Woche 29 vom 13. bis zum 19. Juli 2020

  • Ich habe in Hamburg auch noch keine Bestimmungen gesehen, die es verbieten, an den öffentlichen Ladesäulen etwas anderes als KFZ anzuschließen.

    Es gibt auch Leute, die das regelmäßig praktizieren:

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  • Segway und E-Scooter: Die Verkehrswende ist gescheitert

    Einst trat der Segway an, den Personentransport zu revolutionieren. Nächste Woche wird die Produktion des Stehrollers eingestellt.

    Dann sollten die E-Roller die Verkehrswende einläuten. Doch auch das ist gescheitert.

    Es sind ganz andere Räder, die die Welt bewegen,

    kommentiert Heike Manssen.

    am 10.07.2020, auf RND

    https://www.rnd.de/panorama/segwa…FL3WQUNCUU.html

  • Normalerweise haben E-Bikes ja normale Ladekabel mit Netzteil, so wie z.B. Laptops auch.

    An so einer E-Ladesäule müsste man das Rad ja erstmal anschließen können und dann ist das Netzteil selber ja trotzdem ungesichert gegen Regen und Diebstahl.

    Um den Akku signifikant zu laden müsste man den ja mindestens eine Stunde da so stehen lassen, das könnte für 20-30km reichen. Wenn man direkt neben der Ladesäule sowieso Picknicken möchte kann das vielleicht Sinn machen aber sonst kann man ja auch gleich ohne Unterstützung gemütlich weiterradeln.

  • Segway und E-Scooter: Die Verkehrswende ist gescheitert

    ...Auch wenn das E-Bike andere Verkehrsteilnehmer nerven kann, bringt es doch viele Menschen dazu, vom Autositz auf den Sattel zu wechseln....

    Die Verkehrswende hat m.E. überhaupt noch nicht angefangen. Vom Autositz auf den Sattel zu wechseln erfordert vom Protagonisten ohnehin einige unvermeidbare "physikalische Kröten" zu schlucken: Langsamer sein, Witterung, Hintern tut weh, usw.

    Aber die größte Kröte, die er dauerhaft schlucken muss, ist die Aufgabe seiner 1-Class-Position im Straßenverkehr. Und damit steht und fällt m.E. die sog. "Verkehrswende".

    Wer das Auto verläßt, muß dafür belohnt werden, oder darf zumindest nicht das Gefühl haben, dass er mehr als nur die "Witterungs-Kröte" schlucken muss. Solange die Willigen auch noch zusätzlich zu ihren physikalischen Bequemlichkeitseinschränkungen einen verkehrstechnischen Arschtritt für ihren Wechsel bekommen, wird es bei "Fundamentalisten" bleiben, aber niemals zu einer gesellschatlichen Massenbewegung werden.

  • Aber die größte Kröte, die er (derjenige, der Vom Autositz auf den Sattel wechselt) dauerhaft schlucken muss, ist die Aufgabe seiner 1-Class-Position im Straßenverkehr. Und damit steht und fällt m.E. die sog. "Verkehrswende".

    Sehr gut den Ist-Zustand beschrieben. Und zugleich die Aufgabe aufgezeigt: Jemand, der vom Autositz auf den Sattel oder in den ÖPNV wechselt, bei dem darf erst gar nicht das Gefühl aufkommen, dass er seine 1-Class-Position im Straßenverkehr aufgibt.

    Vielmehr muss alles getan werden, und vieles von dem was getan werden muss, ist technisch längst möglich, es muss alles getan werden, dass kein Mensch mehr auf die Idee kommt, als Autofahrer genieße er eine 1-Class-Position.

    Dann kommt auch nicht das Gefühl auf, eine 1-Class-Position aufzugeben, wenn man das Auto stehen lässt.

  • https://rp-online.de/nrw/staedte/xa…zt_aid-52273563

    Na klar, die tief stehende Sonne war schuld. Kann ja keiner damit rechnen, dass ein Radfahrer auf einem Radweg unterwegs ist. :cursing:

    Du hast eben nicht das Verkehrsmalbuch für Kinder gelesen, das die Polizei Österreich herausgibt: https://issuu.com/ivgroup/docs/ipa_malbuch

    Siehe auch hier im Forum: RE: Scharrrf rrrächts fahren!

