Corona

  • Sowohl die deutsche Regierung (https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Dow…publicationFile ) als auch die europäischen Nachbarn (http://www.bundesheer.at/archiv/a2020/c…kel.php?id=5494 ) geben Tips für die Quarantäne. Daheim. Ohne den Hund spazieren zu führen, weil es aus gutem Grund verboten ist.

    Ihr Starrsinn überrascht mich immer wieder.

    Das betrifft aber ausschließlich Leute, die in Quarantäne sein müssen. Eben nicht alle. Klar, dass jemand der sich Isolieren soll, auch nicht mehr fröhlich mit dem Rad oder dem Hund rumgurken kann.

    Es würde schon einiges einfacher sein, wenn sich die Altersgruppe, wegen der die Kinder sich isolieren sollen und die ein deutlich höheres Risiko haben, etwas zurückhalten würden, aber das scheint eher nicht der Fall zu sein.

  • Quarantäne ist etwas anderes als die Beschränkung von Erledigungen auf das Notwendige. Wenn ich keinen Kontakt zu einer infizierten Person hatte, mich nicht in einem Risikogebiet aufgehalten habe und selbstverständlich wenn ich nicht bereits weiß, dass ich infiziert bin und nicht unter Quarantäne gestellt bin, sehe ich keinen Grund, mich nicht alleine an der frischen Luft zu bewegen und damit mein Immunsystem zu stärken. Es müssen ja keine intensiven Trainings sein und man darf auch ruhig noch etwas vorsichtiger und vorausschauender sein als sonst, um das Unfallrisiko zu minimieren.

    Weil ich noch etwas im Büro vergessen hatte, bin ich heute morgen noch einmal hingeradelt und hatte das Gefühl, dass auf den Straßen deutlich weniger los war als sonst. Das führt leider bei einigen Idioten dazu, dass sie glauben, die allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung innerorts sei auf 90km/h angehoben worden, aber im Großen und Ganzen habe ich es so empfunden, dass es derzeit auf der Straße etwas ruhiger zugeht.

  • Bei uns ist auf der Straße auch weniger los, aber das liegt wohl daran, dass die meisten sich für Corona-Parties im Supermarkt treffen.

    Zumindest sind die Parkplätze der Supermärkte die letzten beiden Tage erstaunlich voll, bzw. deutlich voller gewesen als üblich.

    In den Läden nachgesehen habe ich nicht, das kann ich mir verkneifen.

  • Hamburger Mottenpest:

    https://www.mopo.de/hamburg/expert…virus--36429592

    Zitat

    „Radfahren ist generell gut und stärkt das Immunsystem“, sagt Dr. Thomas Fenner, Facharzt für Mikrobiologie und Infektiologie, zur MOPO. Wichtig dabei sei jedoch, dass der Mindestabstand von zwei bis drei Metern gehalten wird.

    Denn: Die Viren werden aus dem Rachen ausgepustet und fallen zur Erde. „Fahre ich zu nah hinter einem Infizierten her und dieser hustet, so bin ich geradewegs in die Wolke der Viren unterwegs“, sagt Fenner. Da das auf dem Fahrrad genauso relevant wie zu Fuß sei, sehe er gar keinen Unterschied: „Alles andere sind reine Spekulationen.“

    Heißt: Die vielen Jogger und Radler, die zurzeit trotz Corona-Krise in Hamburg unterwegs sind, sind gleichermaßen einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt.

    SPIEGEL:

    https://www.spiegel.de/auto/corona-kr…e3-1fd1ff094c3f

    Zitat

    ...wie der Ulmer Pneumologe Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner (BdV) erläutert. Die Chance, sich beim Radeln etwas einzufangen, liege dagegen "bei Null." Vom "perfekten Selbstschutz" spricht deswegen auch Gerd Antes. Denn Radfahrer hielten nicht nur automatisch Abstand zu anderen, sondern seien zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt, sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren.

  • "Bei Null" kann das Ansteckungsrisiko eigentlich nur dann liegen, wenn man völlig alleine und abgeschieden lebt.

