Corona

  • Jetzt über die Öffnung der Schulen zu fabulieren, ist Irrsinn.

    Wieviele Infizierte gibt es denn? 10% der Bevölkerung?

    Also wenn 10 von 100 infiziert sind, könnten die 90 anderen "frei rumlaufen", solange die 10 Ansteckenden zuhause bleiben. Dafür bräuchte es aber pro Person mind. einmal täglich einen Selbsttest, um das festzustellen. Und für den Fall der Fälle eine Nachverfolgung.

    So "unmöglich" erscheint mir das eigentlich nicht.

  • Corona macht's möglich: Habe gerade eine Webkonferenz mit einem Hahn gemacht. Erklärung: Tierarzt-Bekannte, die gerade einen Hahn unter Beobachtung hat und kurz das Zimmer verlassen hatte, für den Hahn Anlass, wie wild loszugackern.

    Von dem Hahn hatte ich nichts gewusst.

    Dinger gibt's.

  • Corona macht's möglich: Habe gerade eine Webkonferenz mit einem Hahn gemacht. Erklärung: Tierarzt-Bekannte, die gerade einen Hahn unter Beobachtung hat und kurz das Zimmer verlassen hatte, für den Hahn Anlass, wie wild loszugackern.

    Von dem Hahn hatte ich nichts gewusst.

    Dinger gibt's.

    Vermutlich hat er dir die Weltformel offenbart, die alle Tiere längst kennen, und du als Vertreter von Homo Sapiens Sapiens hast nichts verstanden... :)

  • Dafür bräuchte es aber pro Person mind. einmal täglich einen Selbsttest, um das festzustellen. Und für den Fall der Fälle eine Nachverfolgung.

    Wir brauchen also jeden Tag in Deutschland 83 Millionen Schnelltests. Aber bitte nur solche, die 100%ig zuverlässige Ergebnisse liefern. Weil nämlich schon bei 1% falsch positiver Tests die Gesundheitsämter jeden Tag die Kontakte von 830.000 Personen nachverfolgen und ggf. in Quarantäne schicken müssten, während gleichzeitig Leute mit falsch negativen Tests rumlaufen und munter weiter andere anstecken.

    Und machen wir die Schnelltests alle selbst? Oder gehen wir dafür alle einmal am Tag zum Arzt? Könnte voll werden im Wartezimmer...

    Ich glaube, deine Idee hat einen kleinen Haken :)

  • Nein, man kann die falsch positiven Tests ja durch einen zweiten Schnelltest (möglichst anderer Hersteller/Charge) weitgehend ausräumen. Und in Quarantäne muss man dann halt, Kontakte nachverfolgen geht dann halt erstmal nicht so schnell (außer die man halt weiß und kennt müssten sich dann auch in Quarantäne begeben). Dazu sollte dann eh ein PCR-Test gemacht werden.

  • Hör gefälligst auf, solche Fragen zu stellen! :)

    Denker im Land der Dichter und Denker, Erfinder von Abschaltvorrichtung und Thermofenster, haben uns grade noch gefehlt.

    Das hat ja schon große Nähe zu dem, was Verschwörungstheoretiker gern von sich geben. Da schwingt irgendwie mit, dass man beim Gegenüber irgendeine geheime Absicht enttarnt hätte. Also z.B. die Absicht unhaltbare Äußerungen von sich zu geben (weil die Person ja eigentlich etwas anderes meint, aber das nicht zugeben möchte), die bei genauerem Betrachten keinen Bestand haben werden und dass das Gegenüber einem von dem genauen "Durchdenken" abhalten wollen würde. Ich behaupte, dass niemand hier im Forum jemanden vom Denken abhalten will. Und dieser Thread beweist ja eine gewisse Ausdauer, mit der Sachverhalte erläutert werden. Ich erinnere mich z.B. noch an die Frage von Adsche, warum denn die Anzahl der Intensivbetten sinken würden, worauf ich damals relativ ausführlich geantwortet hatte.

    Kommen wir zur aktuellen Frage:

    Was soll denn "neben einer höheren Inzidenz auch eine höhere Infektionsrate" bedeuten? Inzidenz und Infektionsrate sind doch ohnehin immer proportional zueinander. Die Inzidenz ist doch gerade als Infektionsrate pro 100k Einwohner definiert.

