Fahrradstraße am Schrevenpark

  • - Eine KFZ-Straße ist breit genug für einen Radler...

    Es gibt keine Kfz-Straßen (außer Autobahnen und Kraftfahrstraßen). Es gibt nur Straßen.

    Da schimmert auch bei Dir das anerzogene Denken in Separierung durch.

    ...es wäre oft viel einfacher und billiger auf die rechte Seite Fahrrad-Piktogramme zu malen, als einen Streifen oder ein baulicher Radweg, ist aber imho genauso wirksam, eher mehr, weil der Autofahrer registriert, da ist Radln ok.

    ...

    Das ist richtig. Es bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Wo das Piktogramm fehlt, ist Radeln nicht ok. Und das wäre falsch!

    Daher ist so etwas abzulehnen.

    - es wäre wichtiger den Radlern zu erklären, das es auf der Straße gar nicht so gefährlich ist...

    Du meinst auf der Fahrbahn?

    Man darf den Radfahrern ruhig erklären, dass das Radfahren gefährlich ist, denn das wäre die Wahrheit, allein aufgrund der Ungeschütztheit. Man sollte ihnen aber auch erklären, dass diese Ungeschütztheit auf Radwegen genauso besteht.

    Auch sollte man ihnen erklären, dass Angst im Straßenverkehr etwas ganz normales ist. Das kann keine Behörde und kein Gesetzgeber wegmachen.

    ...und es bräuchte vielleicht auch manchmal eine Polizei, die sich von Zeit zu Zeit hinstellt, Autofahrer rauszieht und höflich darauf aufmerksam macht, das sie sich unfreundlich andere Verkehrsteilnehmern verhalten.

    Was freundlich und was unfreundlich ist, hat die Polizei nicht zu interessieren.

  • Ich würde da noch ergänzen wollen:
    Es ist wichtig, das Tempo des Autoverkehr zu reduzieren und nachweislich und öffentlichkeitswirksam entsprechende Beschlüsse umzusetzen.

  • - ... ... ... es wäre oft viel einfacher und billiger auf die rechte Seite Fahrrad-Piktogramme zu malen, als einen Streifen oder ein baulicher Radweg, ist aber imho genauso wirksam, eher mehr, weil der Autofahrer registriert, da ist Radln ok.

    Und das ist wieder einmal so ein Punkt, der mich mein gesamtes restliches Leben unaufhörlich maßlos ärgern wird. Nämlich die Tatsache, dass sich Kraftfahrer anmaßen, beurteilen und entscheiden zu müssen, ob da ein Radfahrer legal entlang fährt oder nicht. Das hat die motorisierte Gemeinde nämlich erst einmal schlichtweg überhaupt nicht zu interessieren. Komisch, dass diese Unsicherheiten bei Mofas oder Motorrollern überhaupt nicht vorkommen, obwohl der geübte Radfahrer selbst die locker in die Tasche steckt. Aber genau an dem Feindbild "Radfahrer" wird dann das Kraftfahr-Verhalten festgemacht und fleißig sanktioniert, nämlich beschimpft, gehupt, abgedrängt, naßgespritzt. Warum nur, warum??? Es hat überhaupt nichts damit zu tun, dass man sich als Kraftfahrer ernsthafte Sorgen und die Radfahrer macht, die sich ja anscheinend in unmittelbarer Lebensgefahr befinden und die man dann auf den rechten Weg zurückführen will, nämlich abseits der Fahrbahnen. Nein! Es geht schlichtweg darum, die Spezies Radfahrer möglichst komplett aus dem Straßenbild zu entfernen. Das sind Verkehrshindernisse. Nicht die Mofas und Roller, nicht die Traktoren, nicht die Müllautos, nicht die Zweite-Reihe-Parker. Nein, nein! Da bleibt man stehts ruhig und geduldig. Aber der Radfahrer MUSS weg! Und da es kein anderer tut, wird der Autofahrer halt kurzerhand zum Richter und richtet über richtig und falsch. Das Urteil wird sofort vollstreckt. Im Namen der Kraftfahrer.

    So, und dem entgegenzuwirken, müssen Radfahrer nun also ihre Eintrittskarte mitbringen, wenn sie auf Fahrbahnen fahren wollen oder müssen? Eine Eintrittskarte, die nicht ständig mitzuführen ist, sondern die vorsorgehalber vorab und daherhaft auf den Asphalt gepinselt (gesprüht) wird? Einfach unglaublich! Und genau so kurios sind auch diese mitunter riesengroßen Hinweistafeln [Radwegbenutzungspflicht aufgehoben], mit denen man versucht, den renitenten Kraftfahrern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Oftmals gelingt das allerdings nicht. Komisch, nicht?