    Die Empfehlung, derzeit lieber mal Fahrrad zu fahren, wird vor allem als Alternative zum ÖPNV ins Spiel gebracht. Alleine im Auto dürfte man auch relativ sicher sein, sich selbst oder andere anzustecken. Es kommt beim Radfahren halt der positive gesundheitsfördernde Aspekt der Bewegung an der frischen Luft hinzu. Ob das denjenigen hilft, die das letzte Mal Himmelfahrt 2019 auf dem Fahrrad gesessen haben, sei mal dahingestellt.

    In meiner Heimatstadt habe ich in Anbetracht des allenfalls durchschnittlichen Radverkehrsanteils wenig Probleme, ausreichenden Abstand zu anderen Radfahren zu halten. Zumal die nervigen Geisterradler einem nicht auf der Fahrbahn entgegenkommen, sondern die Nähe zum Radwegnutzer suchen.

    Das größte Risiko sehe ich derzeit in den Supermärkten. Homeoffice und flexibler Arbeitszeit sei dank, konnte ich heute am frühen Nachmittag den Einkauf für die kommende Woche erledigen, wo relativ wenig los war. Ich fürchte, dass mit weiterer Verschärfung der Maßnahmen auch die Stimmung zunehmend rücksichtsloser werden wird.

    Warum der ADAC heute einen Werbestand im Eingangsbereich des Supermarktes aufgebaut hatte, um mit 3 Nervensägen Kunden anzuquatschen und eine ADAC-Mitgliedschaft anzudrehen, habe ich allerdings nicht verstanden. Da wird fast der gesamte Einzelhandel dichtgemacht und die Typen dürfen einfach weitermachen?

  • Bist du tatsächlich der Ansicht, "Alleine-Sport im Freien" wird als "unbedingt notwendig" eingestuft werden?

    Als "unbedingt notwendig" wohl nicht... aber als "weitgehend unbedenklich".


    Zitat

    „Radfahren ist generell gut und stärkt das Immunsystem“, sagt Dr. Thomas Fenner, Facharzt für Mikrobiologie und Infektiologie, zur MOPO. Wichtig dabei sei jedoch, dass der Mindestabstand von zwei bis drei Metern gehalten wird.

    Denn: Die Viren werden aus dem Rachen ausgepustet und fallen zur Erde. „Fahre ich zu nah hinter einem Infizierten her und dieser hustet, so bin ich geradewegs in die Wolke der Viren unterwegs“, sagt Fenner. Da das auf dem Fahrrad genauso relevant wie zu Fuß sei, sehe er gar keinen Unterschied: „Alles andere sind reine Spekulationen.“

    Der Abstand dürfte wie im Spiegel geschrieben automatisch gegeben sein. Wenn beim hintereinander Radfahren der Abstand beider Köpfe kleiner 2 Meter wird, würde das ja bedeuten, dass ich dichter als 50cm auffahre (mein Kopf 50cm Abstand zur Fahrradfront, Vorausfahrender 1m zum Heck seines Fahrrads). Da hätte ich ganz andere Probleme als Corona, wenn ich sowas bei halbwegs normaler Radfahrgeschwindigkeit machen würde... Spätestens wenn der Vordermann bremst.

  • Wie schnell sollen eigentlich die Tröpfchen herunterfallen? Ein zügiger Radfahrer fährt mit vielleicht 8 m/s. Da fährt man auch bei 3 m Abstand zwischen den Rädern nach weniger als einer Sekunde durch das Genieste des Vordermanns.

  • Warum der ADAC heute einen Werbestand im Eingangsbereich des Supermarktes aufgebaut hatte, um mit 3 Nervensägen Kunden anzuquatschen und eine ADAC-Mitgliedschaft anzudrehen, habe ich allerdings nicht verstanden. Da wird fast der gesamte Einzelhandel dichtgemacht und die Typen dürfen einfach weitermachen?

    Vielleicht schiebe ich ja Paranoia? Allerdings befürchte ich, es ist sehr viel schlimmer als wir das erhoffen.

    Zunächst mal: Deine Antipathie gegenüber dem ADAC teile ich in voll und ganz, Yeti!