    Sonst würdest du das wissen, dass die pöööse, pöööse Sonne die Autofahrer blendet:

    Da kannst du das alles auf Seite 26-27 nachlesen: "Es ist später nachmittag. Die Sonne steht sehr tief und blendet den Autofahrer. Schon hat es gekracht. Der Autofahrer hat den Mann auf dem Fahrrad übersehen. ...":cursing:

    Warum wird in solchen Berichterstattungen keine Aussage dazu getroffen, dass moderne Notbremssysteme helfen können, solche Unfälle zu verhindern oder zumindest die Unfallschwere zu reduzieren.

    Ja es gab einen Unfall mit einem automatisch gesteuerten Fahrzeug, dass möglicherweise einen LKW-Aufbau für ein Werbeplakat gehalten hat.

    Aber es geht ja erst mal gar nicht darum, dass das Auto automatisch gesteuert wird. Sondern darum, dass Assistenzsysteme die Arbeit des Fahrers unterstützen, ohne ihn aus der Verantwortung zu entlassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (20. Juli 2020 um 14:36) aus folgendem Grund: Ergänzung: "oder zumindest die Unfallschwere zu reduzieren" Danke für den Hinweis an Nbgradler

  • Zitat

    Warum wird in solchen Berichterstattungen keine Aussage dazu getroffen, dass moderne Notbremssysteme helfen können, solche Unfälle zu verhindern.

    Können sie nicht. Nie im Leben. Das mag in einigen Werbebroschüren anders aussehen, aber das Notbremssystem meines Autos kann nur "Unfallschwere reduzieren" und die "Warnung vor Aufprall" kann nur Hindernisse vor dem Auto erkennen. Noch nicht einmal das Abstandhalteradar, welches auf der Fahrbahn Radfahrer gut wahrnimmt, ist in der Lage eine Quer zu Fahrbahn stehende Kunststoffbarriere zu erkennen.

    Fahrer müssen hinschaun. Sonst nix. Wenn die Sonne im Weg ist muss eben langsamer abgebogen werden.

  • https://rp-online.de/nrw/staedte/xa…zt_aid-52273563

    Na klar, die tief stehende Sonne war schuld. Kann ja keiner damit rechnen, dass ein Radfahrer auf einem Radweg unterwegs ist. :cursing:

    Vor allem, wenn die Einmündung so gestaltet ist, dass der Autofahrer dank einer großzügigen Aufrundung mit wahrscheinlich 60 Sachen einbiegen kann, "wenn keiner kommt". Da wird dann eben nicht vor der Radfurt gebremst ...

    Komisch nur: Unfallzeitpunkt 18:47, da steht die Sonne im Westen. Der Radfahrer kommt aus Südsüdost.

    Aber immerhin: Die Zeitung schreibt "nach eigenen Angaben" und nicht "nach Erkenntnissen der Polizei".

    Zitat

    Wie die Polizei berichtet, ereignete sich der Unfall gegen 18.47 Uhr an der Einmündung Gelderner Straße/Alpener Straße in Sonsbeck. Demnach befuhr ein 31-jähriger Mann aus Sonsbeck mit seinem Pkw die Alpener Straße in Fahrtrichtung Sonsbeck. An der Einmündung Gelderner Straße bog er nach rechts ab, um seine Fahrt in Richtung Sonsbeck fortzusetzen.

    Nach eigenen Angaben wurde er durch die tief stehende Sonne geblendet und sah nicht, dass ein 29-jähriger Mann aus Geldern mit seinem Fahrrad den Radweg der Gelderner Straße benutzte und seine Fahrt geradeaus fortsetzen wollte. Im Einmündungsbereich kam es zum Zusammenstoß, wodurch der Radfahrer zu Fall kam.

  • Können sie nicht. Nie im Leben. Das mag in einigen Werbebroschüren anders aussehen, aber das Notbremssystem meines Autos kann nur "Unfallschwere reduzieren" und die "Warnung vor Aufprall" kann nur Hindernisse vor dem Auto erkennen. Noch nicht einmal das Abstandhalteradar, welches auf der Fahrbahn Radfahrer gut wahrnimmt, ist in der Lage eine Quer zu Fahrbahn stehende Kunststoffbarriere zu erkennen.

