.

    Andererseits hatte MichiHH ja an anderer Stelle einen Bericht aus den Niederlanden verlinkt, in dem es heißt, dass Tempo 30 mehr und mehr auf allen Straßen innerorts zur Norm wird. Dann müsste man sich dort doch auch mit einem 25 km/h schnellen Kraftrad auf der Fahrbahn wohl fühlen. Oder ist das in den Niederlanden wie vielerorts in Deutschland: Wo 30 km/h dran steht wird 40 km/h gefahren .

  • Für mich neu (aber schon ein Artikel von Anfang Oktober): Die Bewertung der Unfallforscher der Versicherer zum Thema "niederländische Kreuzung":

    https://udv.de/de/strasse/kreuzung/geschuetzte-kreuzung

    Schade, dass in dem gesamten Artikel mit keinem Wort über die gefahrene Geschwindigkeit bei einem Abbiegevorgang berichtet wird. Eine niedrige Geschwindigkeit verringert nicht nur deutlich den Anhalteweg, sondern ermöglicht auch eine sorgfältigere Kontrolle, ob vorrangberechtigte Fußgänger oder Radfahrer den Abbiege-Fahrweg kreuzen. Ebenso ein zweites Anhalten bzw. eine entsprechende Anhaltebereitschaft während des Abbiegevorgangs. Auch darüber wird in dem Artikel nicht berichtet. Obwohl doch das "niederländische Kreuzungsdesign genau darauf ausgerichtet ist, dass nicht in einem Zug möglichst flott abgebogen wird, sondern langsam mit Bereitschaft zum Zwischenhalt. Stattdessen scheint man in dem Artikel davon auszugehen, der Abbiegende schaut einmal und biegt dann ab und wenn er oder sein Abbiegeassistent nix merkt, dann hat der betroffene Fußgänger oder Radfahrer halt Pech gehabt.

    Merkwürdig finde ich die Formulierung: "Ein vermeintlich neues Kreuzungsdesign soll helfen, diese Kreuzungsunfälle und insbesondere die schweren Rechtsabbiegeunfälle zu reduzieren." Ist das in dem Artikel als "Kreuzung nach niederländischem Vorbild" bezeichnete Kreuzungsdesign nun eine Neu-Entwicklung oder ein alter Hut? Wenn die Aussage "vermeintlich neues Kreuzungsdesign" zuträfe, dann müsste es ja schon hunderte dieser Kreuzungen in Deutschland geben. Warum habe ich dann hier noch keine gesehen?