    Aber es hätte ja auch ein ADFC-Stand sein können, der darauf hinweist, dass Fahrradfahren auch in Zeiten von Ausgangssperren genau so unbedenklich und erlaubt sein muss wie Autofahren.

    Denn genau da drohen Gefahren. Ich halte es leider nicht mehr für ausgeschlossen, dass Folgendes passiert:

    Ausgangssperre bedeutet:

    Aufenthalt im Freien wird unter Strafe gestellt - 2 Jahre Knast wurden bereits genannt! Das gilt bereits heute in Deutschland, z. B. in Mitterteich (Bayern).

    BR24 vom 18.3.2020 https://www.br.de/nachrichten/ba…navirus,RtbIHvY

    Und Fahrradfahren wird zu Aufenthalt im Freien gezählt, Autofahren (ausgenommen Cabrio-Fahren) aber wird nicht unter Aufenthalt im Freien gezählt. Das gilt anscheinend (noch?) nicht in Mitterteich (Bayern). Aber das kann ja auch noch passieren, dass man für Besorgungen zu Fuß oder mit dem Rad in den Knast wandert.

    Und ich bin mir nicht sicher, ob ich eben mal schnell eine Käseglocke rund um mein Fahrrad hingezimmert bekomme, und ob eine solche Käseglocke den Kontrolleur*innen an der Straßensperre als Auto-Pendant ausreicht, sei auch mal dahin gestellt.

    In vielen ländlichen Gegenden würde da auch keiner dran Anstoß nehmen, wenn jemand der in Corona-Ausgangssperre-Zeiten seinen Wocheneinkauf mit Fahrrad und Fahrradanhänger erledigt, in den Knast wandert, sofern das zuvor verfügt wurde. Denn in vielen ländlichen Gegenden ist jemand, der das Fahrrad benutzt, um damit Einkäufe zu erledigen, eine so sonderliche Ausnahme-Erscheinung, dass ich mir nicht sicher bin, wie weit da die Solidarität reicht.

    Zur Lektüre: Neue Züricher Zeitung vom 19.3.2020

    Kommentar - Ist doch nur eine Ausgangssperre? Warum die neue Sehnsucht nach dem «starken Staat» heikel ist

    https://www.nzz.ch/international/…taat-ld.1547197

    Ich hoffe sehr, dass sich nicht bewahrheitet, was ich da angedeutet habe. Trotzdem gilt es jetzt die Augen aufzuhalten und wachsam zu sein!

  • ;)Apropos Bayern. Das grenzt jetzt neuerdings an Italien.;)

    ;)Oder war das ein "freudscher Versprecher" vom bayrischen Ministerpräsidenten Söder?;)

    "Wir in Bayern, der Freistaat Bayern ist besonders betroffen, denn wir sind ein angrenzendes Gebiet an Österreich, an Italien ..."

    ;)Söder in seiner Ansprache an "Groß-Bayern", in der Söder den Katastrophenfall ausruft.;) am 16.3.2020

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    ;)Fazit: Das nördliche Bayern bis hinauf zu den Nordseeinseln hat nichts zu befürchten, denn die bayrische "Firewall" gegen die Seuche steht fest unter Kontrolle des genialen bayrischen Staaten-Lenkers.;)

    Ich weiß, an anderer Stelle hatte ich mal gesagt, dass ich zu viel Ironie in einem Diskussions-Forum nicht so gut finde. Deshalb habe ich mit den entsprechenden Smileys lieber nicht gespart. Die Quellenangabe stimmt, die ist keine Ironie und Söder kann gerne nachgehört werden, soll sich ruhig jeder selbst ein Bild machen von der Lage der ;)"großbayrischen Nation";).

  • Gegengegenfrage: Mal in der letzten Zeit Nachrichten aus Italien verfolgt?

    Nicht nur die sondern auch die aus Bayern:

    "Ausgangssperre in Mitterteich vorerst bis 2. April

    Die Ausgangssperre gilt zunächst bis 2. April. Das Verlassen der Häuser ist nur erlaubt, um zur Arbeit zu fahren, Einkäufe zu erledigen, zum Arzt zu fahren oder Hilfeleistungen für Bedürftige zu unternehmen. Es soll für die Arbeitnehmer Passierscheine ihres Arbeitgebers geben. Lieferverkehr und Feuerwehr sind ausgenommen.