    Fahrer müssen hinschaun. Sonst nix. Wenn die Sonne im Weg ist muss eben langsamer abgebogen werden.

    Also ich stelle mir das so vor: Du fährst mit deinem PKW auf eine Kreuzung zu. Dein Unfallschutz-Assistenzsystem, das längst weiß, dass du auf eine Kreuzung zu fährst, bremst das Fahrzeug so weit runter, dass es in der Lage ist einen kreuzenden Radfahrer zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren, also nicht nur die Unfallfolgen vermindern, sondern wirklich den Unfall verhindern. Das müsste doch machbar sein. Es gibt doch verschiedene US-Staaten, in denen autonom fahrende Autos unterwegs sind. Die "schaun" doch hin. Die fahren doch nicht dauernd Menschen tot.

    Was ich sagen will (bzw. fragen will): Ist es jetzt speziell das Unfallschutz-System, was in deinem Auto eingebaut ist, dem du es nicht zutraust, dass es einen solchen Unfall wie beschrieben verhindern kann. Oder traust du das grundsätzlich keinem automatischen Unfallschutz-System zu.

    Ich will jetzt hier nicht unbedingt Werbung für automatisiertes Fahren machen. Aber es gibt doch auch heute schon vielfache Assistenzsysteme, auf die sich Autofahrer verlassen. Wenn man so will, dann ist ein ganz normaler Rückspiegel auch so eine Art Assistenzsystem. Erst recht ein Spurhalte-Assistent oder ein Antiblockiersystem, das ABS ist doch schon seit 2004 Pflicht in allen Neuwagen.

    Warum ist ein Assistenzsystem noch keine Pflicht, dass den beschriebenen Unfall verhindern kann, in einem Fall, in dem in der Unfallberichterstattung zu lesen ist, der Fahrer habe den Radfahrer nicht gesehen?

  • Ja nun, also was jetzt?

    Zitat

    Dein Unfallschutz-Assistenzsystem, das längst weiß, dass du auf eine Kreuzung zu fährst, bremst das Fahrzeug so weit runter, dass es in der Lage ist einen kreuzenden Radfahrer zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren, also nicht nur die Unfallfolgen vermindern, sondern wirklich den Unfall verhindern.[...]

    Es gibt doch verschiedene US-Staaten, in denen autonom fahrende Autos unterwegs sind. Die "schaun" doch hin. Die fahren doch nicht dauernd Menschen tot.

    oder

    Zitat

    Warum wird in solchen Berichterstattungen keine Aussage dazu getroffen, dass moderne Notbremssysteme helfen können, solche Unfälle zu verhindern.

    Bitte hier nicht mehrere unterschiedliche Systeme vermengen.

    Das eine ist ein derzeit existierendes System, das Unfallschwere verhindert (Notbremssystem). Dieses ist dazu da, den Insassen eines Fahrzeuges vor Unfällen zu retten - etwa wenn der Fahrer eingeschlafen ist oder ein plötzlich auftauchendes Hinderniss einen Aufprall unvermeidlich macht (Gegenverkehr auf der eigenen Fahrbahn, Bremscheck durch Fahrzeug vor dem eigenen). Das gibt es, das verhindert nix sondern reduziert Schadensschwere.

    Das andere ist Ihr Wunschtraum. Ich gestehe völlig zu: so etwas wünsche ich mir auch - alleine so etwas gibt es nicht. Genau deswegen ist der Autopilot von Tesla auch nicht mit der Bezeichnung "Autopilot" in Deutschland zugelassen. Die Kreuzungssituation in den USA ist anders als hier - die typische "4-way-stop" Kreuzung entspricht der Lösung unseres "Rechts vor Links", ist aber computergestützt erheblich einfacher zu erfassen als hier. Deswegen ist ein falsch kreuzender Radfahrer in D möglich, in den USA wäre die Situation wegen 4-way-stop möglicherweise anders.

    Dieser Webcomic ist ein unglaublich wichtiger Teil der Beschreibung: https://xkcd.com/1425/

    Präzise Anforderungen, bitte!

