Und derweil verhungern die Schweizer aufgrund ihrer restriktiveren Verkehrsgesetzgebung...
Tatütata, die neue StVO ist da
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Beitrag von krapotke (
28. Mai 2020 um 21:33 )Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 10:58 ). -
Diese Situation hatte ich tatsächlich noch nie. Aber ich würde den Tunnel benutzen, wenn auch mit einer gewissen Vorahnung. Wenn's kracht, ist es eine live gelebte Demonstration.
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Normalerweise fahre ich links vorbei. Müsste ich aber wegen dem Gegenverkehr anhalten, nutze ich (langsam) den Tunnel.
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Kommt drauf an.
Deine Beobachtung habe ich jetzt noch nicht gemacht. Aber wenn ich mir vorstelle, dass der Transporter auf dem Foto links vom dem Radfahrstreifen stünde, dann müsste ich zwischen entgegenkommender Stadtbahntrasse und Transporter durchfahren,um links an ihm vorbei zu fahren. Dann würde ich vermutlich den anderen "Tunnel" bevorzugen, mit entsprechender Vorsicht und sehr langsam.
Das ist übrigens eine typische Situation auf dem Foto, die sehr vielen Radfahrer*innen so sehr stinkt, dass sie die Goethestraße in Hannovers Innenstadt komplett meiden, obwohl es die breiten neuen Radfahrstreifen dort gibt. Und leider leider kommt dann gleich wieder die Forderung nach den angeblich so sicheren Hochbordradwegen. Dann müssten aber die Parkplätze auf dem Parkstreifen (rechts im Bild) weg und dann haben viele Radler*innen plötzlich wieder "Schiss", ob diese Forderung nicht doch etwas überzogen sei.
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mich nervt zusehends, dass genau dieses Verhalten des "links davon parken" in sozialen Medien als "Vorbildlich" und "hervorragend" kommentiert wird.
Die Gefahren sind korrekt benannt: Tunnel, Dooring oder eben Passant/Fahrer, der hinter/vor dem Fahrzeug auf die Spur tritt.
In Ermangelung von Radfahrstreifen und neben-parkfähigen Schutzstreifen hier in meiner Stadt kann ich nur auf Erfahrungen in HH zurückgreifen. Dort habe ich abhängig vom Gegenverkehr mal "Schrittgeschwindigkeit im Tunnel" oder "links vorbei" gewählt. Vom KFZ-Verkehr in meine Richtung hab ich das allerdings nie abhängig gemacht, dann eher noch vom Radverkehr hinter mir. Denn damit, dass ich auf Schritt runterbremse, rechnet der "normale" Rad Fahrende hinter mir wohl kaum, würde auch selbst nicht bremsen. Wenn ich sehe, wie oft Personen direkt in der Dooringzone fahren, wird mir eh meist ganz anders.
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Im neuen Bußgeldkatalog ist unzulässiges Halten in zweiter Reihe genau so teuer (bzw. immer noch zu billig) wie Halten auf dem Radstreifen. Da verstehe ich nicht, wozu manche Fahrer plötzlich ihr Fehlverhalten auf ein anderes umstellen.
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Moment, doch: Die Presse berichtet nur darüber, dass diese gefährlichen Rad-Rowdies jetzt noch mehr Ärger machen können.
Wie auch immer. Solange nicht auch kontrolliert bzw. bei Anzeigen sofort eingestellt wird, ist die Höhe der Bußgelder sowieso ziemlich egal...
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Mir fällt z.B. auf, dass in zweiter Reihe geparkte Fzg. häufiger als früher nicht mehr auf dem Rad bzw-Schutzstreifen sonder links daneben abgestellt werden. Wie verhaltet ihr euch in dieser Situation?
Kommt drauf an. Meistens sind die Kandidaten, die das machen ja Paketfahrer. In dem Fall schaue ich, wo sich der befindet. Wenn ich sehen kann, dass er gerade irgendwo rumhantiert, wo er mir im nächsten Moment absehbar seine Sackkarre vors Rad schiebt, fahre ich nicht durch den "Tunnel", sonst schon.
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Das wird noch ein langes Tal der Tränen, bis das Problem mit den Paketboten aus der Welt ist.