    Autogenix hatte z.B. diese Seite zu Schweden verlinkt. Dort steht:

    • Infektionsrate: "Quotient aus der Gesamtzahl aller gemeldeten Infektionen und der Gesamtzahl aller Einwohner"
    • Neinfektionen (7-Tage-Inzidenz): "Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den letzten 7 Tagen"

    Und Wikipedia zu Inzidenz: "In der Epidemiologie und medizinischen Statistik bezeichnet Inzidenz [...] die Häufigkeit von Ereignissen – insbesondere von neu auftretenden Krankheitsfällen – innerhalb einer Zeitspanne und Personengruppe. "

    Inzidenz beinhaltet einen Zeitraum, aber Infektionsrate nicht. Wenn man also sagt, dass die Inzidenz und die Infektionsrate höher ist, bedeutet das, dass sich insgesamt mehr Menschen angesteckt haben *und* die Anzahl der Neuinfektionen in den letzten 7 Tagen auch höher war.

  • Vermutlich das: https://www.rki.de/DE/Content/Ges…rlin-Mitte.html

  • Jetzt über die Öffnung der Schulen zu fabulieren, ist Irrsinn.

    Das ist schon in Erlasse gegossen. Das geht ab Montag los hier in SH an den Grundschulen, ab Anfang März an den weiterführenden.

    Ich bin diesbezüglich zwiegespalten, obwohl/weil ich gleich zweifach betroffen bin: Als unterrichtender Risikopatient und Vater zweier Kinder (Grundschule und Kita). Während Fußballer und Skifahrer um des schnöden Mammons wegen "alles" dürfen, drehen die Familienhaushalte langsam durch. Bei uns wuppen wir es noch einigermaßen, aber bei anderen, "sozial schwächer gestellten", brennt wirklich der Busch.

  • während gleichzeitig Leute mit falsch negativen Tests rumlaufen und munter weiter andere anstecken.

    Stimmt zwar. Du musst aber eigentlich anders rechnen: Selbst wenn der Test nur zu ca. 80% sensitiv ist, bedeutet das, dass du 80% der Ansteckenden aus dem Verkehr ziehen kannst. Das heißt, dass du trotz der recht niedrigen Sensitivität (bei ansonsten gleichbleibenden Kontakten der nicht positiv getesteten) eine um 80% geringere Reproduktionsrate erreichst. Selbst ohne großartige Nachverfolgung (die ja, wie du zurecht sagst bei derartigen Zahlen wohl schwierig wäre), sondern selbst wenn wirklich nur die Positiven zu hause bleiben.

  • Wir brauchen also jeden Tag in Deutschland 83 Millionen Schnelltests. Aber bitte nur solche, die 100%ig zuverlässige Ergebnisse liefern. Weil nämlich schon bei 1% falsch positiver Tests die Gesundheitsämter jeden Tag die Kontakte von 830.000 Personen nachverfolgen und ggf. in Quarantäne schicken müssten, während gleichzeitig Leute mit falsch negativen Tests rumlaufen und munter weiter andere anstecken.

    Und machen wir die Schnelltests alle selbst? Oder gehen wir dafür alle einmal am Tag zum Arzt? Könnte voll werden im Wartezimmer...

    Ich glaube, deine Idee hat einen kleinen Haken :)

    Ist - natürlich - nicht "meine" Idee. Für sowas bin ich viel zu unkreativ.

    Aber nach meinem Verständnis hat das mühselige Nachverfolgen von Kontakten durch Gesundheitsämter seinen Ursprung ja auch darin, dass die Leute gar keine Möglichkeit haben, mal eben rauszufinden, ob sie Corona haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland sich selbst Hausarrest verordnen und sich z.B. per App als positiv outen würden, wenn sie den Test jeden Tag oder auch nur jeden zweiten Tag zu Hause machen könnten. Und selbst wenn es nur die Hälfte richtig macht, würde das evtl. schon viel "Druck aus dem System" nehmen. Produktionskapazität für die Testkits ist m.W. nicht das Problem.

    Aber vielleicht gibts ja auch noch andere Ideen dazu, wie man den Infektionsanteil von ca. 1 Promille(?) beherrschen kann, ohne gleich alles lahmzulegen? Denn heute kurvt ja offenbar ein gewisser Anteil von unbewußt Infizierten täglich durch die Gegend, der weit größere Teil, der zuhause hockt, ist aber gar nicht infiziert.

  • Die Berufsschulen ebenfalls, zunächst für die Abschluss- und Prüfungsklassen mit 50 % der Schüler.

