Beleuchtung für ein Cyclocross-Rad

  • Ich habe mir Ende 2014 in einem spontanen Kauf von einem Hamburger Radfahrer ein damals zwei Jahre altes Merida Cyclo Cross 4D angeschafft, das ich eine ganze Weile gefahren bin und momentan angesichts der Konkurrenz eines Brompton-Faltrades eher als so genanntes Bahnhofsrad zum Einsatz kommt.

    Was mich vor allem tierisch nervt ist die fehlende Lichtanlage: Momentan nutze ich einen Scheinwerfer und ein Rücklicht von knog, die angesichts ihrer Akkuleistung wohl langsam in die Jahre gekommen sind — mehr als eine Stunde pro Ladung ist nicht mehr drin und das schränkt natürlich den Aktionsradius ganz gewaltig ein.

    knog bietet theoretisch einen Austausch der Akkus an, aber angesichts der Erfahrungsberichte, die ich dazu gelesen habe, findet der Austausch in Australien statt und dauert mehrere Monate. Das ist also auch nicht unbedingt etwas, was jetzt kurzfristig in der dunklen Jahreszeit in Frage kommt.

    Nun stellt sich mir die Frage: Warum kein Dynamo-Licht? Für einen Scheinwerfer ist sogar eine entsprechende Bohrung im Gabelschaft vorgesehen, das Rücklicht ließe sich irgendwie mit einer entsprechenden Halterung an der Sattelstütze befestigen. Das Laufrad mit einem Dynamo aufzubauen wäre sicherlich nicht so ganz günstig, aber hilft ja nichts.

    Nun mag man natürlich kritisieren, dass Dynamobeleuchtung an einem solchen Rad nichts zu suchen hätte, aber gut, optisch macht es ohnehin nicht mehr den allerbesten Eindruck.

    Bevor ich aber zum nächsten Fahrradhändler um die Ecke losrenne: Was meint ihr dazu? Doch lieber neue Akkubeleuchtung anschaffen?

  • Ich habe so ein halb/halb Dings an meinem Brevet-Radl. Vorne einen Nabendynamo + richtige Beleuchtung, weil Befestigung vorhanden. Ich habe inzwischen zwei Luxos U (https://www.bumm.de/en/products/dy…parent/179.html? ) weggeschmissen, weil die Elektronik nicht wasserdicht war. Mein Rad wird aber nicht nur innen betrieben. Mein derzeitiger Wunsch wäre daher etwas robusteres und mit Metallgehäuse (https://www.bumm.de/en/products/dy…ndi-silber.html? oder das Teil von Edelux).

    Hinten habe ich eine Akkuklemmleuchte ans Sattelrohr gemacht. Die geht beim Bahnhofsradl schnell genug ab, und hinten ist die Leuchtdauer ja eher in Tagen als in Stunden angegeben. Das reicht dann auch.

  • Ich würde mir einfach ein zweites Laufrad mit Nabendynamo vorne bauen oder das momentane auseinander nehmen und die Felge weiter nutzen. Neue Speichen und einen Nabendynamo dürfte gut unter Hundert Euro zu kriegen sein und schon hast du nie wieder Probleme mit dem leeren Akku und der Reichweite.

    Falls du das vor hast, schick es mir und ich bau dir das Laufrad zusammen und zentriere.

    Gruß Delle

  • Ich werde im Winter ein fertiges Laufrad mit Dynamo bei Bike Components kaufen. Auch bei mir wird der Akku langsam schwach und irgendwie nervt das ständige Aufladen - vor allem, wenn man es vergisst...

    Für 129€ gibts aktuell DT Swiss Felgen mit einem Alfine Dynamo und Centerlock-Disc-Aufnahme.

  • An ein vorwiegend innerorts genutztes Bahnhofsrad würde ich keinen Nabendynamo anbauen. Da reichen simple "Schutzmanntröster".

    In jeder Hinsicht ausreichend hinsichtlich Lichtstärke und Strombedarf war für mich für vorne der Union UN-4800 von hollandbikeshop.com. Der wird in der "Dynamoscheinwerfer"-Bohrung angebracht und ist daher für Langfinger "unsichtbar". Wichtig war mir dabei, dass es dadurch nicht diese ansonsten bei Batterielicht nötige ständige Fummelei mit An- und Abstecken incl. Transport der Leuchten nach dem Parken gibt.