Denn die Paketboten gibt es nunmal. Die verschwinden nicht plötzlich. Und sie werden immer irgendein Gefährt dabei haben, das während der Auslieferung irgendwo stehen muss.
Gibt es überhaupt eine gangbare Lösung für das Problem?
Mir fallen nur spezielle Lieferantenparkplätze alle 100 m ein. Es ist aber ein langer Weg, bis die überall eingerichtet sind.
Und wenn es sie dann gibt, müssen sie regelmäßig freigeschleppt werden. Aber bei der üblichen Beschilderung "Be- und Entladen, Ein- und aussteigen frei" ist das nur schwer möglich. Denn die Dauer dieser Tätigkeiten ist prinzipiell unbegrenzt. Und ein Fahrer muss auch nicht erkennbar in der Nähe sein.
Wie will man also vor Ort zuverlässig entscheiden, ob der jetzt da stehen darf oder nicht?
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Und die nächste Frage ist, ob solche Lieferantenparkplätze genutzt werden wenn sie vorhanden, aber 100m entfernt sind, oder ob dann nicht trotzdem lieber direkt vor der Tür in zweiter Reihe geparkt wird. Ich habe es jedenfalls schon oft beobachtet, dass in zweiter Reihe entladen wurde obwohl ungefähr 50m entfernt ein außreichend großer legaler Parkplatz frei war.
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Ich wäre da schon zuversichtlich. Die aktuelle Sanktion in Form eines Punktes sollte dafür Motivation genug sein.
In der aktuellen Situation hingegen (also ohne Lieferantenparkplätze) ist es für den Erwartungswert "Knöllchen pro Monat" fast egal, ob die bei vielleicht jeder 10. Station vorhandene legale Lücke genutzt wird oder nicht.
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Ich sehe darin einen wichtigen und richtigen Ansatzpunkt, dem Lieferverkehr Stellplätze zuzuweisen, um die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Verkehrsraum für privat genutzte PKW zu reduzieren. Das läuft nach meiner Beobachtung ohne das übliche Lamento der Auto-Lobbyisten. Und genau deshalb kann es die Situation problemlos verbessern.
Zwei Formen habe ich beobachtet:
Breite Einfahrten zu Grundstücken. Wo es die nicht gibt, da müsste man sie künstlich erweitern, so dass in der Grundstückszufahrt genug Platz zum Halten ist. Praktisch funktioniert das bei Grundstückszufahrten wie die im Foto, die nur selten genutzt werden. Autofahrer nutzen die Grundstückszufahrten so gut wie nie zum Parken. Und die Paketboten freuen sich, weil sie dort problemlos für ein paar Minuten halten können, wie dieses Elektro-Fahrzeug.
Ob das Halten in Grundstückszufahrten erlaubt ist, weiß ich allerdings nicht.
Die andere Form sind speziell ausgewiesene Halteplätze, die dort markiert werden, wo vorher Parkplätze waren:
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Ich wäre da schon zuversichtlich. Die aktuelle Sanktion in Form eines Punktes sollte dafür Motivation genug sein.
Ich glaube nicht, dass es alleine damit getan ist. Es muss klar werden, dass öffentlicher Raum wertvoll ist und dass es etwas kosten muss, wenn man ihn für nicht-öffentliche Zwecke nutzt. Für mich heißt das, dass das Parken privater Kfz im öffentlichen Raum grundsätzlich kostenpflichtig sein muss. Wo genug Platz vorhanden ist, können die Kosten niedriger angesetzt werden und ggf. auch ganz entfallen, wenn der Aufwand zur Bewirtschaftung des Parkraumes in keinem Verhältnis zu dessen Nutzen steht. Aber je enger es wird, desto kostbarer ist der Platz und umso weniger kann man hinnehmen, dass dieser Platz einfach nur kostenlos mit Autos vollgestellt wird.
Regelmäßige Flächen für Lieferdienste sind erforderlich, aber auch die müssen etwas kosten. Das bedeutet aber auch, dass Paketsendungen teurer werden müssen. Im Idealfall stärkt das auch den lokalen Einzelhandel und nicht nur Jeff Bezos.
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Ob das Halten in Grundstückszufahrten erlaubt ist, weiß ich allerdings nicht.
Halten ist dort erlaubt. Parken jedoch nicht. Und spätestens wenn der Paketbote irgendwo im Treppenhaus verschwindet ist das kein Halten mehr, sondern Parken.