    Haustiere dürfen draußen versorgt werden, also die Runde mit dem Hund ist erlaubt. Die Ausgangssperre wird polizeilich überwacht. Es drohen bei Missachtung Geldstrafen und bis zu zwei Jahre Haft, hieß es in der Pressekonferenz weiter."

    https://www.br.de/nachrichten/ba…navirus,RtbIHvY

    Leider trifft meine Befürchtung zu, schneller als ich es befürchtet hatte:

    Wer das Haus verlässt, darf zwei Jahre gesiebte Luft schnappen, wer das Haus mit Hund verlässt, bleibt straffrei.

    Nicht konkret geht der BR24-Bericht darauf ein, was mit demjenigen passiert, der zwar sein Haus verlässt, aber auf seinem eigenen Grundstück bleibt (sofern er denn ein eigenes Grundstück sein eigen nennen darf, oder zumindest seinen Mietgegenstand).

    Das sind genau die Punkte, die ich kritisiert habe. Eine Ausgangssperre droht zum Fiasko zu werden, wenn unsinnige Einschränkungen erfolgen. Zum Beispiel die, dass ein Alleine-Spaziergang oder ein Spaziergang gemeinsam mit den eigenen Haushaltsmitgliedern unter Strafe gestellt wird, aber das Ausführen des Hundes gestattet wird. Auch eine Rundfahrt mit dem Fahrrad muss erlaubt bleiben, sofern es kein Gruppenradeln ist. Da kann man dann nur drauf hoffen, dass in Mitterteich nachgesteuert wird und zumindest bei der Kontrolldurchführung kein*e Kontrolleur*in über die Stränge schlägt. Ich halte es für Unfug, Alleine-Spaziergänge oder solche mit Haushaltsmitgliedern unter Strafe zu stellen.

    Aber leider sieht es in Bayern sehr danach aus, als habe die Administration viel mehr Angst davor, dass die Bürgerinnen und Bürger zu sehr über die Stränge schlagen.

    mdr-aktuell vom 18.3.2020 bietet eine ganz gute Zusammenfassung dazu, was Ausgangssperre bedeutet.

    "Anhand der schon verhängten Sperren lässt sich ableiten, was diese Maßnahme für Deutschland bedeuten könnte.

    Verboten wären demnach:

    • das Verlassen der eigenen Wohnung (Ausnahmen möglich)
    • damit auch das Betreten von öffentlichen Straßen, Plätzen, Parks
    • die Teilnahme an Versammlungen jeglicher Art
    • Teamsportarten im Freien, etwa Fußball

    Erlaubt blieben demnach:

    • Arztbesuche, Einkäufe, Tankstellenbesuche, Bankbesuche
    • die Fahrt zur Arbeit, wenn Homeoffice nicht möglich ist
    • Sportarten im Freien, sofern man dabei allein ist (Joggen, Walken, Skaten)
    • Gassigehen mit dem Hund, so lange man in Wohnungsnähe bleibt
    • Familienzusammenführungen
    • Betreuung Hilfsbedürftiger"


    https://www.mdr.de/nachrichten/po…utdown-100.html

    Die Ausgangssperre im bayrischen Mitterteich geht über das hinaus, was mdr-aktuell auflistet. Denn "Sportarten im Freien, sofern man dabei allein ist", werden dort nicht als erlaubt genannt. Das ist nicht nur übertrieben, sondern gefährdet auch die Akzeptanz einer Ausgangssperre!

    Wie beurteilst du das, dass eine Ausgangssperre wegen des Corona-Virus' in Mitterteich auch bedeutet, dass es keine Möglichkeit geben soll, zum Zwecke der Erholung und des "Auslüftens" sich alleine oder zusammen mit Haushaltsmitgliedern im Freien aufzuhalten?

  • Und das sind eben auch 2 verschiedene Dinge! Also bitte keine Stohmänner abfackeln und dem Chor predigen. Danke!