    Und das verrückteste ist auch noch, dass diese ganzen Maßnahmen, die zur Zähmung der Löwen führen sollen, selbst mich als Radfahrer auf der Fahrbahn durchaus beruhigen und mir ein gutes Gefühl geben, wenn ich alle 50 Meter auf der Fahrbahn über ein weißes Piktogramm fahre. Das ist doch nicht normal! Was läuft da falsch? Warum müssen sich Radfahrer dafür entschuldigen, ein legaler Teil des Straßenverkehrs auf Fahrbahnen zu sein? Und warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, zu fordern, alle 50 Meter ein Autosymbol auf die Fahrbahn zu pinseln (zu sprühen)?

  • Das ist doch nicht normal! Was läuft da falsch?

    Du hast ja beschrieben, was falsch läuft. Die Frage ist doch vielmehr: Wie kommen wir da raus? Und da sehe ich Piktogramme auf der Fahrbahn als geeignetes Mittel, um den selbsternannten Richtern, die aus dem Auto heraus Radfahrer bedrängen und maßregeln, immer wieder vor Augen zu führen, dass sie falsch liegen.

  • Alf, Du hast ja recht. Trotzdem vermindert so ein Schild [Radwegbenutzungspflicht aufgehoben] oder ein Piktogramm auf der Fahrbahn zumindest die Pöpelei deutlich.

    Genauso wie ein Fahrrad-Piktogramm auf einem nicht benutzungspflichtigen Raddingsda zu deutlich mehr Erziehungsversuchen der Autofahrer führt.

    Oder ein [Zeichen 239]&[Zusatzzeichen 1022-10].

  • Alf, Du hast ja recht. Trotzdem vermindert so ein Schild [Radwegbenutzungspflicht aufgehoben] oder ein Piktogramm auf der Fahrbahn zumindest die Pöpelei deutlich.

    Ja, aber eben nur an der betreffenden Stelle, um die Ecke und zwei Straßen weiter verstärkt es tendenziell die Pöbelei, weil es dort dann keine Asphaltmalereien/Hinweisschilder gibt.

    ebayForumKopfverkl.jpg
    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ja, aber eben nur an der betreffenden Stelle, um die Ecke und zwei Straßen weiter verstärkt es tendenziell die Pöbelei, weil es dort dann keine Asphaltmalereien/Hinweisschilder gibt.

    die Vermutung mag ich nicht von der Hand weisen.

    Ich gebe aber zu bedenken, dass so ein Hinweisschild an "gemeldeten Problemstellen" für Abhilfe sorgen soll.

    Wenn nun um die Ecke und zwei Straßen weiter keine derartige Problemstelle vorliegt, würde ich eher vermuten, dass es dort nicht zu mehr Problemen kommt, nur weil um die Ecke und zwei Straßen davor eine Eklär-Bär-Tafel steht. :/

    Sollte es dennoch um die Ecke und [...] zu mehr Problemen kommen, könnte man überlegen, auch dort die Tafeln zu montieren. Und schon hat man die Anfänge eines veritablen Schilderwaldes gelegt. X/

    hm. :/

  • Ja, aber eben nur an der betreffenden Stelle, um die Ecke und zwei Straßen weiter verstärkt es tendenziell die Pöbelei, weil es dort dann keine Asphaltmalereien/Hinweisschilder gibt.

    In Hannover versucht man dem dadurch entgegenzuwirken, dass diese besonders großen Schilder, wie das auf dem Foto, immer nur temporär für ein bis zwei Jahre an verschiedenen Straßen aufgestellt werden.

    Allerdings wird das noch nicht im notwendigen Umfang in den Medien wiedergegeben. Stattdessen liest man dort häufig kritische Statements, wenn es darum geht, dass der Fahrradverkehr auf der Fahrbahn stattfindet.

  • Was habt Ihr überhaupt für ein Problem?

    Seit 100 Jahren wird im Straßenverkehr gehupt und gepöbelt. Wie kommt Ihr darauf, dass das aufhören muss, nur weil es jetzt um Radfahrer geht?