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Ich glaube nicht, dass es alleine damit getan ist. Es muss klar werden, dass öffentlicher Raum wertvoll ist und dass es etwas kosten muss, wenn man ihn für nicht-öffentliche Zwecke nutzt. Für mich heißt das, dass das Parken privater Kfz im öffentlichen Raum grundsätzlich kostenpflichtig sein muss. Wo genug Platz vorhanden ist, können die Kosten niedriger angesetzt werden und ggf. auch ganz entfallen, wenn der Aufwand zur Bewirtschaftung des Parkraumes in keinem Verhältnis zu dessen Nutzen steht. Aber je enger es wird, desto kostbarer ist der Platz und umso weniger kann man hinnehmen, dass dieser Platz einfach nur kostenlos mit Autos vollgestellt wird.
Im Grunde genommen gefällt mir dein Beitrag, aber siehst du nicht die Gefahr, dass das zur Flächenzersiedlung beiträgt? Wo wäre denn genug Platz vorhanden, um billige Parkplätze oder kostenlose anzubieten?
In der Fläche. Und dann kommen die Flächenbesiedler und wollen breite und schnelle Straßen am besten direkt und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung bis ins nächste größere Stadtzentrum.
Und dort sitzen die Einzelhändler und setzen die Politik unter Druck, dass der Autoverkehr nicht ausgesperrt werden dürfe, dass es billige Stellplätze geben müsse usw., usw..
Wie lässt sich dieser gordische Knoten zerschlagen? Hast du die Axt dafür? -
Halten ist dort erlaubt. Parken jedoch nicht. Und spätestens wenn der Paketbote irgendwo im Treppenhaus verschwindet ist das kein Halten mehr, sondern Parken.
Fakt ist aber auch, dass in den engen Straßen meines Stadtteils jeder froh ist, wenn der Paketbote in einer Einfahrt parkt und nicht komplett die Durchfahrt durch die enge Straße blockiert. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass der Paketbote keinen Ärger bekommt, wenn er in einer selten benutzten Einfahrt mal fünf bis sechs Minuten länger hält. Und ein Punkt in Flensburg wird dafür vermutlich auch nicht fällig.
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Wie lässt sich dieser gordische Knoten zerschlagen? Hast du die Axt dafür?
Weniger Autos! Autofahren muss teurer werden, Autos im öffentlichen Raum abzustellen, muss teurer werden. Die Alternativen zum Auto müssen attraktiver werden. Behinderungen und Gefährdungen durch parkende Autos dürfen nicht mehr bagatellisiert werden.
Nicht das Wohnen in der Stadt muss teuer sein, sondern vor der eigenen Wohnung in der Stadt ein eigenes Auto zu parken muss teuer sein.
Dort, wo es einen attraktiven ÖPNV gibt, muss eine PKW-Maut eingeführt werden, mit deren Einnahmen der ÖPNV weiter ausgebaut wird.
Heißt konkret: Wer günstig auf dem Land wohnt, zahlt mehr für die weiten Wege, die er dafür zurücklegen muss und wer sich in der Stadt trotz eines attraktiven ÖPNV-Angebots ein eigenes Auto vor die Tür stellen mag, muss auch dafür extra zahlen. Am Stadtrand muss es P&R-Parkplätze geben, auf denen man sein Auto günstiger abstellen kann, als wenn man damit in die Stadt fährt. In den Städten müssen Autos mehr gemeinsam genutzt werden, damit weniger ungenutzte Fahrzeuge im Weg herum stehen und wertvollen Platz fressen.
Wenn es teurer wird, auf dem Land in die nächste Stadt zum Einkaufen zu fahren, werden auch wieder mehr Angebote vor Ort entstehen, evtl. in Verbindung mit neuen Lieferkonzepten. In dem 800-Einwohner Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gab es früher zwei Bäcker, einen Fleischer, einen kleinen Lebensmittelladen, eine Poststelle, eine Sparkasse und eine Volksbank. Heute gibt es davon nur noch den Fleischer und der macht seinen größten Umsatz auf dem Wochenmarkt in der nächsten Stadt. Und selbst dort ist die Innenstadt fast ausgestorben, weil man seit den 1980er Jahren riesige Einkaufsmärkte am Stadtrand gebaut hat und dort nicht nur die Menschen aus dem Umland zum Einkaufen hinfahren, sondern selbst die Bewohner der Innenstadt zum Einkaufen an den Stadtrand fahren. Eine absolut katastrophale Stadtplanung, die auf dem feuchten Traum einer autogerechten Welt basiert.