  • Da kannst du das alles auf Seite 26-27 nachlesen: "Es ist später nachmittag. Die Sonne steht sehr tief und blendet den Autofahrer. Schon hat es gekracht. Der Autofahrer hat den Mann auf dem Fahrrad übersehen. ..."

    Ein Tüpfelchen besser gehts in den deutschen Medien: Da hat regelmäßig "das Auto den Radfahrer erfasst"...

    Also so, wie man von einer Windböe oder von der Volkszählung erfasst wird.

  • Das eine ist ein derzeit existierendes System, das Unfallschwere verhindert (Notbremssystem). Dieses ist dazu da, den Insassen eines Fahrzeuges vor Unfällen zu retten - etwa wenn der Fahrer eingeschlafen ist oder ein plötzlich auftauchendes Hinderniss einen Aufprall unvermeidlich macht (Gegenverkehr auf der eigenen Fahrbahn, Bremscheck durch Fahrzeug vor dem eigenen). Das gibt es, das verhindert nix sondern reduziert Schadensschwere.

    Das andere ist Ihr Wunschtraum.

    Das heißt, mit so einem Notbremssystem ist es möglich mit einem sehr hohen Tempo über eine kurvige Landstraße zu fahren und vor Kuppen zu überholen und wenn dann ein PKW entgegenkommt, dann tritt der Notbremsassistent in Kraft und vermindert eventuell die Unfallfolgen, weil der Notbremsassistent unter Umständen schneller reagiert als der Fahrer.

    Das Notbremssystem ist jedoch nicht in der Lage, zu erkennen, (zum Beispiel über die GPS-Daten und die dort gespeicherten Tempolimits), dass sich das Fahrzeug auf einer Strecke bewegt, für das ein deutlich niedrigeres Tempolimit besteht?

    Es dürfte doch ein überschaubare Aufgabe sein, beide Systeme so miteinander zu kombinieren, dass das Notbremssystem in der Form von einer automatischen Geschwindigkeitssteuerung unterstützt wird, dass die Chancen sich deutlich verbessern die Unfallfolgen zu vermindern? Oder sogar einen Unfall von vornherein zu vermeiden!

    Ich denke übrigens nicht, dass das ein Wunschtraum von mir ist. Vielmehr befürchte ich, dass diese Technologie absichtlich nicht intensiv verfolgt wird und absichtlich nicht von der Politik eingefordert wird, weil es Leuten wie unserem Verkehrsminister, "dem Andi mit Benzin im Blut" nicht gefällt. Und vielleicht auch weil der Angst hat, dass er damit bei Vertretern der Automobillverbände und Autoproduzenten anecken würde.

    Und selber fährt der Herr Verkehrsminister einen über 30 Jahre alten BMW mit der für damalige Verhältnisse hohen Zahl von 170 PS. Wenn er schon damit Werbung für sich macht, dass er persönlich Auto fährt, sollte er dann nicht wenigstens ein Fahrzeug fahren, bei dem moderne Sicherheitssysteme eingebaut sind? Und zwar nicht nur solche für den Eigenschutz, sondern auch solche für den Fußgänger- und Radfahrerschutz? Stattdessen fährt er einen "Kraftprotz" von vor 30 Jahren.

  • Zitat

    Es dürfte doch ein überschaubare Aufgabe sein, beide Systeme so miteinander zu kombinieren, dass das Notbremssystem in der Form von einer automatischen Geschwindigkeitssteuerung unterstützt wird, dass die Chancen sich deutlich verbessern die Unfallfolgen zu vermindern? Oder sogar einen Unfall von vornherein zu vermeiden!

    Darf ich bitte noch einmal auf den xkcd-Webcomic von Oben verweisen. Wenn Sie das können - auf gehts! Die Autoindustrie würde, entgegen aller Vorurteile, ein System das Unfälle reduziert auf jeden Fall haben wollen. Ob das alle Preissegmente bekommen wäre dann eine andere Frage.

    Zitat

    Das Notbremssystem ist jedoch nicht in der Lage, zu erkennen, (zum Beispiel über die GPS-Daten und die dort gespeicherten Tempolimits), dass sich das Fahrzeug auf einer Strecke bewegt, für das ein deutlich niedrigeres Tempolimit besteht?