    Lasst sie hupen und pöbeln. Letzteres macht Ihr ja auch.

    Mit Schildern die StVO erklären zu wollen ist ein Irrweg. Wohin soll denn das führen?

    Verkehrsteilnehmer begehen alle möglichen Verkehrsverstöße: Sie fahren zu schnell, fahren bei rot über die Ampel, parken im Haltverbot und fahren alkoholisiert. Soll man das auch noch mit Schildern erklären?

    "Hier bitte nur nüchtern fahren"!

    Das ist schön einfach. Warum sollte man nicht auch außerhalb des Straßenverkehrs so verfahren?

    "Straßenraub hier verboten!"

    oder

    "Drogendealen hier nicht gestattet!"

  • Was habt Ihr überhaupt für ein Problem?

    Seit 100 Jahren wird im Straßenverkehr gehupt und gepöbelt. Wie kommt Ihr darauf, dass das aufhören muss, nur weil es jetzt um Radfahrer geht?

    Lasst sie hupen und pöbeln. Letzteres macht Ihr ja auch.

    Wer so argumentiert, der muss sich nicht wundern, dass viele Radfahrerinnen und Radfahrer nicht viel davon halten, wenn ihnen wer sagt dass sie die Fahrbahn benutzen sollen.

    Selbstverständlich macht es Sinn, in bestimmten Situationen Schilder aufzustellen, um die Verkehrsführung zu erläutern. Sonst könnte man zum Beispiel auch [Zeichen 350-10] abbauen, man sieht ja an den Streifen auf der Fahrbahn was gemeint ist.

    Bei den ersten Zebrastreifen in den 50er-Jahren war das tatsächlich so.

    Und mich freut es, dass in Hannover diese Schilder aufgestellt werden und auch das Konzept, dass sie wandern. Damit wird nämlich auch deutlich, dass sie keine Dauer-Institution sind mit dem Ziel überall diese Schilder aufzustellen.

    Und auch solche Bodenmarkierungen halte ich für hilfreich:

    Denn sie zeigen, dass es mitunter mehrere Wege für Radfahrer*innen gibt, die sie ordnungsgemäß benutzen dürfen.

    Ich halte nichts davon, dass viele Autofahrer unbedingt alle Radfahrer auf Radwege verbannen wollen. Es macht aber auch keinen Sinn, in jedem Fall Radfahrer zum Fahrbahnradeln zu zwingen.

    Ich halte auch nichts davon in jedweder Hinsicht Radfahrer mit Nutzern motorisierter Fahrzeuge gleichzusetzen. Radfahrer belasten weniger stark die Umwelt, stellen eine deutlich geringere Unfallgefahr da und sind Teil eines nachhaltigen Mobilitätssystems. Und deshalb haben sie es verdient deutlich priviligiert zu werden. Auch damit, dass ihnen eine doppelte Infrastruktur angeboten wird, wenn es nicht möglich ist, einen attraktiven und sicheren Radfahrstreifen (auch gefühlt sicheren Radfahrstreifen) auf der Fahrbahn anzubieten.

    Wenn in einer Straße 50 km/h max. gefahren werden darf, dann ist das kein attraktives und zufriedenstellendes Angebot an alle Radfahrer da einfach sich auf der Fahrbahn zu behaupten.

    Das eigentliche Problem das ich sehe: Wenn überall wo schneller Autoverkehr installiert wird, gleichzeitig auch eine separate Radverkehrsführung mit installiert wird, dann wird das leider nicht dazu beitragen, dass die Geschwindigkeiten herunterreguliert werden. Das macht sich unter anderem beim Landstraßenausbau bemerkbar. Die Zielmarke lautet dort Tempo 100 und das wiederum bedingt breite Autofahrspuren und separate Radwege. Mit Tempo 60 könnten es Radfahrstreifen auf der Fahrbahn sein. Und die Autofahrbahn könnte schmaler sein.

  • Es macht aber auch keinen Sinn, in jedem Fall Radfahrer zum Fahrbahnradeln zu zwingen.

    Warum nicht? Und sei versichert, bei Allgemeinplätzen werde ich nachfragen und Belege fordern. Für mich macht das übrigens sehr viel Sinn, wenn man nicht nur das jetzt sondern sagen wir den nächsten Monat mit betrachtet.

    Und deshalb haben sie es verdient deutlich priviligiert zu werden.

    Das mag sein. Aber was soll an einer minderwertigen Alternative ein Privileg sein?

