Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit geschah mir gar wunderliches: Keine Autos mehr am Jungfernstieg
Das sieht dann so aus und ist natürlich — wie immer — schnell zu „übersehen“. Erst kurz vor dem Jungfernstieg taucht Zeichen 260 auf und verkündet, dass hier wirklich irgendwas ernst gemeint ist mit einer Sperrung:
Hier noch mal für die, die es bislang nicht verstanden haben:
Und zu verstehen gibt es eine ganze Menge: Ob diese ganzen Fahrzeuge hier wohl reinfahren dürfen? Das Schild sagt eher „nein“, aber vielleicht haben die alle eine Ausnahmegenehmigung oder rechnen nicht damit, dass ein so großer Bereich der Stadt tatsächlich autofrei werden könnte:
Auf der anderen Straßenseite wird derweil der so genannte Premiumradweg am Jungfernstieg entfernt. Ich erinnere mich noch gern daran, dass ich im Jahr 2012 eine Begegnung mit einem kraftfahrenden Rechtsanwalt für Verkehrsrecht hatte, der mich von der Fahrbahn drängen wollte, weil ich nicht auf dem tollen Premiumradweg gefahren bin und ich mir bei der Polizei ebenfalls noch das tolle Lied anhören von wegen „wo ein Radweg ist, muss dieser, (sic!) verwendet werden“ und „wenn sie den Mann anzeigen, kann er seinen Job verlieren!“ Die Beamtin auf der Wache war nur schwer davon zu überzeugen, dass Radwege nur mit einem blauen Zeichen 237, 240 oder 241 benutzungspflichtig sind und war sich ganz sicher, dass dort ein solches Schild von der Benutzungspflicht dieser Flaniermeile kündete. Hachja.
Der Radweg ist allerdings immer noch heißgeliebt und es passiert grundsätzlich das, was immer passiert: Die lieben Radfahrer fahren wild zwischen Fußgängern, Baumaßnahmen und Veranstaltungszelten hin und her.
Wenn die ganzen Autos nicht wären, gäbe es hier allerdings sehr viel Platz zum Radfahren. Ich bin mal gespannt, wie schnell sich
- Kraftfahrer daran gewöhnen, dass hier nicht mehr mit dem Auto gefahren werden darf
- Radfahrer daran gewöhnen, künftig nicht mehr ordnungswidrig auf dem ehemaligen Radweg herumzufahren
Blick in die Großen Bleichen. In dieser Straße kann man sich normalerweise vor lauter Motorenlärm kaum unterhalten. Mal gucken, ob das bald anders wird:
Schluss für heute, links geht’s zum Ballindamm, den ich mir beim nächsten Mal ansehe, rechts zur Bergstraße und weiter ins Bureau:
Die Stadt Hamburg hat ein Beteiligungsverfahren auf ihrer Internetseite und freut mich auf eure Rückmeldungen. Die ersten Kraftfahrer sind auch schon da und trommeln mit den Fäusten auf der Brust: Beteiligungsverfahren Jungfernstieg