    Das Problem mit der Genauigkeit hatten wir ja bereits erwähnt. Ein solches System wird in TopGear (ich meine Season 11, Episode 5 oder 6 - ich habe wirklich kein Interesse nur im Rahmen der Diskussion das Ganze noch einmal alles anzusehen) beschrieben. Solange ein Fahrzeug in Japan unterwegs ist ist die Höchstgeschwindigkeit auf 110 km/h limitiert. Nur ist es eben mit GPS vergleichsweise einfach ein Land zu bestimmen - schon bei der Autobahn oder dem nebenan verlaufenden Feldweg wird das schwierig. In Brüssel verläuft die Stadtautobahn unter der Fußgängerzone - wollen Sie die Stadtautobahn auf Schrittgeschwindigkeit limitieren oder hinnehmen, dass Fahrzeuge mit Tempo 100 km/h durch die Fußgängerzone brausen.

    Mein Abstandhalteradar und Navigationssystem nehmen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf. Dazu gehört auch, dass es gelegentlich ein Zeichen 274 mit Höchstgeschwindigkeit 100 km/h von der Rückseite eines Reisebusses liest. Und dann der Ansicht ist, auf dem Nürnberger Innenstadtring wäre Tempo 100 erlaubt (nur um Vorzubeugen: ist es nicht. Das ist Innerstädtisch und auf 50km/h beschränkt). Der Tesla (mit "Autopilot") liest gerne mal ein Tempo 35 als Tempo 85 (https://www.vox.com/recode/2020/2/…acking-speeding ) oder liest ein Amerikanisches Highway Sign als Geschwindigkeitlimit (https://forums.tesla.com/forum/forums/n…eed-limit-signs ).

    Zitat

    Das heißt, mit so einem Notbremssystem ist es möglich mit einem sehr hohen Tempo über eine kurvige Landstraße zu fahren und vor Kuppen zu überholen und wenn dann ein PKW entgegenkommt, dann tritt der Notbremsassistent in Kraft und vermindert eventuell die Unfallfolgen, weil der Notbremsassistent unter Umständen schneller reagiert als der Fahrer.

    Der Notbremsassistent ist übrigens keine Zauberei. Er kann nicht durch Hügel blicken, er kann auch nicht durch Wände sehen. Was zum Geier haben Sie für Vorstellungen? Im schlechtest möglichen von Ihnen beschriebenen Fall treffen dann zwei Fahrzeug mit Differenzgeschwindigkeit 220 km/h statt 240km/h aufeinander. Eine Vollbremsung im Gegenverkehr nützt genau was?

    Zitat

    Ich denke übrigens nicht, dass das ein Wunschtraum von mir ist. Vielmehr befürchte ich, dass diese Technologie absichtlich nicht intensiv verfolgt wird und absichtlich nicht von der Politik eingefordert wird, weil e[...]

    Nochmal. Für ein automatisch fahrendes System ist eine Tempolimiterkennung notwendig. Die bisherigen Systeme können dies nicht ausreichend gut. Wenn Sie der Ansicht sind, besser in der Lage zu sein dies zu beurteilen als die Entwicklungsingenieure aller größeren Autofirmen (mit Tesla, wegen dem "Autopiloten" als derzeitigem Technologieführer), dann gratuliere ich. Ansonsten ist dies eine Verschwörungstheorie, etwa gleich großartig wie "5G verursacht Covid".

  • In Brüssel verläuft die Stadtautobahn unter der Fußgängerzone - wollen Sie die Stadtautobahn auf Schrittgeschwindigkeit limitieren oder hinnehmen, dass Fahrzeuge mit Tempo 100 km/h durch die Fußgängerzone brausen.

    Also im Moment ist die Geschwindigkeit weder auf der Stadtautobahn noch in der Fußgängerzone technisch limitiert. Weil per GPS nicht unterschieden werden kann, wo genau sich das Auto befindet, bleibt das so. Die Alternative wäre eine Beschränkung auf 100 km/h für beides. Das würde ich mir wünschen. Dann nimmt man es eben in Kauf, dass jemand mit 100 km/h durch die Fußgängerzone brettert. Im Moment könnte er das mit 250 km/h.