  • Zitat

    Wenn überall wo schneller Autoverkehr installiert wird, gleichzeitig auch eine separate Radverkehrsführung mit installiert wird, dann wird das leider nicht dazu beitragen, dass die Geschwindigkeiten herunterreguliert werden

    Warum ist es wichtig, dass der KFZ Verkehr möglichst langsam stattfindet?

  • Warum ist es wichtig, dass der KFZ Verkehr möglichst langsam stattfindet?

    Um deutlich nachhaltigeren Verkehrsmitteln und volkswirtschaftlich kostengünstigeren Verkehrsmitteln nämlich die des ÖPNV die Verkehrsinfrastruktur zu ermöglichen, auf die sie angewiesen sind.

    Sieh dir zum Beispiel diese Bushaltestelle in der Region Hannover, in Marienwerder an:

    Wenn der Bus hält, dann kann kein Auto dran vorbeifahren. Wenn der Bus dann wieder anfährt, dann hat er eine freie Strecke vor sich, auf der Tempo 50 gilt.

    Das Foto wurde von der Haltestellenseite aufgenommen, die der auf dem Bild gegenüberliegt.

    Wenn Fahrradverkehr auf einer Landstraße bei Tempo 100 max. stattfinden soll, dann wirst du dafür nur wenige Radfahrer begeistern können. Wenn du einen Extra-Radweg baust, dann wird es sehr teuer und es gibt verschiedene Sicherheitsprobleme an Kreuzungen, über die hier schon vielfach berichtet wurde.

    Wenn du aber ein Tempobeschränkung auf 60 km/h hast, dann genügt ein breiter Radfahrstreifen je Fahrtrichtung, der deutlich kostengünstiger und sicherer ist.

  • Das Bild innerstädtisch wird mir leider nicht angezeigt. Nicht so schlimm.

    ich schlage ein Gegenargument vor. Wie viele Busse fahren pro 10 Minuten an einer Bushaltestelle vorbei (meiner Erfahrung nach 1, aber das mag auf Nbg beschränkt sein)? Wie viele KFZ fahren in der selben Zeit vorbei? Bei 10.000 kfz pro Tag sind das im Durchschnitt 69. In der Hauptverkehrszeit vermutlich mehr, in der Zeit zwischen 2 und 4 Nachts eher weniger. Warum ist eine Wartezeit auf die nächste Ampellücke im Verkehr für den Bus wichtiger als die Einzelpersonen im Auto (von den 1,15 Passagieren einfach mal abgerundet).

    Außerorts: Wenn ein Radfahrstreifen (oder befahrbarer Seitenstreifen) existiert, dann wären mehr Radfahrer begeistert. Das ist Geschwindigkeitsunabhängig - behaupte ich. Für gegenteilige Behauptungen hätte ich gerne einen Beleg. Weil: Pendler außerorts entscheiden nicht nach "oh Gott, ich werde überholt", sonder nach Entfernung, Geschwindigkeit, Duschmöglichkeit am Arbeitsplatz. Touristen entscheiden nicht nacht "Schutzstreifen und Tempo 60" sondern nach "landschaftlich reizvoll" und "da will ich hin". Auch hier stehen unsere Argumente gerade 1:1. Für Ihre Behauptung hätte ich daher gerne Argumente, die aus mehr als einer Meinung bestehen. Meine ist offenbar anders. Ich bin zwar schwierig, würde aber auch Wortmeldungen aus dem Forum natürlich (wiederwillig) akzeptieren. Die Überlandradler hier scheinen sich aber in "touristisch" (Malte, zum Beispiel) und "arbeitsweg" (Name vergessen, sorry) aufzuteilen. Und die hatte ich ja bereits frech eigenmächtig eingeteilt.

  • Warum nicht? Und sei versichert, bei Allgemeinplätzen werde ich nachfragen und Belege fordern. Für mich macht das übrigens sehr viel Sinn, wenn man nicht nur das jetzt sondern sagen wir den nächsten Monat mit betrachtet.

    Das mag sein. Aber was soll an einer minderwertigen Alternative ein Privileg sein?

    Ein Parallelangebot ermöglicht den Vergleich.

    Wenn du an einer Straße einen Hochbordradweg abbaust und keine andere Möglichkeit mehr zulässt, an dieser Straße Hochbord Fahrrad zu fahren, dann stößt du damit vielen Menschen vor den Kopf, die diese Straße dann zukünftig meiden werden.