    Das Leuchtfeld auf der Straße ist eher klein und schwach, reicht aber durchaus, um ohne Probleme bei völliger Dunkelheit außerorts mit normalem Tempo durchzuziehen. In der für die Sichtbarkeit im Gegenverkehr entscheidenden Horizontalebene wirkt das rotationssymmetrische Lämpchen dagegen wie ein "richtiger" Scheinwerfer. Es braucht 2 AAA Akkus oder Batterien. Ich habe Discounter-Akkus (Typ "geringe Selbstentladung") drin, die alle paar Monate mal geladen werden (ob's nötig ist oder nicht:evil:). Und für alle Fälle das Paar originalverpackte AAA vom Kauf als Reserve im Rucksack. Die habe ich aber bisher noch nicht auspacken müssen.

    Hinten nutze ich ein Rücklicht aus einem Discounter-Scheinwerferset (2 AAA-Akkus), bei dem ich allerdings die Ansteckhalterung so modifiziert habe, dass die Leuchte jetzt ebenfalls in der für die Dynamoleuchte vorgesehenen Bohrung im Schutzblech fest verschraubt ist. Müsste ich sowas neu kaufen, würde ich mich wohl für diese "holländische" Leuchte entscheiden.

  • Vorweg: An einem Bahnhof würde ich nichtmal ein sogenanntes Bahnhofsrad länger als 15 Minuten unbeaufsichtigt abstellen.

    Des weiteren fehlen dem obigen Rad für den Einsatz als Alltagsrad in meinen Augen elementare Dinge: Korb und/oder Gepäckträger, um einen Rucksack unkompliziert unterzubringen, Schutzbleche, die ihren Namen auch verdienen, Reifen und Schläuche, mit denen auch ein Kreuzberger Scherbenfestivalsresthaufen sowie der berüchtigte Berliner Rollsplit pannenfrei durchquert werden können, sowie eben eine jederzeit ohne Vorarbeit einsatzbereite Beleuchtung mit Standlicht, was nur dynamobetrieben zu machen ist.

    Blende ich die übrigen Faktoren mal aus, so wäre fehlende Dynamobeleuchtung allein noch immer ein Grund für mich, dieses Rad niemals als Alltagsrad zu verwenden. Insofern verstehe ich eigentlich die Frage nicht, da mir die Notwendigkeit so offensichtlich erscheint.

    Sieht man von den für jedermann als Luxusscheinwerfer zu erkennenden Modellen mal ab, so bleibt noch immer eine brauchbare Auswahl dynamobetriebener Scheinwerfer übrig, die zugelassen sind oder doch wenigstens wie zugelassen aussehen und die kaum noch geklaut werden (ein Restrisiko bleibt natürlich immer).

    Wenn, ja, wenn ich denn das Rad von solchen Brennpunkten wie Bahnhöfen fernhalte, wo man ja sein Rad nur abstellt, um die Teile Bedürftigen zu spenden und die übrige Entsorgung der Allgemeinheit aufzubürden.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Meiner Meinung nach hat eine Beleuchtung mit Nabendynamo nur Vorteile. Bei richtiger Montage braucht man sich um die Beleuchtung keine Sorgen mehr machen. Man setzt sich aufs Rad und fährt los.

    Kein "Mist, ich hab vergessen die Akkus zu laden" oder " Wo hab ich nur die Lampen hingelegt", wenn man eh schon spät dran ist.

    Und auch kein "Die Akkus geben langsam den Geist auf, ich muss zusehen, dass ich nicht länger als eine Stunde unterwegs bin".

    Ich spendiere seit Jahren jedem meiner Räder eine vernünftige Lichtanlage und hab es noch nie bereut.

    Als mein Sohn sein neues Rad bekam und noch keine richtige Beleuchtung dran verbaut war, haben wir das mit Akkulichtern überbrückt und ich habe mich schon nach kurzer Zeit gefragt, warum sich das überhaupt jemand freiwillig antut.

    Der einzige Haken ist der relativ hohe Anschaffungspreis eines guten Nabendynamos +Licht.

    Ich glaube aber, dass es sich trotzdem auf Dauer lohnt. Eine gute Akkuleuchte ist auch nicht billig und wie man sieht auch alle paar Jahre erneut fällig. Die Nabendynamo die ich fahre, nutze ich alle seit vielen Jahren und tlws. sind sie auf neue Räder "umgezogen".

    In den letzten ca 8 Jahren hatte ich nur einmal ein defektes Rücklicht und musste es austauschen. Ansonsten mal ein abgebrochenes Steckerchen oder so, aber nichts kostspieliges oder kompliziertes was ich nicht schnell selbst reparieren Könnte.