    Ab und an ein zu hohes erkanntes Limit stelle ich mir nicht problematisch vor, da es im Vergleich zu jetzt (gar kein Limit), keine Nachteile hat. Nur zu niedrig, das sollte nicht passieren. Aber für innerorts/ausserorts, ggf. auch 30er Zonen, sollte GPS genau genug sein.

    Wir reden hier über 08/15-Autos mit Fahrer. Der soll technisch nicht in der Lage sein, zu schnell zu fahren. Es geht nicht um autonom fahrende Fahrzeuge, die die erlaubte Geschwindigkeit ermitteln und maximal schnell fahren.

  • Das ist ein durchaus fairer Hinweis - ich sollte nicht "selbstfahrend" mit "limitiert" vermengen. Ein reines Limit auf "kleiner 50 km/h im Stadtgebiet", "kleiner 100 km/h Überland" und "kleiner 130 km/h auf der Autobahn (oder halt von mir aus dort unbegrenzt, solange sich das Gesetz noch nicht geändert hat)" wäre über GPS wahrscheinlich drin. Spannend wird es im Tunnel - mein Fahrrad-GPS empfängt dort sehr häufig nichts mehr.

  • Der Notbremsassistent ist übrigens keine Zauberei. Er kann nicht durch Hügel blicken, er kann auch nicht durch Wände sehen. Was zum Geier haben Sie für Vorstellungen? Im schlechtest möglichen von Ihnen beschriebenen Fall treffen dann zwei Fahrzeug mit Differenzgeschwindigkeit 220 km/h statt 240km/h aufeinander. Eine Vollbremsung im Gegenverkehr nützt genau was?

    Nochmal. Für ein automatisch fahrendes System ist eine Tempolimiterkennung notwendig. Die bisherigen Systeme können dies nicht ausreichend gut. Wenn Sie der Ansicht sind, besser in der Lage zu sein dies zu beurteilen als die Entwicklungsingenieure aller größeren Autofirmen (mit Tesla, wegen dem "Autopiloten" als derzeitigem Technologieführer), dann gratuliere ich. Ansonsten ist dies eine Verschwörungstheorie, etwa gleich großartig wie "5G verursacht Covid".

    Dass der Notbremsassistent durch Hügel schauen kann, das hatte ich nicht erwartet. Nachdem was Sie geschrieben hatten über den Notbremsassistenten, hatte ich den Eindruck, der Notbremsassistent arbeitet völlig unabhängig von anderen Assistenzsystemen.

    Ist doch so - oder?

    Und an der Stelle müsste in der Form nachgebessert werden, dass der Notbremsassistent unterstützt wird durch ein Aggregat, dass die Geschwindigkeit steuern kann.

    Sie haben doch beschrieben, dass es das gibt und auch die Probleme, die Sie dabei festgestellt haben. Aber diese Probleme erscheinen mir gar nicht so gravierend, wenn es lediglich darum geht, den Notbremsassistenten zu unterstützen

    Und zwar in der Form:

    Das Aggregat zur Steuerung der Geschwindigkeit verhindert ein zu schnelles Fahren. Und schon hat der Notbremsassistent es einfacher. Er hat mehr Zeit zu reagieren und mehr Zeit zum Bremsen und der Bremsweg ist kürzer, weil das Unfallereignis später eintritt, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gefahren wird im Vergleich dazu, dass eine überhöhte Geschwindigkeit gefahren wird.

    Wenn so ein Auto auf einer Straße fährt, bei der durch Kuppen die Sicht eingeschränkt ist, dann kann es gar nicht überholen, wenn das Fahrzeug davor ebenfalls die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährt.

    Und wenn das Fahrzeug dann außerdem noch einen Spurassistenten hat, dann wird der möglicherweise den Fahrer zusätzlich davor bewahren zum Beispiel einen langsamfahrenden Traktor zu überholen, weil der Spurassistent erkennt, dass der Fahrer versucht eine durchgezogene Linie zu überfahren und den Fahrer davor warnt, das zu tun. Zum Beispiel durch Geräusche oder durch Lenkradimpulse.

    Könnte zum Beispiel eine Fahrerassistenzsystem den Fahrer dieses Autos davor warnen, diesen Überholvorgang durchzuführen?