    Wenn du aber beide Möglichkeiten zulässt, entweder indem du den alten Radweg als Angebotsradweg belässt, oder ein [Zeichen 240] umwandelst in [Zeichen 239] + [Zusatzzeichen 1022-10], dann erzielst du den dreifachen Gewinn. 1. Du erhältst dir die alten Fans des Hochbordfahrens. 2. Du gewinnst neu dazu die Fans des Fahrbahnfahrens. 3. Und nach und nach werden die Hochbord-Fahrradfahrer*innen vielleicht entdecken, dass Fahrbahnfahren doch nicht so schlecht ist.

    Ein Nachteil könnte darin bestehen, dass der Bau eines richtig breiten Radfahrstreifens blockiert wird. (Blick über den nächsten Monat hinaus!) Wenn jedoch ein gutes Doppelangebot besteht, dann treibt das auch die Radfahrerzahlen nach oben und verstärkt den Druck nach einer besseren Lösung.

    Es macht jedenfalls keinen Sinn, eine minderwertige Alternative gegen eine andere minderwertige Alternative auszutauschen, indem in einer stark vom Autoverkehr belasteten Straße einfach nur der Radverkehr vom Hochbord vertrieben wird.

    Dieser Hochbord war mal als gemeinsamer Fuß- und Radweg ausgeschildert, also benutzungspflichtig. Tempolimit: 50km/h. Der größte Teil des Fußverkehrs findet auf der anderen Bürgersteigseite statt an der Häuser stehen. Würdest du hier wirklich das [Zusatzzeichen 1022-10]abschrauben wollen?

    Die googlestreetview-Aufnahme zeigt die alte Ausschilderung: https://www.google.com/maps/@52.41038…!7i13312!8i6656

  • Die Überlandradler hier scheinen sich aber in "touristisch" (Malte, zum Beispiel) und "arbeitsweg" (Name vergessen, sorry) aufzuteilen. Und die hatte ich ja bereits frech eigenmächtig eingeteilt.

    Als Landei bin ich ja auch gezwungenermaßen ab und an, oft auch freiwillig, Überlandradler.

    Meine Entscheidung zu der Fahrbahn oder einer bestimmten Strecken fällt völlig pragmatisch aus, welche Vorteile habe ich, welche Nachteile, was ich praktikabel, wo ist die Gefährdung größer, wo bin ich schneller (und manchmal auch, wo brauchts das aus Prinzip)

    So ganz allgemein kann ich keine besondere Gefahr bei Strecken erkennen, die mit 80 oder 100 freigegeben sind. Das liegt zum einen daran, viele Autofahrer gehen eh deutlich vom Gas, aber wenn sie schon 60km/h fahren, dann eher nicht. Der Unterschied ist also meistens nicht groß. Engüberholer machen es absichtlich, das fühlt sich dann auch nicht besonders unterschiedlich an.

    Ich geh auch davon aus, wenn einen jemand mit dem Auto dant nimmt, dann ist der Ausgang für den Radler bei 60 wie mit 120 gleich, ziemlich final.

    Aber wenn ich die Auswahl zwischen Landstraße habe über 2 Kreisverkehre oder einen linksseitigen Gehweg drum herum mit [Zeichen 205], dann wähle ich ziemlich sicher die Landstraße, egal welche Begrenzung.


    Ich nehme auch durchaus kurze Umwege in kauf und fahre die Ortsumgehung, wenn auf der offiziellen Radroute einige RvL oder Ein/Ausfahrten liegen und anderes Ungemach. Muss nicht mal schneller gehen, aber wenn man den Tritt behalten kann, passt das schon.

    Das einzige, wo ich wirklich Respekt habe, sind Linksabieger auf Landstraßen. Wenn man da so auf dem 3,5m breiten Mittelstreifen zwischen den Autos steht, die rechts und links mit 100-120 vorbeibrettern, dann kommt manchmal schon der Gedanke auf, was machst Du jetzt, wenn einer auf die Idee kommt, im Kreuzungsbereich zu überholen und der Dich dabei abräumt. Vom vorne könnt man ja noch drüberhüpfen beim PKW, aber von hinten?

    Das geht mir mit dem Mofa komischerweise nicht so, da ist Gedanke völlig fremd.