    Und besser für die Umwelt ist es auch.

    Ich hab sogar damals eine Stromweiche mit Steckanschluss selbst zusammengelötet um das Rücklicht unseres Kinderanhängers mit Strom vom Nabendynamo zu versorgen. Diese andauernde "Akkusorge" ist mir einfach zu nervig.

    Mein Rat: Kauf dir einen vernünftigen Nabendynamo!

    Ich hab da "meine" Marke gefunden, bei der ich gute Erfahrungen vor allem zu Thema "leichtläufigkeit und Leistung VS. Preis" gemacht habe, aber wenn Leichtläufigkeit nicht so wichtig ist, geht auch ein günstiger Shimano Allerweltsdynamo.

    Selbst einspeichen senkt den Preis natürlich und ist auch nicht allzu schwer.

    Edit: bei einem Bahnhofsrad, würde ich mich für die günstigere Variante entscheiden;)

  • Gerade wenn das Rad nicht täglich zum Einsatz kommt würde ich mich auch für Dynamo-Beleuchtung entscheiden. Denn dann ist es genau wie timte schreibt. Man kann einfach losfahren ohne über Lampen/Akkus/Fahrtdauer nachdenken zu müssen.

    Ich liebe meinen Shimano XT-Nabendynamo und die zwei B&M Scheinwerfer die er versorgt. :love: Mehr als genug Licht und die Kombination der zwei unterschiedlichen Lichtkegel sorgt für eine super Ausleuchtung des Weges vor mir (auch bei hohen Geschwindigkeiten).

  • Sehe ich auch so. Licht bei Tag ist ja auch ein Sicherheitsgewinn. Den Lichtreflex des Scheinwerfers sieht der Autofahrer vielleicht noch bevor er die Tür aufreisst... Und jedes Motorrad/Roller etc.. hat auch Licht an. Bei Akkulicht würde ich für mich mal ein Fragezeichen dranmachen, ob ich das tagsüber anhätte. Beim Rennrad habe ich das jedenfalls nicht.

    Die Randonneur Setups von Rose für das Backroad und Procross sind auch mit Nabendynamo. Da ist dann
    der hier: https://bike.shimano.com/en-US/product/…H-UR705-3D.html verbaut.

    Ansonsten - sportliche Definition von "Bahnhofsrad" die Du da machst ;)

    Klaas Heufer-Umlauf hätte seinen Spaß gehabt, siehe https://www.youtube.com/watch?v=QZUeW8cQQbo

  • Mmmmh, eigentlich bin ich absolut "pro nady", es spricht viel dafür. Es ist sehr zuverlässig und immer da, allerdings hängt der Preis für die Aufrüstung sehr vom Laufradpreis ab. Von 25 Euro bis über 300 ist da alles drin. Was mich nur stutzig macht, ist die Sache mit dem Bahnhofsrad. Da passt weder das Crossrad noch ein teures Update rein.

    Falls es doch ein Update sein soll:

    -Laufrad mit Disc würde ich einigermaßen billig machen (37er Nady von Shimano oder (teurer) Shutterprecision).

    -Scheinwerfer: EYC für 15 Euro von CNC. Oder teurer: Lumotec IQ-XS(um die 42 Euro beim fiesen Online-Discounter)

    -Rücklicht an die Sattelstütze: Secula mit zusätzlicher Cateye-Schelle. Alternativ das SON-Rücklicht, das ist etwas haltbarer als BUMM.

    Die teureren Optionen passen alle nicht an ein Bahnhofsrad.

  • Hallo ich fahre seit über 20 Jahren nur mit Akkulicht und habe für meine kleine Fahrradflotte zwei Trelock LS950 Scheinwerfer, (ca 80 Euro) ob nun für Rennräder oder die Mountainbikes:

    Einstellbare Helligkeit, Restkapazitätsanzeige in Stunden: sprich im Durchschnitt so alle 20-30 Stunden ans USB-Kabel zum Laden. Vor allem haben die auch eine sehr stabile Lenkerhalterung, nachdem mir einmal ein Scheinwerfer von BUMM einfach auf Kopfsteinpflaster heruntergefallen ist. Sind auch ganz einfach abzunehmen. Also immer mitnehmen :)

    Tagfahrlicht würde ich als Placebo betrachten, da ich keinen großen Unterschied beim Übersehenwerden darin erkenne, ob ich nun grell bunt oder gedeckt gekleidet unterwegs bin. Ansonsten kommt der obige Scheinwerfer im "Tagfahrlichtmodus" auch locker auf 30 Stunden...