    Meines Erachtens müsste das möglich sein und liegt im Bereich dessen, was heute schon technisch zuverlässig machbar ist, zumindest in Bezug darauf, dass das Fahrzeug eine entsprechende Warnung an den Fahrer vermittelt.

    Das wäre dann ein "echter" Notbremsassistent, nämlich einer, der frühzeitig davor warnt, dass es in so einer Situation zu einer gefährlichen Begegnungssituation kommen kann.

    Die Fahrbahnbreite beträgt 6,50 m. Je Fahrspur also 3,25 m. Für ein sicheres Überholen eines Radfahrers ist das zu wenig.

    Wenn das Fahrzeug außerdem in der Lage ist zu erkennen, dass ein Radfahrer vor dem Auto fährt, und mit den nötigen Daten "gefüttert" ist, bzw. durch Kameras erkennt (Fahrbahnbreite, durchgezogene Linie), dann müsste es eigentlich auch möglich sein, dass das Fahrzeug selbstständig einen Überholvorgang verhindert.

    Das wäre dann so ein "richtig echter" Notbremsassistent.

  • Und wenn das Fahrzeug dann außerdem noch einen Spurassistenten hat, dann wird der möglicherweise den Fahrer zusätzlich davor bewahren zum Beispiel einen langsamfahrenden Traktor zu überholen, weil der Spurassistent erkennt, dass der Fahrer versucht eine durchgezogene Linie zu überfahren und den Fahrer davor warnt, das zu tun. Zum Beispiel durch Geräusche oder durch Lenkradimpulse.

    Das funktioniert dann aber leider auch nur auf Strecken mit einer Mittellinie. Die gibt es nicht überall. Mich hat so ein Spurhalteassistent in einem Mietwagen schonmal kurz irritiert. Ich war auf der Autobahn unterwegs wollte in einer Baustelle den gelben Markierungen folgen und musste dafür über den weißen Breitstrich zum Standstreifen fahren. Da musste ich schon ungewohnt kräftig gegen den Spurhalteassistenten lenken um ihn zu überzeugen, dass ich gerade wirklich absichtlich über den Breitstrich fahren will. Da könnte ich mir vorstellen, dass es Probleme beim Ausweichen vor plötzlichen Hindernissen gibt. Und es gibt ja auch Schilder (Zusatzzeichen 1049-11) die das Überholen von langsamen Traktoren explizieht erlauben.

    Davon abgesehen funktioniert diese Technik schon erstaunlich gut. Aber ich glaube, dass es noch sehr lange dauern wird, bis der allgemeine deutsche Autofahrer solche "Bevormundungswerkzeuge" akzeptieren wird.

  • Zitat

    Das wäre dann ein "echter" Notbremsassistent, nämlich einer, der frühzeitig davor warnt, dass es in so einer Situation zu einer gefährlichen Begegnungssituation kommen kann.

    Ich glaube, Sie machen gerade den selben Fehler, den Hugo790 bei mir bemängelt hat. Was Sie sich wünschen ist ein sicheres, automatisiertes Fahren.

    Ein Notbremsassistent ist (zumindest mit diesem Namen) kein System des automatisierten Fahrens. Es ist eine Hilfe, die bei unvermeidlichen Unfällen die Bremse mit maximaler Bremskraft betätigt um möglichst viel Energie abzubauen, bevor der Aufprall eintritt. Dies wird vor allem deshalb eingesetzt, weil Menschen in Notsituationen zu zögerlich bremsen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Unfall unvermeidlich ist, versucht das System "nur" über Huptöne zu reagieren.

    Automatisierte Systeme sind derzeit eben nicht in der Lage in die Zukunft zu sehen - wenn das Hindernis etwa ein blinkendes KFZ ist, das nur auf eine Lücke im Verkehr wartet und sich gleichzeitig im Gegenverkehr eine sichtbare Lücke ergibt würde das Hindernis von meinem Tempomaten als "stehend" erkannt und auf Null Zielgeschwindigkeit gebremst. Im Stadtverkehr ist dies häufig absolut unnötig - es ist abzusehen, dass das Auto anfährt, kleine Umfahrbewegungen sind möglich etc. etc.