  • Verkehrsteilnehmer begehen alle möglichen Verkehrsverstöße: Sie fahren zu schnell, fahren bei rot über die Ampel, parken im Haltverbot und fahren alkoholisiert. Soll man das auch noch mit Schildern erklären?

    100% der Führerscheininhaber in Deutschland wissen sehr wohl, dass das Fahren über rote Ampeln verboten ist

    100% der Führerscheininhaber in Deutschland wissen sehr wohl, dass Alkohol am Steuer keine gute Idee ist (ja, über die Konsequenzen abhängig vom Tankpegel mag es unterschiedlichen Wissensstand geben)

    Aber unterhalte dich mit Verkehrsteilnehmern doch mal zu Radfahren auf der Fahrbahn.

    Da sind derartig massive Wissenslücken bei so vielen Leuten. Und das kann in einer idealen Welt auch vollkommen egal sein. Weil es nicht zu interessieren hat, ob da nun ein Rad Fahrender unterwegs sein darf oder nicht. Überholt wird mit Abstand und fertig. Meinetwegen kann man auch die Polizei rufen.

    Nur: wenn Wissenslücken mit falscher Einstellung zum Straßenverkehr zusammenkommen, wirds halt hässlich.

    Abdrängen, belehren, maßregeln.

    Und was kommt im Dialog? 100% Überzeugung, dass Rad Fahrende auf der Fahrbahn nichts verloren haben. Radwege sind zu nutzen.

    Der überwiegende Teil ist in dieser Hinsicht beratungsresistent.

    Möglichkeit 1: warten, bis die Deppen aussterben

    Möglichkeit 2: Pflicht zur regelmäßigen Nachschulung einführen

    Möglichkeit 3: nichtstun, weiter wie bisher

    Möglichkeit 4: an Problemstellen Hinweisschilder aufstellen

    Ich persönlich würde auch Möglichkeit 2 präferieren.

    Aber machbar von Kommunen in Eigenregie ist eben nur Möglichkeit 4.

  • Warum habe ich nur eine solche Antwort erwartet? Es ist echt müßig, immer und immer wieder die gleichen Richtigstellungen schreiben zu müssen.

    Fangen wir mit den Aussagen an, für die ich keine Belege als notwendig erachte:

    Gehen wir dann über zu den Behauptungen, Dogmen oder Glaubensbekenntnissen:

    Wenn du an einer Straße einen Hochbordradweg abbaust und keine andere Möglichkeit mehr zulässt, an dieser Straße Hochbord Fahrrad zu fahren, dann stößt du damit vielen Menschen vor den Kopf, die diese Straße dann zukünftig meiden werden.

    […]

    Wenn jedoch ein gutes Doppelangebot besteht, dann treibt das auch die Radfahrerzahlen nach oben und verstärkt den Druck nach einer besseren Lösung.

    Die Annahme dahinter, dass Radwege den Radverkehr fördern, die Kernannahme der Radwegapologeten, ist bestenfalls unbelegt. Die Annahme, dass Radwege nichts nutzen (oder sogar schaden) ist viel schlüssiger zu begründen.

    Dann gelangen wir zu den Meinungen:

    Ein Nachteil könnte darin bestehen, dass der Bau eines richtig breiten Radfahrstreifens blockiert wird.

    […]

    Es macht jedenfalls keinen Sinn, eine minderwertige Alternative gegen eine andere minderwertige Alternative auszutauschen,

    Drücken wir es einmal so aus: Wenn es eine höhenwertige Alternative zur Fahrbahn gäbe, wäre sie für die Autofahrer schon längst realisiert.

    Bemerkung 1 (persönlich): Die gleichen Argumente immer und immer wieder zu bringen, obwohl Dir oft genug dargelegt worden ist, warum sie nicht valide sind, lässt mich wieder auf eins meiner Lieblingszitate kommen:

    Zitat von Demosthenes

    Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr.

    Knapp zweieinhalb Jahrtausende später nennt sich das dann kognitive Dissonanz.

    Bemerkung 2: Das zeigt recht gut, dass das Problem mit dem Radverkehr hauptsächlich zwischen den Ohren liegt. Radfahrer werden diskriminiert. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Und für gesellschaftliche Probleme sind technische Lösungen eher suboptimal.

    Bemerkung 3:

    Würdest du hier wirklich das [Zusatzzeichen 1022-10]abschrauben wollen?

    Ein Bild ohne Auto legt das erhoffte Nein nicht gerade nahe.