    Die Erlaubnis, alleine Spazierengehen zu können oder mit Mitgliedern seines Haushaltes zusammen ist unbedingt notwendig, wenn man will dass eine Ausgangssperre akzeptiert wird, die dazu dient die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Und es ist nicht nur "weitgehend" unbedenklich alleine Spazieren zu gehen (Alleine-Sport im Freien zu betreiben) oder zusammen mit Haushaltsmitgliedern, es ist ebenso unbedenklich wie die Fenster zu öffnen, um die Wohnung zu lüften.

    Solche Anordnungen sind dann zu treffen, wenn zum Beispiel Giftstoffe die Luft verunreinigen, zum Beispiel aufgrund eines Brandes. Dann heißt es zurecht: Die Feuerwehr weist daraufhin, dass die Fenster geschlossen bleiben müssen und sich keiner im Freien aufhalten darf.

  • Zum Beispiel die, dass ein Alleine-Spaziergang oder ein Spaziergang gemeinsam mit den eigenen Haushaltsmitgliedern unter Strafe gestellt wird, aber das Ausführen des Hundes gestattet wird.

    Das wäre ein Grund, sich einen Hund zuzulegen :)

    Aber Spaß beiseite. Es geht darum, die Ansteckungsmöglichkeiten soweit es möglich ist, zu minimieren.

    Und wenn man das "möglich" berücksichtigt, ist die Regel schon sinnvoll.

    Dass es sich unfair anfühlt, ist unbestritten.

  • Es gibt zwei Seiten: Zum Einen das Bedürfnis, mal vor die Tür zu gehen, bevor einem die Decke auf den Kopf fällt, etwas Frühlingssonne zu tanken, bei allen Einschränkungen und mit der gebotenen Vorsicht, soziale Kontakte auf einem Mindestlevel aufrecht zu erhalten. Das alles sehe ich wenn vielleicht auch nicht grundsätzlich als völlig unbedenklich, dann aber dennoch als vertretbar und in einem gewissen Maße auch als notwendig an. Stellt euch mal vor, ihr habt den ganzen Tag im Krankenhaus geschuftet und sollte abends nicht einmal mehr alleine vor die Tür gehen dürfen, um mal den Kopf frei zu bekommen.

    Auf der anderen Seite gibt es aber immer noch einen Haufen Leute, die nicht begreifen wollen, was gerade abgeht und die sich über alle Empfehlungen und Aufforderungen hinweg setzen und die bestehende Rest-Freiheit missbrauchen, indem sie für Tätigkeiten, die nicht erforderlich sind, hohe Risiken eingehen. Man stößt in solchen Situationen halt auch immer wieder auf Reaktanz.

  • Unter psychologischer Reaktanz versteht man eine komplexe Abwehrreaktion, die als Widerstand gegen äußere oder innere Einschränkungen aufgefasst werden kann. Reaktanz wird in der Regel durch psychischen Druck (z. B. Nötigung, Drohungen, emotionale Argumentation) oder die Einschränkung von Freiheits­spielräumen (z. B. Verbote, Zensur) ausgelöst. Als Reaktanz im eigentlichen Sinne bezeichnet man dabei nicht das ausgelöste Verhalten, sondern die zugrunde liegende Motivation oder Einstellung. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Reaktanz_(Psychologie)

    Die Behauptung, es gäbe da eine ganze Menge Leute, die einfach nicht begreifen wollten, was gerade abgeht, deckt sich nicht mit deinem anderen Erklärungsansatz, es handele sich um Reaktanz, wenn sich Leute über bestehende Empfehlungen und Aufforderungen hinwegsetzen und die bestehenden "Restfreiheiten" missbrauchen.

    Wenn es bestehende Restfreiheiten gibt, dann gibt es die und sie in Anspruch zu nehmen bedeutet nicht, sie zu missbrauchen. Wenn ich mich mit einem Arbeitskollegen nach der Arbeit in einem Café zusammensetzen möchte, um zum Beispiel die aktuelle Lage zu diskutieren, dann liegt es derzeit in unserer Verantwortung das zu tun oder es bleiben zu lassen. Es ist jedoch keinesfalls etwas Verbotenes das zu tun. Zumindest bis 18:00 Uhr ist das derzeit erlaubt. Und die Cafés sind entsprechend vorbereitet, jeder zweite Tisch ist gesperrt.