Das geht alles nicht von jetzt auf gleich, sondern muss stufenweise eingeführt und die Kosten schrittweise erhöht werden. Autofahren und Autoparken muss umso teurer werden, je mehr Alternativen verfügbar sind. Und als allererstes muss man endlich damit aufhören, die selben Fehler immer weiter zu begehen.
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Im Grunde genommen gefällt mir dein Beitrag, aber siehst du nicht die Gefahr, dass das zur Flächenzersiedlung beiträgt? Wo wäre denn genug Platz vorhanden, um billige Parkplätze oder kostenlose anzubieten?
In der Fläche. Und dann kommen die Flächenbesiedler und wollen breite und schnelle Straßen am besten direkt und ohne Geschwindigkeitsbegrenzung bis ins nächste größere Stadtzentrum.
Und dort sitzen die Einzelhändler und setzen die Politik unter Druck, dass der Autoverkehr nicht ausgesperrt werden dürfe, dass es billige Stellplätze geben müsse usw., usw..
Wie lässt sich dieser gordische Knoten zerschlagen? Hast du die Axt dafür?Ich finde beim Liefern die Zerstückelung grässlich. Hier kommt täglich:
- Deutsche Post, zweimal
- div. andere Post-Dienstleister
- DHL, zweimal
- Hermes
- UPS
- DPD
- GPS
- Amazon
Verpasse ich DHL, muss ich mal zur Post, mal zum Lidl, bei Amazon zum Aldi, bei Hermes zum Shop geradeaus, DPD Shop links, GPS Shop rechts, UPS kommt mehrmals.
Niemand(!) liefert für zwei Transportunternehmen gleichzeitig aus, obwohl das fast alles Subunternehmer sind, denen doch völlig egal sein dürfte, wessen Pakete im Lieferwagen sind. Niemand(!) hebt im Shop Pakete für zwei Transportunternehmen auf. Warum kann ein Kiosk nicht Pakete für DHL und Hermes entgegennehmen?
Eigentlich müsste jemand ein Transportunternehmen "letzte Meile" gründen und alle Pakete an der Stadtgrenze entgegennehmen und ausliefern.
Nachtrag: Diesem Unternehmen können sich dann auch die Einzelhändler anschliessen, die günstig lokal ausliefern. Rewe, Flaschenpost und co. fehlen in der obigen Liste natürlich auch noch.
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Guter Vorschlag (hat aber so langsam wirklich nichts mehr mit der neuen StVO zu tun).
Man kann Micro-Hubs einrichten, die von den Logistikunternehmen (von allen) beliefert werden. Von dort wird von lokalen Unternehmen weiter zugestellt, bevorzugt mit kleinen elektrischen Fahrzeugen, Lastenfahrrädern, Handkarren. Bei Nichtzustellbarkeit, kann man alle Pakete dort abholen, optional mit automatischer Ausgabe wie bei einer DHL Packstation.
Die Zustellung auf der letzten Meile muss extra kosten.
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Sowas gabs mal. Mit vernünftig bezahlten Staatsbeamten...
Wer günstig auf dem Land wohnt, zahlt mehr für die weiten Wege, die er dafür zurücklegen muss
Dabei sollte man allerdings berücksichtigen, dass viele Leute bei den deutschen Durchschnittslöhnen und den Mieten in den Städten keine Alternative haben. Die Mitarbeiter des hiesigen Supermarktes (am Stadtrand) haben alle Kennzeichen des nächsten und übernächsten Landkreises. Die wohnen wahrscheinlich nicht aufm Land, weil sie gerne Auto fahren.
Da ich langfristig eine größere Wohnung suche, habe ich sporadisch die Immobilienangebote im Blick. Und es ist paradox. Ab ~20 km Entfernung von meiner Arbeitsstelle kann ich für die vor-Ort-Miete eine Wohnung plus ein Auto finanzieren. Ab ~35 km Entfernung hätte ich dann sogar noch Geld übrig.
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