    Die werden in Niedersachsen schon seit zwei Wochen im Szenario B (Geteilte Klassen) wieder beschult. Allerdings hatte das Winterwetter zunächst für Unterrichtsausfälle gesorgt.

  • "Bei Inzidenz unter 35: Lindner fordert sofort regionale Öffnungen", Internetseite nordbayern vom 20.2.2021

    https://www.nordbayern.de/politik/bei-in…ngen-1.10858999

    Das kann ja "lustig" werden, wenn zum Beispiel Ludwigshafen im Falle eines niedrigen Inzidenzwertes Lindners Vorstellungen entsprechend eine Öffnung aller Einzelhandelsgeschäfte beschließt, aber im benachbarten Mannheim (andere Rheinseite, anderes Bundesland) alle Geschäfte geschlossen sind, weil dort die Inzidenzwerte noch zu hoch sind.

    Dann bekommen wir eine kleine "Völkerwanderung" inklusive Wiedereinschleppung des Corona-Virus und seiner Mutanten und in Ludwigshafen würde binnen Zwei-Wochen-Frist der nächste Lockdown fällig.

    Selbst hier in Hannover merkt man deutlich, dass am Fronleichnamstag, wenn die NRW'ler frei haben, kauflustige Menschenmengen von jenseits der immerhin rund 50 km entfernten Bundesland-Grenze in die Stadt einfallen, um hier alles ratzfatz leerzukaufen.

    So laut Lindner tönt, so wenig scheint mir das durchdacht, was er da fordert.

  • "Bei Inzidenz unter 35: Lindner fordert sofort regionale Öffnungen", Internetseite nordbayern vom 20.2.2021

    https://www.nordbayern.de/politik/bei-in…ngen-1.10858999

    Ha. Einfach nur maximal 34*100.000/Gesamteinwohnerzahl Personen innerhalb von 7 Tagen testen, und der heilige Inzidenzwert ist - Zauberei - immer maximal 34 (?)

    Einmal editiert, zuletzt von Pepschmier (21. Februar 2021 um 18:22) aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt

  • Für mich selbst zur Einordnung von Indizenz-Zahlen usw:

    • Inzidenz von 100.000 ist das rechnerische Maximum: Alle stecken sich innerhalb von 7 Tagen an.
    • 100.000 werden wir nicht sehen, da die Testkapazität begrenzt ist. Maximum, das wir momentan sehen können, ist etwa 3000.
    • Geforderte Inzidenzgrenzwerte von 50/30 etc. entsprechen Sub-Promille-Ansteckungswerten. Grenzwert "100" z.B. bedeutet, jeder 1000ste hat sich in den letzten 7 Tagen angesteckt. Grenzwert 30 bedeutet, jeder 3000ste hat sich in den letzten 7 Tagen angesteckt, usw.
    • Wenn es möglich wäre, nur die Infizierten zu "isolieren": Bei ca. 800.000 Lehrer*Innen wären das gut 799.000 "funktionierende" Lehrer, die keinen anstecken können. Bei den Schülern dasselbe. Rechtfertigt das einen dauerhaften Lockdown aller? Ist das gegenüber dem "normalen Krankenstand" überhaupt auffällig?
    • Und viel schlimmer: Wird es in 2 Jahren nur noch Bier von Anheuser-Busch und Backwaren von Unilever geben? :(
  • Für mich selbst zur Einordnung von Indizenz-Zahlen usw:

    Vielleicht noch zwei Werte:

    Bei einer Inzident von 50/100.000 und den irgendwann einmal veröffentlichten 5 Kontakten pro Person müssen die Gesundheitsämter nur 250 Personen pro 100.000 anrufen und benachrichtigen. Das war im Oktober zu bewältigen, als die Grenzwerte gezogen wurden. Inzwischen ist Bunderwehr dabei, dafür Gesundheitsamtmitarbeiter ausgefallen. Keine Ahnung was derzeit zu bewältigen ist.

    Ca. 10% der Erkrankten brauchen einen Platz im Krankenhaus. Bei 50/100.000 wäre das täglich etwa ein Platz. Ob dies mit der Zahl der Krankenhaus-/Intensivplätze passt kann ich nicht finden - aus den Kliniken der Umgebung ist die Lage angespannt aber unter Kontrolle. Wir sind derzeit bei etwa 90/100.000 in der Umgebung. Da wäre möglicherweise noch etwas Luft nach oben, ich habe aber absolutes Verständnis für die Intensivpfleger/-schwestern/-ärzte die mit etwas weniger Arbeit auch gut zu tun hätten.