    Wie sehen denn die persönlichen aktuellen Anweisungen in Bezug zum neuen Corona-Virus aus?

    "Halten Sie beim Husten oder Niesen größtmöglichen Abstand – drehen Sie sich am besten weg. Niesen Sie in die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, das Sie danach entsorgen. Vermeiden Sie Berührungen, wenn Sie andere Menschen begrüßen, und waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mindestens20 Sekunden lang mit Wasser und Seife"

    Das sind die aktuellen persönlichen Anweisungen in Bezug zum neuen Corona-Virus! Quelle: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Date…rei_DE_barr.pdf 19.3.2020 16:00 Uhr downloadlink der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html#c17572

    Was "Mutti" gestern verkündet hat lässt sich zusammenfassen mit einem: "Und wenn du nicht hörst, dann kannst du was erleben."

    Was soll dieser Quark???

    Warum wagt hier niemand Klartext zu reden? Selbstverständlich klingt das Wort "Ausgangssperre" nicht besonders attraktiv. Und Macrons Rede mit seiner "Kriegsrhethorik" fand ich, wenn auch aus anderen Gründen, auch nicht besser als "Muttis Geschimpfe". Mindestens ein halbes Dutzend mal betont der französische Präsident dass "wir uns im Krieg befinden (in einem Gesundheitskrieg) Text der Rede des französichen Präsidenten: https://www.achgut.com/artikel/corona…ron_auf_deutsch

    Immerhin ist in Frankreich per Ausgangssperre geklärt, dass man keine Partys machen darf, während das hier in Deutschland nicht ausdrücklich verboten ist. Nicht einmal in Bayern: "Private Feiern sind in privaten Wohnräumen erlaubt - aber nur, wenn die Festgäste einen persönlichen Bezug zueinander haben, zum Beispiel als Familie oder über den Beruf." Quelle: BR24 vom 17.3.2020 https://www.br.de/nachrichten/wi…treffen,RtOzBmP

    Frau Merkels Rede läuft darauf hinaus, dass sie die Taktik anwendet: Ihr habt ja nicht auf mich gehört, deshalb seid ihr selber Schuld daran, wenn die Ausgangssperre doch noch kommt. Ich fürchte eine solche Salami-Taktik erzeugt erst Recht Reaktanz, obwohl vermutlich das Gegenteil beabsichtigt ist.

    Wenn offen über Ausgangssperre gesprochen wüde, dann müsste auch klar informiert werden, was geht und was nicht geht und für welchen Zeitraum sie angeordnet wird. Das würde meines Erachtens besser zur Akzeptanz beitragen als Frau Merkels "Hinhaltetaktik".

  • Heute war mein erster Tag Homeoffice mit von meiner Frau betreuten Kindern zu hause.

    Vielleicht schaffe ich noch einen zweiten. Aber dann kommt schon der Lagerkoller.

    Hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht :(

    Das werden interessante Wochen!

  • Vor ein paar Jahren radelte vor mir einer bei untergehender Sonne so 10-20m vor und nieste so richtig schön in Luft hinein... Man sah da so eine richtig große Tröpfenchenwolke im Gegenlicht von so sicher ca. 1,5m Durchmesser... So eine möchte ich heutzutage nicht unbedingt passieren...

  • Luft anhalten und durch ... Dauert ja nicht 15 min ...

    Die Schweizer meinen übrigens:

    Was ich nicht so richtig rauslesen kann: Gelten die 15 min nur ohne Nieser/Huster?

    Und noch was interessantes zur Symptomatik

    Zitat

    Die befragten Patienten, die generell nur sehr milde bis moderate Covid-19-Symptome zeigten, klagten über Geruchs- und Geschmacksverlust.

    ...

    Immerhin konnten die Bonner Virologen diese Krankheitsmerkmale bei 70 Prozent der befragten Patienten in Heinsberg feststellen. Gesichert erscheint allerdings, dass der Verlust der Sinneswahrnehmung nur über einen kurzen Zeitraum, nämlich über zwei bis drei Tage, erfolgt.

    Noch schmeckt alles, aber im Hals kratzt es ... :/