Man sagt ja dem gemeinen Radfahrer hinterher, er führe ständig bei Rot über die Ampel und hielte sich auch ansonsten nie an die Verkehrsregeln.
Nun bewege ich mich ja durchaus häufig im Straßenverkehr, sehe aber verhältnismäßig selten diese so genannten Kampfradler. Hin und wieder biegt tatsächlich mal ein Radfahrer bei roter Ampel rechts ab und fährt dort auf dem Radweg weiter. Manchmal sehe ich tatsächlich jemanden das rote Licht ignorieren, vorzugsweise bei solchen kombinierten Signalgebern für Fußgänger und Radfahrer, wenn der Fahrbahnverkehr noch eine Zeit lang fahren darf. Regelmäßig sausen noch schnell welche weiter, wenn die Ampel gerade umgeschaltet hat, aber da vermag ich nicht zu differenzieren, ob das noch innerhalb der bei der Fahrradsignalisierung fehlenden Gelbphase passiert ist oder nicht. Aber ich kann mich nicht erinnern, in näherer Vergangenheit noch so einen lebensmüden Radfahrer beobachtet zu haben, der mitten in den fließenden Querverkehr fährt und die dortigen Kraftfahrzeuge zu Gefahrenbremsungen zwingt.
Das verwundert mich, denn insbesondere das letztgenannte Szenario ist in den üblichen Internetdiskussionen weit verbreitet. Natürlich wird dort gerne übertrieben, aber da auch abseits des Internets jeder erzählt, er sähe dauernd Radfahrer lebensmüde umherfahren, verwundert mich diese Abweichung zu meinen Beobachtungen doch etwas. Nach meiner Statistik überwiegen da eher die üblichen anderen Verstöße, also Geister- oder Gehwegradelei oder auch noch das in letzter Zeit sehr viel seltener gewordene Fahren ohne Beleuchtung.
Drum frage ich mal ganz blöd: Wie sieht das denn bei euch aus? Bemerkt ihr besonders viele Radfahrer, die noch bei roter Ampel rüberfahren?